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Bekanntmachungen

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Gründonnerstag 2020
"klein gemacht"

Einzug: Gl 281, 1-4 <Inzens des Altares>

Hinführende Gedanken:

Der Gründonnerstag ist in unserer Liturgie der Tag der Gemeinschaft und der dienenden Nächstenliebe. - Auch wenn in diesem Jahr sich die Gemeinschaft auf eine Gemeinschaft im Geiste, auf eine Gemeinschaft im Gebet beschränken muss. Und trotzdem: Wenn wir am Palmsonntag uns noch an den feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem erinnert und daran gedacht haben, wie Jesus dort umjubelt und hoch gelobt wurde, dann ist der Gründonnerstag der Tag, an dem Jesus sich noch einmal ganz „klein macht“ : Er will nicht der Herr über die Menschen, sondern der Bruder, ja sogar der Diener der Menschen sein. In diesem Sinn feiert er das Abendmahl und gibt diesem Mahl damit eine neue Bedeutung. In diesem Sinn gibt er seinen Jüngern - und auch uns allen den Auftrag, ebenso an unseren Mitmenschen zu handeln.

Kyrie:
Jesus, oft wollen wir herrschen, bestimmen, Macht ausüben. Du zeigst uns: "Der Größte unter euch, soll euer Diener sein."
Gl 154 - Kyrie eleison
Es fällt uns schwer zu teilen, nur von unserem Überfluss abzugeben. Du gibst dich uns ganz, dein ganzes Leben.
Gl 154 - Christe eleison
Wir schieben den Gedanken an Leid und Tod oft zur Seite. Mit diesem Abschiedsmahl beginnt dein Leiden und Sterben, deine Erfahrung der Verlassenheit. Du zeigst uns das Geheimnis des Glaubens: Im Tod ist das Leben.
Gl 154 - Kyrie eleison

Gloria: Gl 389,1+2

Tagesgebet:
Gott, du Urgrund der Liebe,
am letzten Abend seines Lebens
hat Jesus uns das Mahl der Liebe geschenkt.
Er hat uns den Auftrag gegeben, in seiner Liebe zu bleiben
und einander zu lieben, wie er es getan hat.
In Brot und Wein gibt er sich liebend hin,
um uns neue Kraft zu schenken.
Stärke uns durch ihn
und lass uns füreinander Brot werden.
Darum bitten wir durch ihn,
der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und herrscht in Ewigkeit.

1. Lesung: Ex 12,1-8.11-14

Decken des 1. Tisches:
Das erste Pessachmahl feiern die Juden in Ägypten. Es war kurz vor dem Aufbruch in das Gelobte Land.
• Ein festlich gedeckter Tisch steht im Mittelpunkt (Tischtuch).
• Der siebenarmige Leuchter, der an den Baum des Lebens erinnert, ist Symbol des Judentums.
• Ein Lamm soll verzehrt werden .
• Es ist keine Zeit. Deshalb gibt es nur Maazen - ungesäuertes Brot.
• Bitterkräuter erinnern an die bittere Zeit in Ägypten.
• Salzwasser steht für den vergossenen Schweiß, die vergossenen Tränen.
• Beim Mahl wird aus den Schriften des Alten Bundes (Buchrolle) vorgelesen.

Antwortgesang: Gl 453,1+2

2. Lesung: 1 Kor 11,23-26

Decken des 2. Tisches:
Bevor Jesus mit seinen Jüngern das Abendmahl feiert, halten sie miteinander das vorgeschriebene Pessach. Doch setzt Jesus neue Akzente:
• Zwar steht auch hier ein festlich gedeckter Tisch im Mittelpunkt (Tischtuch).
• Doch statt des Symbols des Lammes nimmt Jesus Brot als Zeichen des Neuen Bundes (Fladenbrot)
• Jesus teilt den Wein als Ausdruck für seine Lebenshingabe (Kelch)
• Jesus stiftet so den erneuerten Bund Gottes mit den Menschen und eröffnet ein neues Kapitel in der Heilsgeschichte(Neues Testament)
• Um den Jünger ein Beispiel zu geben, wie sie zukünftig miteinander umgehen und aneinander handeln sollen, wäscht er ihnen zuvor die Füße (Krug, Schale, Handtuch)

Ruf v.d. Ev.: Gl 795,2

Evangelium: Joh 13,1-15

Liedruf: Gl 450

Predigt
Jemanden nieder machen, jemanden klein halten - das kennen wir uns den Gesetzen der Leistungsgesellschaft, das kennen wir aus Diktaturen. Wer aufmuckt, bekommt eine auf den Deckel. Der Ober sticht den Unter - wie wir es aus dem „Schafkopf - Spiel“ kennen. Das hat Methode. Das erfahren die Israeliten in Ägypten. Das erleben die Juden zur Zeit Jesu unter der römischen Besatzung. Sich selber zurücknehmen, das gilt als Schwäche. Nein, es regiert das Recht des Stärkeren: Im wirtschaftlichen Wettbewerb, im Leistungssport, im Straßenverkehr. Und da scheint jedes Mittel recht. Erlaubt oder unerlaubt, legal oder illegal.
Und dann schauen wir heute auf einen, der sagt:
„Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch die linke hin!“
„Wenn dir einer den Mantel nehmen will, gib ihm auch das Hemd!“
„Vergib dem, der dich darum bittet, nicht sieben Mal, sondern siebenundsiebzig Mal.“
„Wer bei euch der Erste sein will, der soll der Letzte und der Diener aller sein!“
Er lässt sich nicht klein machen.
Er ist der, der sich selber klein macht, der sich selbst erniedrigt.
Er übernimmt den Dienst des geringsten Hausknechts und wäscht seinen Freunden die Füße.
Er macht sich ganz klein und schenkt sich uns in der Gestalt des gebrochenen Brotes.
Und er sagt seinen Jüngern: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben.“
Auch uns ist es ans Herz gelegt, uns an ihm ein Beispiel zu nehmen. Uns nicht in die erste Reihe zu drängen, nicht die besten Plätze einnehmen zu wollen, nicht bedient zu werden, sondern bereit sein zu dienen. Sich selber klein machen, selber zu Brot werden, das für andere nahrhaft und stärkend ist, von dem sich andere eine Scheibe abschneiden können. Das ist das Beispiel, das uns Jesus heute vorlebt.

Fürbitten und Gabenbereitung:
Pfr.: Guter Gott, durch das Heilige Mahl sind wir heute in besonderer Weise mit dir und untereinander verbunden. Deshalb bitten wir dich:

Gl 184 (nur KV): Herr, wir bringen in Brot und Wein.…

• Wort über das Brot
Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir, unsere Freude und unsere Hoffnung, unsere Trauer und unsere Angst; Freude und Hoffnung, Trauer und Angst aller Menschen dieser Erde, die hoffen auf eine bessere, gerechtere, friedlichere Zukunft.

Gl 184: Herr, wir bringen in Brot und Wein.…

• Wort über den Kelch
Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir, alles, was uns in diesen Tagen bewegt und beschäftigt, was uns nachdenklich, vielleicht sogar Sorge macht: die Folgen der Corona-Epidemie, die Sorge um liebe Menschen; Arbeitslosigkeit; Gewalt und Krieg, Naturkatastrophen und die Zukunft unserer Erde.

Gl 184: Herr, wir bringen in Brot und Wein....

• Wort über Wein und Wasser
Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir, all die Menschen, die wir lieben, mit denen wir befreundet sind, die uns wichtige Weggefährten auf unserem Lebensweg sind. Unsere Jungen und Mädchen und unsere Jugendlichen, die sich auf ihre Erstkommunion und ihre Firmung vorbereiten und unsere alten und kranken Menschen.

Gl 184: Herr, wir bringen in Brot und Wein.…

• Wort über das Totenbuch
Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir, auch die Menschen, die diese Welt bereits verlassen haben, die Verstorbenen unserer Pfarreiengemeinschaft, die verstorbenen Priester, die aus unserer Pfarreiengemeinschaft stammen oder in ihr gewirkt haben: Pfr. Friedrich Krane; P. Otto Maly; Pfr. Philipp Giebfried; Pfr. Hans Link; Pfr. Ferdinand Scherpf; Pfr. Werner Drenkard; P. Wolfgang Zöller; Pfr. Josef Otter; Pfr. Heinrich Scherger; und alle Verstorbenen, die immer noch einen Platz in unserem Herzen haben.

Gl 184: Herr, wir bringen in Brot und Wein....

Gott, dir dürfen wir alles, was uns bewegt, anvertrauen. Nimm es hinein in das Heilige Mahl, das wir nun miteinander feiern und lass uns deine Gegenwart erfahren durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

- Inzens der Gaben und Handwaschung -

Gabengebet:
Herr, unser Gott,
wenn wir nun das Mahl deines Sohnes miteinander feiern,
dann sei du mitten unter uns.
Sei du die Kraft der Liebe, die uns zueinander finden lässt,
sei du die Kraft des Friedens, die uns offen macht für Versöhnung,
sei du die Kraft der Gerechtigkeit, die uns teilen lässt
die Sorgen und Nöte der Menschen.
Sei du mit uns durch Jesus Christus,
der uns in Brot und Wein gegenwärtig ist
heute und in Ewigkeit.

Präfation: Eucharistie I

Sanctus: Gl 736

HG II

Vater unser Herr Jesus Christus, du machst dich zum Bruder aller Menschen. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser...

Friedensgruß:
Jesus hat uns ein Beispiel seiner Liebe gegeben, damit auch wir untereinander in Frieden und in der Bereitschaft zur Vergebung leben. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Schuld und unsere Sünden, sondern auf den Glauben deiner ganzen Kirche und schenke uns allen nach deinem Willen Versöhnung, Einheit und Frieden: Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch -

Agnus Dei: Gl 765,1-3 -

Nach der Kommunion wird das Allerheiligste in den Tabernakel gebracht -

Nach der Kommunion:
Wir brechen das Brot und trinken den Wein.
Wir erinnern uns an das Pessachmahl,
das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat.
Es ist das Fest der Befreiung aus Ägypterhand.
Jahwe spaltet das Meer und ebnet den Weg für sein Volk,
damit es ziehen kann durch die hohe Wasserschlucht.
Er ist mein Helfer geworden zum Heil.
Er ist mein Beschützer.
Er ist mein Gott, ihn will ich preisen.
Wir brechen das Brot und halten Mahl.
Wir freuen uns, dass er zugegen ist.
Wir erinnern uns an seine Worte:
Nehmt und esst, das ist mein Leib.
Nehmt und trinkt, das ist mein Blut.
Jesus ist da im Zeichen von Brot und Wein.
Wir brechen das Brot und teilen es für viele.
Wir brechen das Brot,
Jesus teilt mit uns das Leben.
Sein Leib und sein Blut
werden für uns Speise auf dem Weg in die Ewigkeit.
Wir brechen das Brot
und feiern Jesu Tod und Auferstehung.
Wir feiern ein Fest und gehen den Weg des Friedens.
Wir feiern ein Fest und brechen auf in eine neue Zukunft.
Wir feiern ein Fest und feiern mit IHM das Leben.
Wir brechen das Brot
und loben und preisen und danken Gott.
Wir brechen das Brot
und feiern Eucharistie.

Danksagung: Gl 282,1-3

Schlussgebet:
Barmherziger Gott,
wir danken dir für Brot und Wein,
Zeichen, in denen du uns nahe bist.
Mache uns durch diese Feier bereit,
aus deiner Liebe zu leben und sie glaubhaft mit unseren Werken zu bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn,
der mit dir und dem Hl. Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.

Auszug

Nach Ende der Liturgie werden die Leuchter und die Altardecke vom Altar entfernt.

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