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Bekanntmachungen

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Hausgottesdienst am
2. Sonntag der Osterzeit
19. April 2020

Lied: Gl 803,1-3

Kreuzzeichen

evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Den 2. Sonntag der Osterzeit nennen wir den „Weißen Sonntag.“ In vielen Pfarrgemeinden wird eigentlich an diesem Sonntag Erstkommunion gefeiert. So war es auch in St. Laurentius geplant. Die Corona - Krise hat die ursprüngliche Planung erst einmal auf nicht absehbare Zeit über den Haufen geworfen. So schauen wir heute bewusst auf den Apostel Thomas, der uns immer im Evangelium des 2. Ostersonntags begegnet. Er will den Auferstandenen nicht nur sehen, er will ihn berühren. Er will - im wahrsten Sinne des Wortes - das Geheimnis der Auferstehung be - greifen. Vielleicht geht es uns oft genauso. Vielleicht ist uns der Apostel Thomas näher als wir denken.

Lied: Gl 322, 7+8

Gebet:
Christus, du Weg zu Gott, dem Vater.
Deine Gegenwart und Nähe hat Thomas leibhaftig erfahren.
Wir bitten dich:
Überwinde auch unsere Zweifel
und stärke uns in der Gewissheit des Lebens,
das du uns in deiner Auferstehung geschenkt hast.
Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und wirkst in Ewigkeit.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 20,19-31)
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. Thomas, genannt Didymus - der Zwilling, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.

oder: In Leichter Sprache
Auf einmal ist Jesus mitten bei seinen Freunden
Am Ostermorgen war Jesus von den Toten auferstanden.
Maria von Magdala hatte Jesus schon gesehen.
Maria von Magdala hatte den Jüngern erzählt, dass Jesus lebt.
Aber die Jünger konnten immer noch nicht glauben, dass Jesus lebt.
Am Abend des Ostertages waren alle Jünger zusammen.
Nur einer fehlte.
Das war Thomas.
Thomas war nicht da.
Die anderen Jünger hatten immer noch Angst.
Weil die Menschen Jesus umgebracht hatten.
Die Jünger schlossen alle Türen ab.
Plötzlich kam Jesus.
Jesus stellte sich mitten unter die Jünger.
Jesus sagte zu den Jüngern:
Friede sei mit euch.
Dann zeigte Jesus den Jüngern seine Hände.
Und Jesus zeigte seine Seite.
Da freuten sich die Jünger.
Weil es wirklich Jesus war.
Jesus sagte noch einmal:
Friede sei mit euch.
Mein Vater hat mich zu den Menschen geschickt.
Jetzt schicke ich euch genauso zu den Menschen.
Wie das mein Vater bei mir gemacht hat.
Jesus hauchte die Jünger an.
Dazu sagte Jesus:
Das ist der Atem von Gott.
Das ist die Kraft von Gott.
Die Kraft von Gott ist der Heilige Geist.
Ihr bekommt den Heiligen Geist
Mit dieser Kraft könnt ihr den Menschen die Sünden vergeben.
Bringt Frieden zu den Menschen.
Später kam Thomas dazu.
Die Jünger sagten:
Wir haben Jesus gesehen.
Thomas sagte:
Das kann gar nicht sein.
Jesus ist tot.
Ich glaube das nicht, dass Jesus da war.
Ich glaube das nur, wenn ich Jesus auch sehe.
Ich glaube das nur, wenn ich Jesus anfassen kann.
Nach einer Woche waren wieder alle Jünger versammelt.
Thomas war auch dabei.
Alle Türen waren wieder abgeschlossen.
Da kam Jesus.
Jesus stand wieder mitten unter seinen Jüngern.
Jesus sagte:
Friede sei mit euch.
Dann ging Jesus zu Thomas.
Jesus zeigte Thomas seine Hände.
Thomas konnte die Wunden sehen.
Jesus sagte zu Thomas:
Hier sind meine Hände.
Fass sie mit deinen Fingern an.
Jesus zeigte auch seine Seite.
Thomas konnte die Wunde sehen.
Jesus sagte zu Thomas:
Streck deine Hand aus.
Fass meine Seite an.
Dann kannst du glauben, dass ich es bin.
Thomas war völlig überrascht.
Thomas sagte voller Freude:
Du bist wirklich Jesus.
Mein Herr und mein Gott.
Jesus sagte zu Thomas:
Du glaubst jetzt, weil du mich gesehen hast.
Andere Menschen können mich nicht sehen.
Sie glauben trotzdem, dass ich lebe.
Sie dürfen sich freuen.
Jesus hat noch viel, viel mehr getan.
Das kann man alles gar nicht aufschreiben.
Aber einige Sachen haben die Jünger aufgeschrieben.
Damit wir glauben, dass Jesus wirklich von Gott kommt.
Dass Jesus der Sohn von Gott ist.
Und damit wir selber auch das Leben von Gott haben.
Und die Freude von Gott.
© evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 322, 9-11

Predigtgedanken
„Man soll nicht an alten Wunden rühren!“ sagt ein Sprichwort. Das will sagen: „Wärme keine alten Geschichten auf!“ - „Lass die Vergangenheit ruhen!“ oder - wie es in dem Film „Die Züricher Verlobung“ an einer Stelle heißt: „Wenn du meinst, dass Gras über eine Sache gewachsen ist, kommt ein Kamel und frisst es wieder ab!“ Darüber hinaus kann es für den, der eine Wunde - körperlich oder seelisch - mit sich herum trägt, durchaus schmerzhaft sein, wenn sie gedankenlos berührt wird. Auf der anderen Seite wissen wir auch: Eine Wunde muss sachgemäß gereinigt werden, damit sie ausheilen kann, damit sie sich nicht entzündet. Das gilt vor allem für die leiblichen Wunden, die desinfiziert, mit einem Pflaster, einem Verband versehen oder geklammert bzw. genäht werden müssen. Das gilt aber auch für unsere seelischen Wunden. Auch die bedürfen der „Wundversorgung“. Es braucht Gespräche, Verständnis, Mitgefühl, um die seelische Verwundung, den Schmerz, die Trauer gut zu verarbeiten. Es braucht den nötigen Raum, dass ich aussprechen kann, was mich bedrückt, was mir die Ruhe nimmt und den Schlaf raubt. Ein solcher Versorgungs - und Heilungsprozess kann auch durchaus schmerzhaft sein. Und auch wenn eine Wunde gut verheilt ist, kann eine Narbe zurück bleiben, die vielleicht sogar manchmal noch schmerzt, die mich aber auf jeden Fall zeitlebens erinnert an eine sehr „prägende“ Erfahrung. Auch Thomas will an einer „alten Wunde“ rühren. Obwohl - so alt ist sie noch gar nicht - erst drei Tage. Er sucht Sicherheit. Er sucht Gewissheit. Vielleicht sucht er auch einfach nur Halt - für sein Leben und seinen Glauben. So wie es auch in einer alten Legende über den Hl. Martin heißt:
Einmal wollte sich der Teufel dem Hl. Martin als Halt anbieten. Er erschien ihm als König in majestätischer Pracht. Er sagt: „Martin, ich danke dir für deine Treue! Du sollst erfahren, dass auch ich dir treu bin. Du sollst jetzt immer meine Nähe spüren. Du kannst dich an mir festhalten.“ Sankt Martin fragte: „Wer bist du denn eigentlich?“ „Ich bin Jesus, der Christus“, antwortete der Teufel. „Wo sind denn deine Wunden?“ fragte Martin zurück. „Ich komme aus der Herrlichkeit des Himmels“, sagte der Teufel, „da gibt es keine Wunden.“ Darauf Sankt Martin: „ Den Christus, der keine Wunden hat, den mag ich nicht sehen. An
dem Christus, der nicht das Zeichen des Kreuzes trägt, kann ich mich nicht festhalten.“
Den Wunsch, sich an den Wunden des Gekreuzigten fest zu halten, fest zu machen, hatten auch die Menschen zu Zeiten der Pest im Mittelalter, in der Zeit der Gotik. Wurde Jesus in der Romanik noch überwiegend als triumphierender, den Tod besiegenden König am Kreuz dargestellt, wählten die Menschen in der Zeit der Pest, des massenhaften Leidens und Sterbens das Bild des leidenden Christus am Kreuz. Mit ihm konnten sie sich identifizieren. Bei ihm fanden sie Halt. Und dennoch steht über all diesen Erfahrungen, über all diesen verständlichen Wünschen und menschlichen Sehnsüchten das Wort des Auferstandenen: Selig, die nicht sehen und doch glauben!“ Unsere Zweifel, unsere Ängste haben ihre Berechtigung. Sie haben ihren Platz in unserem Leben. Wir dürfen sie aber ohne Angst, mit viel Vertrauen zu Christus, dem Auferstandenen tragen, in der Hoffnung - wie auch immer - bei ihm Verständnis und vor allem Halt zu finden in den Unwägbarkeiten unseres Lebens.

Glaubenslied: Gl 456, 1+2+4

Zum Nachdenken
Ich muss nicht das tun, was alle anderen tun!
Ich muss nichts das fühlen, was die anderen empfinden.
Ich muss nicht das glauben, was andere mir sagen.
Ich glaube nur das, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe.
Das sagt auch der Apostel Thomas, als sie ihm Unglaubliches erzählen:
„Jesus ist nicht tot, er lebt! Wir sind ihm begegnet.“
Aber das kann nicht sein, auch wenn er das gerne glauben würde…
Doch dann kommt Jesus zu ihm,
schaut ihn an
und spricht ihn an.
Da erkennt Thomas:
Jesus, du kommst zu mir.
Du willst mich 'treffen'.
Du willst mir nahe kommen.
Du siehst mich an.
Ich darf dich ganz persönlich erleben.
Ich darf dich berühren.
Du lässt dich fassen, wo du doch unfassbar bist.
„Mein Herr und mein Gott!“
Bin ich auch bereit, dir zu begegnen?
Spüre ich Deine Nähe?
Lasse ich mich von Dir berühren?
Erkenne ich Dich in unserer Welt?
Glaube ich, auch ohne zu sehen?
(Norbert Koch)

Lied: Gl 819, 1-3

Fürbitten:
Herr Jesus Christus, du willst uns nahe sein. du hilfst uns, dich zu begreifen als den Auferstandenen. Wir bitten dich:
Für alle, die tastend Gott suchen, dass sie ihn finden.
Für alle, die meinen, Gott zu besitzen, dass sie ihn suchen.
Für alle, die die Zukunft fürchten, dass sie vertrauen.
Für alle, die gescheitert sind, dass sie neue Chancen bekommen.
Für alle, die zweifeln, dass sie nicht verzweifeln.
Für alle, die verloren umherlaufen, dass sie ein Zuhause finden.
Für die Einsamen, dass sie einem Menschen begegnen.
Für alle, die hungern, wie auch immer, dass sie satt werden.
Für alle, die satt sind, dass sie lernen, was Hunger ist.
Für alle, die es gut haben, dass sie nicht hartherzig werden.
Für die Mächtigen, dass sie ihre Verletzlichkeit begreifen.
Für alle, die in dieser Welt leben zwischen Hoffnung und Furcht
und für uns selbst beten wir zu Gott:
Befreie uns von der Furcht und von der falschen Sicherheit
und gib uns alles, was gut für uns ist,
durch Christus, unsern Herrn
( Aus: Beten - action 365 - S. 68)

Vater unser
Jesus, du bist uns nahe - in deinem Wort, in unserem Beten und Singen, in unserem Zusammen - Sein. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 337,1+3

Gebet:
Mein Herr und mein Gott,
Dank Thomas, der zweifelte
und den Auferstandenen berühren wollte,
wird uns offenbar, dass Christus sich berühren lässt -
auch von uns.
Durch den, der zweifelte, bringst du denen, die zweifeln,
die Botschaft vom Leben und vom Frieden.
Lass uns - gestärkt durch Dein Wort und Deine Nähe
aus Glauben und Vertrauen leben.
Gib uns den Mut, auch unsere Zweifel anzunehmen.
Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Jesus Christus,
unseren auferstandenen Herrn.

Segen:
Sei gesegnet,
wo du anfängst und aufhörst,
wo du betest und arbeitest.
Sei gesegnet,
wo du Feinde hast und verkannt wirst,
wo du Ansehen genießt und geachtet wirst.
Sei gesegnet,
wo du den Kürzeren ziehst und verlierst,
wo du Erfolg hast und gewinnst.
Sei gesegnet,
wo du nachsiehst und übersiehst,
wo du nachgibst und vergibst.
Sei gesegnet,
wo du wachst und schläfst,
wo du bittest und dankst.
Sei gesegnet,
wo du deinen Gott suchst und vor ihm schweigst,
wo du ihn vermisst und ihm begegnest,
wo er dich umarmt und auffängt.
(Paul Weismantel in Kürzinger/Sill: Das große Buch der Gebete - S. 813f)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 831, 1-3

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