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Bekanntmachungen

Hier und auf den Unterseiten finden Sie Infos und Bekanntmachungen, insbesondere Termine, Feste und einmalige Ereignisse. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden!

Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Email an: pgamschoenbusch@gmx.de

Karfreitag 2020
Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu
„hoch gehängt“

15.oo Uhr: Großer Einzug in Stille - Prostratio des Zelebranten - Stilles Gebet

Am Priestersitz - Gebet:
Gott,
dein Sohn Jesus ist für uns den Weg bis zum Kreuz gegangen,
er hat sein Leben für uns hingegeben.
Doch so hat er uns einen neuen Weg zu dir eröffnet,
ja, er ist selber der Weg zu dir geworden.
Wir danken dir für ihn,
der für uns in den Tod ging,
damit wir das Leben haben in Ewigkeit. Amen.

1. Lesung: Jes 52,13-53,12
Seht, mein Knecht hat Erfolg, / er wird groß sein und hoch erhaben. Viele haben sich über ihn entsetzt, / so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, / seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen. Jetzt aber setzt er viele Völker in Staunen, / Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man ihnen noch nie erzählt hat, / das sehen sie nun; was sie niemals hörten, / das erfahren sie jetzt. Wer hat unserer Kunde geglaubt? / Der Arm des Herrn - wem wurde er offenbar? Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, / wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, / sodass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, / dass wir Gefallen fanden an ihm. Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, / ein Mann voller Schmerzen, / mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, / war er verachtet; wir schätzten ihn nicht. Aber er hat unsere Krankheit getragen / und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, / von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, / wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, / durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, / jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn / die Schuld von uns allen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt, / aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, / und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, / so tat auch er seinen Mund nicht auf. Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, / doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten / und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen. Bei den Ruchlosen gab man ihm sein Grab, / bei den Verbrechern seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat / und kein trügerisches Wort in seinem Mund war. Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen (Knecht), / er rettete den, der sein Leben als Sühnopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. / Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen. Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. / Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; / er lädt ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil unter den Großen / und mit den Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab / und sich unter die Verbrecher rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen / und trat für die Schuldigen ein.

Antwortruf: Gl 267,1

Ruf vor der Passion: Gl 560,1

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Johannes
Jesus ging mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein. Auch Judas, der Verräter, der ihn auslieferte, kannte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war. Judas holte die Soldaten und die Gerichtsdiener der Hohenpriester und der Pharisäer und sie kamen dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen. Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der Verräter, stand bei ihnen. Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden. Er fragte sie noch einmal: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazaret. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen! So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast. Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, schlug nach dem Diener des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener hieß Malchus. Da sagte Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat - soll ich ihn nicht trinken?

Der 1. Nagel wird in das Holzkreuz geschlagen

Lied: Gl 822,3

Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn und führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war. Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt. Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des hohepriesterlichen Palastes. Petrus aber blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, heraus; er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein. Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er antwortete: Nein. Die Diener und die Knechte hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich. Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen. Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe. Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester? Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich?

Der zweite Nagel wird in das Kreuz geschlagen

Lied: altes Gl 184, 1-3

Danach schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohenpriester Kajaphas.  Simon Petrus aber stand am Feuer und wärmte sich. Sie sagten zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Nein. Einer von den Dienern des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? Wieder leugnete Petrus und gleich darauf krähte ein Hahn. Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Pas - chalamm essen zu können. Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen? Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert. Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden antworteten ihm: Uns ist es nicht gestattet, jemand hinzurichten. So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde. Pilatus ging wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. Ihr seid gewohnt, dass ich euch am Paschafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse? Da schrien sie: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Straßenräuber. Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln. Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Sie stellten sich vor ihn hin und sagten: Heil dir, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht. Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen. Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: S: Seht, da ist der Mensch!

Der dritte Nagel wird ins Kreuz geschlagen

Lied: Gl 289, 1+2

Als die Hohenpriester und ihre Diener ihn sahen, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn! Denn ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. Die Juden entgegneten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben, weil er sich als Sohn Gottes ausgegeben hat. Als Pilatus das hörte, wurde er noch ängstlicher. Er ging wieder in das Prätorium hinein und fragte Jesus: Woher stammst du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen? Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat. Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber die Juden schrien: Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf. Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf Hebräisch Gabbata, heißt. Es war am Rüsttag des Pas - chafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König! Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. Sie übernahmen Jesus. Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus.

Der vierte Nagel wird eingeschlagen

Lied: Gl 29o,1-3

Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus. Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.

Die Osterkerze wird gelöscht. Niederknien zu einer kurzen Gebetsstille

Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag. Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.

Der fünfte Nagel wird eingeschlagen

Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei.

Lied: Gl 289, 6+7

Predigt
„Häng' diese Sache doch nicht zu hoch!“ - So heißt es manchmal in einem Gespräch und meint: Gib dem Ganzen doch nicht mehr Bedeutung als es in Wirklichkeit hat. Heute - am Karfreitag - geht unser Blick nach oben. Hinauf zum Kreuz, zum Gekreuzigten. Der Tod am Kreuz war zur Zeit Jesu - in der römischen Rechtsprechung - die schändlichste Hinrichtungsart. Nur Schwerverbrecher, Aufrührer und Sklaven wurden zu dieser Todesstrafe verurteilt, während römische Bürger das „Recht“ auf Hinrichtung durch Enthauptung mit dem Schwert hatten. Und auch im Judentum galt die Kreuzigung als entwürdigende Todesart, heißt es doch im Buch Deuteronomium: Wenn jemand ein Verbrechen begangen hat, auf das die Todesstrafe steht, wenn er hingerichtet wird und du den Toten an einen Pfahl hängst, dann soll die Leiche nicht über Nacht am Pfahl hängen bleiben, sondern du sollst ihn noch am gleichen Tag begraben; denn ein Gehenkter ist ein von Gott Verfluchter. Aus diesem Grund wurde auch in den ersten Jahrhunderten Jesus in der christlichen Bildersprache nicht als Gekreuzigter dargestellt, sondern als der „Gute Hirt“ oder als Orpheus, der die Menschen aus der Unterwelt führt. Wir aber, „wir schauen auf zu Jesus Christ, zu ihm, der uns're Hoffnung ist.“ Hat er uns doch im Johannesevangelium zugesagt: Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. (Joh 3,14f) und: Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde. (Joh 12,32 f.) Deshalb hängen wir die Erinnerung an die Lebenshingabe Jesu auch hoch. Deshalb begehen wir jedes Jahr neu den Karfreitag und halten die Erinnerung wach an den, der sich klein gemacht hat, der sich erniedrigt hat, der sein eigenes Leben weg geben hat, um uns an sich zu ziehen, um uns zum Leben zu führen. Aber auch, um uns zu erinnern, wie wir mit den Erfahrungen von Kreuz in unserem eigenen Leben umgehen sollen. Dass wir bereit sein sollen, die unterschiedlichen Erfahrungen von „Kreuz“ in unserem Leben anzunehmen, die sich uns stellen. Dass wir die Augen nicht verschließen sollen vor den vielen Formen von „Kreuz“, wie sie in unserer Welt immer wieder aufgerichtet werden durch Kriege, Gewalt, Terror, Hunger, Krankheiten, Flüchtlingskatastrophen. Dass wir bereit werden sollen, einander zu einem „Simon von Cyrene“ zu werden und einander helfen, das jeweilige Kreuz zu tragen.
Auf sein Kreuz schauen wir, sein Kreuz verehren wir:

Kreuzerhebung: Das Kreuz wird in den Ständer gestellt und aufgerichtet.

Liedruf: Gl 771 (3x): O heil'ges Kreuz sei uns gegrüßt...

Kreuzverehrung: Gl 774

Große Fürbitten

< Für die heilige Kirche >
Lasst uns beten, Schwestern und Brüder, für die Kirche Gottes in der ganzen Welt.
Der Heilige Geist möge sie führen und leiten auf ihrem Pilgerweg durch die Zeit, damit sie überall ein Zeichen der Liebe und Einheit ist.
Kyrieruf: Gl 619,5
Allmächtiger, ewiger Gott!
Dein Sohn ist für uns alle,
die an ihn glauben,
der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Lass ihn in unserer Kirche offene Herzen und Hände finden,
damit die Christen glaubwürdige Zeugen für sein Evangelium sind.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn

< Für den Papst und die Bischöfe >
Lasst uns beten für unseren Papst Franziskus, für unseren Bischof Franz und für alle
unsere Bischöfe.
Der allmächtige Gott stehe ihnen bei in ihrer Aufgabe, die Kirche zu leiten.
Er bewahre sie vor Ängstlichkeit
und gebe ihnen Mut für Entscheidungen und Taten,
die die Kirche in unserer Welt anziehend
und offen für alle erfahrbar werden lassen.
Kyrieruf: Gl 619,5
Allmächtiger, ewiger Gott, du Hirte deines Volkes.
Stärke unseren Papst Franziskus
und die Bischöfe in ihrer Verantwortung für die Kirche
und für die Welt, in der sie leben,
damit alle Menschen dein Wort hören und den Glauben leben können.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

< Für alle, die im Dienst der Verkündigung stehen >
Lasset uns beten für alle,
die im Dienst des Wortes stehen
und sich einsetzen in der Verkündigung des Evangeliums.
Der Heilige Geist schenke ihnen Freude an ihren Aufgaben
und Offenheit bei den Menschen, für die sie wirken.
Kyrieruf: Gl 619,5
Allmächtiger, ewiger Gott,
dein Sohn ist gekommen, nicht um sich bedienen zu lassen,
sondern um zu dienen.
Er hat Kranke geheilt und den Armen die Frohe Botschaft verkündet.
Gib allen, die diese Botschaft in unserer Zeit weitergeben,
die Freude an diesem Dienst
und bewahre sie vor Mutlosigkeit und Enttäuschung.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

<Für alle, die Sakramente empfangen>
Lasst uns beten, Brüder und Schwestern,
für alle, die in unserer Gemeinde
und überall in den Kirchen der Welt Sakramente empfangen:
für alle, die getauft und gefirmt werden,
für alle, die die Eucharistie und das Bußsakrament empfangen,
für alle, die getraut, und alle, die geweiht werden,
und für alle, die die Krankensalbung bekommen.
Dass sie in diesen Zeichen die Nähe und Sorge Gottes erfahren.
Kyrieruf: Gl 619, 5
Allmächtiger, ewiger Gott,
an die wichtigen Stationen des menschlichen Lebens
hast du sichtbare Zeichen deiner Gegenwart in unserer Welt gestellt.
Gib, dass alle, die sie empfangen,
aus dieser Verbundenheit mit dir ihr Leben gestalten.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

< Für die Einheit der Christen >
Lasset uns beten für die Einheit aller Christen.
Christus, der darum gebetet hat, dass alle eins seien,
stehe denen bei, die sich um die Einheit des Glaubens mühen.
Kyrieruf: Gl 619, 5
Allmächtiger, ewiger Gott,
du bist der Gott der Liebe und des Friedens.
Stehe allen bei,
die gegen Trennung und Misstrauen
Zeichen des Vertrauens und des Dialogs aufrichten.
Gib ihnen die Gaben deines Geistes,
damit sie erkennen, was die Zeichen der Zeit sind
und was der Einheit dient.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn

< Für das Volk des Alten Bundes >
Lasset uns beten für die Juden,
zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat.
Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs
bewahre sie in der Treue zu seinem Bund
und in der Liebe zu seinem Namen.
Der Herr möge im Nahen und Mittleren Osten
den Geist des Friedens, der Versöhnung
und der Gerechtigkeit stark werden lassen.
Kyrieruf: Gl 619, 5
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast Abraham und seinen Kindern
deine Verheißung gegeben.
Lass das jüdische Volk, das du seit alter Zeit geführt hast,
auch heute deine Wege verstehen und ihnen folgen.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

< Für alle, die nicht an Christus glauben >
Lasst uns beten für alle,
die nicht an Christus glauben,
dass der Heilige Geist sie erleuchte
und sie auf den Weg des Heils führe.
Kyrieruf: Gl 619, 5
Allmächtiger, ewiger Gott,
steh allen bei, die sich nicht zu Christus bekennen,
damit sie mit redlichem Herzen vor dir leben
und die Wahrheit finden.
Uns aber gib, dass wir in der geschwisterlichen Liebe wachsen,
damit wir immer mehr zu glaubwürdigen Zeugen
deiner Güte werden
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

< Für alle Menschen guten Willens >
Lasst uns auch beten für alle,
die nicht an Gott glauben
und doch in ihrem Leben die Wahrheit suchen
und sich für Frieden, Gerechtigkeit
und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.
Kyrieruf: Gl 619, 5
Allmächtiger, ewiger Gott,
lass den Menschen, die sich für andere
und für unsere Welt einsetzen,
überall Menschen guten Willens begegnen,
damit sie gemeinsam Wege finden zum Wohl der Menschen
und so mitbauen an deinem Reich von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

< Für alle, die politische Verantwortung tragen >
Lasst uns beten für alle,
die über Wohl und Wehe vieler Menschen entscheiden.
Gott möge sie erkennen lassen, was dem wahren Frieden und der Freiheit dient.
Kyrieruf: Gl 619, 5
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast den Menschen den Auftrag gegeben,
die Welt nach deinem Willen zu gestalten.
Gib allen,
die Verantwortung tragen, den Geist des Friedens uns des Dienens,
bewahre sie vor Selbstgefälligkeit und Egoismus,
damit auf der ganzen Welt Gerechtigkeit und Frieden herrschen.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

<Für die Opfer der aktuellen Pandemie>
Lasst uns beten zu Gott, unserem Vater,
für alle, die unter der Pandemie leiden,
die die Menschheit derzeit quält:
er gewähre den Kranken Gesundheit,
den Pflegenden Stärke,
den Familien Trost und
den Verstorbenen die Fülle der Erlösung.
Kyrieruf: Gl 619, 5
Allmächtiger, ewiger Gott,
du bist der Beschützer der leidenden Menschheit.
Sieh voll Mitleid auf die Not deiner Kinder,
die unter der Pandemie leiden;
lindere die Schmerzen der Kranken,
gib denen Kraft, die für sie sorgen,
nimm die Verstorbenen auf in deinen Frieden,
und lass in dieser Zeit der Drangsal
alle Trost in deiner Barmherzigkeit finden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

< Für alle notleidenden Menschen >
Lasst uns beten für die leidenden Menschen unserer Zeit,
für die Opfer von Krieg, Terror und Rassenkämpfen,
für alle, die im Kampf um Freiheit und Menschenrechte ihr Leben einsetzen,
für alle, die heimgesucht werden von Naturkatastrophen,
für alle Opfer von Unglücksfällen,
für die Vereinsamten, die keine Liebe und Freundschaft erfahren,
für alle, die heimatlos sind,
für alle, die keine Arbeit finden,
für alle Kranken und Mutlosen.
Kyrieruf: Gl 619, 5
Allmächtiger, ewiger Gott,
öffne unsere Augen, Ohren und Herzen füreinander.
Hilf,
dass wir mutig und entschieden eintreten für das Leben,
dass wir helfen und teilen,
trösten und heilen.
Lass durch uns deine Liebe und Nähe,
deine Barmherzigkeit überall sichtbar
und spürbar werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unsern Herrn.

Kommunion:
Übertragung des Allerheiligsten

Kommuniongebet: Lasst uns beten, wie der Herr uns gelehrt hat: Vater unser...

Betrachtung:
Gott,
wir vertrauen dir alle Menschen an,
die Angst haben,
denen der Blick nach vorne genommen ist.
Schreckensnachrichten werfen uns zu Boden.
Die Bosheit der Menschen
- manchmal vielleicht auch unsere eigene -
„haut uns um“.
Wir erleben uns wie alle,
die „am Boden zerstört sind.“
Mutlos - hilflos.
Wer richtet uns wieder auf?

Stille

Schlussgebet:
Gott,
still geworden sind wir vor dir,
denn das Leben, Leiden und Sterben deines Sohnes steht uns vor Augen.
Gehe mit uns.
Führe uns aus aller Dunkelheit ins Licht,
aus der Trauer in die Hoffnung,
aus dem Schweigen in die österliche Freude,
aus dem Tod in dein ewiges Leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Segen:
Herr, unser Gott,
reicher Segen komm herab auf dein Volk,
das den Tod deines Sohnes gefeiert hat
und die Auferstehung erwartet.
Schenke ihm Verzeihung und Trost,
Wachstum im Glauben
und die ewige Erlösung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Auszug in Stille

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