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Bekanntmachungen

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Hausgottesdienst am Ostermontag
13. April 2020

Lied: Gl 389, 2+5

Kreuzzeichen

Hinführende Gedanken:

Der Ostermontag ist der Emmaustag. Menschen sind auf dem Weg in ihrer Trauer, ihrer Ausweglosigkeit, mit ihren Fragen und Zweifeln. Es ist ein Tag der Begegnung: Begegnung mit dem Auferstandenen, Begegnung mit dem Wort der Heiligen Schrift, Begegnung im Brechen des Brotes in der Erinnerung an das Letzte Abendmahl. In St. Laurentius ist im Grunde jeder Gottesdienst ein Emmausgottesdienst - findet sich doch die Emmaus - Darstellung rechts neben dem Tabernakel am Hochaltar. Und auch für uns kann jeder Tag zu einem Emmaustag werden, an dem wir auf unserem Weg dem Auferstandenen begegnen, mit ihm ins Gespräch kommen und mit ihm Mahl halten dürfen.

Lied: Gl 437, 1-3

Gebet:
Unser Emmaus liegt in unbekannter Entfernung:
hinter einem unausweichlichem Krebsbefund,
neben einer zerbrochenen Beziehung,
an der Kreuzung eines jungen Lebens,
vor einem langen Leiden,
nach einem schrecklichen Verkehrsunfall,
irgendwo an einer verlassenen Wüstenstraße.

Viele, Herr,
viele von uns
sind unterwegs -
verzweifelt,
verstummt,
nichts mehr sagen könnend,
Tränen in den Augen,
in Gedanken an gestern;
wo wir gemeinsam gefeiert haben,
uns gefreut haben.
Viele sind unterwegs nach Emmaus.
Viele, Herr,
viele von uns
sind unterwegs -
fragen nach dem Warum.
Sehen keinen Sinn,
machen sich Vorwürfe:
Hätte ich doch!
Wäre ich doch!
Warum jetzt?
Viele sind unterwegs nach Emmaus.
Viele, Herr,
viele von uns
sind unterwegs -
denken an morgen,
leiden,
alles scheint durchkreuzt zu sein,
hoffen auf Heilung und Gesundung.
Viele sind unterwegs nach Emmaus.
Viele, Herr,
viele von uns
sind unterwegs -
niedergeschlagen,
sprachlos,
keine Kraft,
keine Hoffnung,
keinen Lebenswillen mehr.
Viele sind unterwegs nach Emmaus
Viele, Herr,
viele von uns
sind unterwegs -
beten gemeinsam,
glauben,
hoffen,
sind unterwegs
im Vertrauen darauf,
dass du mit uns gehst.
(Aus: Petra Focke - Hermann Josef Lücker: Gott und die Welt - S. 115f.)

Lied: Gl 814, 1+2

Schrifttext Lukas 24,13-35:
Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt.Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Lied: Gl 414, 1-3

Gedanken zum Text:
Mindestens drei Orte in der Umgebung von Jerusalem nehmen derzeit für sich in Anspruch das biblische Emmaus zu sein. Letztlich ist es aber nicht entscheidend, welcher Ort es genau war. Emmaus ist überall. Entscheidend sind die Erfahrungen, die für Emmaus stehen, die wir mit Emmaus verbinden. Ja, „viele sind“ - auch heute - „unterwegs nach Emmaus“. Sie sind niedergeschlagen von Sorgen und Fragen, gebückt von Ängsten und Nöten in ihrem eigenen Leben oder im Leben ihnen nahestehender Menschen, sind gebrochen von Schicksalsschlägen, die ihre Lebensplanung durchkreuzt haben. Sie sind langsam unterwegs, mit gesenktem Blick und leeren Augen. Ihr Herz ist schwer. Alle Freude ist ihnen genommen. Wie gut, wenn man einen solchen Weg nicht allein gehen muss, wenn man wenigstens einen Menschen an der Seite hat, dessen Nähe mir gut tut, dessen Gegenwart ich aushalte. Einer, der mir zuhört; der versucht, mich zu verstehen; der nicht versucht, mich mit billigen Vertröstungen abzuspeisen; einer, der mich aushält. Eine alte Weisheit sagt: „Wenn nichts mehr geht, dann geh'!“ Mach dich auf den Weg, dann kommt vielleicht auch in dir wieder etwas in Bewegung. Dann bricht vielleicht wieder etwas von dem auf, was dich an Verhärtetem gefangen hält. In dem Märchen „Der Froschkönig“ heißt es am Ende, dass der König auf der Heimfahrt drei Mal ein heftiges Bersten hört und beim ersten Mal ausruft: „Heinrich, der Wagen bricht!“ Doch der treue Diener antwortet: „Nein, Herr, der Wagen nicht! Es ist ein Band von meinem Herzen, das da lag in großen Schmerzen, als Ihr in dem Brunnen saßt, als Ihr eine Fretsche (Frosch) wast (wart).“ Ja, auf dem Weg kann etwas aufbrechen. Indem ich aufbreche, kann auch etwas in mir aufbrechen, kann etwas Neues werden: eine neue Sichtweise, eine neue Perspektive, eine neue Orientierung, eine neue Ausrichtung für mein Leben. Und indem ich aufbreche, ich mich aufmache, werde ich auch wieder empfänglicher für Begegnung und Gemeinschaft. Dann ist ein weiterer Weggefährte nicht mehr lästig. Dann suche ich von neuem Gemeinschaft, Gespräch und Austausch. „Herr, bleibe bei uns!“ Die Emmausgeschichte ist eine Wandlungsgeschichte. Stimmung wandelt sich, Befindlichkeit wandelt sich und am Ende wandelt sich auch wieder Brot - wird Leib Christi, wird zum Zeichen seiner Gegenwart, seiner Auferstehung, seiner bleibenden Nähe bei uns. Und das lässt uns immer wieder weiter gehen.

Lied: Gl 779, 1+2

Fürbitten
Herr Jesus Christus, du bist mit uns auf dem Weg, fragst nach unseren Ängsten und Sorgen. Dir vertrauen wir sie an:
➢ Wir bitten dich für alle, die bedrückt, niedergeschlagen und enttäuscht sind - und nicht weiter wissen. Liedruf: Gl 89
➢ Wir beten für alle, die aufgebrochen sind in Leid und Not. Gib ihnen Kraft und Ausdauer für den vor ihnen liegenden Weg.
➢ Wir beten für alle, die andere Menschen in Trauer und Leid begleiten. Gib ihnen die richtigen Worte und die Fähigkeit, auch einmal die Stille auszuhalten.
➢ Wir beten für uns selbst, da auch wir immer wieder auf der Suche nach Leben sind. Lass unsere Suche nicht vergeblich sein.
➢ Wir beten für unsere Verstorbenen. Lass sie teilhaben am Mahl des ewigen Lebens.

Herr, unser Gott, mit dem Auferstandenen dürfen wir auf dem Weg sein. Lass uns immer wieder deine und seine Nähe und Gegenwart erfahren im Hören auf das Wort der Frohen Botschaft und im Brechen des Brotes. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren auferstandenen Herrn.

Herr Jesus Christus, du nimmst uns mit auf dem Weg zum Vater. Mit deinen Worten beten wir: Vater unser…

Lied: Gl 863, 1+2

Gebet:
Herr,
wir brechen wieder auf
in unseren Alltag,
in unsere Familien,
in Schule und Beruf,
zu Freunden und Bekannten.
Bleibe mit uns auf dem Weg,
bleibe unser Zuhörer,
bleibe unser Ratgeber,
bleibe Gast und Gastgeber an unserem Tisch.
Darum bitten wir dich, Jesus Christus, unseren Herrn.

Segen:
Der Herr,
der mit uns auf dem Weg ist,
segne und behüte uns.
Der Herr,
der unsere Dunkelheiten kennt,
lasse sein Antlitz über uns leuchten und sei uns gnädig.
Der Herr,
der uns das Brot bricht,
wende uns sein Antlitz zu und schenke uns seinen Frieden.
(Hans-Joachim Remmert: Geheimnis des Glaubens - Herder - S. 134)

So segne uns und alle, die uns nahe sind,
der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 809, 1+8+9 oder: Gl 525, 1-4

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