(von Pfarrer Wolfgang Kempf)

In unserer industriell geprägten Gesellschaft sieht man nur noch selten einen Hirten oder eine Hirtin, die mit ihrer Herde von Weideplatz zu Weideplatz ziehen, begleitet von ihren Hütehunden, die die Herde zusammen halten sollen.

Deshalb erscheint auch das Bildwort Jesu aus dem Evangelium vielen mehr und mehr fremd, wenn er von sich als dem „guten Hirten“ spricht.

„Meine persönliche Freiheit ist mir wichtiger als zu einer `Herde´ zu gehören“. „Herden-Verhalten ist verpönt.“ „Die eigene, persönliche Entscheidung ist es doch schließlich, die zählt.“

Unter diesem Blickwinkel ist ein Hirte mit seiner Herde kritisch zu sehen.

Aber es gibt auch die positiven Seiten: Der „gute Hirte“ sorgt sich um seine Herde, um jedes einzelne Tier, die jungen wie die alten, die gesunden wie die kranken. Er sucht eine gute Weide aus, die sicher ist und den Hunger der Herde stillt. Er beschützt die, die ihm anvertraut sind, für die er sich verantwortlich weiß. Er merkt, wenn eines fehlt und geht ihm nach.

Das sind die positiven Aspekte eines „guten Hirten“ und diese könnten wir auch auf unser zwischenmenschliches Zusammenleben übertragen.

Eine gesegnete Woche!

Für das Seelsorgeteam der Pfarreiengemeinschaft Am Schönbusch

Wolfgang Kempf, Pfarrer