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Hausgottesdienst am
1. Adventssonntag im Jahreskreis B
3. Dezember 2023

Lied: Gl 218,1+2: Macht hoch die Tür...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Mit dem Advent beginnt eine neue Zeit. Der Adventskranz ist dabei ein ganz besonderer Begleiter: wir dürfen ihn heute segnen – und jeden Sonntag zünden wir eine Kerze mehr an, so dass es bis Weihnachten ganz hell wir. Hoffentlich auch ganz hell wird in unserem Herzen.

Liedruf: Gl 219: Mache dich auf und werde licht...
Dieses Licht soll uns im Advent begleiten. Jesus ist in unserer Mitte. Daran erinnert uns das Licht, wenn wir die Kerzen am Adventskranz entzünden. Deshalb segnen wir unseren Adventskranz und die Kerzen.

Segnung des Adventskranzes
Eine/r: Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt: Wir loben dich - gemeinsam: Wir preisen dich.
Eine/r: Du hast das Licht geschaffen und uns in dieses Licht hineingestellt. Wir loben dich. - gemeinsam: Wir preisen dich.
Eine/r: Du bist selbst das Licht der Welt und schenkst uns dein Heil. Wir loben dich. - gemeinsam: Wir preisen dich.
Eine/r: Du hast uns zu Lichtträgern gemacht, damit es in unserer Welt hell werden kann. Wir loben dich. - gemeinsam: Wir preisen dich.
Eine/r: Lasset uns beten [kurze Gebetsstille, die es ermöglicht allen zum Beten zu kommen]
Du Gott des Lichtes, du lässt uns Menschen in unserem Suchen nach Leben und Freude nicht allein. Darum schauen wir am Beginn des Advents auf zu dir, denn von dir erhoffen wir alles.
Wir bitten dich:
Segne + diesen Kranz und auch diese Kerzen.
[an dieser Stelle können der Kranz und die Kerzen mit Weihwasser besprengt werden]
Sie sind ein Zeichen, dass du das Licht bist, das alle Finsternis hell machen kann.
Hilf uns auf dem Weg durch den Advent immer mehr auch für andere zum Licht zu werden, damit die Hoffnung deiner Frohen Botschaft durch uns aufleuchten kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Lied: Gl 223, 1: Wir sagen euch an... (ARGE Liturgie)
Gebet:
Gott,
wir feiern Advent.
In deinem Sohn Jesus Christus willst du bei uns ankommen.
Komm in unser Leben und in unsere dunkle, kalte, friedlose Welt.
Komm und befreie uns von allem, was uns einschläfert,
abhängig und krank macht.
Wecke uns auf, damit wir offen und bereit
Jesus, den Boten deiner Liebe und Menschenfreundlichkeit,
in unser Leben einzulassen.
Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn,
der mit dir lebt und uns liebt heute und in Ewigkeit.
(Heriburg Laarmann: Mit allen Sinnen das Leben feiern - S.8)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 13, 33-37)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!
oder: In leichter Sprache
Einmal redete Jesus mit seinen Jüngern. Jesus wollte erklären, dass die Jünger immer auf Jesus vertrauen sollen. Und immer tun sollen, was Jesus gesagt hat. Auch wenn Jesus nicht mehr da ist. Weil Jesus ganz bestimmt wieder kommt. Auch wenn alles in der Welt schlimm aussieht. Und Angst macht. Jesus sagte: Seid immer wachsam. Und glaubt immer an mich.Glaubt immer, dass ich wieder komme. Ihr wisst nicht, wann alles passiert. Das weiß keiner. Das wissen auch nicht die Engel. Das weiß nur Gott alleine. Jesus erzählte ein Beispiel. Jesus sagte: Ein Mann wollte verreisen. Der Mann sagt zu einem Diener: Pass auf das Haus auf. Und auf die anderen Diener. Ich fahre weg. Wenn ich wieder nach Hause komme, soll alles in Ordnung sein. Jesus sagte: Der Diener weiß nicht genau, wann der Mann zurück kommt. Aber der Diener passt jeden Tag auf. Und tut alles, was der Mann gesagt hat. Bis der Mann wieder zu Hause ist. Jesus sagte: So sollt auch ihr jeden Tag aufpassen. Ihr sollte jeden Tag wachsam sein. Ihr sollt jeden Tag tun, was ich euch gesagt habe. Ihr wisst nicht, wann ich wieder komme. Aber ich komme ganz bestimmt wieder. Wie der Mann. Bleibt immer wachsam.
© evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
In unserer Pfarreiengemeinschaft begleitet uns in der diesjährigen Adventszeit neben dem Symbol des Adventskranzes auch das der Krippe - der Ort, wo Jesus in der Heiligen Nacht nach seiner Geburt eine erste Heimstatt finden soll. Diese Krippe steht auch für unsere Welt und unser Leben, in denen Jesus ankommen, Raum und Heimat finden will. Doch wenn wir auf diese Welt und vielleicht auch auf unser eigenes Leben schauen: Kann und will Jesus überhaupt hier ankommen? Kann es für ihn erstrebenswert sein, in eine Welt zu kommen, die sich als so zerrissen, geschunden, gefährdet, unversöhnt erweist? Die Scherben und der Stacheldraht in und an unserer Krippe sollen zeichenhaft die Friedlosigkeit, die Unmenschlichkeit, das Lebensfeindliche unserer derzeitigen Situation zum Ausdruck bringen?
Kann und will Jesus in eine solche Welt kommen, die oft von Hartherzigkeit geprägt ist, von fehlendem Gottvertrauen, von fehlendem Glauben, von Ungerechtigkeit und mangelnder Solidarität. Kaum war die vereinbarte Feuerpause zwischen Hamas und Israel verstrichen gingen von beiden Seiten die Gefechte wieder mit unverminderter Härte los. Dabei bangen viele Familien immer noch um ihre verschleppten und als Geisel genommene angehörigen. Was der Klimagipfel in Dubai für die Zukunft der Schöpfung bringt, bleibt abzuwarten und die jüngst veröffentlichten Zahlen zur Kirchenbindung bzw. der Religiosität der Menschen in unserem Land ist mehr als ernüchternd. In gut 30 Jahren ist die Bindung an eine der großen Kirchen um fast die Hälfte zurückgegangen, von 90 auf knapp 50%. Nur noch ca 5 % geben an, sich ihrer Kirche eng verbunden zu fühlen. Niemand ruft deinen Namen an, keiner rafft sich dazu auf, festzuhalten an dir. Dieses Wort des Propheten Jesaja scheint nichts von seiner Gültigkeit und Aktualität verloren zu haben.
Kann und will Jesus in eine solche Welt kommen? Ja! Weil es ihm in seiner Menschwerdung um den Menschen geht, um jeden einzelnen in seiner Not, in seiner Angst, in seiner Begrenztheit, in seiner Ohnmacht, in seiner Trauer, in seinem Scheitern und Versagen. Auch dies hat nichts von seiner Gültigkeit und Aktualität verloren.
In dem Film „Genosse Don Camillo“ sagt Gott Don Camillo in einer als Getreidespeicher genutzten russischen Kirche: „Es gibt keinen Ort auf der ganzen Welt, wo ich nicht bin!
In der Adventszeit werden wir immer wieder dazu eingeladen und aufgefordert, wichtige Grundhaltungen neu einzuüben: die Haltung der Wachsamkeit. Wir sollen nicht gleichgültig durch unser Leben gehen, sondern mit der Bereitschaft, die Welt im Sinne Jesu und seiner Frohen Botschaft mitzugestalten. Immer wieder werden wir in den biblischen Texten der Adventsfest ermutigt, dem Herrn Wege zu bereiten, auf denen er zu uns kommen kann; Gräben des Unverständnisses, des Streits des Misstrauens zuzuschütten; Mauern von Vorurteilen, von Vorverurteilungen, von Angst und Vorbehalten abzutragen, einzureißen, damit Jesus erfahrbar in unser Leben, in unsere Welt kommen kann. Es ist langer Weg; ein Weg, der nun schon fast 2000 Jahre währt; ein Weg, der oft auch schon in Sachgassen und auf Irrwege geführt hat; ein Weg, der schon oft verschüttet wurde und zur Umkehr gezwungen hat, aber dennoch ein Weg, den es immer wieder zu gehen lohnt, weil er uns zu dem hinführt, der von sich selber sagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Für Familien mit Kindern:
Hast du schon einmal verschlafen? Das passiert, wenn man den Wecker nicht hört und dann zu spät zu einem wichtigen Ereignis kommt. Das ist ärgerlich und manchmal auch peinlich.Jesus fordert die Menschen auf, wachsam zu sein, damit wir sein Ankommen in der Welt nicht verschlafen. denn Jesus kommt zu uns, das ist sicher, nur den Zeitpunkt wissen wir nicht.
Lieber Gott, bitte, gib mir offene Augen und Ohren, damit ich gerade jetzt in der Adventszeit sehe, wo du in unserer Welt da ist. denn in meinen Mitmenschen kann ich dir täglich begegnen. (dkv - Mein Sonntagsblatt 2014)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456,4

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Jesus Christus, wir erwarten in den Tagen des Advents dein Kommen. Wir blicken auf dich und bitten dich, dass du herein trittst in die Nöte dieser Welt. Wir rufen: Maranatha! Komm, Herr Jesus!
➢ In die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Völkern und Gruppen in so vielen Ländern dieser Erde - Marantatha - A: Komm, Herr, Jesus!
➢ In die Spannungen, Streitigkeiten und Gewalttätigkeiten zwischen verschiedenen Religionen - Marantatha - A: Komm, Herr, Jesus!
➢ In die Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die wir in unserem eigenen Land wahrnehmen - Marantatha - A: Komm, Herr, Jesus!
➢ In die Konflikten in unseren Familien und das mangelnde Interesse zur gemeinsamen Konfliktlösung - Marantatha - A: Komm, Herr, Jesus!
➢ In die Zerrissenheit, die wir an unserem eigenen Leib und in unserem eigenen Herzen verspüren. - Marantatha - A: Komm, Herr, Jesus!
Jesus Christus, dein Kommen verheißt Gerechtigkeit und Frieden. Wir danken dir und dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und in Ewigkeit. Amen (Lacher Messbuch - 2024)

Vater unser

Lied: Gl 749, 1+2: Seht, neuer Morgen...

Gebet:
Gott,
wir danke dir für dein Kommen hier und heute.
Lass uns in der Advents-und Weihnachtszeit erfahren,
dass du uns nahe bist.
Öffne uns für dein Kommen,
damit die Advents - und Weihnachtszeit für uns eine Zeit wird,
in der wir Heil und Licht erfahren durch Jesus Christus, unseren Herrn.
(Heriburg Laarmann: Das Fest unseres Lebens feiern - S. 20)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 750, 1: Im Advent, im Advent ist ein Licht erwacht...

Ausmalbild für Kinder

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