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Hausgottesdienst am
1. Adventssonntag im Jahreskreis C
1. Dezember 2024
„Hoffnung auf Gerechtigkeit“

evtl. ein wenig Weihwasser bereit stellen für die Segnung des Adventskranzes und der vier Kerzen

Lied:Gl 218,1+4: Macht hoch die Tür...

Kreuzzeichen

Gedanken zur Hinführung:
In unseren Pfarreiengemeinschaft gibt es in diesem Jahr wieder einmal keinen Adventskranz als Begleiter durch die Wochen auf Weihnachten zu. Vielmehr steht im Altarraum von St. Kilian und St. Laurentius jeweils eine Tür. Eine uraltes Symbol für das Warten auf das Kommen Gottes. In diesem Jahr verweist uns das Symbol der Tür auch auf das Heilige Jahr, das an Weihnachten beginnt. Vier Heilige Pforten werden dann in Rom geöffnet und laden die Gläubigen ein, einen neuen Weg zu Gott zu finden. In der Geheimen Offenbarung, dem letzten Buch der Heiligen Schrift, sagt Jesus von sich: Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten; ich mit ihm und er mit mir.
Öffnen wir uns für die Begegnung mit Jesus; hören wir auf sein Wort. Doch zuvor wollen wir den Adventskranz und die Kerzen segnen:

Liedruf: Gl 219: Mache dich auf und werde licht…

Segnung des Adventskranzes
Eine/r: Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt: Wir loben dich - gemeinsam: Wir preisen dich.
Eine/r: Du hast das Licht geschaffen und uns in dieses Licht hineingestellt. Wir loben dich. - gemeinsam: Wir preisen dich.
Eine/r: Du bist selbst das Licht der Welt und schenkst uns dein Heil. Wir loben dich. - gemeinsam: Wir preisen dich.
Eine/r: Du hast uns zu Lichtträgern gemacht, damit es in unserer Welt hell werden kann. Wir loben dich. - gemeinsam: Wir preisen dich.
Eine/r: Lasset uns beten [kurze Gebetsstille, die es allen ermöglicht zum Beten zu kommen]
Du Gott des Lichtes, du lässt uns Menschen
in unserem Suchen nach Leben und Freude nicht allein.
Darum schauen wir am Beginn des Advents auf zu dir,
denn von dir erhoffen wir alles.
Wir bitten dich:
Segne + diesen Kranz und auch diese Kerzen.
[an dieser Stelle kann der Kranz und die Kerzen mit Weihwasser besprengt werden]
Sie sind ein Zeichen, dass du das Licht bist,
das alle Finsternis hell machen kann.
Hilf uns auf dem Weg durch den Advent immer mehr auch für andere zum Licht zu werden,
damit die Hoffnung deiner Frohen Botschaft durch uns aufleuchten kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. (ARGE Liturgie)
Entzünden der ersten Kerze am Adventskranz

Lied:Gl 223, 1: Wir sagen euch an...

Gebet:
Guter Gott,
wir feiern Advent.
In Jesus, deinem Sohn, willst du bei uns ankommen.
In vielen Menschen begegnest du uns,
wir aber erkennen dich nicht.
Öffne uns Augen und Herz,
damit wir dich erkennen,
wenn du bei uns ankommen willst.
Hilf, dass wir immer eine offene Tür haben für Jesus, deinen Sohn,
dass wir ihm Raum und Heimat schenken in uns und unter uns.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen
(Heriburg Laarmann: Bilder erzählen von Gott- S.10)

Aus dem Buch Jeremia
Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden, Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Jahwe ist unsere Gerechtigkeit.

Antwortgesang:
Mel.: Pomp and
circumstances
(Land of hope and glory)
1.+ 3. Strophe
oder:
Gl 218,2:
Er ist gerecht, eine Helfer wert..

Halleluja:Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 21, 25-28. 34-36)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit
großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.
oder: In leichter Sprache
Einmal fragten die Freunde von Jesus: Wie ist das, wenn die Welt aufhört?
Jesus sagte: Wenn die Welt aufhört, fängt die neue Welt von Gott an. So könnt ihr merken, dass die neue Welt von Gott anfängt: Alles verändert sich. Die Sonne und der Mond und die Sterne sehen anders aus. Alle Leute erschrecken. Und bekommen Angst. Weil das Meer tobt. Und donnert. Keiner weiß, was man machen kann. Wenn das passiert, könnt ihr euch freuen. Ihr könnt froh nach oben schauen.Gott will euch retten. Ich komme zu euch. Ich komme von Gott. Ich habe Kraft und Macht. Seid immer aufmerksam. Damit ihr merkt, wenn die neue Welt von Gott anfängt.
Jesus sagte: Wenn ihr Drogen und zu viel Alkohol nehmt, merkt ihr nicht, dass die neue Welt von Gott anfängt. Wenn ihr zu viel an Geldausgeben und Einkaufen denkt, merkt ihr nicht, dass die neue Welt von Gott anfängt. Wenn ihr zu viel an Arbeiten und Geldverdienen denkt, merkt ihr nicht, dass die neue Welt von Gott anfängt. Wenn ihr euch zu viel Sorgen macht, merkt ihr nicht, dass die neue Welt von Gott anfängt.Doch wenn ihr ab und zu still werdet, könnt ihr merken: Jetzt fängt die neue Welt von Gott an. Und wenn ihr betet, könnt ihr merken: Jetzt fängt die neue Welt von Gott an. Ihr könnt merken: Gott selber kommt zu euch.© katholisches bibelwerk

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Wir führen ihn oft im Mund: den Begriff der Gerechtigkeit.Doch wenn man sich einmal im Internet schlau machen will, was dieser Begriff eigentlich bedeutet, stellt man fest, dass es sehr viele verschiedene Deutungsansätze und Interpretationen zur Gerechtigkeit durch die verschiedenen Zeitepochen und auch unter den verschiedenen Religionen gibt. Ist es gerecht, wenn alle das gleiche erhalten? Oder ist es gerecht, wenn jeder und jede genau das erhält was er braucht? Ist es gerecht, wenn alle im gleichen Maße zur Kasse gebeten werden oder ist es gerecht, wenn die, die besser gestellt sind, mehr einbringen zugunsten derer, die über nicht so viel verfügen? Als kurze und prägnante Definition fand ich den Satz: Gerechtigkeit im
weitesten Sinne ist das Konzept, dass Einzelpersonen gerecht und fair behandelt werden sollen.
Wenn wir auf unserer Welt blicken, dann entdecken wir viele Formen der Ungerechtigkeit: Die kriegerischen Auseinandersetzungen überall auf der Welt - in deren Verlauf auch immer Schulen, Krankenhäuser, Versorgungseinrichtungen zum Ziel genommen werden, um die Zivilbevölkerung zu demoralisieren.
Die Ungleichheit in den Lebensmöglichkeiten auf der Nord - und Südhälfte unserer Erde: Menschen, die ganze Nächte vor einem Einkaufszentrum verbringen, um am „black friday“ ein besonders günstiges Schnäppchen zu ergattern und Menschen, die kilometerweit gehen müssen, um an eine Quelle zu gelangen, die ihnen trinkbares Wasser bietet.
Die Ungerechtigkeit eines rein kapitalistischen System, das nicht mehr auf dem Prinzip einer sozialen Marktwirtschaft aufbaut, und in dem die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.
Doch wenn die Definition zutrifft: Gerechtigkeit im weitesten Sinne ist das Konzept, dass Einzelpersonen gerecht und fair behandelt werden sollen, dann genügt es nicht, über die globalen Probleme zu klagen. Dann ist es die Frage, was jeder und jede von uns tun kann, damit es in unserem Leben und unserem Alltag gerechter zugeht. Dann stellt sich die Frage: Gehe ich immer gerecht mit anderen um? Versuche ich, anderen in ihren Bedürfnissen und Erwartungen gerecht zu werden und sie fair zu behandeln?
Gottes Volk kann siegen über Hass und Streit. stärker als Gewalttat ist Gerechtigkeit. So heißt es in der dritten Strophe des Liedes: Pilger sind wir Menschen.
Und in einem anderen zeitgenössischen geistlichen Lied heißt es: Dein Friede kommt nicht durch Gewalt, von oben nicht und nicht von selbst. Du willst durch uns Frieden schaffen, Gerechtigkeit, Liebe, dein Reich.
Zugegeben: Mit Blick auf die Ukraine scheint es im Moment keine Alternative zu militärischen Maßnahmen zu geben, um den Expansionsplänen Putins Einhalt zu gebieten Aber: Ein echter, ein dauerhafter Friede und ein Leben in Gerechtigkeit kann letztlich nicht auf Krieg und Waffen gebaut sein. Für eine gewisse Zeit kann es gerechtfertigt sein, Frieden auch mit Waffen wieder herzustellen, aber dann braucht es Verständigung, Aussöhnung, einen gerechten Frieden, mit dem alle Beteiligten gut leben können.
Solange wir noch nicht in einer solchen gerechten und befriedeten Welt leben, ist es wichtig, die Hoffnung nicht sinken zu lassen. Es ist uns zugesagt, dass Gott Recht und Gerechtigkeit aufrichten will auf dieser Erde. Und trotz aller bedrückenden und beängstigenden Erfahrungen in dieser Welt und Zeit fordert uns Jesus auf: Richtet euch uaf und erhebt euer Haupt. Denn es naht eure Erlösung.
Das Ziel nicht vergessen - Den Weg nicht verlassen - Den Mut nicht verlieren: Das könnte eine Haltung für diese Adventszeit und darüber hinaus sein.
Für Familien mit Kindern:
Das Wort Advent bedeutet übersetzt: Ankunft. Wir warten auf die Ankunft von etwas oder jemandem. So wartete das Volk Israel auf die Ankunft eines Retters, der für Recht und Gerechtigkeit im Land sorgt.
Heute warten arme Menschen auf die Ankunft von Hilfslieferungen aus reichen Ländern, weil sie sonst verhungern. Andere Menschen warten auf Medikamente, die ihre Schmerzen lindern.
Worauf wartest du?
Lieber Gott,
bei Advent denken wir zuerst an das Warten auf Weihnachten und Geschenke.
Doch es gibt noch viel mehr,
auf das Menschen warten.
Ich will sehen, wo andere auf mich warten,
damit ich für sie da sein kann. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt - 2014)

Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456,1+ 4

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du stehst vor unserer Tür und klopfst an. Du willst in unser Leben kommen. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die vor der verschlossenen Tür des Zweifels stehen und nicht zum Glauben finden.
➢ Für alle, die vor der verschlossenen Tür des Unrechts, der Gewalt und der Unfreiheit stehen und nicht zum Leben finden.
➢ Für alle, die vor der verschlossenen Tür eines ungeklärten Streits oder einer zerbrochenen Beziehung stehen und nicht zur Versöhnung finden.
➢ Für alle, die vor der verschlossenen Tür der Einsamkeit stehen und nicht zueinander finden.
➢ Für alle, die vor der Tür des Himmels stehen und darauf hoffen, Einlass zu finden zum ewigen Leben.
Herr, unser Gott! Wir warten auf das Kommen deines Sohnes in unsere Welt, unser Leben.Mache uns bereit für sein Kommen. Öffne unser Herz und unsere Gedanken. Darum bitten wir dich, Jesus Christus, unseren Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Wir beten darum, dass jeder Mensch erhält, was er zum Leben braucht. Wir beten um Versöhnung. Wir beten um die Kraft, den Versuchungen dieser Welt und Zeit zu widerstehen. Und wollen so mitbauen an einem Reich der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Friedens: Vater unser...

Lied:Gl 749, 1+3: Seht, neuer Morgen...

Gebet:
Guter Gott,
wir danken dir für deine Ankunft bei uns durch Jesus Christus, deinen Sohn.
Wir danken dir,
dass wir durch ihn immer Zugang zu die haben.
Hilf uns, offene Türen zu haben,
und gib uns die Kraft,
dich in allen Menschen zu erkennen, die uns brauchen.
Komm durch Jesus, deinen Sohn,
damit Weihnachten wird in uns und bei uns und durch uns.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen
(Heriburg Laarmann: Bilder erzählen von Gott - S. 14)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 750, 1: Im Advent, im Advent ist ein Licht erwacht...

Ausmalbild für Kinder

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