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Hausgottesdienst am
10. Sonntag im Jahreskreis B
6. Juni 2021

Lied: Gl 81, 1+5+6: Lobet den Herren, alle, die ihn ehren...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:

Loblied: Gl 383,2: Ich lobe meinen Gott, der...

Gebet:
Gott, unser Vater,
alles Gute kommt allein von dir.
Schenke uns deinen Geist,
damit wir erkennen, was recht ist
und es mit deiner Hilfe auch tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.
(Tagesgebet 10. Sonntag - Messbuch)

Ruf vor dem Evangelium: Gl 174,1 oder 175,2

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 3,20-35)
Jesus ging in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und  Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen. Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

oder in leichter Sprache:
Einmal kamen wieder viele Leute zu Jesus. Alle drängelten. Alle wollten bei Jesus sein. Und Jesus zuhören. Jesus hatte keine Zeit zum Essen. Oder zum Ausruhen.
Die Mutter und die Geschwister von Jesus machten sich Sorgen um Jesus.
Sie sagten: Jesus wird verrückt. Jesus muss nach Hause kommen.
Wir schließen das Haus ab. Dann kann keiner ins Haus kommen.
Dann lassen die Leute Jesus in Ruhe. Die Religions·gelehrten sagten: Jesus spinnt.
Jesus hat böse Geister.
Jesus sagte zu den Religionsgelehrten: Wieso habe ich böse Geister? Das kann gar nicht sein. Ihr müsst mal genau nachdenken. Böse Geister machen böse Sachen.
Gute Geister machen gute Sachen. Ich selber mache nur gute Sachen. Weil ich den guten Geist habe. Den Heiligen Geist. Ihr müsst selber auf den Heiligen Geist hören. Damit ihr die vielen guten Sachen von mir verstehen könnt. Macht Schluss damit, schlechte Sachen zu tun. Wer schlechte Sachen tut, dem geht es selber schlecht.
Einmal war Jesus wieder in einem Haus. Viele Leute saßen um Jesus herum. Die Mutter und die Geschwister von Jesus standen vor dem Haus. Die Mutter und die Geschwister von Jesus sagten: Jesus ist wohl verrückt geworden! Jesus soll zu uns herauskommen!
Einige Leute sagten zu Jesus: Deine Mutter und deine Geschwister stehen draußen.
Die wollen dich abholen. Jesus guckte die vielen Menschen an.
Jesus sagte: Ihr seid selber alle meine Geschwister. Ihr seid meine Mutter und meine Brüder und meine Schwestern. Alle Menschen, die von Gott hören wollen, sind meine Verwandten. Und alle Menschen, die sich auf Gott verlassen, sind meine Verwandten.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Diese Nachricht schlug am Freitag wie eine Bombe ein. Reinhard Kardinal Marx hat Papst Franziskus schon im Mai um Entpflichtung von seiner Aufgabe als Erzbischof von München und Freising gebeten. Er hat diesen Schritt begründet mit seinem Bemühen um die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Botschaft. Mit seinem Amtsverzicht könne vielleicht ein persönliches Zeichen gesetzt werden für neue Anfänge, für einen neuen Aufbruch der Kirche. "Ich will zeigen, dass nicht das Amt im Vordergrund steht, sondern der Auftrag des Evangeliums." sagt Kardinal Marx.
Der Auftrag des Evangeliums soll im Vordergrund stehen. Darauf verweist auch Jesus im heutigen Evangelium. Nicht familiäre Beziehungen und Bindungen stehen für ihn im Vordergrund, sondern ob einer den Willen des Vaters im Himmel tut. An dieser Grundeinstellung entscheidet sich die Beziehung zu Jesus. Doch ist das immer so einfach? Woher wissen wir, was der Wille des Vaters ist? Wie können wir ihn erkennen? Wie können wir heraus finden, was er mit uns vorhat?
Wir beten immer und immer wieder im „Vater unser“: Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Aber wissen wir immer so genau, ob das, was uns in unserem Leben widerfährt, dem Willen Gottes entspricht?
Der Schweizer Theologe Kurt Marti hat sich einmal mit der Frage beschäftigt, ob wir immer so genau wissen können, was Gott will und was ihm gefällt und zu dieser Frage den folgenden Text verfasst.

dem herrn unserem gott
hat es ganz und gar nicht gefallen
dass gustav e. lips
durch einen verkehrsunfall starb
erstens war er zu jung
zweitens seiner frau ein zärtlicher mann
drittens zwei kindern ein lustiger vater
viertens den freunden ein guter freund
fünftens erfüllt von vielen ideen
was soll jetzt ohne ihn werden?
was ist seine frau ohne ihn?
wer spielt mit den kindern?
wer ersetzt einen freund?
wer hat die neuen ideen?
dem herrn unserem gott
hat es ganz und gar nicht gefallen
dass einige von euch dachten
es habe ihm solches gefallen
im namen dessen der tote erweckte
im namen des toten der auferstand:
wir protestieren gegen den tod gustav e. lips (Kurt Marti, Leichenreden, Frankfurt a.M. 1976, 23.)

Wie können wir den Willen Gottes für unser Leben erkennen? Kardinal Marx hat in seiner Pressekonferenz betont, dass er lange mit diesem Schritt gerungen hat, dass er vor allem in der diesjährigen Fastenzeit in sich gegangen sei und in die Stille, um den richtigen Weg für sich zu erkennen. Die Stille scheint eine wichtige Rolle zu spielen. Immer wieder hören oder lesen wir von großen Gestalten des Glaubens, dass sie sich vor wichtigen Entscheidungen in die Stille und in die Einsamkeit zurückgezogen haben. Franz von Assisi zog sich zurück in die Carceri im Wald über Assisi oder auf den Berg La Verna. Papst Johannes XXIII. zog sich immer wieder in aller Frühe in den „Torre San Giovanni“ zurück und wer sich schon einmal auf Schweigeexerzitien eingelassen hat, der hat wohl auch die Erfahrung gemacht, wie anspruchsvoll es sein kann, sowohl die Stille auszuhalten als auch die vielen Gedanken, die im Schweigen und der Stille in einem aufsteigen.
Nur so - indem wir uns immer wieder einlassen auf die Botschaft des Evangeliums und die Bereitschaft in der Stille auf unser eigenes Leben zu übertragen, wird es erkennen lassen, was im Großen wie im Kleinen der Wille Gottes für die an ihn Glaubenden und seine ganze Kirche ist.

Für Familien mit Kindern:
Für Jesus war damals nicht wichtig, ob jemand mit ihm verwandt ist oder zufällig aus dem gleichen Ort kam wie er. Viel wichtiger war ihm, ob Menschen sich für seine Botschaft interessierten und ob sie bereit waren, den Willen Gottes zu erfüllen. So wurde niemand aufgrund seiner Herkunft bevorzugt. Denn Jesus sieht auf das Herz und nicht auf die Herkunft.

Credo - Lied: Gl 790, 1-4: Ich glaube an den Vater...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus,du rechnest zu deiner Familie, die den Willen des Vaters erfüllen. Wir bitten dich:
➢ Für Papst Franziskus und alle Bischöfe, dass sie ihr Handeln und ihre Entscheidungen immer wieder am Willen Gottes auszurichten versuchen.
➢ Für alle, die Verantwortung tragen für Staat und Gesellschaft, dass sie sich einsetzen für Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden.
➢ Für unsere Familien, dass sie ihr Zusammenleben immer wieder auf das Fundament der Frohen Botschaft stellen.
➢ Für uns selbst, dass auch wir immer wieder bereit sind, nach dem Willen Gottes für unser Leben zu fragen.
➢ Für unsere Verstorbenen, die ihr Leben vertrauensvoll in deine Hände gegeben haben.
Herr, unser Gott, du willst, dass unser Leben gelingt. Zeige uns den rechten Weg und lass in allem deinen Willen geschehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, du lädst uns ein, unser Leben am Willen des Vaters im Himmel auszurichten. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser...

Lied: Gl 455, 1+2: Alles meinem Gott zu Ehren...

Gebet:
Gott,
wir danken dir für Jesus Christus, deinen Sohn,
der in unserer Mitte ist und uns miteinander verbindet.
Er ist das Brot, das uns leben lässt,
er ist die Liebe, die uns eint,
er ist Friede, der uns zusammenhält,
er ist unser Leben
heute und in Ewigkeit.
Amen
(Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 111)

Segen:
Möge der Wind dich streicheln, wenn du traurig bist,
die Sonne dir zulächeln, wenn es dir nicht gut geht.
Möge der Regen aus deinem Gesicht waschen die Tränen,
die du in bitteren Stunden weinst.
(Möge das Glück dir immer nahe sein - Irische Segenswünsche für jeden Tag - benno - S. 330)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 451, 1+2: Komm, Herr, segne uns,...

Ausmalbild für Kinder

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