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Hausgottesdienst am
10. Sonntag im Jahreskreis B
9. Juni 2024

Lied:Gl 81, 1+5+6: Lobet den Herren, alle die ihn ehren...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wie oft haben wir in unserem Leben im Zusammenhang mit dem „Vater unser“ schon gebetet: Dein Reich komme! Dein Wille geschehe! Die Verkündigung des Reiches Gottes und die Mitarbeit an seinem Kommen waren Jesus besonders wichtig. Er wollte auch damit den Willen des Vaters im Himmel erfüllen. Wenn wir miteinander Gottesdienst feiern, sind wir eingeladen, immer wieder darüber nachzudenken, was unser Beitrag dazu sein könnte.
Stimmen wir ein in das Loblied auf unseren Gott:

Loblied:Gl 383,2

Gebet:
Gott, unser Vater,
alles Gute kommt allein von dir.
Schenke uns deinen Geist,
damit wir erkennen, was recht ist
und es mit deiner Hilfe auch tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.(Tagesgebet 10. Sonntag - Messbuch)

Ruf vor dem Evangelium:Gl 174,1 oder 175,2

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 3,20-35)
Jesus ging in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es
ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen. Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
oder in leichter Sprache:
Einmal kamen wieder viele Leute zu Jesus. Alle drängelten. Alle wollten bei Jesus sein. Und Jesus zuhören. Jesus hatte keine Zeit zum Essen. Oder zum Ausruhen.
Die Mutter und die Geschwister von Jesus machten sich Sorgen um Jesus.Sie sagten: Jesus wird verrückt. Jesus muss nach Hause kommen. Wir schließen das Haus ab. Dann kann keiner ins Haus kommen. Dann lassen die Leute Jesus in Ruhe. Die Religionsgelehrten sagten: Jesus spinnt. Jesus hat böse Geister.
Jesus sagte zu den Religionsgelehrten: Wieso habe ich böse Geister? Das kann gar nicht sein. Ihr müsst mal genau nachdenken. Böse Geister machen böse Sachen.Gute Geister machen gute Sachen. Ich selber mache nur gute Sachen. Weil ich den guten Geist habe. Den Heiligen Geist. Ihr müsst selber auf den Heiligen Geist hören. Damit ihr die vielen guten Sachen von mir verstehen könnt. Macht Schluss damit, schlechte Sachen zu tun. Wer schlechte Sachen tut, dem geht es selber schlecht.
Einmal war Jesus wieder in einem Haus. Viele Leute saßen um Jesus herum. Die Mutter und die Geschwister von Jesus standen vor dem Haus. Die Mutter und die Geschwister von Jesus sagten: Jesus ist wohl verrückt geworden! Jesus soll zu uns herauskommen! Einige Leute sagten zu Jesus: Deine Mutter und deine Geschwister stehen draußen. Die wollen dich abholen. Jesus guckte die vielen Menschen an.Jesus sagte: Ihr seid selber alle meine Geschwister. Ihr seid meine Mutter und meine Brüder und meine Schwestern. Alle Menschen, die von Gott hören wollen, sind meine Verwandten. Und alle Menschen, die sich auf Gott verlassen, sind meineVerwandten.

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Familie - noch immer bezeichnen wir sie als die Keimzelle unserer Gesellschaft. Doch die Vorstellungen von Familie und der Familienbegriff haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr gewandelt. Die Großfamilie mit mehreren Generationen unter einem Dach gibt es so gut wie nicht mehr. Sie ist in der Regel der drei - bis vierköpfigen Familie gewichen. Darüber hinaus begegnen uns mittlerweile „Patchwork - Familien“, Ehen ohne Trauschein, gleichgeschlechtliche Ehen bis hin zu dem Clan - Wesen in hauptsächlich islamisch geprägten Familien mit einem nach wie vor stark ausgeprägten Patriarchat.
Auch Jesus stellt mit seiner Verkündigung und seiner Verhaltensweise die damals gängigen Vorstellungen von Familie in Frage. Auch er sprengt den damals gängigen Familienbegriff und weitet ihn in unerhörter, bis dahin nicht dagewesener Weite. Nicht mehr den Verwandtschaftsgrad, nicht mehr die biologische Abstammung macht er zum Kriterium seines Familienverständnisses, sondern die Ausrichtung allein auf den Vater im Himmel. Franz von Assisi wird es im 1100 Jahre gleichtun, als er auf dem Domplatz von Assisi seine Kleider seinem leiblichen Vater zurückgibt mit den Worten: Ich will ihn Zukunft nur noch einen meinen Vater nennen - den im Himmel.
Jesus erweist sich mit dieser Haltung als der vielleicht erste „global player“. Er richtet sich nicht mehr nach Abstammung, Völkern, Nationen, Sprachen und Kulturen. Er nennt alle Menschen seine Schwestern und Brüder, die den Willen des Vaters im Himmel suchen und leben. Mit dieser Einstellung begründet im Grunde das Bild der einen Menschheitsfamilie und diese Vision der einen Menschheitsfamilie, die sich als Schwestern und Brüder versteht, in der es kein „Oben“ und „Unten“ geben sollte, ist aktueller denn je.
Im Rahmen des Wahlkampfs zur Europawahl wurden wir wieder mit Wahlslogans und Wahlprogrammen konfrontiert, die Abgrenzung und Polarisierung propagierten, die das eigene Land als das wichtigste darstellten.
Aber mittlerweile müsste es doch auch dem Letzten deutlich geworden sein, dass die Probleme, die unsere Welt beschäftigen und bedrohen nur gemeinsam und in einem weltweiten Miteinander zu lösen sind.
Als Glaubende stehen wir immer wieder vor der herausfordernden Frage: Was genau ist der Wille des Vaters? Wie kann ich diesen Willen erkennen? Unser Glaube gibt uns dazu an die Hand: die Schriftlesung, die Stille, das Gebet, Besinnungs - und Einkehrtage, um nur einige Beispiele zu nennen.
Von Jesus hören wir immer wieder, dass er sich nach öffentlichen Auftritten oft in der Nacht zurückgezogen hat in die Einsamkeit und die Stille, um Zwiesprache zu halten mit dem Vater im Himmel, um sich immer wieder neu seines Weges zu versichern. Aus dieser Versicherung heraus konnte er dann auch wieder das Reich Gottes ankündigen, konnte eintreten für seine Vision von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden für alle Menschen, für diese Welt.
Für Familien mit Kindern:
Für Jesus war damals nicht wichtig, ob jemand mit ihm verwandt ist oder zufällig aus dem gleichen Ort kam wie er. Viel wichtiger war ihm, ob Menschen sich für seine Botschaft interessierten und ob sie bereit waren, den Willen Gottes zu erfüllen. So wurde niemand aufgrund seiner Herkunft bevorzugt.
Denn Jesus sieht auf das Herz und nicht auf die Herkunft.
Herr Jesus Christus, immer wieder werden Menschen aufgrund ihrer Herkunft bevorzugt oder auch benachteiligt. Aber du bist gerecht, denn bei dir ist jeder gleich viel wert. Ich danke dir dafür. Amen.

Credo - Lied:Gl 790, 1-4: Ich glaube an den Vater...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du rechnest zu deiner Familie, die den Willen des Vaters erfüllen. Wir bitten dich:
➢ Für Papst Franziskus und alle Bischöfe, dass sie ihr Handeln und ihre Entscheidungen immer wieder am Willen Gottes auszurichten versuchen.
➢ Für alle, die Verantwortung tragen für Staat und Gesellschaft, dass sie sich einsetzen für Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden.
➢ Für unsere Familien, dass sie ihr Zusammenleben immer wieder auf das Fundament der Frohen Botschaft stellen.
➢ Für uns selbst, dass auch wir immer wieder bereit sind, nach dem Willen Gottes für unser Leben zu fragen.
➢ Für unsere Verstorbenen, die ihr Leben vertrauensvoll in deine Hände gegeben haben.
Herr, unser Gott, du willst, dass unser Leben gelingt. Zeige uns den rechten Weg und lass in allem deinen Willen geschehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, du lädst uns ein, unser Leben am Willen des Vaters im Himmel auszurichten. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied:Gl 455, 1+2: Alles meinem Gott zu Ehren…

Gebet:
Gott,
wir danken dir für Jesus Christus, deinen Sohn,
der in unserer Mitte ist und uns miteinander verbindet.
Er ist das Brot, das uns leben lässt,
er ist die Liebe, die uns eint,
er ist Friede, der uns zusammenhält,
er ist unser Leben
heute und in Ewigkeit.
Amen (Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 111)

Segen:
Der Segen Gottes möge dich befähigen,
dass du jeden Augenblick bewusst wahrnimmst:
die Schönheit der Natur,
die kleinen Freuden, die Gott dir im Alltag schenkt,
das freundliche Lächeln eines Menschen
und den Sonnenstrahl, der durch die Wolken dringt.
Gottes Segen begleite und beschütze dich.(Anselm Grün)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 451, 1+2: Komm, Herr, segne uns,…

Ausmalbild für Kinder

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