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Hausgottesdienst am
11. Sonntag im Jahreskreis A
18. Juni 2023

Lied: Gl 803, 1+2: Unser Leben sei ein Fest...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Ora et labora“ - „Bete und arbeite“: Das ist das Leitwort des Benediktinerordens. Es könnte und sollte auch das Leitwort für unser Leben sein. An den Werktagen gehen wir unseren Pflichten und Aufgaben nach - in der Schule, beim Studium, an unserem Arbeitsplatz; aber vor allem am Sonntag sind wir eingeladen zur Ruhe zu kommen, die Seele durchatmen zu lassen und in der Begegnung mit Gott wieder Kraft zu schöpfen für den nächsten Wegabschnitt. Im Singen, Beten und Hören auf sein Wort will Gott uns wieder bestärken, ermutigen und aufrichten.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 171: Preis und Ehre, Gott, dem Herren

Gebet:
Herr, unser Gott,
du bist unsere Hoffnung.
Du stehst uns zur Seite und willst uns auch durch schwierige Zeiten tragen.
Wir vertrauen auf deine Nähe und Gegenwart in unserem Leben.
Hilf uns, damit wir denken, reden und handeln,
wie es dir gefällt,
damit auch andere durch uns spüren,
dass du bei uns bist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Lesung aus dem Buch Exodus (Ex19, 2-6a):
In jenen Tagen kamen die Israeliten in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg. Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der HERR vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden: Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und zu mir gebracht habe. Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, ihr aber sollt mir als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören.

Antwortgesang: Gl 392, 1+2: Lobet den Herren...

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - ( Mt 9, 36-10,8)
Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.
oder: In leichter Sprache
Jeden Tag kamen viele Menschen zu Jesus. Die Menschen waren müde. Und traurig. Und krank. Die Menschen taten Jesus leid. Jesus konnte alleine nicht alle Menschen gesund machen. Er konnte nicht allen Menschen helfen. Darum sagte Jesus zu seinen Freunden: Das sind zu viele Menschen. Wir brauchen viele Leute, die den Menschen helfen. Betet zu Gott. Gott soll euch immer genug Helfer für die Menschen geben. Jesus gab den zwölf besten Freunden eine besondere Kraft. Mit der besonderen Kraft konnten die zwölf besten Freunde die Menschen gesund machen. Die zwölf besten Freunde von Jesus heißen: Simon Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes, Philippus, Bartholomäus, Thomas, Matthäus, noch ein Jakobus, Thaddäus, Simon, Judas. Jesus schickte die Freunde in das ganze Land. Jesus sagte zu den Freunden. Ihr sollt die Kranken gesund machen. Auch die psychisch Kranken. Und ihr sollt die Toten wieder lebendig machen. Ihr sollt überall von Gott erzählen. Ihr sollt kein Geld dafür verdienen. Das habe ich auch nicht gemacht.
© katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Emotionale Erschöpfung, verringerte Zufriedenheit mit der eigenen Leistung, ein beeinträchtigtes Verhältnis vor allem zur beruflichen Umgebung und Arbeitsüberdruss.
Das sind die Kernsymptome eines burn-out; einer Erkrankung, deren Rate sich in den letzten 17 Jahren verzehnfacht hat. In Gesprächen höre ich auch immer wieder, wie Menschen sich an ihrer absoluten Belastungsgrenze fühlen und in ihrem Alltag sprichwörtlich „auf Kante nähen.“
Wenn wir den Beginn des heutigen Evangeliums ernst nehmen, scheint es so etwas wie burn-out auch schon zu den Zeiten Jesu gegeben zu haben. Auch da hören wir, dass die Menschen müde und erschöpft waren. Jesus lässt das nicht kalt. Er nimmt die Situation wahr. Er nimmt die Situation ernst. Er hat „Mitleid“ - heißt es in der deutschen Übersetzung. Das dürfen wir aber nicht so lapidar verstehen, so wie wir oft sagen: „Das tut mir aber Leid.“ oder „Du tust mir Leid.“ Im Griechischen steht hier wörtlich übersetzt: „Es ging ihm an die Eingeweide“. „Es ging ihm zu Herzen.“ „Es schlug ihm auf den Magen.“ oder „Es ging ihm an die Nieren“. Es geht hier nicht um ein bisschen Mitleid, sondern um ein echtes Mitleiden.
Jesus möchte helfen, möchte Abhilfe schaffen - ganz in der Tradition seines Vaters im Himmel - dem Jahwe des Alten Testaments, des „Ich bin der Ich-bin-da!“, der auch schon im Alten Bund sein Volk auf Adlerflügeln getragen, es beschützt und in das Gelobte Land geführt hat.
Doch er weiß auch, dass diese Aufgabe von ihm allein nicht zu bewältigen ist. Deshalb sucht er sich Helfer. Zunächst „die Zwölf“; bei Lukas werden es später sogar noch einmal 72, die er aussendet, um zu heilen, zu trösten, aufzurichten. Die Notwendigkeit dieser Sendung, dieser Aussendung hat auch in unseren Tagen nichts von ihrer Aktualität verloren. Auch heute warten Menschen auf Zuwendung, Verständnis, Anteilnahme, Beachtung, Trost und echte Sympathie.
Doch auch für unsere Tage gilt die Beobachtung Jesu: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. In allen Berufsgruppen des kirchlichen Dienstes - Priester; Pastoralreferenten u. - referentinnen; Gemeindereferenten und - referentinnen; auch bei den Eintritten in die Orden gehen in unseren Breiten seit Jahren und Jahrzehnten die Zahlen drastisch zurück. Der Gründe sind viele: die öffentlich gewordenen Skandale und Affären; aber auch der schleichende Abbruch eines gelebten Glaubens in den Familien. Es ist für mich auch immer wieder bedrückend und belastend, wenn ich die Kirchenaustrittsmeldung von jemand vor mir liegen habe, der sich Jahre lang in der Ministranten - oder Jugendarbeit; in der Sakramenten - Katechese oder sonst wie im Gemeindeleben eingebracht hat. Dabei bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass die Botschaft Jesu auch heute Menschen etwas geben und mitgeben kann. Menschen suchen nach Orientierung, nach Halt und Stütze, nach tragfähigen Werten. Die Botschaft Jesu bietet all das an. Umso wichtiger wäre es, dass es auch in unseren Tagen möglichst viele gäbe, die das leben und vorleben würden und es auch als ihre explizite Aufgabe, als ihre Berufung ansehen würden, dies zu den Menschen zu tragen.
Dabei möchte ich abschließend in Anlehnung an ein Gedicht von Rudolf Otto Wiemer, in dem es heißt: Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein - die Engel anmerken: Es müssen nicht Männer in langen Gewändern sein - die Apostel.
Für Familien mit Kindern:
Im Moment ist Spargelernte. Auch die Erdbeeren sind reif. Warst du schon einmal auf einem Erdbeerfeld? Es ist ganz schön mühsam, wenn man jede Frucht mit der Hand ernten muss. Aber auch sehr lecker.
Jesus erkannte, dass es viel Arbeit bedeuten würde, den Menschen von seiner Botschaft zu erzählen. Er versuchte deshalb, Helfer zu gewinnen, damit ganz viele Menschen vom Reich Gottes erfahren konnten. Auch heute brauchen wir Menschen, die uns von Gott erzählen, ds kann mühsam, aber auch bereichernd sein.
Danke für die Menschen, die sich um die Ernte kümmern, damit wir alle etwas zu essen haben. Danke für die Menschen, die uns von Gott erzählen. Amen

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: gesungen: Gl 787 auf Melodie: Gl 170

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du suchst auch in unseren Tagen Arbeiterinnen und Arbeiter für deine Ernte. Wir bitten dich:

➢ Stehe allen, die sich in den Dienst der Verkündigung deiner Frohen Botschaft gestellt haben mit deinem Geist bei.
➢ Lass die jungen Menschen, die auf der Suche sind, den richtigen weg mit dir und zu dir erkennen.
➢ Gib allen, die im Dienst für andere an ihre Grenzen kommen, immer wieder neu Kraft und Zuversicht.
➢ Lass die, die deine Hilfe und deinen Beistand am nötigsten brauchen - Kranke, Trauernde, Enttäuschte, Bedrückte - in kleinen alltäglichen Zeichen deine Gegenwart spüren.
➢ Vergelte unseren Verstorbenen, was sie in ihrem Leben an Gutem getan haben.
Herr, unser Gott, für dein Mitgehen loben wir dich und danken dir durch Jesus Christus.

Vater unser: Herr Jesus Christus, du hast Worte gefunden, die wir bis heute teilen können. An Gott, unseren guten Vater im Himmel wenden wir uns mit deinen Worten: Vater unser… (Nach: Laacher Messbuch 2023)

Lied: Gl 409, 1-3: Singt dem Herrn ein neues Lied...

Zur Vertiefung:
Wir leben in einer Welt, in der es gang und gäbe ist, Menschen auf „Kosten-Nutzen-Rechnungen“ zu reduzieren.
Sind wir deshalb oft so überrascht, wenn wir etwas umsonst geschenkt bekommen?
Einen freundlichen Blick, ein Lächeln, eine Blume, ein gutes Wort eine liebevolle Berührung.
Jesus gab seinen Freunden und Freundinnen, auch uns, ein Wort mit auf den Weg:
„Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.“
Wir sind mit Gott Beschenkte, in seine Liebe eingehüllt wie in einen bergenden Mantel - einfach so, ganz und gar umsonst. Deshalb traut Gott uns zu, dass wir umsonst geben und unser Leben und das unserer Mitmenschen nicht in Kosten- Nutzen-Rechnungen verkümmern lassen. (Aus Laacher Messbuch 2008)

Gebet:
Herr, unser Gott,
eine neue Woche liegt vor uns.
Wir wissen noch nicht, was sie bringen wird.
Aber wir vertrauen darauf, dass du uns nahe bist und nahe bleibst,
dass du uns in Herausforderungen, Sorgen und Nöten trägst und
uns auffängst, wenn wir ins Bodenlose zu stürzen drohen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn,
der mit dir und dem Hl. Geist, lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen

Segen:
Der Herr segne uns und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Der Herr wende uns sein Antlitz zu und schenke uns seinen Frieden.
A:Amen.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 1+3: Herr, wir bitten, komm und segne uns...

Ausmalbild für Kinder

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