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Hausgottesdienst am
11. Sonntag im Jahreskreis B
13. Juni 2021

Lied: Gl 365 (2-3x): Meine Hoffnung und meine Freude...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir feiern Gottesdienst. Wir halten Gott unser Leben hin, unseren Alltag, mit all seinen Höhen und Tiefen. Wir bitten, dass Gott aus der Begegnung mit ihm von Neuem unsere Hoffnung stärkt, dass er uns neue Kraft schenkt für den vor uns liegenden Weg durch die kommenden Tage, die kommende Woche. Er verspricht, dass er immer wieder für uns da sein will.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 168 (2x) oder: Gl 171

Gebet:
Gott,
wie ein kleines Senfkorn hast du Jesus in den Acker dieser Welt gesät.
Durch ihn konnte dein Reich wachsen und sich ausbreiten.
Klein wie ein Senfkorn hast du bei unserer Taufe dein Reich, den Himmel, in unser Leben gesät.
Lass Glaube, Hoffnung, Liebe, Freude, Gerechtigkeit und Frieden in uns und durch uns in dieser Welt wachsen und sich ausbreiten.
So kommt dein Reich, der Himmel in diese Welt durch Jesus und durch uns,
die wir mit ihm leben, heut und an allen Tagen bis in Ewigkeit.
( Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S. 111f)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 4, 26 - 34)
Er sagte: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.
oder: In leichter Sprache
Einmal waren wieder viele Menschen bei Jesus. Jesus erzählte den Menschen von Gott. Die Menschen konnten die Sachen von Gott schwer verstehen. Darum erzählte Jesus Geschichten. Die Menschen können die Geschichten verstehen. Die Menschen wissen: Gott ist so ähnlich, wie einige Sachen in der Geschichte. Dann können die Menschen Gott besser verstehen. Jesus erzählte zum Beispiel die Geschichte von einem Bauer: Ein Bauer sät Korn in die Erde. Der Bauer braucht mit dem Korn nichts mehr machen. Das Korn wächst ganz von alleine. Das Korn ist erst klein und grün. Das Korn wächst immer länger. Zum Schluss wachsen die Weizenkörner. Der Bauer kann die Weizen·körner ernten. Mit Gott ist es ähnlich. Zuerst kennen die Menschen Gott ganz wenig. Dann verstehen die Menschen Gott immer mehr. Zum Schluss können die Menschen Gott verstehen. Und sich über Gott freuen. Jesus erzählte noch eine Geschichte. Jesus erzählte die Geschichte vom Senfkorn. Das Senfkorn ist winzig klein. Das Senfkorn fällt in die Erde. Und fängt an zu wachsen. Das Senfkorn wächst langsam. Eines Tages wird das Senfkorn wie ein großer Baum. Obwohl das Senfkorn nur winzig klein war. Die Vögel können in dem Baum Nester bauen. Mit Gott ist es ähnlich. Gott fängt ganz klein an. Was Gott anfängt, wächst immer mehr. Bis es groß ist. Und die Menschen Gott verstehen. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Die Hoffnung stirbt zuletzt!“ - Wie oft haben wir in den vergangenen 15 Monaten und in unserem ganzen bisherigen Leben diese Worte gedacht oder ausgesprochen. Und viele sind ja in den vergangenen Wochen und Monaten Gefahr gelaufen oder laufen immer noch, ihre Hoffnung zu verlieren.
Dem will das heutige Evangelium ein Gegengewicht setzen. Die allermeisten werden das Lied kennen: Kleines Senfkorn Hoffnung, mir umsonst geschenkt, werde ich dich pflanzen, dass du weiter wächst, dass du wirst zum Baume, der uns Schatten wirft; Früchte trägt für alle, alle, die in Ängsten sind.
Wenn wir den Text dieses Liedes ernst nehmen, dann erkennen wir: Wir können Hoffnung nicht selber gestalten. Wir können sie uns auch nicht verdienen. Sie wird uns geschenkt. Wenn wir versuchen, sie selber zu machen, erleben wir oft eine Enttäuschung, die sich dann in dem Satz ausdrückt: „Ich habe mir falsche Hoffnungen gemacht.
Es genügt auch nicht den Samen der Hoffnung in der Hand behalten und aufheben zu wollen. Wir müssen den Mut haben, dieses Samenkorn loszulassen, weg zu geben, einzupflanzen in hoffentlich guten und geeigneten Boden, damit es Wurzeln schlagen, austreiben und Frucht bringen kann.
Wir sollen uns auch nicht abschrecken lassen von der Größe, oder sollten wir besser sagen von der Kleinheit unseres Samenkorns. Wir müssen nur Vertrauen haben, in die Entwicklungs - und Entfaltungsmöglichkeiten dieses kleinen Samens.
Viele Kinder im Kindergarten oder in der Grundschule haben sicherlich schon einmal das Lied von Gerhard Schöne gesungen, bei dem es im Refrain und in der ersten Strophe heißt.
Alles muss klein beginnen
Lass etwas Zeit verrinnen
Es muss nur Kraft gewinnen
Und endlich ist es groß
Schau nur dieses Körnchen
Ach, man sieht es kaum
Gleicht bald einem Grashalm
Später wird's ein Baum
Und vielleicht kennt manch Erwachsener die Geschichte des Franzosen Jean Giono über einen älteren Mann in Frankreich, dem zunächst die Frau und dann auch noch der Sohn stirbt. Wofür soll er noch leben. Er zieht in die Cevennen, eine trostlose Gegend. Er erkennt, diese Landschaft mit ihren wenigen Menschen wird ganz sterben - wenn hier keine Bäume wachsen. Er besorgt sich Eicheln, lässt sie quellen und beginnt Eichen zu pflanzen. Als er im Jahr 1947 stirbt mit 89 Jahren stirbt, ist es ein Eichenwald von 11 km Länge und 3 km Breite. Die Wurzeln halten das Wasser zurück, in den Bächen fließt wieder Wasser und die Menschen dort haben wieder Lust am Leben.
Auch wenn diese Geschichte nicht wahr sein sollte, so ist sie doch schön erfunden und eine wirkliche Hoffnungsgeschichte.
Was lässt mich, was lässt uns alle derzeit hoffen?
Dass die Corona - Zahlen deutlich zurück gehen und wir wieder eine Ahnung eines so genannten „normalen Lebens“ wieder gewinnen?
Dass mit einem neu gewählten amerikanischen Präsidenten die Politik für diese Welt wieder ein wenig verlässlicher und berechenbarer wird?
Dass sich in meinem eigenen Leben einiges wieder ordnet, was in den letzten Monaten in Schieflage geraten ist?
Möge jeder und jede selber heute oder in den kommenden Tagen dieser Frage nachgehen.
Nehmen wir das Beispiel des Bauern aus dem Evangelium mit in die kommende Woche: Er tut das Seine, seine Aufgabe. Doch dann legt er sich nieder und gönnt sich den verdienten Schlaf. Und die Saat geht auf - von selbst. Und wir wissen nicht wie.
Für Familien mit Kindern:
Jesus nimmt alltägliche Begebnisse aus Landwirtschaft und Natur, um zu erklären, was er mit dem Reich Gottes meint. In diesem Gleichnis: Getreide und Senfsaat (er spricht hier von einer Pflanze, die extrem kleine Samen ausbildet, aber ca. 2m hoch wird) Wo einmal Senf wächst, sät er sich rundherum und immer wieder neu aus – was bedeutet das für den Vergleich mit dem Reich Gottes?
Senf beginnt ganz klein, wird aber sehr groß – man braucht die Samen nur auszusäen – die Pflanzen werden von selber groß: Unscheinbarer Beginn – großartiges Ende des Reiches Gottes – das gibt Hoffnung!
Was macht mir/ uns im Moment Hoffnung? Wo habe ich/haben wir selber schon einmal erlebt, dass aus einem kleinen unscheinbaren Anfang etwas Großes/ Großartiges gewachsen ist? (nach: ArGe Liturgie)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: gesungen: Gl 787 auf Melodie: Gl 170

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du machst die Kleinen groß. Aus kleinen Anfängen lässt du Großes werden. Wir bitten dich.
➢ Für alle Getauften, in deren Lebensacker du das Senfkorn „Himmel“ eingesenkt hast. Lass sie wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, damit dein Reich sich ausbreitet in dieser Welt.
➢ Für alle, die groß und mächtig sein wollen, weil sie meinen, es sei gefährlich, klein und schwach zu sein. Gib ihnen den Mut, sich mit ihrer Schwäche und mit ihrem Kleinsein anzunehmen und lass sie glauben, dass du die Kleinen groß machst.
➢ Für alle, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Lass sie glauben, dass ihre kleinen, oft unauffälligen Taten, Großes in der Welt bewirken können.
➢ Für alle, die arbeitslos, alt oder krank sind und sich in dieser Welt unnütz vorkommen. Lass sie glauben, dass sich durch „Senfkorn - Menschen“ dein Reich in dieser Welt ausbreiten kann.
➢ Für uns alle, schenke uns einen Glauben - Senfkorn - groß - damit dein Reich in uns und durch uns wachsen und groß werden kann.
Gott, dein Reich komme! Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht - heute und alle Tage bis in Ewigkeit.

Vater unser: Herr Jesus Christus, dein Reich wächst mitten unter uns aus kleinen Anfängen. Wir hoffen, dass sich dieses Reich einmal vollendet. Mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser

Lied: Gl 812, 1-3: Kleines Senfkorn Hoffnung...

Gebet:
Guter Gott,
wir danken dir, dass du uns beschenkt hast
durch Jesus Christus, deinen Sohn.
Er kommt damals wie heute zu den Menschen,
die in der Welt der Großen und Mächtigen nicht zählen.
In seinem Wort und seiner Gegenwart hat er sich an uns verschenkt,
damit Liebe, Frieden, Freude und Gerechtigkeit sich in uns und durch uns in dieser Welt ausbreiten können.
Dein Reich komme.
Darum bitten wir dich heute und an allen Tagen unseres Lebens. Amen
( nach: Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S. 111f)

Segen:
Wenn wir uns jetzt unter den Segen Gottes stellen, so heißt das auch, dass wir dazu berufen sind, die Samen für sein Reich auszustreuen. Wie das gehen kann, kommt in diesem Segenstext zur Sprache:
Der Segen liege im Halt,
den du in Freundschaften findest.
Mögest du selbst auch zum Halt für andere werden.
Der Segen liege in den Begegnungen,
in zärtlicher Nähe und im achtsamen Miteinander.
Mögest du selbst solche Begegnungen leben dürfen.
Der Segen liege in der Freude,
die dir geschenkt wird.
Mögest du selbst andere erfreuen.
Der Segen werde spürbar im Eintauchen in die Natur
und im bewussten Erleben ihrer Kräfte.
Mögest du achtsam in ihr leben.
Der Segen liege im Trösten,
wenn jemand deine Tränen sieht.
Mögest du selbst andere trösten.
Der Segen liege in der Weisheit,
mit der du Dinge durchschauen kannst.
Mögest du dich ihr öffnen.
Der Segen liege in deinem Glauben,
dass du Kraft hast die Welt zu verändern.
Mögest du diesen Glauben erfahren.
Der Segen liege in der Hoffnung,
dass die Welt gerettet werden kann.
Mögest du diese Hoffnung verkörpern.
Der Segen liege in der Liebe,
mit der dir andere begegnen.
Mögest du selbst zum liebevollen Menschen werden.
In all dem liege göttlicher Segen
und die Kräfte des Himmels und der Erde,
die dich tragen und schützen. Amen (von Klaus Heidegger, Juli 2020 bei ArGe Liturgie)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 457, 1-2: Suchen und fragen…

Ausmalbild für Kinder

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