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Hausgottesdienst am
11. Sonntag im Jahreskreis B
16. Juni 2024

Lied:Gl 365 (2-3x): Meine Hoffnung und meine Freude...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir feiern Gottesdienst. Wir halten Gott unser Leben hin, unseren Alltag, mit all seinen Höhen und Tiefen. Wir bitten, dass Gott aus der Begegnung mit ihm von Neuem unsere Hoffnung stärkt, dass er uns neue Kraft schenkt für den vor uns liegenden Weg durch die kommenden Tage, die kommende Woche. Er verspricht, dass er immer wieder für uns da sein will.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied:Gl 168 (2x) oder: Gl 171

Gebet:
Gott,
wie ein kleines Senfkorn hast du Jesus in den Acker dieser Welt gesät.
Durch ihn konnte dein Reich wachsen und sich ausbreiten.
Klein wie ein Senfkorn hast du bei unserer Taufe dein Reich, den Himmel,
in unser Leben gesät.
Lass Glaube, Hoffnung, Liebe, Freude, Gerechtigkeit und Frieden
in uns und durch uns in dieser Welt wachsen und sich ausbreiten.
So kommt dein Reich, der Himmel in diese Welt
durch Jesus und durch uns,
die wir mit ihm leben, heut und an allen Tagen bis in Ewigkeit.
( Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S. 111f)

Halleluja:Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 4, 26 - 34)
Er sagte: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie.
Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit
welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.
oder: In leichter Sprache
Einmal waren wieder viele Menschen bei Jesus. Jesus erzählte den Menschen von Gott. Die Menschen konnten die Sachen von Gott schwer verstehen.Darum erzählte Jesus Geschichten. Die Menschen können die Geschichten verstehen. Die Menschen wissen: Gott ist so ähnlich, wie einige Sachen in der Geschichte. Dann können die Menschen Gott besser verstehen.
Jesus erzählte zum Beispiel die Geschichte von einem Bauer:
Ein Bauer sät Korn in die Erde. Der Bauer braucht mit dem Korn nichts mehr machen. Das Korn wächst ganz von alleine. Das Korn ist erst klein und grün.Das Korn wächst immer länger. Zum Schluss wachsen die Weizenkörner.Der Bauer kann die Weizenkörner ernten.
Mit Gott ist es ähnlich. Zuerst kennen die Menschen Gott ganz wenig.Dann verstehen die Menschen Gott immer mehr. Zum Schluss können die Menschen Gott verstehen. Und sich über Gott freuen.
Jesus erzählte noch eine Geschichte. Jesus erzählte die Geschichte vom Senfkorn.
Das Senfkorn ist winzig klein. Das Senfkorn fällt in die Erde. Und fängt an zu wachsen. Das Senfkorn wächst langsam. Eines Tages wird das Senfkorn wie ein großer Baum. Obwohl das Senfkorn nur winzig klein war. Die Vögel können in dem Baum Nester bauen.
Mit Gott ist es ähnlich. Gott fängt ganz klein an. Was Gott anfängt, wächst immer mehr. Bis es groß ist. Und die Menschen Gott verstehen. © katholisches bibelwerk

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Es ist zum Verzweifeln!“ - Wem von uns sind diese Worte nicht schon über die Lippen oder in den Sinn gekommen. Es gibt viele Anlässe und Situationen, die uns an den Rand der Verzweiflung bringen können. Am Freitag saß ich mit einem jungen Ehepaar zusammen, die in der 21. Schwangerschaftswoche auf tragische Weise ihren Sohn verloren haben. Oder wie ergeht es einem Menschen, der schwer erkrankt ist und sehnlichst auf die Entdeckung eines neuen Medikaments hofft, das vielleicht doch noch Heilung bringt. Wenn im Alter die Kräfte schwinden und ich mehr und mehr auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen bin. Wie gehe ich mit der Erfahrung um, die x-te Bewerbung für eine neue Arbeitsstelle
abgegeben zu haben und doch immer wieder nur Absagen erhalte? Wie gehen wir um mit der Erfahrung, dass Krieg, Hunger, Armut, Umweltzerstörung mit den dadurch einhergehenden Naturkatastrophen nicht aufzuhalten und auszurotten zu sein scheinen?
Sollen wir den Kopf in den Sand stecken, um das ganze Elend nicht mehr ansehen zu müssen? Oder gehe ich mit der Einstellung an diese Erfahrungen: Nach mir die Sintflut?!
Die Erfahrungswelt Jesu war - weiß Gott - auch nicht der Himmel auf Erden, auch wenn er in seiner Verkündigung immer wieder das Himmelreich, das Reich Gottes angekündigt hat und darauf hingewiesen hat, dass es auch bereits angebrochen ist - wenn auch in ganz kleinen Anfängen. Auf diese kleinen Anfänge verweist er immer wieder, um den Menschen Mut zu machen, ihnen ihre Ängste, ihre Skepsis zu nehmen, ihre Hoffnung zu stärken. Er spricht davon: Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen. Er verweist auf die kleine Menge Sauerteig, die die große Menge Mehl durchsäuern kann. Er rückt den Samen in den Blick, der - einmal vertrauensvoll losgelassen und ausgesät - von selbst sein Frucht bringt. Er stellt das kleine Senfkorn vor Augen, aus dem ein mächtiger Baum wachsen kann. Gegen jedes Gefühl von Verlassenheit legt er uns ans Herz: Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage - bis zum Ende der Welt.
Gegen alle Erfahrung von Angst, Mut - und Hoffnungslosigkeit, Resignation und Enttäuschung setzt Jesus auf dieses kleine „Senfkorn Hoffnung“. Diese Hoffnung hat Jesus getragen - durch alle Ablehnung durch seine Gegner hindurch, durch alle Misserfolge, dass sich viele von ihm auch wieder abwandten und meinten: Was er sagt, ist unerträglich! Durch die Erfahrung hindurch, dass seine eigene Familie von ihm dachte, er sei von Sinnen. Dass seine Gegner ihm vorwarfen, es sei von einem unreinen Geist besessen. Durch die Erfahrung von Verlassenheit, Verleugnung, Verrat hindurch. Und letztlich auch die Erfahrung von Leiden, Sterben und Tod hindurch. Und wenn wir bis heute seine Auferstehung feiern, dann ist das der Beweis, dass die Hoffnung Jesu nicht vergeblich war.
Unser Leben verläuft sicherlich nicht immer so, wie wir es uns wünschen und erhofft haben. Aber es ist getragen von der Grundhoffnung und dem Grundvertrauen, dass Gott mit uns durch dieses Leben geht, dass er auch immer wieder die Erfahrung von Neuanfängen und Neuaufbrüchen schenkt - ohne unser Zutun. Der Samen der Hoffnung keimt und wächst - und ich weiß nicht wie.
Für Familien mit Kindern:
Wie stellst du dir das Reich Gottes vor? Als eine Welt des Friedens, ohne Streit und Krieg? Wo alle Menschen genug zu essen und zu trinken haben? Und wo die Traurigen getröstet und die Kranken gesund werden? - Du weißt, dass wir davon noch weit weg sind, denn nach wie vor gibt es Hunger, Angst, Krankheit und Krieg
in der Welt. Aber wir dürfen darauf hoffen, dass das Reich Gottes, das mit Jesus ganz klein angefangen hat, wachsen kann, genauso wie aus einem kleinen Senfkorn ein großer Baum wird. Und jeder einzelne Mensch ist aufgerufen, mitzuhelfen, dass es wachsen kann.
Gott, ich wünsche mir eine Welt, in der alle Menschen glücklich sind und in Frieden zusammenleben. Manchmal bin ich traurig, weil ich so viel Schlimmes auf der Welt gibt. Trotzdem möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben und immer wieder mithelfen, damit es schöner wird auf der Welt und dein Reich wachsen kann. (Mein Sonntagsblatt - dkv - 2009)

Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:gesungen: Gl 787 auf Melodie: Gl 170

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du machst die Kleinen groß. Aus kleinen Anfängen lässt du Großes werden. Wir bitten dich.
➢ Für alle Getauften, in deren Lebensacker du das Senfkorn „Himmel“ eingesenkt hast. Lass sie wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, damit dein Reich sich ausbreitet in dieser Welt.
➢ Für alle, die groß und mächtig sein wollen, weil sie meinen, es sei gefährlich, klein und schwach zu sein. Gib ihnen den Mut, sich mit ihrer Schwäche und mit ihrem Kleinsein anzunehmen und lass sie glauben, dass du die Kleinen groß machst.
➢ Für alle, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Lass sie glauben, dass ihre kleinen, oft unauffälligen Taten, Großes in der Welt bewirken können.
➢ Für alle, die arbeitslos, alt oder krank sind und sich in dieser Welt unnütz vorkommen. Lass sie glauben, dass sich durch „Senfkorn - Menschen“ dein Reich in dieser Welt ausbreiten kann.
➢ Für uns alle, schenke uns einen Glauben - Senfkorn - groß - damit dein Reich in uns und durch uns wachsen und groß werden kann.
➢ Für unsere Verstorbene, dass sie die Erfüllung ihrer Hoffnung auf Leben in der Gemeinschaft mit dir erleben dürfen.
Gott, dein Reich komme! Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht - heute und alle Tage bis in Ewigkeit.

Vater unser: Herr Jesus Christus, dein Reich wächst mitten unter uns aus kleinen Anfängen. Wir hoffen, dass sich dieses Reich einmal vollendet. Mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser…

Lied:Gl 812, 1-3: Kleines Senfkorn Hoffnung...

Gebet:
Guter Gott,
wir danken dir, dass du uns beschenkt hast
durch Jesus Christus, deinen Sohn.
Er kommt damals wie heute zu den Menschen,
die in der Welt der Großen und Mächtigen nicht zählen.
In seinem Wort und seiner Gegenwart hat er sich an uns verschenkt,
damit Liebe, Frieden, Freude und Gerechtigkeit sich in uns und durch uns
in dieser Welt ausbreiten können.
Dein Reich komme.
Darum bitten wir dich heute und an allen Tagen unseres Lebens. Amen
( nach: Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S. 111f)

Segen:
Wenn wir uns jetzt unter den Segen Gottes stellen, so heißt das auch, dass wir dazu berufen sind, die Samen für sein Reich auszustreuen. Wie das gehen kann, kommt in diesem Segenstext zur Sprache:
Segen will ein Zeichen setzen,
das Vertrauen weckt und zu mehr Hoffnung führt.
Segen will zu einem Zeichen werden,
das Trost spendet und Kraft gibt für den nächsten kleinen Schritt.
Wegen will ein Zeichen wählen,
das weit über sich selbst hinausweist.
Segen will zu einem sichtbaren Zeichen werden für alle,
die sich ihm anvertrauen und sich von ihm leiten lassen.
Segen will ein Lebenszeichen geben, mitten im Alltag,
das zu uns steht, damit wir einander beistehen
und füreinander einstehen können.
(Paul Weismantel in: Judith Vondrau: Gebete für Neuanfänge und Lebensumbrüche - S. 134 f)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 457, 1-2: Suchen und fragen…

Ausmalbild für Kinder

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