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Hausgottesdienst am
12. Sonntag im Jahreskreis B
23. Juni 2024

Lied:Gl 816, 1+2: Meine Zeit steht in deinen Händen...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Sorgen quälen und werden mir zu groß…“ Unsere Sehnsucht nach einem sorgenfreien und konfliktfreien Leben wird immer wieder durchkreuzt. Fragen, Ängste, Nöte bedrängen uns. Zuflucht dürfen wir aber immer wieder bei unserem Gott suchen, der uns durch dieses Leben führen will: „Schritt für Schritt.“
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied:Gl 383,1: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe...

Gebet:
Guter Gott,
du bist da.
In deiner Gegenwart können wir uns geborgen fühlen.
Du gibst uns Sicherheit, Halt und Orientierung
auch in den Stürmen unseres Lebens.
Gib, dass wir dir ganz vertrauen
und leben ohne Angst.
Amen(ArGe Liturgie)

Halleluja:Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 4, 35-41)
Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüber fahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?
oder: In leichter Sprache
Einmal fuhr Jesus mit den Freunden in einem Boot auf einem See. Auf einmal kam ein Sturm. Durch den Sturm kam viel Wasser in das Boot. Viel Wasser im Boot ist gefährlich. Weil das Boot davon untergehen kann. Und die Leute im See ertrinken.Aber Jesus merkte gar nichts. Jesus war eingeschlafen. Die Freunde weckten Jesus.Die Freunde schrien: Jesus, wir gehen unter. Stört dich das gar nicht?
Jesus stellte sich hin. Jesus sagte zu dem Sturm: Sei still.
Der Sturm hörte sofort auf. Und war still. Das Wasser vom See wurde auch still.
Die Freunde staunten. Und waren sehr erschrocken. Die Freunde sagten:
Was ist Jesus für ein Mensch? Wieso kann Jesus mit dem Wind reden?Und mit dem Wasser?Warum tut der Wind, was Jesus sagt? Warum tut das Wasser, was Jesus sagt?
Jesus fragte die Freunde: Warum habt ihr solche Angst? Ich bin doch bei euch!Glaubt ihr gar nicht, dass Gott euch helfen kann? © katholisches bibelwerk

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Angst ist ein bedrückendes, ein beklemmendes Gefühl. Angst lähmt. Angst macht antriebslos. „Angst essen Seele auf“ - wie es in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in einem Film von Rainer Werner Fassbinder hieß. Jeder und jede von uns kennt wohl von Kindheit an dieses Gefühl. V.a. in der Dunkelheit oder wenn man irgendwo alleine ist, wenn man verdächtige Geräusche hört und man nicht weiß, was dahinter steckt, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt. Sprachlich hat unser Wort „Angst“ etwas zu tun mit Enge. Ich fühle mich von einer Situation eingeengt, wie in eine Ecke gedrängt. In der Entwicklungsgeschichte des Menschen hat die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender und Körperkraft aktivierender Schutz- und Überlebensmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (nämlich: kämpfen oder fliehen) einleitet. Diese Aufgabe kann sie nur erfüllen, wenn weder zu viel Angst das Handeln blockiert noch zu wenig Angst reale Gefahren und Risiken ausblendet.
Diese Spannung scheint auch über dem eben gehörten Seesturm gelegen zu haben. Die Jünger sind wie gelähmt. Sie denken nur noch an den Untergang und dass ihr Leben zu Ende ist. Jesus dagegen scheint der Sturm gar nicht zu berühren.
Er hat keine Angst und tritt dem Naturereignis selbstbewusst entgegen. Er weiß sich offensichtlich getragen und gehalten von seinem Vater im Himmel.
Wenn wir noch einmal in unseren Kindheitserinnerungen kramen, dann kommen uns vielleicht Erinnerungen in den Sinn, wo die Eltern unserem Gefühl der Angst kleine, aber wirksame Zeichen entgegengesetzt haben. Das kann der Satz gewesen sein: „Ich lasse die Tür zu deinem Zimmer einen kleinen Spalt auf und das Licht im
Gang brennen.“ oder „Wir sind im Wohnzimmer. Du brauchst keine Angst zu haben.“ Und manchmal reichte es schon, wenn man in den Arm genommen wurde. Auch für unseren Glauben - der manchmal auch klein und unscheinbar ist oder uns sogar abhanden kommt - gilt: Er will uns die Erfahrung mitgeben, dass Gott in unserer Nähe ist, dass er uns immer wieder zusagt: „Du musst keine Angst haben. Du bist nicht allein. Ich bin doch da. Ich bin für dich da!“
Aus dieser Gewissheit hat Jesus gelebt - in den großen wie den kleinen Heraus -forderungen seines Lebens und bis zu der größten Herausforderung seines Lebens auf Golgatha.
Es gibt viele unterschiedliche Stürme, die über unser Leben hinwegziehen, Stürme, die uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen drohen, Stürme, die uns zweifeln und verzweifeln lassen: Misserfolg, gestörte Beziehungen, Erfahrung von Krankheit am eigenen Leib oder bei einem geliebten Menschen, die Erfahrung von Tod und Trauer.
Die Seesturm - Erzählung stellt uns, stellt mich immer wieder vor die Frage: Wie gehe ich mit den Stürmen meines Lebens um? Was lösen sie bei mir aus: Fliehen oder kämpfen? Wie groß ist mein Vertrauen in Jesus, der den Sturm auf dem See zum Schweigen bringt und auch die Stürme meines Lebens stillen will? Wie sehr vertraue ich Gott wirklich?
Für Familien mit Kindern:
Das Gefühl der Angst kennt jeder Mensch: Angst vor der Dunkelheit, Angst vor Gespenstern, Angst vor Prüfungen oder Angst, dass jemand stirbt, den man lieb hat. Genauso hatten die Jünger Angst, dass sie wegen des Sturms ertrinken müssen. Doch Jesus macht ihnen Mut: Habt keine Angst! Ich bin bei euch, auch dannm wenn es gefährlich ist.
Guter Gott, manchmal habe ich schreckliche Angst, zum Beispiel vor...(eigene Antworten einfügen!)
Doch ich weiß: gerade dann, wenn ich Angst habe, bist du mir besonders nahe. Steh mir bei in meiner Angst. Amen (Sonntagsblatt 2009 - dkv)

Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 787 - Mel.: 170: Ich glaube, Herr, dass du es bist …

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns
während der Predigtgedanken eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, Du begleitest uns auf unserer Fahrt durch unser Leben. Dir dürfen wir vertrauen. Wir denken jetzt an Menschen in ihrer Not und bitten Dich:
➢ Für alle, die sich sorgen um die eigene Gesundheit oder die eines lieben Menschen.
➢ Für Eltern, die Angst haben um die Zukunft ihrer Kinder.
➢ Für alle, deren Lebensunterhalt zu zerbrechen droht.
➢ Für alle, die leiden unter Armut, Gewalt und Krieg.
➢ Für alle, die den Glauben an Dich verloren haben.
➢ Für alle, die nur auf ihre eigene Kraft setzen wollen.
➢ Für alle, die uns im Tod voraus gegangen sind.
Herr, unser Gott, wir vertrauen darauf, dass Du uns nicht aus Deinem Blick lässt und Deine Hand über uns hältst. Dafür danken wir Dir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser: Herr Jesus Christus, auch in der größten Not hast du zu deinem Vater gebetet und hast ihm dein Leben anvertraut. Mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser…

Lied:Gl 435, 1+2: Herr, ich bin dein Eigentum...

Gebet:
Gott,
du bist der Herr der ganzen Schöpfung.
Auf dein Wort hin wurde alles, was ist.
Auf Jesu Wort hin schwieg der Sturm.
Mache auch uns zu Werkzeugen deines Friedens.
Hilf uns dabei mitzuhelfen
in der Welt die Stürme unserer Zeit zu besänftigen
und Zeugen des Glaubens und Vertrauens auf Dich zu sein.
Amen.(ArGe Liturgie)

Segen:
Ich wünsche dir Gottes Segen für dein Gehör,
damit du es nicht auf Durchzug stellst,
wenn Menschen dein Ohr brauchen.
Ich wünsche dir Gottes Segen für deine Augen,
damit du sie nicht verschließt vor dem Leid
und dem Schmerz in der Welt.
Ich wünsche dir Gottes Segen für deinen Rücken,
damit er breit genug ist,
wenn du alles Mögliche aufgeladen bekommst.
(Bernadette Muckelbauer in: Gute Besserung-Bergmoser und Höller)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 423, 1+2: Wer unterm Schutz des Höchsten steht…

Ausmalbild für Kinder

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