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Hausgottesdienst am
13. Sonntag im Jahreskreis B
27. Juni 2021

Lied: Gl 377, 1+2: O Jesu, all mein Leben bist du… oder: Gl 803, 1-3: Unser Leben sei ein Fest...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Leid, Trauer und Tod begleiten unser Leben. Auch wenn wir es uns andersLeid, Trauer und Tod begleiten unser Leben. Auch wenn wir es uns anderswünschen würden. In solchen Erfahrungen stellen wir oft die Frage nach dem„Warum?“ „Wie kann Gott das zulassen?“ - So werden jetzt auch wieder vielefragen angesichts des Amoklaufs in Würzburg. In der Lesung hören wir: „Gott hatden Tod nicht gemacht. Im Gegenteil! Gott will, dass die Menschen heil werden,Heilung erfahren. Und er will, dass sie zum Leben finden und Leben haben.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 383,1: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt… oder Gl 170, 1-3: Allein Gott in der Höh' sei Ehr...

Gebet:
Gott,
du bist ein Gott des Lebens.
Durch Jesus, deinen Sohn, willst du uns Leben in Fülle geben.
Wer bei ihm Halt sucht,
findet selbst im Tod noch das Leben.
Heile durch ihn, was krank ist
und erwecke zu neuem Leben,
was tot ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
der unser Halt und Leben ist,
heute und in Ewigkeit.
Amen (Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 97)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 5,21-43)
Jesus fuhr im Boot wieder ans andere Ufer hinüber und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt. Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Sofort hörte die Blutung auf und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.
oder: In leichter Sprache
Einmal kam ein Mann zu Jesus. Der Mann hieß Ja·irus. Ja·irus hatte eine Tochter. Die Tochter war 12 Jahre alt. Ja·irus war aufgeregt. Ja·irus sagte zu Jesus: Jesus, du musst sofort kommen. Meine kleine Tochter ist krank. Meine kleine Tochter stirbt. Bitte, komm schnell. Lege deine Hände auf den Kopf von meiner Tochter. Dann wird meine Tochter wieder gesund. Jesus ging mit Ja·irus mit. Unterwegs kamen Diener von Ja·irus. Die Diener sagten zu Ja·irus: Deine Tochter ist gerade gestorben. Jesus kann wegbleiben. Jesus kommt zu spät. Jesus sagte zu Ja·irus: Hab keine Angst. Glaube einfach, dass Gott dir helfen kann. Jesus ging zum Haus von Ja·irus. Nur 3 Freunde von Jesus durften mitkommen. Im Haus von Ja·irus waren viele Leute. Alle weinten. Und jammerten: Das Mädchen ist gestorben. Jesus sagte zu den Leuten: Hört auf zu weinen. Und zu jammern. Das Mädchen ist nicht gestorben. Das Mädchen schläft bloß. Die Leute lachten Jesus aus. Die Leute sagten: Jesus ist dumm. Jesus hat keine Ahnung. Jesus schickte alle Leute nach draußen. Nur die Eltern durften mitkommen. Und 3 Freunde von Jesus. Jesus ging zum Bett von dem Mädchen. Jesus fasste das Mädchen an der Hand. Jesus sagte: Mädchen, ich sage dir: Steh auf! Das Mädchen stand sofort auf. Jesus sagte zu den Eltern: Das Mädchen muss etwas essen. Die anderen Leute waren entsetzt. Die anderen Leute konnten nicht glauben, dassdas Mädchen gesund war. In der Stadt von Ja·irus lebte auch eine andere Frau. Die Frau war schon 12 Jahre krank. Die Frau blutete viel. Und oft. Kein Doktor konnte der Frau helfen. Die Frau dachte: Ich gehe zu Jesus. Ich brauche Jesus nur anfassen. Dann werde ich gesund. Bei Jesus waren viele Leute. Die Frau konnte nicht bis zu Jesus kommen. Alle Leute standen im Weg. Die Frau dachte: Ich brauche nur einmal ganz nahe bei Jesus sein. Ich brauche Jesus nur einmal antippen. Dann werde ich gesund. Die Frau drängelte sich nach vorne. Die Frau konnte den Mantel von Jesus mit dem Finger antippen. Die Frau fühlte sofort, dass das Bluten aufhörte. Und dass sie gesund war. Jesus merkte auch, dass etwas passiert war. Weil Jesus auf einmal viel Kraft spürte. Aber Jesus wusste nicht, was passiert war. Jesus fragte: Hat mich jemand angefasst? Die Freunde von Jesus sagten: Alle Leute drängeln. Und rempeln dich an. Und fassen dich an. Jesus sagte: Einer hat mich ganz besonders angefasst. Das habe ich genau gemerkt. Jesus guckte nach hinten. Jesus sah die Frau. Die Frau war ganz erschrocken. DieFrau wollte am liebsten wegrennen. Aber Jesus guckte die Frau lieb an. Da erzählte die Frau alles, was passiert war. Jesus sagte zu der Frau: Es ist alles in Ordnung. Du hast alles richtig gemacht. Du hast geglaubt, dass Gott dir helfen kann. Darum sollst du jetzt immer gesund bleiben. Du kannst froh nach Hause gehen.
© katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Fußball - Fans sprechen immer noch über das „Wunder von Bern“. Katja Ebstein bekannte Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts: „Wunder gibt es immer wieder“. Und auch Nena reihte sich in diese Erfahrungswelt ein und besang:„Wunder gescheh'n. Ich war dabei.“ Als Wunder bezeichnen wir ein Ereignis oder eine Erfahrung, die man sich rein verstandesmäßig oder wissenschaftlich nicht erklären kann und deshalb Verwunderung und Erstaunen auslöst. In Lourdes erschien 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous nach dessen Angaben die Gottesmutter Maria. Seither soll es dort rund 3000 Heilungen gegeben haben; 6.000 sind dokumentiert, 2.000 gelten als "medizinisch unerklärlich". Die Zahl der kirchlich anerkannten Wunderheilungen liegt nunmehr bei 70. Von zwei bemerkenswerten Wundern hören wir auch im heutigen Evangelium. Es gibt um Heilung und Erweckung. Wo etwas geheilt werden muss, da war vorher etwas krank und unheilvoll. Wo jemand zum Leben erweckt wird, da war vorher etwas tot und gestorben. Jesus lässt sich immer wieder mit dem Unheilvollen, dem Lebensfeindlichen, dem Tod konfrontieren, um durch seine Nähe, aber auch seine Aura, seine Ausstrahlung Veränderung zum Guten herbei zu führen. In ihm und durch ihn wirkt die Kraft Gottes, seine dynamis. Und damit bringt Jesus in den Menschen, denen er begegnet, wieder etwas in Gang, in Bewegung. Auf Seiten der Hilfe und Heil suchenden Menschen braucht es aber auch gewisse Voraussetzungen. Zum einen: Offenheit. Offenheit für neue Erfahrungen, für etwas noch nie da Gewesenes. Wer immer nur mit den drei Totschlag - Argumenten durch's Leben geht: Das haben wir schon immer so gemacht! - Das haben wir noch nie so gemacht! - Wo kämen wir denn da hin?, der wird wohl auch nie vom Leben oder von Gott überrascht werden. Deshalb braucht es zum Zweiten: Vertrauen. Etwas zu wagen gelingt nur, wenn ich mit dem entsprechenden Vertrauen an die Sache heran gehe, dass sie auch zu einem guten Ende kommen kann. Die sich nach Heilung sehnende Frau und der verzweifelte Vater setzen ihre letzte Hoffnung auf Jesus und werden nicht enttäuscht. Gibt es Wunder wirklich immer wieder? Geschehen Wunder und wir waren vielleicht schon einmal bei einem dabei? Junge Eltern erzählen oft von der Geburt ihres Kindes als einem Wunder des Lebens. Manchmal lesen wir in der Zeitung, dass jemand wie durch ein Wunder einen verheerenden Verkehrsunfall nahezu unverletzt überstanden hat. Und ebenso wie in Lourdes gibt es auch unter uns immer wieder einmal die Erfahrung, dass jemand wie durch ein Wunder von einer vermeintlich tödlichen Krankheit wieder geheilt wurde. Nehmen wir uns in den kommenden Tagen doch einmal Zeit, über die Wunder im Alltäglichen, in unserem Leben nachzudenken – die großen, die kleinen, die sehnsüchtig erhofften, die ausbleibenden, die leisen.

Für Familien mit Kindern:
Jairus trauert, weil seine Tochter gestorben ist und Jesus fordert ihn auf: „Sei ohne Furcht, glaube nur.“ In so einer Situation scheint dies fast unmöglich: Da, wo alles verloren erscheint, soll man nur glauben. Aber vielleicht liegt gerade darin das große Geheimnis: Nur der Glaube kann uns in einer scheinbar ausweglosen Situation helfen. Denn der Glaube macht uns Hoffnung, dass Gott mächtiger ist als der Tod. (Sonntagsblatt 2014 - dkv)
War ich auch schon einmal in so einer ausweglos scheinenden Lage und habe trotzdem auf „wunderbare“ Weise Hilfe erfahren - vielleicht durch einen anderen Menschen?

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 790, 1-4: Ich glaube an den Vater…

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst heilen, was krank und verwundet ist. Du rufst ins Leben, wo Trauer und Tod um sich greifen. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die im Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft stehen und versuchen, den Menschen Deine Nähe und Gegenwart erfahrbar zu machen.
➢ Für alle, die sich ängstigen vor dem Leben mit all seinen Erfahrungen von Leid, Krankheit und Tod.
➢ Für alle, die sich in ihrer Erfahrung von Krankheit nach Gesundheit an Leib und Seele sehnen.
➢ Für alle, die in der Erfahrung von Trauer gefangen sind und nicht mehr an eine gute Zukunft glauben können.
➢ Für unsere Verstorbenen, die im Glauben an Dich und in der Hoffnung auf das neue Leben uns über die Schwelle des Todes vorausgegangen sind.
Herr, unser Gott. Dein Sohn Jesus Christus ist uns Weg, Wahrheit und Leben. Schenke uns einen tragfähigen Glauben und lass uns niemals von ihm getrennt werden. Darum bitten wir durch ihn, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser: Herr Jesus Christus, du rufst Menschen aus dem Dunkel von Krankheit, Leid, Trauer und Tod. Auf dich vertrauen wir, mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser

Lied: Gl 474, 1+4+5: Wenn wir das Leben teilen...oder: Gl 360, 1+2: Macht weit die Pforten in der Welt...

Gebet:
Naher Gott,
du wendest dich uns zu
und willst uns begleiten.
Lass uns deine Nähe auch im Alltag spüren.
Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn,
den du uns als unseren Bruder in die Welt gesandt hast.
(Regina Kraus - „...da berühren sich Himmel und Erde“ - S. 135)

Segen:
Segne, Herr, diesen Tag
Segne uns und alle Menschen
Segne uns und schenke uns Kraft, Segen für andere zu sein
(ArGe Liturgie)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 425,1+4: Solang es Menschen gibt auf Erden…

Ausmalbild für Kinder

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