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Hausgottesdienst am
13. Sonntag im Jahreskreis B
30. Juni 2024

Lied:Gl 814, 1+3: Da wohnt ein Sehnen tief in uns…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wiege und Bahre - zwischen diesen beiden Polen bewegt sich unser irdisches Leben. Leid, Trauer und die Erfahrung des Todes rufen immer wieder Fragen in uns wach. Fragen nach dem Warum, Fragen nach dem, was danach kommen könnte. Im Buch der Weisheit heißt es: Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen. Darauf setzten wir unsere Hoffnung, denn in Jesus ist uns der geschenkt worden, der der Garant für diese Unvergänglichkeit, für das ewige Leben ist.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied:Gl 383,1: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt… oder Gl 800: Lasst uns Gott, dem Herrn, lobsingen...

Gebet:
Gott,
du bist ein Gott des Lebens.
Durch Jesus, deinen Sohn, willst du uns Leben in Fülle geben.
Wer bei ihm Halt sucht,
findet selbst im Tod noch das Leben.
Heile durch ihn, was krank ist
und erwecke zu neuem Leben,
was tot ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
der unser Halt und Leben ist,
heute und in Ewigkeit.
Amen (Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 97)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 5,21-43)
Jesus fuhr im Boot wieder ans andere Ufer hinüber und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen
und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.
Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Sofort hörte die Blutung auf und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.
Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?
Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?
Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.
Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.
Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?
Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.
Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.
oder: In leichter Sprache
Einmal kam ein Mann zu Jesus. Der Mann hieß Jairus. Jairus hatte eine Tochter.Die Tochter war 12 Jahre alt. Jairus war aufgeregt. Jairus sagte zu Jesus: Jesus, du musst sofort kommen. Meine kleine Tochter ist krank. Meine kleine Tochter stirbt.Bitte, komm schnell. Lege deine Hände auf den Kopf von meiner Tochter. Dann
wird meine Tochter wieder gesund. Jesus ging mit Ja·irus mit. Unterwegs kamen Diener von Jairus. Die Diener sagten zu Jairus: Deine Tochter ist gerade gestorben.Jesus kann wegbleiben. Jesus kommt zu spät.
Jesus sagte zu Jairus: Hab keine Angst. Glaube einfach, dass Gott dir helfen kann.
Jesus ging zum Haus von Jairus. Nur drei Freunde von Jesus durften mitkommen.Im Haus von Jairus waren viele Leute. Alle weinten. Und jammerten: Das Mädchen ist gestorben.
Jesus sagte zu den Leuten: Hört auf zu weinen.Und zu jammern. Das Mädchen ist nicht gestorben. Das Mädchen schläft bloß.
Die Leute lachten Jesus aus. Die Leute sagten: Jesus ist dumm. Jesus hat keine Ahnung.
Jesus schickte alle Leute nach draußen. Nur die Eltern durften mitkommen.Und 3 Freunde von Jesus.Jesus ging zum Bett von dem Mädchen. Jesus fasste das Mädchen an der Hand.Jesus sagte: Mädchen, ich sage dir: Steh auf! Das Mädchen stand sofort auf.Jesus sagte zu den Eltern: Das Mädchen muss etwas essen.
Die anderen Leute waren entsetzt. Die anderen Leute konnten nicht glauben, dass das Mädchen gesund war.
In der Stadt von Jairus lebte auch eine andere Frau. Die Frau war schon 12 Jahre krank. Die Frau blutete viel. Und oft. Kein Doktor konnte der Frau helfen.Die Frau dachte: Ich gehe zu Jesus. Ich brauche Jesus nur anfassen. Dann werde ich gesund.
Bei Jesus waren viele Leute. Die Frau konnte nicht bis zu Jesus kommen. Alle Leute standen im Weg.
Die Frau dachte: Ich brauche nur einmal ganz nahe bei Jesus sein. Ich brauche Jesus nur einmal antippen. Dann werde ich gesund. Die Frau drängelte sich nach vorne.Die Frau konnte den Mantel von Jesus mit dem Finger antippen. Die Frau fühlte sofort, dass das Bluten aufhörte. Und dass sie gesund war.
Jesus merkte auch, dass etwas passiert war. Weil Jesus auf einmal viel Kraft spürte.Aber Jesus wusste nicht, was passiert war.Jesus fragte: Hat mich jemand angefasst?
Die Freunde von Jesus sagten: Alle Leute drängeln. Und rempeln dich an. Und fassen dich an.
Jesus sagte: Einer hat mich ganz besonders angefasst. Das habe ich genau gemerkt.
Jesus guckte nach hinten. Jesus sah die Frau. Die Frau war ganz erschrocken. Die Frau wollte am liebsten wegrennen.Aber Jesus guckte die Frau lieb an. Da erzählte die Frau alles, was passiert war.
Jesus sagte zu der Frau: Es ist alles in Ordnung. Du hast alles richtig gemacht.Du hast geglaubt, dass Gott dir helfen kann. Darum sollst du jetzt immer gesund bleiben. Du kannst froh nach Hause gehen.
© katholisches bibelwerk

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Es geht um Leben und Tod, wenn Jesus auftaucht. So auch im heutigen Evangelium. Nicht nur einmal steht Leben auf des Messers Schneide. Mehrfach steht es 'Spitz auf Knopf'. Nicht nur für Jairus und seine Tochter, auch für die so genannte „blutflüssige Frau“. Das Mädchen ist erst 12 Jahre alt, kommt nach damaliger jüdischer Vorstellung gerade erst ins heiratsfähige Alter, um eine Familie mitbegründen zu können. Die bereits 12 Jahre dauernde Krankheit der Frau schließt sie im Grunde dauernd aus der Gemeinschaft aus, denn nach einer Vorschrift im Buch Levitikus macht die Berührung einer Blutflüssigen unrein. (Lev 15,19). Darüber hinaus steht sie nach den vielen Jahren vor dem finanziellen Nichts. Sie besitzt nichts mehr, womit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten könnte.
Etliche Besonderheiten und Merkwürdigkeiten bergen diese beiden Wundererzählungen: Obwohl Jairus als Synagogenvorsteher eher der jüdischen Oberschicht zuzurechnen ist, die sich mit Jesus und seiner Verkündigung eher schwer tut, wendet er sich an ihn. Obwohl sich die Frau im Grunde von der Gesellschaft fernhalten müsste, drängt sie sich an Jesus heran. Obwohl Jesus in eben diesem Gedränge eine flüchtige Berührung gar nicht wahrnehmen konnte, spürt er, dass eine Kraft von ihm ausgeht. Obwohl es Jairus mit Blick auf die Lebensgefahr seiner Tochter eigentlich um jede Sekunde gehen müsste, hören wir seinerseits keinerlei Kritik an der Verzögerung durch die zweite Heilung. Obwohl Jesus die Nachricht erhält, dass das Mädchen bereits verstorben ist, setzt er seinen Weg fort. Obwohl die Umstehenden ihn verlachen, lässt er sich nicht davon abbringen, das Mädchen wieder ins Leben zu rufen.
Es geht um verschiedene Formen des Glaubens. Es geht um den Glauben eines Vaters, der nicht wahrhaben will, dass das Leben seiner Tochter vorüber sein soll, bevor es richtig begonnen hat. Es ist der Glaube einer Frau, die sich nicht mehr von gesellschaftlichen Einschränkungen ausgrenzen lassen will. Es ist der Glaube Jesu an den Vater im Himmel, der ihm die Fähigkeit verleiht, dem Leben Raum zu geben.
Glauben heißt in all diesen Fällen: Trotz allem vertrauen. Trotz der anscheinend unumstößlichen medizinischen Diagnosen und Prognosen; trotz der Einstellung der Gesellschaft und der Umstehenden.
Haben wir auch schon solche oder ähnliche „Trotz-allem“-Erfahrungen gemacht? Situationen, die an uns an Grenzen gebracht haben, in denen wir aber auf unerwartete - um nicht zu sagen wunderbare Weise Hilfe oder sogar Rettung erfahren haben? Wir dürfen die Hoffnung haben, dass Jesus auch in unsere Erfahrungen von Leere, Angst und Dunkelheit eintritt, dass er da ist, wo anscheinend alle Hoffnung erstorben, aller Trost vergeblich, aller Weg verschlossen
ist. Er will auch an uns herantreten, uns anschauen und uns so Ansehen schenke. Er will uns berühren und anrühren und fordert uns auf: Steh wieder auf !
Für Familien mit Kindern:
Immer wieder wird der Glaube des Jairus auf die Probe gestellt. er muss sich auf den Weg zu Jesus machen. Dann die Nachricht, dass seine Tochter bereits tot ist. Die Leute lachen über Jesus. Doch Jairus gibt nicht auf und sein Glaube wird belohnt. Seine Tochter steht auf und ist gesund.
Guter Gott, ich möchte so fest an dich glauben wie Jairus. (Mein Sonntagsblatt - dkv)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 790, 1-4: Ich glaube an den Vater…

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während der Predigtgedanken eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst heilen, was krank und verwundet ist. Du rufst ins Leben, wo Trauer und Tod um sich greifen. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die im Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft stehen und versuchen, den Menschen Deine Nähe und Gegenwart erfahrbar zu machen.
➢ Für alle, die sich ängstigen vor dem Leben mit all seinen Erfahrungen von Leid, Krankheit und Tod.
➢ Für alle, die sich in ihrer Erfahrung von Krankheit nach Gesundheit an Leib und Seele sehnen.
➢ Für alle, die in der Erfahrung von Trauer gefangen sind und nicht mehr an eine gute Zukunft glauben können.
➢ Für unsere Verstorbenen, die im Glauben an Dich und in der Hoffnung auf das neue Leben uns über die Schwelle des Todes vorausgegangen sind.
Herr, unser Gott. Dein Sohn Jesus Christus ist uns Weg, Wahrheit und Leben. Schenke uns einen tragfähigen Glauben und lass uns niemals von ihm getrennt werden. Darum bitten wir durch ihn, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser: Herr Jesus Christus, du rufst Menschen aus dem Dunkel von Krankheit, Leid, Trauer und Tod. Auf dich vertrauen wir, mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser…

Lied:Gl 457, 1-3: Suchen und fragen…

Gebet:
Naher Gott,
du wendest dich uns zu
und willst uns begleiten.
Lass uns deine Nähe auch im Alltag spüren.
Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn,
den du uns als unseren Bruder in die Welt gesandt hast.
(Regina Kraus - „...da berühren sich Himmel und Erde“ - S. 135)

Segen:
Segne, Herr, diesen Tag
Segne uns und alle Menschen
Segne uns und schenke uns Kraft, Segen für andere zu sein
(ArGe Liturgie)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Ausmalbild für Kinder

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