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Hausgottesdienst am
15. Sonntag im Jahreskreis A
16. Juli 2023

Lied: Gl 148, 1-3: Komm her, freu dich mit uns,...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Tag für Tag haben wir es mit vielen Worten zu tun. Manche gehen in ein Ohr hinein und sofort aus dem anderen wieder hinaus. Wir überhören sie oder überlesen sie. Andere Worte gehen uns zu Herzen, ja, treffen uns manchmal mitten ins Herz und begleiten uns ein Leben lang. Das Wort, das Gott zu uns spricht, will uns auch zu Herzen gehen, will uns treffen, uns begleiten. Bin ich offen für dieses Wort Gottes? Will ich mich auf dieses Wort einlassen und dieses Wort in mein Leben einlassen?
Herr Jesus Christus, du bist das Wort, das für uns Fleisch geworden ist. - Herr, erbarme dich.
Du hast den Menschen die Frohe Botschaft verkündet. - Christus, erbarme dich.
Du willst, dass deine Botschaft nicht nur gehört, sondern auch verstanden wird. - Herr, erbarme dich.
(Liturgie konkret 7/2023)
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 383,2: Ich lobe meinen Gott,...

Gebet:
Gott,
Dein Wort bringt Licht und Freude in die Welt.
Es macht das Leben reich,
es stiftet Frieden und Versöhnung.
Gib, dass wir es nicht achtlos überhören.
Mach uns offen, es aufzunehmen.
Bring Dein Wort in uns zu hundertfältiger Frucht.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. (Messbuch 6/307)

Halleluja: Gl 718 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 13, 1-23)
An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre! Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden und mit ihren Ohren hören sie nur schwer und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Hört also, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.
oder: In leichter Sprache
Einmal war Jesus an einem See. Viele Menschen waren bei Jesus. Alle Menschen wollten Jesus zuhören. Darum stieg Jesus in ein Boot. Das Boot fuhr auf den See. So konnten alle Menschen Jesus sehen. Und hören. Jesus erzählte ein Beispiel von einem Bauern. Jesus sagte: Ein Bauer ging auf sein Feld. Der Bauer wollte Samenkörner ausstreuen. Die Samenkörner sollten wachsen. Und Frucht bringen. Der Bauer streute die Körner auf die Erde. Aber einige Körner fielen auf den Weg. Da kamen Vögel. Die Vögel fraßen die Körner auf. Einige Körner fielen zwischen die Steine. Zuerst wurden aus den Körnern grüne Halme. Weil zwischen den Steinen noch ein bisschen Erde war. Und ein bisschen Wasser. Aber dann schien die Sonne sehr heiß. Da verwelkten die grünen Halme. Einige Körner fielen in die Dornen. Zuerst wurden aus den Körnern grüne Halme. Die Dornen waren aber größer als die Halme. Die Halme konnten nicht durch die Dornen hindurch wachsen. Die Halme verwelkten. Die anderen Körner fielen auf guten Boden. Aus den Körnern wurden zuerst grüne Halme. An den grünen Halmen wuchsen neue Körner. An einigen Halmen wuchsen 30 Körner. An einigen Halmen wuchsen 60 Körner. An einigen Halmen wuchsen sogar 100 Körner. Jesus sagte: Wer Ohren hat, soll gut zuhören. Jesus war mit dem Erzählen fertig. Die Freunde fragten Jesus: Warum erzählst du dieses Beispiel? Jesus sagte: Ich möchte den Menschen gerne von Gott erzählen. Und vom Himmel-Reich. Damit die Menschen froh werden. Und sich freuen. Aber die Menschen hören nicht richtig zu. Die Menschen hören nicht mit ihrem Herzen zu. Wer Gott verstehen will, muss mit dem Herzen zuhören. Wenn die Menschen mit dem Herzen zuhören, werden die Menschen froh. Darum erzähle ich Beispiele. Weil die Menschen Beispiele besser verstehen können. Dann erklärte Jesus seinen Freunden das Beispiel vom Körner-Säen. Jesus sagte: Bei den Menschen ist das so wie mit den Körnern. Einige Körner fallen auf den Boden. Die Körner vertrocknen. So ähnlich ist es bei einigen Menschen. Die Menschen hören mir zu, wenn ich von Gott erzähle. Aber diese Menschen verstehen nicht in ihrem Herzen. Das Herz von diesen Menschen ist wie ein steiniger Boden. Alles, was ich erzähle, vertrocknet in den Herzen. Einige Körner fallen zwischen die Steine. Zwischen den Steinen ist zu wenig Erde. Und zu wenig Wasser zum Wachsen. Die Körner vertrocknen. So ähnlich ist es bei einigen Menschen. Die Menschen hören zu, wenn ich von Gott erzähle. Aber dann denken die Menschen über andere Sachen nach. Und machen viele andere Sachen. Die Menschen haben zu wenig Zeit an Gott zu denken. Die Menschen vergessen alles, was ich erzählt habe. Die Menschen bleiben traurig. Einige Körner fallen unter die Dornen. Unter den Dornen können keine Körner wachsen. Weil die Dornen so groß sind. Die Körner vertrocknen. So ähnlich ist es bei einigen Menschen. Die Menschen haben viele Sorgen. Vor lauter Sorgen hören die Menschen nicht richtig zu. Und bleiben traurig. Andere Körner fallen auf guten Boden. Diese Körner können wachsen. Diese Körner bringen Frucht. So ähnlich ist es auch bei einigen Menschen. Diese Menschen hören richtig zu. Diese Menschen hören mit dem Herzen zu. Diese Menschen können Gott verstehen. Diese Menschen freuen sich über Gott. © katholisches Bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
„Gib mir die richtigen Worte, gib mir den richtigen Ton, Worte, die deutlich für jeden von dir reden, gib mir genug davon…“
Das war das Eingangslied am Freitagnachmittag bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen der ökumenischen Telefonseelsorge Untermain in der Stiftskirche.
Weiter heißt es: Worte, die klären, Worte, die stören, wenn man vorbei lebt an dir, Wunden zu finden und sie zu verbinden, gib mir die Worte dafür.
Richtige Worte, sind wichtig, sind hilfreich und segensreich. Doch sie müssen auch auf fruchtbaren Boden fallen. Sie müssen uns - um im Bild des Gleichnisses zu bleiben - zu Herzen gehen, wir müssen sie uns zu Herzen nehmen. Wenn mein Herz hart geworden ist wie ein festgetretener Weg, wird dort kein noch so gut gemeintes Wort dort ankommen. Wenn ich nicht bereit bin, mich mit einem kritischen Wort auseinanderzusetzen, darüber nachzudenken und eventuell meine bisherige Sicht zu ändern, ist es nutzlos. Am Donnerstag lief im Abendprogramm die Dokumentation „Krisenland Deutschland“, in der Menschen zu Wort kommen mit ihren Erfahrungen mit ihren Fragen, Sorgen und Ängsten. Die letzten vier Jahre waren geprägt von Corona, danach vom Kriegsbeginn in der Ukraine und damit einhergehend einer stetig steigenden Inflation und steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten. Viele bringt das an den Rand ihrer Existenzmöglichkeiten. Das sind die gegenwärtigen Dornen, die das Wort Gottes für unser Leben überwuchern und ersticken können. Und auch die derzeitigen Entwicklungen im kirchlichen Leben wecken nicht nur Hoffnung und Zuversicht. Und dennoch dürfen wir davon ausgehen, dass der Sämann Jesus Christus nicht aufhören wird, das Saatgut mit vollen Händen auszustreuen. Das tut er nicht allein. Auch heute sucht er Menschen, die sich ihm anschließen und versuchen, nach ihren Kräften die Botschaft von der Gegenwart Gottes in der Welt und unter den Menschen in die Herzen zu säen. Zum Abschluss des Festakts der Telefonseelsorge wurden Dankesworte zitiert von Menschen, die bei ihren Gesprächen echte Hilfe und wirklichen Beistand gefunden haben. Das waren beeindruckende Aussagen. Und gerade auch nach Trauerfeiern und Beisetzungen kommen oft Rückmeldungen des Dankes; dass die Gedanken und Erinnerungen gut getan haben. Unser Herz braucht wohl doch immer die richtige Befindlichkeit und Offenheit, damit gut gemeinte Worte dort ankommen, sich einnisten und verwurzeln können, so dass sie noch für lange Zeit einen inspirieren, weitertragen und weiterhelfen. Das setzt voraus, dass auch wir uns immer um Offenheit bemühen, dass unsere Ohren offen sind, dass unser Geist weit und offen ist und wir bereit sind, uns immer wieder diesem Wort Gottes zu stellen. Von dem bekannten evangelischen Theologen Jörg Zink stammen die folgenden Gedanken.
Es gibt Menschen, die die Bibel nicht brauchen. Ich gehöre nicht zu ihnen. Ich habe die Bibel nötig. Ich brauche sie, um zu verstehen, woher ich komme. Ich brauche sie, um in dieser Welt einen festen Stand unter den Füßen und einen Halt zu haben. Ich brauche sie, um zu wissen, dass einer über mir ist und mir etwas zu sagen hat. Ich brauche sie, weil ich zu den Kindern Gottes und zu ihrer Gemeinschaft gehören möchte. Ich brauche sie, weil ich gemerkt habe, dass wir Menschen in den entscheidenden Augenblicken füreinander einen Trost haben und dass auch mein eigenes Herz nur dort Trost findet. Ich brauche sie, um zu wissen, wohin die Reise mit mir gehen soll. (Aus: Beten - action 365 - 1981 - S.159)
Für Familien mit Kindern:

Wie geht es dir, wenn du jemandem zuhörst? Manches bekommst du gar nicht so genau mit, vor allem, wenn du nicht gut zuhörst. Manchmal hören wir Menschen zwar zu, aber dann vergessen wir das meiste davon gleich wieder. Man kann sich ja nicht alles merken! Ein anderes Mal ist man anfangs von etwas begeistert, aber später erscheinen einem andere Dinge viel wichtiger. Aber es gibt auch Dinge, die hören wir und die nehmen wir ganz in unser Herz auf, die bewegen uns und spornen uns zu neuen Taten an.
Barmherziger Gott, es ist nicht immer sicher, ob deine Botschaft wirklich bei mir ankommt. Deswegen ist es gut, wenn ich sie immer wieder hören kann. So kann ich sie nicht so leicht vergessen und kann sie in mein Herz und mein Leben aufnehmen. (dkv-Mein Sonntagsblatt 2014)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 354

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
V: Herr Jesus Christus, du hast die Frohe Botschaft Gottes den Menschen verkündet und ihnen Gottes Liebe geoffenbart. Wir bitten dich:

➢ Für alle, die deine Frohe Botschaft verkünden sollen: Dass ihre Worte auf offene Herzen bei den Zuhörern treffen.
➢ Für alle, die sich in Verhandlungen dafür einsetzen, dass Frieden und soziale Gerechtigkeit geschaffen werden: Dass dieser Same bei den Verantwortlichen aufgehe.
➢ Für alle, die mit Worten zu heilen versuchen: Dass sie die richtigen Worte zur richtigen Zeit finden.
➢ Für alle, die dein Wort hören und in ihrem Herzen bedenken: Dass sie immer mehr von deiner Frohen Botschaft verstehen.
➢ Für unsere lieben Verstorbenen: Dass das Leben bei dir ihre Frucht in der Ewigkeit ist.
Herr, unser Gott, auf dich hoffen und vertrauen wir. Wir loben dich und danken dir, heute und alle Tages unseres Lebens. (Liturgie konkret 7/2023)

Vater unser: Herr Jesus, wir haben den Geist empfangen, in dem wir mit Dir Gott unseren Vater nennen dürfen. Für dieses Wirken des Geistes wollen wir offen bleiben und beten: Vater unser...

Lied: Gl 481, 1+5: Sonne der Gerechtigkeit...

Gebet:
Noch wissen wir, Herr, Gott,
wie Jesus von Nazareth gesprochen hat
über diese Erde,
über dich
und über alles Menschliche.
Etwas von seinen Worten und von seiner Stimme
ist uns bewahrt geblieben.
genug, dass es uns ahnen lässt,
wer du bist.
Wir bitten dich:
Lass uns sprechen aus seinem Geist,
einfach und verständlich.
Wir bitten dich für alle,
die bestellt sind,
das Evangelium zu verkünden.
Wir bitten dich für alle,
die hinausgehen,
den Glauben auszusäen.
Schließlich bitten wir dich für uns selbst,
dass wir uns deiner Stille nicht entziehen,
Gott der Ferne und Nähe. (Nach: Das Evangelium verkünden - in „Beten“ - action 365 - 1981 - S. 37)

Bitten wir Gott um seinen Segen für die kommende Woche:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - 
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 453, 1-4: Bewahre uns Gott,...

Ausmalbild für Kinder

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