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Hausgottesdienst am
15. Sonntag im Jahreskreis B
11. Juli 2021

Lied: Gl 348, 1+3+4: Nun bitten wir den Heiligen Geist…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Auf Sendung!“ - So leuchtet es in Rundfunkanstalten auf Hinweisschildern auf, wenn gerade eine Übertragung läuft. „Auf Sendung“ werden heute aber auch die Jünger im Namen Jesu und seiner Frohen Botschaft geschickt; zu den Menschen, um ihnen die Gegenwart Gottes nahe zu bringen.
Auf Sendung“ sollen auch wir in unseren Tagen und mit unserem Leben sein. Denn auch heute will Jesus Zeuginnen und Zeugen aussenden, damit sie der Welt eine Botschaft der Freude, der Hoffnung der Versöhnung bringen.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 484, 1+5+6: Dank sei dir Vater...oder Gl 362 - D: Jesus Christ, you are my life

Gebet:
Gott,
du bist das Ziel unseres Lebens.
Du zeigst allen, die sich verirrt haben, den richtigen Weg,
der zum Licht und zum wahren Leben führt.
Gib uns und allen Christen die Kraft,
nach dem Beispiel Jesu zu leben,
damit wir werden, wie du uns gewollt hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht, heute und in Ewigkeit.
(nach: Heriburg Laarmann - Das Fest unseres Lebens feiern - S. 40)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 6,7-13)
Jesus rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
oder: In leichter Sprache
Jesus erzählte überall von Gott. Immer mehr Menschen wollten etwas von Gott
hören. Jesus konnte das Erzählen nicht mehr alleine schaffen. Weil so viele
Menschen kamen.
Jesus rief seine wichtigsten Freunde zusammen. Die wichtigsten Freunde waren 12 Männer. Die 12 Freunde sollten Jesus helfen. Jesus sagte zu den 12 Freunden: Ihr sollt mir helfen. Immer 2 von euch sollen zusammen bleiben. Und zusammen zu den Menschen gehen. Ihr sollt von Gott erzählen. Und die Menschen gesund machen. Und froh. Gott gibt euch die Kraft dafür.
Jesus sagte: Ihr braucht kein Gepäck mitschleppen. Und kein Essen. Und kein Geld. Ihr könnt bei den Häusern anklopfen. Und fragen, ob ihr etwas zu essen bekommt. Und ob ihr übernachten dürft. Vielleicht sagen die Leute: Ja.
Dann könnt ihr in dem Haus bleiben. Und von Gott erzählen. Bis ihr mit dem Erzählen fertig seid. Oder die Leute sagen: Nein. Und wollen euch nicht hören. Dann könnt ihr nichts machen. Dann geht ihr einfach weiter. Bis in die nächste Stadt.
Die 12 Freunde machten alles genauso, wie Jesus gesagt hat. Immer 2 Freunde gingen zusammen. Die Freunde erzählten überall von Gott. Und machten viele Kranke gesund. Die Menschen wurden froh. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Ihr Gemahl ist ein Gesandter, aber kein Geschickter!“ - Diese durchaus doppeldeutige und hintergründige Antwort soll Reichskanzler Otto von Bismarck seinerzeit der Frau des ungarischen Gesandten gegeben haben. Man kann es durchaus so verstehen: Es reicht nicht, einfach nur gesandt zu sein. Man muss auch mit Geschick vorgehen, um seine eigene Sendung zu einem guten und erfolgreichen Ende zu bringen.
Was lernen wir aus der Aussendung der Zwölf im heutigen Evangelium? Sie werden zu zweit ausgesandt. Denn zum einen muss nach dem Buch Deuteronomium (Dtn 17,6) eine wichtige Sache durch die Aussage von mindestens zwei Zeugen entschieden werden (vgl. Mt 18,16). Außerdem sagt Jesus: „Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“( Mt 18,20)
Wir können es auch so ausdrücken. Jesus will keine Einzelkämpfer. Wenn er Menschen aussendet, um seine Frohe Botschaft unters Volk zu bringen, dann will er auch hier ein Minimum an Gemeinschaft. Wie es auch schon im Buch Kohelet - dort eigentlich aber über die Ehe - heißt: Zwei sind besser als einer...Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet...Und wenn jemand einen einzelnen auch überwältigt, zwei sind ihm gewachsen, und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell. (Koh 4, 9a.10.12)
Das kann nachdenklich stimmen in einer Zeit, in der sich Pfarrer immer mehr als Einzelkämpfer fühlen.
Außerdem gebietet er ihnen, nichts mit zu nehmen auf den Weg außer dem Wanderstab. Nichts außer seiner Vollmacht „über die unreinen Geister“. Gegen das Böse, das Unheilvolle in der Welt sollen sie angehen und auch angehen können. Er gibt ihnen seine Macht, seine Gewalt mit, mit der er selber Kranke heilt und denen, die am Ende zu sein scheinen, einen Neuanfang schenkt.
Den unreinen Geistern setzt er den Heiligen Geist entgegen, die „dynamis Gottes“ und lässt die Zwölf mit Begeisterung und als Begeisterte ziehen. So heißt es auch in einem zeitgenössischen geistlichen Lied: „Die Sache Jesu braucht Begeisterte, seine Geist sucht sie auch unter uns. Er macht uns frei, damit wir einander befrei'n.“
Doch ist derzeit noch viel Begeisterung in unserer deutschen Kirche zu spüren?
Erleben wir nicht mehr Resignation und Frustration? Zu Beginn meines Theologiestudiums habe ich und haben viele andere noch etwas von Aufbruchsstimmung in der deutschen Kirche erlebt - 16 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil; sechs Jahre nach der Würzburger Synode, die versuchte, die Ergebnisse des Konzils in die deutschen Verhältnisse zu übersetzen. 30 Jahre später trägt unsere Kirche schwer an den Folgen des Missbrauchs, der Finanzaffären, des Reformstaus. Die vielen Briefe an Gemeindeglieder, die aus der Kirche ausgetreten sind - darunter auch immer wieder aus der Kerngemeinde - , die ich in den letzten Monaten unterschreiben musste und wohl auch in Zukunft unterschreiben muss, legen Zeugnis davon ab.
Nehmt nichts mit auf den Weg!“ - nur die Frohe Botschaft; nur die Ankündigung des Reiches Gottes von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden für die Menschen auf dieser Erde.
Aber bei uns werden immer neue Projekte entwickelt, Statistiken erhoben, Sonderkommissionen eingerichtet. Die eigentliche Botschaft droht in Bürokratie und Verwaltung zu ersticken.
Und was ist die eigentliche Botschaft? - Metanoia! Sie zogen aus und verkündeten metanoosin - so heißt es im Griechischen. Metanoia aber ist mehr als nur Umkehr. Umkehr unterstellt dem Angesprochenen ja: Was du bisher gemacht hast, war falsch. Du warst auf einem Irrweg. Doch Metanoia heißt wörtlich: „Ein neues Denken, ein neuer Sinn, ein Umdenken.“ Da steckt Weite drin.
In einem anderen zeitgenössischen geistlichen Lied heißt es: „Sucht neue Wege, das Wort zu verkünden, neue Gedanken es auszudenken, damit alle Menschen die Botschaft hör'n!“ Doch aus verschiedenen Richtungen hören wir immer wieder: Es soll, es darf sich nichts ändern. Zu einer solchen Haltung fallen mir immer wieder die von mir auch schon oft zitierten Gedanken von Lothar Zenetti ein:
Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche.
Sie werden antworten: Die Messe.
Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe.
Sie werden antworten: Die Wandlung.
Sag hundert Katholiken, dass das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist.
Sie werden empört sein: Nein, alles soll bleiben wie es ist.

Für Familien mit Kindern:
Vier Augen sehen mehr als zwei!“, so lautet ein bekanntes Sprichwort. Es besagt, dass vieles besser und leichter von der Hand geht, wenn man es zu zweit und nicht alleine macht. Sicherlich war dies auch der Grund, warum Jesus seine Jünger immer zu zweit ausgesandt hat. denn um Kranke zu heilen und um zu predigen braucht man viel Kraft. Da ist ein guter Freund, der einem zur Seite steht, viel wichtiger als eine Vorratstasche, Geld oder ein zweites Hemd. Man kann sich unterhalten und gegenseitig unterstützen, wenn es mal schwer ist.
Welche Dinge machst du lieber zu zweit? Und mit wem magst du besonders gerne etwas gemeinsam tun? (Sonntagsblatt - dkv)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer…

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, auch heute willst Du Menschen, willst Du uns aussenden, um deine Frohe Botschaft in die Welt zu tragen. Wir bitten Dich:
➢Für die Missionarinnen und Missionare …
➢Für die Christinnen und Christen, die im Alltag ihren Glauben bezeugen …
➢Für die von Krankheit, inneren und äußeren Zwängen Geplagten …
➢Für die, die seelische und körperliche Leiden anderer heilen oder lindern …
➢Für die Enttäuschten und Entmutigten …
➢Für die Verstorbenen, die die frohe Botschaft bezeugt und vielen Gutes erwiesen haben … (ArGe Liturgie)
Herr, unser Gott. Deine Botschaft für uns braucht auch heute Zeuginnen und Zeugen, damit sie gehört und weiter getragen wird. Stärke uns durch deinen Geist, damit wir dort, wo wir leben, diese Sendung erfüllen können. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser: Für dich Jesus, ist Gemeinschaft alles, Gemeinschaft mit dem Vater im Heiligen Geist, Gemeinschaft aber auch mit deinen Jüngerinnen und Jüngern. auch wir sind eingeladen, die Gemeinschaft mit dem Vater zu festigen und im Glauben auszubauen. Daher beten wir mit deinen Worten, was tiefster Ausdruck unserer Gemeinschaft mit dem Vater ist: Vater unser… (Nach Laacher Messbuch 2021)

Lied: Gl 489, 1-3: Lasst uns loben, freudig loben...

Gebet:
Gott, reich an Güte,
in der Taufe hast du uns berufen, deine Zeugen zu sein.
Öffne unsere Herzen für deine gute Botschaft,
damit wir sie der Welt weitersagen – mit unserem ganzen Leben.
So bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.
(ArGe Liturgie)

Segen:
Jesus,
in deinem Namen wollen wir unterwegs sein auf den Straßen dieser Welt,
zu den Menschen gehen, helfen und heilen, Hoffnung stiften und Gemeinschaft.
Bleib bei uns und geh mit uns auf allen unseren Wegen. (ArGe Liturgie)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 451,1+2: Komm, Herr ,segne uns…

Ausmalbild für Kinder

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