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Hausgottesdienst am
16. Sonntag im Jahreskreis - A
23. Juli 2023

Lied: Gl 816, 1+2: Meine Zeit steht in deinen Händen...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
In der Ruhe liegt die Kraft.“ heißt es in einem geflügelten Wort. Ein jeder Gottesdienst will uns zur Ruhe kommen lassen, damit wir wieder Kraft schöpfen können für unseren Alltag, die vielen Pflichten und Aufgaben. Ruhe kann uns auch helfen, uns in Geduld und Gelassenheit einzuüben. Ich darf auch einmal etwas stehen und liegen lassen. Nicht alles muss sofort erledigt werden.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 171: Preis und Ehre, Gott, dem Herren

Gebet:
Verborgener Gott,
du lässt uns Menschen gewähren,
du wartest und greifst nicht ein.
Du gibst uns Zeit,
du öffnest Wege,
du redest zu uns in Langmut und Liebe.
Wir danken dir für deine Geduld.
Bring uns heute zur Besinnung.
Mach uns offen für dich.
Lass die ganze verlorene Menschheit hinfinden zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn (Messbuch 22/313)

Halleluja: Gl 175,6 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 13, 24-30)
Jesus erzählte der Menge noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg.
Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein.
Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?
Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm:
Sollen wir gehen und es ausreißen?
Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus.
Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.
oder: In leichter Sprache
Jesus wollte den Menschen wieder von Gott erzählen. Und vom Himmel-Reich. Das ist manchmal schwer zu verstehen. Darum erzählte Jesus Geschichten und Beispiele. Jesus sagte: Mit dem Himmel-Reich ist es wie mit einem Bauer. Der Bauer streute gute Weizen-Körner auf sein Feld. Daraus sollte guter Weizen wachsen. Danach ging der Bauer nach Hause. Der Bauer hatte einen Feind. Der Feind wollte den Bauer ärgern. Der Feind ging zu dem Feld mit dem guten Weizen. Der Feind streute heimlich Unkraut auf das Feld. Der Bauer merkte das nicht. Bald fing der Weizen zu wachsen an. Das Unkraut fing auch zu wachsen an. Nach einiger Zeit konnte man genau merken, dass Unkraut zwischen dem Weizen war. Die Arbeiter fragten den Bauern: Wieso ist Unkraut zwischen dem Weizen? Der Bauer sagte: Bestimmt hat das der Feind heimlich gesät. Die Arbeiter fragten: Sollen wir das Unkraut aus dem Boden ausreißen? Der Bauer sagte: Nein, lieber nicht. Sonst reißt ihr den Weizen auch aus Versehen heraus. Der Weizen soll mit dem Unkraut zu Ende wachsen. Bei der Ernte machen wir das so: Zuerst holen wir das Unkraut vom Feld. Dann verbrennen wir das Unkraut. Danach ernten wir den Weizen. Den Weizen sammeln wir in der Scheune. © katholisches Bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Bei einem Konzert im Mai 1992 auf dem Wiener Rathausplatz erzählte der österreichische Liedermacher Rainhard Fendrich folgende Episode mit seinem damals siebenjährigen Sohn:
Ich habe einmal Unkraut gejätet im Garten. Da ist er neben mir gestanden und hat gesagt: Papa, warum reißt du die Blumen aus? Da hab ich gesagt: Das sind keine Blumen, mein Kind, das ist ein Unkraut. Und weil mir die Gelegenheit günstig erschien, hab ich mir gedacht: Das Kind muss was lernen und ich erzähle ihm etwas über die nützlichen und schädlichen Tiere und Pflanzen. Ich hab ihm erzählt vom Borkenkäfer. Ich hab ihm erzählt vom Kartoffelkäfer...Irgendwann einmal - wie ich so in Höchstform war - steht der kleine Bub neben mir mit großen Augen und fragt: Papa, sind Menschen eigentlich nützlich oder schädlich?
„Kindermund tut Wahrheit kund!“ - Ja, wenn wir auf die gegenwärtigen Verhältnisse in unserer Welt schauen, drängt sich schon die Frage auf: Sind Menschen nützlich oder schädlich? Wer versteht die Gräueltaten, die sich seit zwei Jahren in der Ukraine immer wieder ereignen, wo Schulen, Krankenhäuser, Atomkraftwerke bewusst zu Zielen von Bombenangriffen gemacht werden. Die Gletscher schwinden immer mehr, der Regenwald wieder weiterhin abgeholzt, doch in vielen gesellschaftlichen Bereichen wird immer noch ausschließlich auf Wirtschaftswachstum und Profit gesetzt. Auch 78 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus in Deutschland sind Rassismus und Ausgrenzung in Deutschland nicht überwunden, im Gegenteil. Sie keimen wieder neu auf. Jesus zeigt im Gleichnis vom Weizen und Unkraut einen anderen Weg auf: Er plädiert für Geduld und Gelassenheit; für Toleranz und Weitsicht. Nützlich oder schädlich - so leicht lässt sich das eine gar nicht vom anderen trennen. Nützlich und auch schädlich - so erlebe ich mich immer wieder in meiner eigenen Wahrnehmung. Im Grunde wissen wir alle, was gut für uns und unser Zusammenleben mit anderen ist. Und doch bleiben wir oft hinter diesen Erkenntnissen zurück; verletzen, beleidigen; sind undankbar, neidisch, eifersüchtig; suchen nur den eigenen Vorteil; zeigen dem Gegenüber die kalte Schulter. Leider gibt es für unsere Verhaltensweisen keine Reset - Taste, die ein Fehlverhalten nicht im Handumdrehen auf Null zurücksetzt. Aber unser Glaube gibt uns ein anderes Instrument an die Hand: die Neubesinnung und die Umkehr. Indem ich immer wieder bewusst auf mein Leben und mein Zusammenleben schaue, kann ich prüfen, ob ich im Moment mehr auf der nützlichen oder der schädlichen Seite stehe. Und der Gott, an den wir glauben, gibt uns auch immer wieder die Möglichkeit zu einer Kurskorrektur und einem Neuanfang. Bis zum Ende unseres Lebens, bis zum letzten Atemzug, bis zur endgültigen Ernte gibt uns Gott Gelegenheit - falls nötig - die Stellschrauben unseres Lebens neu einzustellen und meine Leben die Wende zum Nützlichen zu geben. Er hat uns - seinen Söhnen und Töchtern; wie wir es im Buch der Weisheit gehört haben - die Hoffnung geschenkt, dass er den Sündern die Umkehr gewährt. Lassen wir diese Hoffnung nie untergehen und sterben.
Für Familien mit Kindern:
Ernte und Unkraut gemeinsam auf einem Feld, das klingt zunächst komisch. Vielleicht ist es auch in meinem Leben so. Manche Eigenschaften an mir sind gut und sie gedeihen, manches ist vielleicht noch nicht so optimal und trotzdem ist es da und gehört zu meiner Person. Erst im Laufe der Zeit erkennen wir, was wir fördern und was wir uns vielleicht abgewöhnen müssen. das braucht Geduld, Zeit und die richtige Erkenntnis. Was magst du an dir? Stört dich auch etwas?
Guter Gott, nicht alles an mir mag ich. Manchmal ärgere ich mich über mich selber, z. B. wenn ich…<hier ein wenig über das eigene Leben nachdenken> Hilf mir zu erkennen, wo ich mein Verhalten vielleicht verbessern kann. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt - 2020)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 354

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
V: Herr Jesus Christus, du lädst uns ein zu Geduld und Gelassenheit. Wir bitten Dich:

➢ Für Menschen, die ihren Platz in der Welt und im Herzen anderer Menschen suchen.
➢ Für Menschen, die ausgegrenzt werden, weil sie arm sind, krank oder anders als die Anderen.
➢ Für Menschen in der Kirche, die sich mühen, das Evangelium zu verkünden und zu leben.
➢ Für Menschen, die Entscheidungsträger sind in Poltik, Wirtschaft und Gesellschaft.
➢ Für Menschen, die auf ihren Tod zugehen und sich nach innerem Frieden sehnen.
In Dir, Herr, unser Gott, finden wir Heimat und Antworten auf unsere Fragen.Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. (Nach: Laacher Messbuch 2023)

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen. Der Vater im Himmel weiß um unsere Fragen, bevor wir sie aussprechen. So bitten wir um seine Antwort in dem Gebet, das du selbst uns gelehrt hast: Vater unser...

Lied: Gl 805, 1+2+5: Sing mit mir ein Halleluja...

Gebet:
Möge die Liebe stark sein und wachsen.
Gott, gib mir den Mut, die Hoffnung, die Kraft,
in eine Welt der Gleichgültigkeit,
der Verantwortungslosigkeit,
der Trägheit und der Unachtsamkeit
Liebe zu säen,
Empfindsamkeit zu pflanzen,
Zartheit zu behüten,
Verstehen zu hegen,
Brachliegendes zu bestellen,
Darbendes zu bewässern,
Überwucherndes zu beschneiden,
Knospendes zu schützen.
Mache mich frei von Hass und Gewalt.
Schenke mir Demut und Ehrfurcht vor dem Leben.
Segne den Boden,
segne die Saat,
segne die Frucht,
segne mein Tun. (Andrea Schwarz - in: Laacher Messbuch 2020)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 427, 1+2: Herr, deine Güt' ist unbegrenzt...

Ausmalbild für Kinder

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