logo st benedikt

Hausgottesdienst am
16. Sonntag im Jahreskreis C
17. Juli 2022

Lied: Gl 400,1+2: Ich lobe meinen Gott…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Gerade im Nahen Osten, der Heimat Jesu spielt bis heute die Gastfreundschaft eine große Rolle. Fremde werden ins Haus gebeten und bewirtet. Diese Tradition stammt noch aus den Erfahrungen der Nomaden. Niemand sollte des Nachts allein den Gefahren der Wüste ausgesetzt sein und ein Fremder versprach auch Neuigkeiten, über die man ins Gespräch kommen konnte.
Auch Gott will immer wieder bei den Menschen zu Gast sein - gleichgültig ob wir seine Gegenwart bemerken oder auch nicht.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 383,2: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt...

Gebet:
Gott,
du bist uns nahe
und willst, dass wir aus der Verbindung mit dir froh und glücklich leben.
Hilf, dass wir uns in Liebe füreinander öffnen,
in Freundschaft aufeinander zugehen
und in Treue zueinander stehen.
Lass uns dazu Kraft schöpfen aus dir, dreifaltiger Gott,
der du in Gemeinschaft mit Jesus, deinem Sohn und dem Heiligen Geist
lebst und wirkst. (Heriburg Laarmann - Bilder erzählen von Gott - S. 81)

Lesung aus dem Buch Genesis:
Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast. Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an und backe Brotfladen! Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete. Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen. Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.

Antwortgesang: Gl 414, 1+2+5: Herr ,unser Herr...

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 10, 38-42)
Jesus kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen. Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.
oder: In leichter Sprache:
Eines Tages kam Jesus in ein Dorf. In dem Dorf wohnte eine Frau. Die Frau hieß Marta. Jesus ging in das Haus von Marta. Marta freute sich. Weil Jesus zu Besuch kam. Marta hatte eine Schwester. Die Schwester von Marta hieß Maria. Maria setzte sich zu Jesus. Jesus erzählte von Gott im Himmel. Das war spannend. Maria hörte gerne zu. Marta machte in der Zwischenzeit das Essen fertig. Das war viel Arbeit. Marta dachte: Ich habe viel Arbeit. Ich muss kochen. Und den Tisch decken. Und alles tun. Maria sitzt bei Jesus. Und arbeitet gar nichts. Maria soll mir helfen. Marta sagte zu Jesus: Jesus. Ich habe viel Arbeit. Ich muss alles alleine machen. Du sollst zu Maria sagen: Maria soll mir in der Küche helfen. Jesus sagte zu Marta: Marta, Marta. Du machst dir viel Arbeit. Das ist in Ordnung. Aber was Maria macht, ist auch gut. Ich erzähle von Gott im Himmel. Ich freue mich, dass Maria mir zuhört.
© katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Geht es Ihnen manchmal auch so: Sie haben Gäste zu einem Geburtstag oder sonst einem Anlass eingeladen, wollen ein guter Gastgeber bzw. eine gute Gastgeberin sein, schauen den ganzen Abend über danach, dass alle genug zu essen und zu trinken haben, kümmern sich rundum um das leibliche Wohl der Gäste, doch am Ende der Feier stellen sie fest: Ich bin mit meinen Gästen eigentlich gar nicht richtig ins Gespräch gekommen. Irgendwie hat die Gewichtung nicht gestimmt. Der Schwerpunkt meiner Aktivitäten war falsch gewählt.
In der schönen Erzählung der Gottesbegegnung des Abraham an den Eichen von Mamre macht es Abraham besser. Er sorgt zwar zunächst für das leibliche Wohl seiner Gäste, doch dann wendet er sich ihnen zu; so wie auch Maria Jesus ihre volle Aufmerksamkeit schenkt. Bei einer guten Gastfreundschaft geht es nicht nur darum, den Gast leiblich gut zu versorgen. Es geht auch um den persönlichen Bereich. Es braucht den Austausch, die Begegnung von Herz zu Herz, das Interesse füreinander, die gegenseitige Anteilnahme. Ich höre dem Anderen zu, teile mit ihm bzw. ihr die Sorgen und Fragen, die Hoffnungen und die Freude. So entsteht noch einmal eine Gemeinschaft der anderen, der tieferen Art. Es geht nicht nur um eine Tisch - , eine Mahlgemeinschaft. Es geht um eine Lebensgemeinschaft. Nicht nur das Essen und Trinken, sondern das ganze Leben wird miteinander geteilt.
Eine solche Gastfreundschaft bietet auch Gott uns immer wieder an. V.a. wenn wir zusammen kommen, um die Eucharistie miteinander zu feiern. Da geht es auch nicht in erster Linie darum, körperlich satt zu werden. Das wird schon daran deutlich, dass sich uns Jesus nur in dem kleinen Stück Brot in die Brot, das uns eigentlich nicht satt machen kann; auch wenn sich der Überlieferung nach der Hl. Klaus von Flüe Jahrzehnte lang nur von der Eucharistie ernährt haben soll. Aber uns will Jesus auf vielfältige Weise in der Begegnung mit ihm satt machen. In seinem Wort, seiner Frohen Botschaft, die er uns ans Herz lädt; indem er auf unsere Bitten hört; indem er all unsere Fragen, Sorgen und Ängste, die wir bei der Gabenbereitung mit auf den Altar legen, zum Guten hin verwandeln will.
Doch die Begegnung mit Gott, mit Jesus Christus ist nicht allein auf die Mitfeier des Gottesdienstes beschränkt. In seiner berühmten Erzählung „Der Schuster Martin“ beschreibt Leo Tolstoj, wie besagter Schuster unbedingt einmal Jesus begegnen will.Im Traum hört er eine Stimme, die zu ihm sagt: „Morgen werde ich dich besuchen!“ Am nächsten Tag bittet er einen Straßenkehrer, eine Frau, einen Jungen in sein Haus und bewirtet sie. Am Ende des Tages ist er enttäuscht, dass Jesus nicht gekommen ist. Wiederum im Traum hört er die vertraute Stimme: Hast du mich erkannt und vor seinem inneren Auge tauchen noch einmal seine Gäste des vergangenen Tages auf...und er erkennt: Jesus hat ihn doch besucht. Gehen auch wir mit wachen Augen und einem weiten Herzen durch die kommende Woche. Gott will auch uns immer wieder in der unterschiedlichsten Weise begegnen und bei uns zu Gast sein.
Für Familien mit Kindern:
Drei Männer kamen am Zelt Abrahams vorbei. Abraham lädt sie ein, bewirtet sie, isst und redet mit ihnen. Anfangs hat er sicherlich noch nicht gewusst, wer diese drei Fremden sind. Doch dann hat er es hautnah erfahren: Gott begegnet uns in ganz alltäglichen Situationen, in der Begegnung mit anderen Menschen, im gemeinsamen Mahl, wenn man miteinander redet und einander zuhört.
Drei fremde Männer kamen, und Abraham erkannte, dass, Gott, ihn besucht hast. Gib auch mir offene Augen und Ohren, wenn du mir durch andere Menschen etwas sagen oder zeigen willst. Amen (Sonntagsblatt - dkv - 2010)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, nicht nur im Gottesdienst, sondern auch und gerade in unserem ganz alltäglichen Leben willst du uns begegnen und nahe sein. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die in der Erfahrung von Krieg, Gewalt, Armut und Elend Trost und Halt suchen.
➢ Für alle, die in der Erfahrung von Krankheit auf Genesung und Heilung hoffen.
➢ Für alle, die in der Erfahrung von Einsamkeit sich sehnen nach Gemeinschaft und Angenommen - Sein.
➢ Für alle, die in der Erfahrung von Sterben und Tod sich ausstrecken nach der Auferstehung und dem Leben in Fülle.
Herr, unser Gott, dir vertrauen wir unser Leben an. Bleibe uns nahe in guten und in schweren Tagen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser:
Zusammen mit allen, die an dich glauben, beten wir mit deinen Worten,: Vater unser…

Lied: Gl 425, 1+2+5. Solang es Menschen gibt auf Erden...

Gebet:
Herr, unser Goptt,
du willst, dass wir eng mit dir verbunden sind.
Dafür danken wir dir.
Wir bitten dich,
lass diese Verbundenheit mit dir und untereinander
uns Leben und Freude schenken.
Lass uns immer mehr erkennen,
wie schön es ist und wie glücklich es macht
mit dir zu leben.
Darum bitten wir durch
Jesus Christus, deinen Sohn und den Heiligen Geist.
Amen. (Nach: Heriburg Laarmann - Bilder erzählen von Gott - S. 85)

Segen:
Möge Gott dir immer gewähren:
Sonnenstrahlen, die dich erwärmen,
Mondlicht, das dich verzaubert,
einen Engel, der dich vor Schaden bewahrt,
Lachen, das dich erfreut,
treue Freunde, die in deiner Nähe sind,
und wann immer du betest,
dass der Himmel dich hört.
(Irischer Segenswunsch)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 816, 1-3: Meine Zeit steht in deinen Händen…

Ausmalbild für Kinder

­