Hausgottesdienst am
17. Sonntag im Jahreskreis A
30. Juli 2023
Lied: Gl 149, 1-3
Kreuzzeichen evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Ein hörendes, ein glaubendes und vertrauendes Herz haben - das ist ein großes Geschenk. Gott will uns immer wieder ansprechen. Er will in uns Mut, Hoffnung und Vertrauen stärken. Und er will seine Weisheit, seinen Plan für unser Leben in uns immer wieder zum Klingen bringen.
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 172
Gebet:
Gott, unser Vater,
wir rufen dich an:
Öffne unser Ohr,
damit wir hören und verstehen,
was du uns heute sagen willst.
Gib uns ein gläubiges Herz,
damit unser Beten dir gefällt
und unser Leben vor dir bestehen kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (Nach: Messbuch: 1/S. 304)
Halleluja: Gl 174,7
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 13, 44-46)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.
oder: In leichter Sprache
Jesus erzählte den Menschen von Gott. Und vom Himmel-Reich. Das Himmel-Reich ist schwer zu verstehen. Darum erzählte Jesus Beispiele. Und Geschichten. Damit die Menschen das Himmel-Reich besser verstehen können. Jesus sagte: Mit dem Himmel-Reich ist es ähnlich wie mit einem Schatz. Der Schatz war in der Erde von einem Feld vergraben. Das wusste keiner. Einmal arbeitete ein Mann auf dem Feld. Beim Umgraben bemerkte der Mann den Schatz. Der Mann freute sich. Der Mann wollte den Schatz gerne haben. Darum machte der Mann das so: Zuerst deckte der Mann den Schatz wieder mit Erde zu. Dann nahm der Mann sein ganzes Geld. Mit dem Geld kaufte der Mann das Feld. Jetzt gehörte das Feld dem Mann. Und der kostbare Schatz gehörte auch dem Mann. Jesus sagte: Mit dem Himmel-Reich ist es so, wie wenn ihr schöne Perlen sucht. Einmal gab es einen Kauf-Mann. Der Kauf-Mann suchte schöne Perlen. Eines Tages fand der Kauf-Mann eine schöne Perle. Die Perle war wertvoll. Der Kauf-Mann wollte die Perle unbedingt haben. Aber der Kauf-Mann hatte zu wenig Geld. Der Kauf-Mann konnte die Perle nicht bezahlen. Darum verkaufte der Kauf-Mann alles, was er hatte. Jetzt hatte der Kauf-Mann genug Geld. Jetzt konnte der Kauf-Mann die wertvolle Perle kaufen. © katholisches Bibelwerk
Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
Groß war die Bestürzung und Erschütterung, als beim Dresdner Juwelendiebstahl am 25. November 2019 mehrere Kunstobjekte und 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und einem Versicherungswert von mindestens 113,8 Millionen Euro aus dem Historischen Grünen Gewölbe des Residenzschlosses Dresden entwendet wurden. Umso größer war die Erleichterung, als im Dezember 2022 zumindest ein Teil des Beuteguts zurückgegeben werden konnte. In den letzten Jahren und Jahrzehnten ist aber in unseren Breiten - mehr oder minder schleichend - ein ganz anderer Schatz abhanden gekommen, ohne dass es eine große Erschütterung oder Enttäuschung gegeben hätte. Gemeint ist der Schatz des Glaubens. Auch wenn die Kirche als Institution in den letzten Jahren etliche Fehler gemacht hat, aber über die Jahrhunderte und Jahrtausende war und ist sie der Garant der Bewahrung der Glaubensinhalte; der Garant, dass die Frohe Botschaft Jesu, die Botschaft vom Reich Gottes nicht in Vergessenheit geraten ist. Diese Botschaft, die im Grunde für die Würde des Menschen steht, die sich die Bereitschaft zur Versöhnung und Vergebung auf die Fahnen schreibt, die gerechte Lebensverhältnisse für alle Menschen einfordert; die gerade die Kleinen wieder in den Blick rückt, die in einer Leistungsgesellschaft schnell aus dem Blickfeld geraten. In Taufgesprächen sagen mir Eltern immer wieder, dass sie die Taufe ihres Kindes wünschen, weil sie den Glauben als etwas erlebt haben und erleben, das ihnen Halt und Orientierung und dass sie die Werte, für die dieser Glaube steht, an ihre Kinder weitergeben wollen. Aber die Zahlen derer, die ihr Kind taufen lassen, gehen merklich zurück und auch die Zahl derer, die ihre Verbindung unter den Segen Gottes stellen, schwindet. Viele Kinder wachsen ohne religiöse Bildung auf, können in ihren Familien keine oder nur wenige Erfahrungen mit Gott und Glauben machen. So schwindet der Schatz des Glaubens mehr und mehr. Deshalb stehen auch wir immer wieder vor der Frage. Was ist mir in meinem Leben in Bezug auf meinen Glauben kostbar und wertvoll? Wir sprechen ja auch oft vom Erfahrungsschatz. Da denke ich an Erfahrungen mit Menschen, die mir auf meinem Lebensweg für meinen Glauben wichtig und wertvoll geworden sind: Eltern, Heimatpfarrer, Ordensleute, Religionslehrer; aber auch Heilige wie Franz von Assisi oder Benedikt von Nursia, die sich mir als Vorbilder aufgedrängt haben. Manchmal sind es aber auch ganz alltägliche Erfahrungen, in denen Gottes Nähe aufscheint. Salomo sieht die Weisheit als den großen Schatz in seinem Leben an; aber auch Freundschaft, Liebe, Versöhnung, Trost, Solidarität sind Schätze in unserem Alltag, auf die wir nicht verzichten wollen, nicht verzichten sollen, nicht verzichten dürfen.
Für Familien mit Kindern:
Eine ungeöffnete Schatzkiste macht neugierig. Mit einem Schlüssel kann man entdecken, welche Schätze in der Kiste verborgen sind. Es gibt einen Spruch, der heißt: „Der Schlüssel zum Glück.“ In unserem Leben brauchen wir manchmal den richtigen Schlüssel, um glücklich zu sein. Wir müssen herausfinden, was uns glücklich macht, was uns Freude bereitet. Was sind denn deine Schätze im Leben?
Lieber Gott, es ist schön, Schätze zu haben. Du bist unser größter Schatz. Aber es ist manchmal gar nicht so leicht, dich zu finden. Hilf mir bei der Suche nach dir. Hilf uns, dass wir neugierig nach dir sind. Amen
Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456, 2+4
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817 oder:
Herr Jesus Christus, den Schatz der Erkenntnis deiner Nähe und Gegenwart in unserem Leben tragen wir in tönernen Gefäßen. Voll Vertrauen bitten wir dich:
➢ Für alle, die nicht mehr auf Gottes Hilfe vertrauen können oder nicht mehr glauben wollen.
➢ Für alle, die Angst haben und kein Vertrauen und sich in sich zurückgezogen haben.
➢ Für alle, die derzeit ein schweres Schicksal zu tragen haben und darunter zu zerbrechen drohen.
➢ Für unsere Kinder und Jugendliche, die ihren weg suchen in eine gute Zukunft.
➢ Für unsere Verstorbenen, an die wir in Dankbarkeit und Liebe denken.
Herr, unser Gott, höre, was wir dir anvertrauen. Lass uns erfahren, dass du bei uns bist und bei uns bleibst. darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Vater unser: Herr Jesus, dankbar für den Schatz des Glaubens bitten wir Gott um die Kraft, immer wieder Zeugnis zu geben. Und so beten wir voll Vertrauen mit deinen Worten: Vater unser...
Lied: Gl 484, 1+5+6
Gebet:
Guter Gott,
du schenkst uns so viel Gutes.
Durch uns soll es zum Segen für andere werden.
Du hast uns durch dein Wort und deine Gegenwart gestärkt.
Behüte uns auf allen Wegen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
unseren Bruder und Herrn.
Segen
Kraft im Unterwegssein
schenke dir Gott,
Stärkung auf deinem Lebensweg,
Mut zur Versöhnung
schenke dir Gott.
Licht in deinem Leben.
Vertrauen zum Miteinander
schenke dir Gott.
Menschen an deiner Seite,
Begeisterung zum Aufbruch
schenke dir Gott,
Wegbegleitung und Segen. (Pauluskalender 2023)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied: Gl 451, 1+2