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Hausgottesdienst am
18. Sonntag im Jahreskreis C
31. Juli 2022

Lied: Gl 148, 1-3: Komm her, freu dich mit uns…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:

Es ist wieder Sonntag. Zeit zum Atem - Holen, Zeit, um durchzuatmen, zur Ruhe zu kommen. Für viele stehen auch einige Tage der Erholung, des Urlaubs und der Ferien an. Wenn wir zur Ruhe kommen, dann steigen manchmal auch Gedanken in uns auf; Gedanken über unser Leben; wie es ist, wie es sein sollte, wie wir es uns wünschen… In jedem Gottesdienst lässt uns Gott zur Ruhe kommen, damit wir mit ihm über unser Leben nachdenken, ihm unser Leben hinhalten, uns ihm anvertrauen.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 389, 4: Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet:
Liebender Gott,
es ist gut zu wissen, dass du an mich denkst.
Das macht mir Mut für den neuen Tag.
Du siehst und hörst, was mit mir geschieht,
und es ist ganz wichtig für dich.
Es ist schön, dass du mein Gott bist,
es ist so wichtig, dass es dich gibt
und dass du für mich da bist.
Was sollte ich ohne dich anfangen?
Mit dem Blick auf dich will ich an diesem Tag leben.
Gib mir dazu deinen Segen und deine Liebe. Amen
(Auf den Spuren Gottes - Georgsverlag - S. 24)

Lesung aus dem Buch Kohelet
Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch. Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern, der sich nicht dafür angestrengt hat, als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt. Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.

Halleluja: Gl 485,3 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 12, 13-21)
Einer aus der Volksmenge bat Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.
In leichter Sprache:
Einmal kam ein Mann zu Jesus. Der Mann sagte: Meine Eltern sind gestorben. Meine Eltern hatten viel Geld. Ich habe noch einen Bruder. Das Geld von meinen Eltern gehört jetzt meinem Bruder und mir zusammen. Aber mein Bruder will das Geld für sich alleine behalten. Mein Bruder will mir kein Geld abgeben. Jesus, du sollst meinem Bruder sagen: Mein Bruder soll das Geld mit mir teilen. Jesus sagte zu dem Mann: Wenn ihr um Geld streitet, helfe ich nicht. Passt auf, dass ihr nicht gierig nach Geld werdet. Wer gierig nach Geld ist, wird unglücklich. Wer gute Dinge tut, wird glücklich. Jesus erzählte ein Beispiel: Das Beispiel ging so: Es war einmal ein Mann. Der Mann war sehr reich. Der Mann wurde immer reicher. Der Mann dachte immer nur an Geld. Eines Tages dachte der Mann: Jetzt habe ich genug Geld verdient. Ich kann aufhören zu arbeiten. Ich kann ein gemütliches Leben führen. Ich kann die besten Sachen essen. Und trinken. Und Feste feiern. Aber in der Nacht starb der Mann. Gott sagte zu dem Mann: Du warst ein dummer Mann. Du hast nur an Geld gedacht. Jetzt bist du tot. Jetzt kannst du das viele Geld nicht mehr gebrauchen. Du solltest lieber an die anderen Menschen denken. Und den anderen Menschen helfen. Das ist mehr wert als Geld. Weil ich mich dann über dich freue. Und du hast trotzdem alles, was du brauchst. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Vom Hl. Philipp Neri wird folgende Geschichte erzählt: In Rom begegnet er einem Studenten der Rechtswissenschaften. Dieser erzählte ihm begeistert von seinen Plänen, er wolle Anwalt werden. Der Heilige fragte: „Und dann?“ - „Ja, dann werde ich ein berühmter Anwalt sein“, antwortete der Student. „Ich werde viel Geld verdienen, heiraten und ein Haus bauen.“ - „Und dann?“, fragte Philipp Neri weiter. „Dann werde ich viel Geld gespart haben, mich zur Ruhe setzen und mein Alter genießen.“ „Und dann?“ - „Ja“, zögerte der Student, „dann werde ich wohl oder übel auch mal sterben müssen.“ Und nun fügte der Heilige leise und ein wenig schmunzelnd hinzu: „Und dann?“ Der junge Mann schreckte auf und suchte nach einer Antwort.
Könnten wir eine Antwort geben – eine tragfähige, eine überzeugende? Wovon, wofür lebe ich?
Das wovon und wofür wir letztlich leben sollen, sind die Menschen, deren Fragen und Sorgen wir wahrnehmen, deren Leid wir sehen und in denen wir das Angesicht Jesu erkennen können.
Unzählige brechen in den kommenden Tagen und Wochen wieder auf, um Urlaub zu machen, um abzuschalten, um zur Ruhe zu kommen.
Das wünsche ich zumindest all jenen: dass sie wirklich zur Ruhe kommen; dass sich nicht auch im Urlaub wiederholt, was bereits tagaus, tagein das Arbeitsjahr prägt: möglichst viel, möglichst günstig einheimsen; alles mitnehmen, was sich einem bietet. „All inclusive!“ - Urlaub auch nur wieder als Ausdruck des eigenen Erfolgs, der eigenen Leistungsfähigkeit.
Windhauch, Windhauch, alles ist Windhauch! - Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch!
Wer hat diese Mahnung des Predigers Kohelet nicht selbst schon leidvoll am eigenen Leib erfahren?
Umso wichtiger ist es, dass wir in den Ferien, im Urlaub ein Gegengewicht, einen Kontrapunkt setzen; und Seele und Leib Gelegenheit geben, wirklich zur Ruhe zu kommen, die Seele baumeln zu lassen und so Gelegenheit zu finden, sich von Neuem klar zu werden, was denn eigentlich und wesentlich der Sinn meines Lebens ist.
In einer jüdischen Geschichte heißt es:
Ein jüdischer Rabbi sah auf einer Straße einen eilen, ohne rechts und links zu schauen. „Warum rennst du so?“ fragte er ihn. „Ich gehe meinem Erwerb nach“, antwortete der Mann.
„Und woher weißt du“, fuhr der Rabbi fort zu fragen, „dein Erwerb laufe vor dir her, dass du ihm nachjagen musst? Vielleicht ist er dir im Rücken und du brauchst nur inne zu halten, um ihm zu begegnen, du aber fliehst vor ihm!“

Die kommenden Wochen geben uns Gelegenheit, diese Grundeinstellung einzuüben:
Nicht nur nachjagen, nicht nur fliehen, sondern inne halten; über den wahren Sinn meines Lebens nachdenken, die Seele zur Ruhe kommen lassen und dann – mit viel Gelassenheit – den nächsten Schritt in die richtige Richtung setzen.

Für Familien mit Kindern:
Was ist wahrer Reichtum? Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Für die einen ist es viel Geld, für die anderen Gesundheit, für wieder andere Erfolge, z.B. in der Schule, im Beruf oder im Sport. Jesus warnt seine Jünger, nur solche Dinge als Reichtum zu sehen. Wirklich reich ist, wer andere Menschen liebt und für sie da ist. Die Liebe zu Gott und den Mitmenschen ist der größte Reichtum, den es gibt.
Guter Gott, viele Menschen sehnen sich nach viel Geld und Erfolg. Lass uns alle erkennen, dass wir erst durch gute Taten wirklich reich im Herzen werden können. (Mein Sonntagsblatt - dkv - 2016)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 790, 1-4: Wir glauben an den Vater...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, mit den Fragen und Sorgen unsere Lebens kommen wir zu dir und bitten dich:

➢ Für alle, die nur im Anhäufen materieller Dinge ihr Heil und ihre Zufriedenheit suchen.
➢ Für alle, denen das Nötigste zum Überleben fehlt.
➢ Für alle, deren Leben bedroht ist von Krieg, Gewalt, Armut und Hunger.
➢ Für alle, die sich einbringen und ihre Talente einsetzen für ein erfülltes Leben Anderer.
➢ Für unsere Verstorbenen und für alle, die im Vertrauen auf dich gelebt haben.
Herr, unser Gott! Du bist bei uns auf allen Wegen unseres Lebens und hältst deine Hand über uns. Für all das danken wir dir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser:
Herr Jesus Christus, von Dir empfangen wir, was wir zum Leben brauchen.Mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 446, 1-4. Lass uns in deinem Namen, Herr,...

Gebet:
Ewiger Gott,
du bist der Herr meines Lebens.
Darum ist dieser Tag viel mehr als ein Kalenderblatt,
das ich am Abend achtlos abreiße.
Dieser Tag ist einmalig und wird sich nie im Leben wiederholen.
Ich will ihn achten wie einen kostbaren Edelstein,
damit er nicht verloren geht für dich und mich.
Wenn du mir hilfst, kann dieser Tag gelingen.
Halte Hände schützend über mich
und lass mich wach und aufmerksam erleben,
was mir an diesem Tag begegnet. Amen
(Auf den Spuren Gottes - Georgsverlag - S. 87)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 1: Herr, wir bitten: Komm und segne uns …

Ausmalbild für Kinder

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