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Hausgottesdienst am
2. Fastensonntag im Jahreskreis A
„Orte zwischen Licht und Dunkel - Berg Tabor“
5. März 2023

Lied: Gl 816, 1+2: Meine Zeit steht in deinen Händen...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
„Orte zwischen Licht und Dunkel“ - Heute steigen wir mit Jesus und den Jüngern hinauf auf den Tabor, werden Zeuginnen und Zeugen der Verklärung. Aber nicht immer ist alles klar in unserem Leben. Manchmal wird unser Leben auch verdunkelt von Sorgen, Ängsten, Leid, Trauer. Dann geht uns die Orientierung verloren. Dann wissen wir nicht mehr weiter. Dann braucht es eine Neuausrichtung. In der Botschaft Jesu wird uns diese Neuausrichtung angeboten.

Gebet:
Gott,
Jesus, dein Sohn, kam in diese Welt.
Er ist dein Ja zu uns, das Geschenk deiner Liebe an uns.
Er hat uns die Frohe Botschaft verkündet,
dass du uns liebst und zu uns stehst.
Durch ihn sind wir dein Söhne und Töchter, deine Kinder geworden.
Hilf uns,
dass wir auf sein Wort hören und seinem Beispiel folgen,
damit wir glücklich werden und anderen Freude schenken.
Darum bitten wir durch ihn,
Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Nach: Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Lebens feiern - S. 145)

Ruf v. d. Evangelium: Gl 560, 1: Christus Sieger, Christus König...

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 17, 1-9)
Jesus nahm Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus. Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
oder in leichter Sprache:
Petrus und Jakobus und Johannes sind drei Freunde von Jesus. Einmal nahm Jesus Petrus und Jakobus und Johannes mit auf einen Berg. Da passierte etwas Erstaunliches mit Jesus: Das Gesicht von Jesus leuchtete hell wie die Sonne. Die Kleidung von Jesus leuchtete weiß wie das Licht. Plötzlich erschienen 2 berühmte Männer. Der eine Mann hieß Mose. Der andere Mann hieß Elija. Mose und Elija redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Jesus. Es ist gut, dass wir hier sind. Ich kann drei Hütten bauen. Eine Hütte für dich. Und eine Hütte für Mose. Und eine Hütte für Elija. Als Petrus das sagte, kam eine Wolke. Die Wolke leuchtete hell. Die Wolke leuchtete auf Jesus, Mose, Elija, Petrus, Jakobus und Johannes. Aus der Wolke kam eine Stimme. Die Stimme sagte: Jesus ist mein geliebter Sohn.Jesus gefällt mir. Ich habe Jesus lieb. Ihr sollt auf Jesus hören. Petrus und Jakobus und Johannes hörten die Stimme. Sie bekamen große Angst. Sie warfen sich auf den Boden. Sie versteckten ihr Gesicht. Jesus ging zu Petrus und Jakobus und Johannes hin. Jesus fasste sie an. Jesus sagte: Steht auf. Beruhigt euch. Habt keine Angst. Petrus und Jakobus und Johannes standen wieder auf. Sie schauten herum. Sie konnten nur noch Jesus sehen. Jesus stieg mit Petrus und Johannes und Jakobus wieder vom Berg hinunter.
Unterwegs sagte Jesus zu Petrus und Jakobus und Johannes: Ihr habt erstaunliche Sachen gesehen. Das sollt ihr jetzt noch nicht den anderen Leuten erzählen. Ihr sollt das erst später erzählen. Ihr sollt das erst erzählen, wenn ich gestorben bin. Und wenn ich von den Toten auferstanden bin.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken
Ich verstehe dich nicht!“ - „Ich werde aus dir nicht schlau!“ -“Ich weiß nicht, wie ich mit dir dran bin!“ Diese Sätze fallen immer wieder im Zusammenleben von Menschen. Ungeklärte Beziehungen belasten uns oft. Wir wollen wissen, wie wir mit dem oder der anderen dran sind; was wir von ihm, von ihr erwarten können; ob wir uns auf ihn bzw. sie verlassen können. Manchmal macht uns das Angst. Wir suchen Klarheit. Wir wollen in geklärten Verhältnissen leben. Wir wollen Sicherheit, ob das Bild, das wir uns von unserem Gegenüber gemacht haben, auch stimmt. Den Jüngern Jesu geht es keinen Deut besser. Viele Vorstellungen von Jesus, viele Erwartungen an ihn stehen im Raum: Wunderheiler, Prophet, Rebell, Befreier von der römischen Besatzungsmacht.
In einem Lied im früheren Gotteslob hat es in einem Text von Lothar Zenetti: Wofür sollen wir leben, sag uns, wofür? So viele Gedanken, welcher ist wichtig? So viele Programme, welches ist richtig? So viele Fragen! Die Liebe zählt.
Doch auch die vermeintliche Klärung der Bedeutung Jesu für die Jünger und die Welt, die Gott durch dessen Verklärung anstoßen will, läuft ins Leere. Die erste Reaktion des Petrus - einen wunderbaren Moment einer tiefen Erkenntnis mit dem Bau von Hütten quasi zementieren zu wollen - verfehlt ebenso die ursprüngliche Intention wie auch die zweite Reaktion der Jünger, indem sie sich angstvoll auf den Boden werfen.
Licht kann nicht nur Helle und neue Orientierung bringen und so für Klarheit sorgen. Licht kann auch blenden und verwirren. Erleuchtung kann einen deseigenen Weges nicht nur versichern, sondern manchmal eben auch verunsichern und in Angst verfallen lassen.
Noch dazu, wo der Weg Jesu auf dem Berg Tabor noch lange nicht sein eigentliches Ziel erreicht hat. Die Verklärung ist lediglich eine Zwischenstation. Zunächst geht es den Berg wieder hinunter - in die Niederungen des Alltags, der täglichen Sorgen und Nöte, um letztlich nach Jerusalem zu führen zu weiteren Bergen - zunächst zum Ölberg mit der Erfahrung des Verrats, der Gefangennahme und dann hinauf auf Golgotha zu Kreuzigung und Sterben.
Wenn wir auf den Tabor schauen, auf den Ort der Verklärung, dann dürfen wir nicht nur auf das Licht der Offenbarung Jesu als Gottes geliebtem Sohn schauen, sondern dann will dieses Licht das Ganze der Person Jesu beleuchten, der nicht nur „Licht-Gestalt“ war und ist, sondern der auch das dunkelste Dunkel nicht gescheut hat und auf sich genommen hat. Manchmal wird uns vielleicht erst nach Jahren oder Jahrzehnten bewusst, was wir bei einer von uns gefällten Lebensentscheidung versprochen haben. Oft füllt sich erst nach vielen Jahren das Eheversprechen: Ich verspreche dir die Treue in guten wie in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit mit Leben und muss sich bewähren. Oft wird es einem oder einer erst nach Jahren in Gänze bewusst, was man bei der Weihe oder der ewigen Profess versprochen hat , wenn man an persönliche Grenzen stößt und der Weg nicht weiter zu gehen scheint.
Doch in all diesen Ohnmachtserfahrungen, in Situationen von Ohnmacht, Angst und Aussichtslosigkeit dürfen auch wir darauf vertrauen, dass Jesus an uns herantritt, uns anrührt und uns zusagt: Fürchtet euch nicht!
Für Familien mit Kindern:
Wer ist dieser Jesus eigentlich? Ein Wunderheiler, ein besonders guter Mensch, ein Prophet, ein Kämpfer, der das Volk Israel von den Feinden befreit? Sicherlich haben sich die Jünger immer wieder diese Frage gestellt. Auf dem Berg haben Petrus, Jakobus und Johannes die Antwort bekommen. Jesus ist Gottes geliebter Sohn. Deswegen ist Jesus wunderbarer, wichtiger und größer als alle anderen zusammen.
Herr Jesus Christus, du bist Gottes Sohn. Immer wieder darf ich dein Wort hören, an dich glauben und dir nachfolgen. Ich danke dir dafür. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt 2010)
Glaubenslied: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst uns Klarheit schenken für unser Leben, über unser Handeln für diese Welt. Wir bitten dich:

➢ Für alle, die unter dem Krieg in der Ukraine, aber auch unter den anderen kriegerischen Auseinandersetzungen in unserer Welt leiden: Für alle, die Hab und Gut verloren haben; für alle Flüchtlingen; für alle Eltern, Ehefrauen und Kinder, die sich um das Leben ihrer Söhne, Ehemänner und Väter im Kriegseinsatz sorgen.
➢ Für alle Großen und Mächtigen, die dazu beitragen können, dass wieder Versöhnung und Frieden einzieht in diese Welt.
➢ Für alle, die ein schweres Leid tragen und daran zu zerbrechen drohen.
➢ Für alle, die auf der Suche sind nach dem Ziel ihres Leben; die es noch nicht gefunden oder schon wieder aus den Augen verloren haben.
➢ Für alle, die miteinander zerstritten sind und sich um eine Klärung ihrer Beziehung bemühen.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, dass sich in der Erfahrung der Auferstehung alle Brüche und Zumutungen ihres Lebens klären.
Herr, unser Gott! Suchend und fragend sind wir unterwegs zu dir. Steh uns bei in unserer Furcht und Sorge. Nimm von uns alle falsche Sicherheit. Schenke uns Klarheit für unseren Weg und lass uns in dir Licht und Leben finden. Darum bitten wir durch Christus, unserenvBruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, mit deinen Worten dürfen wir zu dem beten, der auch uns als seine geliebten Söhne und Töchter anspricht: Vater unser…

Lied: Gl 363, 1-3 (Mel.: 375): Herr, nimm auch uns zum Tabor mit…

Gebet:
Liebender Gott,
wir danken dir, dass du uns Jesus, deinen Sohn, geschenkt hast.
In dieser Feier durften wir erfahren, wie du zu ihm stehst.
Durch ihn hast du uns als deine Kinder angenommen.
Wir danken dir, dass du immer und überall in Liebe zu uns stehst.
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören,
damit wir zu ihm gehören und so teilnehmen dürfen an deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
der unser Licht und unser Leben ist,
heute und in Ewigkeit.
Amen (Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Lebens feiern - S. 149)

Zum Nachdenken:
Wenn wir nach oben schauen
und dich nicht sehen, Herr,
wenn wir nach Hütten suchen,
nach Orten und Heimat,
wo wir geborgen sind -
und wir nur Fremde spüren
und Unruhe im Herzen.
Wenn wir nach oben schauen
und uns die Wolke verhüllt,
und wir nicht erkennen,
dass unser Suchen ein Ziel hat,
dass unser Leben geführt wird
von dir, den der Vater gesandt
und der uns allen den Himmel erschloss.
Wenn wir nach oben schauen,
bleib uns nicht verborgen.
Komm zu uns, in unsere Hütten,
sende dein Licht in unser Dunkel,
sag auch uns: Habt keine Angst! (Alexander Holzbach - „das zeichen“)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 365: Meine Hoffnung und meine Freude…(2x)

Ausmalbild für Kinder

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