Hausgottesdienst am
2. Fastensonntag im Jahreskreis B
25. Februar 2024
Lied: Gl 365: Meine Hoffnung und meine Freude ...
Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Wir feiern den 2. Fastensonntag. Wir begleiten Jesus und drei seiner Jünger hinauf auf den Tabor und werden - wie sie - Zeugen seiner Verklärung. Bitten wir in dieser Stunde darum, dass auch uns etwas klar wird über die Bedeutung Jesu für unser Leben, dass wir erkennen, was Auferstehung für mein Leben ganz persönlich bedeuten kann und will.
Gebet:
Gott,
Jesus, dein Sohn, kam in diese Welt.
Er ist dein Ja zu uns, das Geschenk deiner Liebe an uns.
Er hat uns die Frohe Botschaft verkündet, dass du uns liebst und zu uns stehst.
Durch ihn sind wir deine Söhne und Töchter, deine Kinder geworden.
Hilf, uns, dass wir auf sein Wort hören und seinem Beispiel folgen,
damit wir glücklich werden und anderen Freude schenken.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, durch den du uns liebst,
heute und in Ewigkeit
Amen (Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S.145)
Ruf vor dem Evangelium: Gl 560,1: Christus Sieger, Christus König...
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 9, 2-10)
Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein.
Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.
Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen.
Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.
Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus.
Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.
oder in leichter Sprache:
Einmal stieg Jesus auf einen hohen Berg. Jesus nahm seine drei besten Freunde mit. Die drei Freunde waren: Petrus. Und Jakobus. Und Johannes. Auf dem Berg passierte etwas Wunderbares. Die Anziehsachen von Jesus wurden auf einmal strahlend hell. Jesus stand in einem hellen Licht.Auf einmal waren zwei berühmte Männer da. Der eine Mann hieß Elija. Der andere Mann hieß Mose. Mose und Elija redeten mit Jesus. Die Freunde von Jesus waren erschrocken. Weil so viele Dinge passierten. Petrus sagte zu Jesus: Gut, dass wir mitgekommen sind. Wir bauen drei Hütten. Eine Hütte für dich. Eine Hütte für Mose. Und eine Hütte für Elija. Auf einmal kam eine Wolke. Aus der Wolke rief eine Stimme. Die Stimme rief: Jesus ist mein lieber Sohn. Ihr sollt gut auf Jesus hören. Die Freunde guckten erschrocken. Dann war nur noch Jesus da. Jesus war alleine mit seinen Freunden. Jesus stieg mit seinen Freunden wieder vom Berg herunter. Jesus sagte zu seinen Freunden: Ihr habt viele Dinge auf dem Berg erlebt. Das dürft ihr den anderen Leuten erzählen. Aber erst, wenn ich von den Toten auferstanden bin. Die Freunde überlegten immer wieder, was das bedeutet: Jesus will von den Toten auferstehen.
Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken
Zwei Jahre tobt nun schon der Kampf in der Ukraine; seit Oktober wird im Gaza- Streifen gekämpft und auch in unserem Land gibt es viele Entwicklungen, die unser Leben verdunkeln, uns den Blick in die Zukunft nehmen, unsere Perspektive vernebeln: der neu aufbrechende Rechtsextremismus, der wieder offen zur Schau gestellte Antisemitismus, wirtschaftliche und soziale Probleme und auch die Zukunft unserer Kirche erscheint derzeit alles andere als rosig. Ganz zu schweigen von den Sorgen und Fragen, die im persönlichen Umfeld aufschlagen durch Krankheit, Schicksalsschläge und andere Krisen.
Dabei sehnen wir uns doch nach Klärung unserer Fragen und Probleme; suchen wir nach Klarheit für unser Leben und in Blick auf unsere Zukunft. Im Wort „Verklärung“ ist diese Sehnsucht im positiven Sinn versteckt. Nicht „etwas verklären“ im Sinne von: ich rede etwas schön oder kippe eine rosarote Soße darüber; sondern in dem Sinne: Es wird mir etwas von Neuem klar. Ich habe wieder den erwünschten Durchblick. Dann sehe ich Dinge in einem anderen Licht. Es erschließt sich mir eine neue Deutung, ein neuer Sinn.
Doch diese „Verklärung“, diese Klärung der offenen Fragen meines Lebens kommt nicht automatisch; sie kommt auch nicht immer schlagartig. Auch den Jüngern gehen bei der Verklärung Jesu nicht sofort die Augen auf.
Von Petrus heißt es: Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Und beim Abstieg vom Berg Tabor wird noch einmal über die Jünger herausgestellt: Die Freunde überlegten immer wieder, was das bedeutet: Jesus will von den Toten auferstehen.
Auch wir tun uns schwer, wenn wir uns mit der Thematik „Leid, Sterben, Tod, Auferstehung“ beschäftigen. Schnell stoßen wir an unsere Grenzen, wenn wir selber schwer erkranken oder, wenn wir mit ansehen müssen, dass in unserem direkten Umfeld - der Familie, im Freundeskreis - ein Mensch schwer erkrankt oder viel zu früh - in unseren Augen - sterbt muss.
Seit es die Menschheit gibt, tun wir uns schwer mit dem Thema „Leid und Tod“. Ja, wir können versuchen, es wegzuschieben, wir können versuchen, es zu verdrängen, aber früher oder später holt es uns ein, ob wir wollen oder nicht. Irgendwann werden wir konfrontiert mit der Erfahrung von schwerer Krankheit, von Sterben, Abschied und Trauer.
Und manchmal braucht es lange, bis sich die gewünschte Klärung einstellt, bis wir wieder einen tragfähigen Grund für unser Leben finden, sich uns wieder ein Sinn für unser Leben erschließt. Es kann eine quälend lange Zeit sein, bis von Neuem der Glaube und das Vertrauen reift: Es kann in meinem Leben weiter gehen. In der Erfahrung von Leid und Trauer laufen wir Gefahr, auszutrocknen, hart zu werden, nichts an uns heran zu lassen. Dann braucht des Zeit, bis der Tau der Hoffnung, der Regen des Vertrauens die verkarstete Scholle wieder aufweicht und ins Innern dringen kann.
In solchen Erfahrungen haben wir das Angebot, auf Jesus zu schauen, der buchstäblich am eigenen Leib Leid und Schmerz erlebt und durchlitten hat, aber auch das Leid und den Tod überwunden hat und uns vorausgegangen ist in das neue Leben.
Sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen. - Die kommende Woche lädt uns ein, uns selber dieser Frage für uns ganz persönlich zu stellen.
Für Familien mit Kindern:
Hast du schon einmal deine Meinung über einen Menschen geändert? Zum Beispiel, wenn du entdeckst, dass jemand etwas besonders gut kann oder wenn du dich mit jemandem gut unterhalten hast oder ihn besser kennengelernt hast. Ähnlich ging es den Jüngern auf dem Berg: Jesus war vielleicht vorher nur ein guter Freund oder ein besonders guter Mensch. Jetzt haben sie erkannt: Jesus ist der Sohn Gottes.
Jesus, ich möchte gerne mehr von dir wissen, damit ich dich immer besser kennenlernen kann. Denn ich weiß, du bist etwas Besonderes - nämlich Gottes Sohn.
Lied: Gl 363: Herr, nimm auch uns zum Tabor mit…
(auf Mel.: Gl 375 Gelobt seist du, Herr Jesu Christ...)
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, den Jüngern wurde geoffenbart, dass du der Sohn Gottes bist. Auf dein Wort sollen sie hören. Darum bitten wir dich:
➢ Manche Menschen kennen nicht den Weg für ihr Leben. Sie sind traurig und ohne Freude. Jesus, komm zu ihnen, gib ihnen ein neues Licht und neue Hoffnung.
➢ Deiner Kirche hast du den Auftrag gegeben, das Geheimnis deines Todes und deiner Auferstehung weiterzutragen. Wir bitten, dass es gelingt, Vertrauen und Glaubwürdigkeit in das Wirken der Kirche zurück zu gewinnen.
➢ Gestern war der 2. Jahrestag des Beginns des Ukraine - Kriegs und auch im Gaza - Streifen und an vielen Orten unserer Erde wird Krieg geführt. Wir bitten für die unschuldigen Opfer und um die Bereitschaft der Verantwortlichen dieser Erde, sich einzusetzen für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden.
➢ Wir bitten für alle Menschen, die heute sterben müssen und für alle unsere Verstorbenen. Steh ihnen bei und führe sie in dein Licht.
Herr, unser Gott! Im Dunkel unserer Sorgen, unserer Ängste und Ohnmacht lässt du immer wieder ein Hoffnungslicht aufscheinen. Hilf uns, den Mut nicht zu verlieren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Vater unser
Lied: Gl 363, 1-3 (Mel.: Gl 375): Herr, nimm auch uns zum Tabor mit...
Gebet:
Liebender Gott,
wir danken dir, dass du uns Jesus, deinen Sohn, geschenkt hast.
In dieser Feier durften wir erfahren, wie du zu ihm stehst.
Durch ihn hast du uns als deine Kinder angenommen.
Wir danken dir, dass du immer und überall in Liebe zu uns stehst.
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören,
damit wir zu ihm gehören und teilnehmen dürfen an deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, der unser Licht und unser Leben ist,
heute und in Ewigkeit.
Amen
Segen
Der HERR segne uns und lasse uns seine Freundschaft spüren.
Der HERR behüte und beschütze uns und erfülle uns mit seiner Liebe.
Der HERR nehme uns an der Hand und begleite uns auf unserem Weg.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied: Gl 818: Du bist das Licht der Welt…