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Hausgottesdienst am
2. Sonntag der Osterzeit
11. April 2021

Lied: Gl 472,1+2+4: Manchmal feiern wir mitten im Tag...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Die Osteroktav - die Woche nach Ostern - ist vorüber. Wie immer nach den großen Feiertagen zieht schneller als wir denken und wir es wollen, der Alltag wieder ein. Zu „normalen“ Zeiten würden an diesem Sonntag Jungen und Mädchen in vielen Pfarrgemeinden zum ersten Mal an der Hl. Kommunion teilnehmen. Doch Corona macht auch in diesem Jahr eine Verschiebung notwendig. So richtet sich unser Blick auf die Jünger und wie sie mit der Erfahrung der Auferstehung umgehen und wie sie dem Auferstandenen begegnen. Vielleicht können wir von ihnen etwas lernen?!

Lied: Gl 322, 7+8

Gebet:
Guter Gott,
wir sagen leicht: Tot ist tot.
Aber tot ist nicht tot.
Mit dem Tod ist nicht alles zu Ende.
Du hast Jesus auferweckt und ihm neues Leben geschenkt.
Durch die Taufe gehören wir zu dir.
Wir feiern heute das Fest der Auferstehung.
Bleibe du immer bei uns.
Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder und Herrn. Amen
(Heike Helmchen - Vitamin Gott - S. 76)

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 20,19-31)
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. Thomas, genannt Didymus - der Zwilling, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.

oder: In Leichter Sprache
Jesus war von den Toten auferstanden. Aber die Freunde hatten Jesus noch nicht gesehen. Die Freunde konnten nicht glauben, dass Jesus lebt. 8 Tage nach Ostern waren alle Freunde von Jesus zusammen. Nur einer fehlte. Das war Thomas. Thomas war nicht da. Die anderen Freunde hatten immer noch Angst. Weil die Menschen Jesus umgebracht hatten. Die Freunde schlossen alle Türen ab. Plötzlich kam Jesus. Jesus stellte sich mitten unter die Freunde. Jesus sagte zu den Freunden: Friede soll mit euch sein. Dann zeigte Jesus den Freunden seine Hände. Und Jesus zeigte seine Herzseite. Die Freunde konnten die Verletzungen von der Kreuzigung sehen. Da freuten sich die Freunde. Weil es wirklich Jesus war. Jesus sagte noch einmal: Friede soll mit euch sein. Gott hat mich zu den Menschen geschickt. Damit ich den Menschen von Gott erzähle. Jetzt schicke ich euch genauso zu den Menschen. Wie das Gott bei mir gemacht hat. Jesus hauchte seine Freunde an. Dazu sagte Jesus: Das ist der Atem von Gott. Das ist die Kraft von Gott. Die Kraft von Gott ist der Heilige Geist. Ihr bekommt den Heiligen Geist. Mit dieser Kraft könnt ihr den Menschen die Sünden vergeben. Bringt Frieden zu den Menschen. Später kam Thomas dazu. Jesus war wieder weggegangen. Die Freunde sagten zu Thomas: Wir haben Jesus gesehen. Thomas sagte: Das kann gar nicht sein. Jesus ist tot. Ich glaube nicht, dass Jesus da war. Ich glaube das nur, wenn ich Jesus sehe. Und wenn ich die Verletzungen von der Kreuzigung sehe. Und wenn ich Jesus anfassen kann. Nach einer Woche waren wieder alle Freunde versammelt. Thomas war auch dabei. Alle Türen waren wieder abgeschlossen. Da kam Jesus. Jesus stand wieder mitten unter seinen Freunden. Jesus sagte: Friede soll mit euch sein. Dann ging Jesus zu Thomas. Jesus zeigte Thomas seine Hände. Thomas konnte die Verletzungen an den Händen sehen. Jesus sagte zu Thomas: Hier sind meine Hände. Fass meine Hände an. Jesus zeigte auch seine Herzseite. Thomas konnte die Verletzung an der Herzseite sehen. Jesus sagte zu Thomas: Streck deine Hand aus. Fass meine Herzseite an. Dann kannst du glauben, dass ich es bin. Thomas war völlig überrascht. Thomas sagte voller Freude: Du bist wirklich Jesus. Mein Herr. Und mein Gott. Jesus sagte zu Thomas: Du glaubst jetzt. Weil du mich gesehen hast. Andere Menschen können mich nicht sehen. Sie glauben trotzdem, dass ich lebe. Diese Menschen dürfen sich freuen. Jesus hat noch viel, viel mehr getan. Das kann man alles gar nicht aufschreiben. Aber einige Sachen haben die Freunde aufgeschrieben. Damit wir glauben, dass Jesus wirklich von Gott kommt. Dass Jesus der Sohn von Gott ist. Und damit wir selber auch das Leben von Gott bekommen. Und uns freuen.
© evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 322, 9-11

Predigtgedanken
Wer eine schlimme Erfahrung gemacht hat oder von einem anderen Menschen sehr enttäuscht worden ist, der zieht sich oft zurück „in ein Schneckenhaus“. Er schottet sich ab, will nichts mehr hören, nichts mehr sehen, will nicht, dass jemand an seinen Wunden,Verletzungen und Enttäuschungen rührt. Doch auf Dauer und für den Rest des Lebens ist dies keine erfolgversprechende Strategie. Irgendwann müssen wir auch wieder auftauchen, müssen uns den Realitäten unseres Leben - mit all seinen Höhen und Tiefen - wieder stellen. Dann strecken wir - um im Bild zu bleiben - langsam wieder die Fühler aus und tasten uns langsam und vorsichtig wieder heraus aus unserer Behausung, aus unserem Panzer, von dem wir uns Schutz und Geborgenheit erhofft haben, der aber über kurz oder lang auch zu einem Gefängnis verkommen kann.
Kriecht aus eurem Schneckenhaus! Zieht die alten Kleider aus! - So beginnt das „Pfadfinderlied - Flinke Hände, flinke Füße“, das von Kindern und Jugendlichen nach wie vor mit Begeisterung gesungen und geschmettert wird. Es geht um die Einladung und die Aufforderung, neue Erfahrungen zu wagen, sich auf neue Begegnungen einzulassen, einen neuen Lebensstil einzuüben. In Thomas begegnen wir heute so einem Zeitgenossen, der sich in sein Schneckenhaus zurück gezogen hat und erst langsam wieder den Versuch wagt, sich der Wirklichkeit zu stellen. Die Enttäuschung, die Verunsicherung bei ihm sitzt tief. Mit Lippenbekenntnissen und Sonntags - bzw. Osterpredigten will er sich nicht abspeisen lassen. Er verlangt handgreifliche Beweise. Er will berühren und damit selber berührt, angerührt werden - in seinem Herzen, in seinem Denken, in seiner Seele. Können wir ihm das verdenken? Steckt nicht auch in uns dieser Wunsch, Jesus von Angesicht zu Angesicht begegnen zu dürfen, ihn anrühren zu können und von ihm berührt, angerührt zu werden?
Stellen wir uns doch einmal der Frage: Wo und wie bin ich in der letzten Zeit oder überhaupt in meinem Leben in meinem Leben spürbar und erfahrbar mit dem Auferstandenen in Berührung gekommen? Wo und wie habe ich gespürt: Ja, Herr, du bist da - in meinem Leben, meinem Alltag, meinen Ängsten, Fragen, Sorgen, meinem Leid, meiner Trauer?
Wie sieht das für mich aus: Mit Christus, dem Auferstandenen in Berührung zu kommen?
Natürlich steht über all diesen Fragen sofort wieder das Wort des Auferstandenen: Weil du gesehen hast, glaubst du. Selig, die nicht sehen und doch glauben. Und so könnten wir mit dem Hl. Augustinus sagen: Wer an Christus glaubt, berührt Christus. Aber mit dem Glauben ist das ja auch nicht immer so eine einfache Geschichte. Nicht immer gelingt es uns, zu glauben. Nicht immer gelingt es uns, den Glauben mit Leben zu füllen. Erst recht gelingt es nicht immer, diesen Glauben an andere weiter zu geben, ihnen etwas von der Nähe des Auferstandenen in ihrem Leben erfahrbar zu machen.
Was du liest, ergreife im Glauben; Was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben. Diesen Auftrag erhalten Diakone im Rahmen ihres Weihegottesdienstes - aber er gilt sicherlich nicht nur ihnen allein, sondern allen Getauften und Gefirmten, allen, die aus der Beziehung mit Gott leben wollen. Was uns allein vielleicht überfordert, schaffen wir hoffentlich gemeinsam: Uns gegenseitig von unseren Erfahrungen mit dem Glauben, mit dem Auferstandenen zu erzählen, uns zu ermutigen und zu bestärken und so einen Zugang zu IHM und den Glauben an IHN zu finden.

Für Familien mit Kindern
• Überlegt Dinge die ihr nicht sehen könnt, die es aber trotzdem gibt, z.B. Luft. Wenn ihr wollt, könnt ihr das auch aufschreiben.
• Jesus sagt zu Thomas: „Selig, die nicht sehen und doch glauben!“ - Was könnte Jesus damit meinen? Entdeckst Du einen Zusammenhang mit den Dingen die Dir eingefallen sind und die Du aufgeschrieben hast?

Glaubenslied: Gl 456, 1+2+4

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du zeigst uns, dass du lebst. Doch viele tun sich schwer, an dich zu glauben und mit dir in Berührung zu kommen. Wir bitten dich:
➢ Für alle im Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft bitten wir: Hilf ihnen, von Dir und der Frohen Botschaft glaubwürdig und überzeugend zu erzählen.
➢ Für alle, die noch nicht mit dir in Kontakt gekommen sind, die noch nie von dir erzählt bekommen haben: Schenke ihnen die Begegnung mit Menschen, die dich kennen gelernt haben und ihre Erfahrungen mit ihnen teilen.
➢ Für alle, denen es an der Erfahrung fehlt, dass sie geliebt und von anderen angenommen sind: Lass sie von Neuem Vertrauen und Hoffnung finden.
➢ Für alle, die krank und auf fremde Hilfe angewiesen sind: Zeige ihnen deine Nähe und Gegenwart durch Menschen, die ihnen beistehen.
➢ Für alle Menschen, die bereits gestorben sind, bitten wir dich: Lass sie bei dir Glück, Licht und Leben finden.
Herr, unser Gott! Schenke uns immer wieder eine Ahnung der Auferstehung und des neuen Lebens, das du uns schenken willst. Darum bitten wir durch Christus, unseren auferstandenen Herrn.

Vater unser
Jesus, du bist uns nahe - in deinem Wort, in unserem Beten und Singen, in unserem Zusammen - Sein. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 337,1+3+4: Freu dich, erlöste Christenheit...

Gebet:
Gott,
wir danken dir,
dass du Jesus vom Tod zum Leben erweckt hast.
Durch ihn wissen wir,
dass das Leben stärker ist als der Tod.
Öffne auch unsere Gräber und die Türen,
hinter denen wir uns eingeschlossen haben.
Lass uns mit Jesus zum Leben auferstehen
- heute und in Ewigkeit. Amen
(Heriburg Laarmann - Das Fest unseres Lebens feiern - S. 103)

Segen:
Gott,
du hast die Tür deines Himmels geöffnet,
hast Schloss und Riegel entfernt,
um uns nahe zu kommen.
Tritt ein in den Raum unseres Lebens
und segne uns.
Jesus Christus,
du hast die Tür des Himmels durchschritten,
bist zur Welt gekommen
und zur Tür geworden.
Tritt ein in den Raum unserer Herzen
und segne uns.
Heiliger Geist,
du öffnende Kraft,
du hast ängstlich verschlossene Türen geöffnet,
hast Enge weit gemacht
und Menschen in die Welt gesandt.
Tritt ein in den Raum unserer Familien, unserer Arbeitswelt,
unserer Gemeinschaften, unserer Kirche,
sende uns, Türen zu öffnen,
dich einzulassen und hinaus zu gehen,
um dir zu begegnen und dich zu künden,
angst - los
und gott-voll
( Marie-Luise Langwald - in: Fastenkalender 2021 - vivat))

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 451, 1-3. Komm, Herr, segne uns...

Für Kinder zum Ausmalen

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