Hausgottesdienst am
2. Sonntag im Jahreskreis A
15. Januar 2023
Lied: Gl 357, 1+2: Wie schön leuchtet der Morgenstern...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Wir sind endgültig wieder im Alltag angekommen. Die meisten Weihnachtsbäume dürften abgeschmückt und entsorgt sein. Die Advents - und Weihnachtsdeko ist wieder verpackt und wartet auf den erneuten Einsatz in 11 Monaten. Auch die Schrifttexte richten unseren Blick wieder auf das öffentliche Wirken Jesu. Hören wir jetzt wieder auf sein Wort, schauen wir auf sein Beispiel und stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Gl 383, 1+2: Ich lobe meinen Gott...
Gebet:
Guter Gott,
du hast uns eingeladen, Deine Gegenwart zu feiern.
Du schenkst uns Worte, die unser Leben hell machen.
Mach uns bereit, das weiter zu geben, was wir aus Deiner Güte empfangen.
Schenke uns Deinen Geist, der uns Mut und Kraft gibt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen
(Nach: Regina Kraus - Da berühren sich Himmel und Erde - S.106)
Halleluja: Gl 174,1 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 1, 29-34)
Johannes sah Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekanntzumachen. Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Das habe ich gesehen und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes.
oder in leichter Sprache:
Am Anfang wussten die Leute noch nicht, wer Jesus ist. Nur einer wusste Bescheid. Das war Johannes. Viele Leute gingen zu Johannes. Die Leute wollten alles über Jesus wissen. Jesus ging auch zu Johannes. Johannes sah, dass Jesus kommt. Johannes sagte zu den Leuten: Seht, da kommt Jesus. Jesus ist der, von dem ich euch erzählt habe. Jesus kommt von Gott. Jesus will die Welt gut machen. Johannes sagte: Zuerst wusste ich selber nicht, wer Jesus ist. Aber Gott hat mir gezeigt, wer Jesus ist. Jesus ist der, der die Kraft von Gott bekommt. Die Kraft von Gott kann ich sehen wie eine Taube. Die Kraft von Gott ist der Heilige Geist. Der Heilige Geist bleibt immer bei Jesus. Jesus will allen Menschen die Kraft von Gott schenken. Jesus will allen Menschen den Heiligen Geist schenken. Johannes sagte: Alles, was ich sage, stimmt wirklich. Ich habe alles genau gesehen. Jesus ist wirklich der Sohn von Gott. (Bibel in leichter Sprache)
Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
Wer kann von sich schon sagen. dass er einen anderen Menschen bis ins Letzte kennt. Machen wir nicht immer wieder die Erfahrung, dass wir an einem Menschen, mit dem wir schon seit Jahren und Jahrzehnten unser Leben teilen, immer wieder neue Facetten entdecken und immer neue Seiten erkennen? Das kann spannend sein. Das kann anstrengend sein. Das kann auch ernüchternd enden - in der Erkenntnis: Ich habe gedacht, ich wüsste alles von dir und jetzt kenne ich dich überhaupt nicht mehr. Ja, das Kennenlernen eines anderen ist ein lebenslanger Prozess, soll es nicht zu einer Entfremdung kommen oder einem reinen Nebeneinander - her - Leben.
Auch ich kannte ihn nicht. Zweimal bekennt sich Johannes heute zu seiner Erkenntnislosigkeit in Bezug auf Jesus. Und dennoch kommt er seinem Auftrag nach und weist die Menschen auf ihn hin: auf das Lamm Gottes, auf den Sohn Gottes.
Kann ich von mir sagen, dass ich Jesus kenne? Gut, ich kann einiges über ihn sagen. Aber gilt nicht auch für ihn, was für jeden anderen Menschen in meinem Leben gilt: dass auch hier das Kennenlernen ein lebenslanger Prozess ist und bleibt? Ist es nicht ein wenig anmaßend, wenn wir so leichthin Jesus und Gott umschreiben: Er ist barmherzig. Er ist gütig. Er ist demütig. Das ist natürlich nicht ganz falsch. Aber ist es auch immer nur ein Bruchteil. Wie ein einziges Teil in einem großen Puzzlespiel. Erst wenn ich alle Teile zusammengesetzt habe, könnte ich sagen: Jetzt habe ich das endgültige Bild vor mir. Doch Gott wird immer der ganz Andere sein und bleiben. Und wir werden im Grunde immer nur sagen können, was er nicht ist statt wie er ist.
Wir laufen Gefahr, Gott und Jesus Christus nicht gerecht zu werden, wenn wir ihn nur auf ganz konkrete Erfahrungen in unserem Leben reduzieren.
Wenn jemand nach einer langen Zeit einer schweren Krankheit sagt: Warum straft mich Gott? dann ist das irgendwo nachvollziehbar, aber es ist und bleibt doch eine verkürzte Sicht.
Wenn jemand nach mehreren Misserfolgen sagt: Gott hat mich vergessen! so ist auch das nachvollziehbar, aber es ist eben der konkreten, aktuellen Lebensumstände geschuldet.
Gott in Jesus Christus kennenzulernen ist und bleibt eine lebenslange Aufgabe. Es setzt voraus, dass wir uns immer wieder mit Jesus auseinandersetzen: dass wir seine Worte lesen und zu verstehen suchen. Dass wir über sein Handeln nachdenken und ihn uns zum Vorbild, zum Beispiel nehmen, versuchen, in seine Fußstapfen zu treten und ihm nachzufolgen. Dass wir uns öffnen für den Geist, der auch auf Jesus selbst herabkam und ihn erfüllt hat - den Geist des Vaters im Himmel, der uns zu seinen Söhnen und Töchtern macht.
In einem Gebet um den Heiligen Geist heißt es:
Komm, heiliger Geist, komm in unsere Mitte;
sei du bei uns.
Lehre uns, was wir tun sollen;
weise uns, wohin wir gehen sollen;
zeige uns, was wir wirken müssen;
damit wir durch deine Hilfe Gott in allem wohlgefallen.
Für Familien mit Kindern:
Die Taube war das Erkennungszeichen für Jesus. So wussten nun alle, dass Jesus der Sohn Gottes war. er war es, der mit dem Heiligen Geist tauft, deshalb ist die Taube auch das Bild für den Heiligen Geist - bis heute. Da die Taube auch ein Bild für die Reinheit ist, wird sie auch oft bei Marienfiguren beigegeben. Aber auch in anderen Kulturen kennt man die Taube als Symbol für Frieden und Hoffnung. Schau doch einmal genau in deiner Kirche, wo kannst du Tauben entdecken?
Guter Gott, mein Lieblingsvogel ist eigentlich nicht die Taube, sondern...Da die Tauben aber für den Frieden und den Heiligen Geist stehen, haben sie natürlich eine besondere Bedeutung. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt 2020)
Lied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du schenkst uns den Heiligen Geist, machst uns zu deinen Schwestern und Brüdern. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die tastend Gott suchen, dass sie ihn finden.
➢ Für alle, die meinen, Gott zu besitzen, dass sie ihn suchen.
➢ Für alle, die die Zukunft fürchten, dass sie vertrauen.
➢ Für alle, die gescheitert sind, dass sie eine neue Chance bekommen.
➢ Für alle, die zweifeln, dass sie nicht verzweifeln.
➢ Für alle, die hungern, wie auch immer, dass sie gesättigt werden.
➢ Für alle, die uns im Tod vorausgegangen sind, dass sie das Leben finden.
Herr, unser Gott! In unserem Suchen und Fragen, in Ohnmacht und Schwäche dürfen wir zu dir kommen. Höre und erhöre uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Vater unser: Herr Jesus Christus, du erfüllst uns mit deinem Geist, damit wir erkennen, was wir denken, wie wir handeln sollen. Mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser...
Lied: Gl 405, 1+2: Nun danket alle Gott...
Gebet:
Allmächtiger Gott,
in dieser Feier hast Du uns an Deinem Leben Anteil geschenkt.
Bleibe bei uns auf den Wegen unseres Lebens.
Bleibe bei uns in den Stunden des Alltags und lass uns Deine Nähe spüren,
wenn ein Fest gelingt.
Lass uns einst mit allen Menschen vereint
teilhaben am großen Fest Deiner Gegenwart.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder. Amen
(Regina Kraus - Da berühren sich Himmel und Erde - S.106)
Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied: Gl 832, 1+4: Herr, wir bitten: Komm und segne uns...oder Gl 830: Halte zu mir, guter Gott,...