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Hausgottesdienst am
2. Sonntag im Jahreskreis B
14. Januar 2024

Lied: Gl 803, 1+2: Unser Leben sei ein Fest...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
„Morgen will ich mich besuchen. Hoffentlich bin ich zuhause.“ - Ein Wort aus dem Mund von Karl Valentin; eine Erfahrung, die wir aber auch aus unserem Alltag kennen. Manchmal bin ich eben nicht ganz bei mir. Manchmal bin ich außer mir, habe meine Mitte aus dem Blick verloren. Wenn wir Gottesdienst feiern, will Gott uns helfen, wieder bei uns anzukommen, wieder heim zu finden. Er lässt uns bei sich wohnen, damit wir von ihm immer wieder neu lernen, wie leben gelingen kann
Stimmen wir ein in das Lob Gottes: Gl 389, 4: Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet:
Gott,
wir alle suchen dich.
Viele von uns fragen: Wo wohnst du?
Was machst du?
Durch Jesus wissen wir, dass du uns nahe bist.
Du liebst uns.
Du bist da, wo Güte und Liebe sind.
Lass durch unsere Liebe und Hilfe andere spüren,
dass du ihnen nahe bist durch Jesus Christus,
der mit uns lebt heute und an allen Tagen.
(Heriburg Laarmann - Mit Märchen und ihren Sinnbildern - S.129)

Lesung aus dem 1. Buch Samuel:
Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes stand. Da rief der Herr den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich. Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen. Der Herr rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen! Samuel kannte den Herrn noch nicht und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart worden. Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben gerufen hatte. Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich (wieder) ruft, dann antworte: Rede, Herr; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder. Da kam der Herr, trat zu ihm heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört. Samuel wuchs heran und der Herr war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten unerfüllt.

Antwortgesang: Gl 457, 1-3: Suchen und fragen...

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 1, 35-42)
Johannes der Täufer stand am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte (Christus). Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels (Petrus).
oder in leichter Sprache:
Gott hatte Johannes geschickt. Johannes sollte den Menschen zeigen, wer Jesus ist. Eines Tages stand Johannes mit zwei Freunden zusammen. Auf einmal ging Jesus bei Johannes und seinen Freunden vorbei. Johannes guckte Jesus an. Johannes sagte zu seinen Freunden: Seht. Das ist der besondere Mensch, der von Gott kommt. Die zwei Freunde hörten, was Johannes sagte. Die zwei Freunde gingen sofort hinter Jesus her. Jesus drehte sich um. Jesus fragte die beiden Freunde: Was sucht ihr? Die zwei Freunde sagten: Jesus, wo wohnst du? Jesus sagte: Kommt mit. Seht euch alles an. Die beiden Freunde gingen mit Jesus mit. Und sahen, wo Jesus wohnte. Die beiden Freunde blieben den ganzen Tag bei Jesus. Am Abend gingen die beiden Freunde wieder nach Hause. Einer von den beiden Freunden hieß Andreas. Andreas hatte einen Bruder. Der Bruder hieß Simon. Andreas sagte zu Simon: Wir haben heute Jesus getroffen. Jesus ist der besondere Mensch, der von Gott kommt. Darum können wir zu Jesus auch Christus sagen. Oder Jesus Christus. Simon ging mit Andreas zu Jesus. Jesus sah Simon an. Jesus sagte: Du bist der Simon. Ab jetzt sollst du Petrus heißen. Weil du stark bist wie ein fester Fels. Petrus bedeutet nämlich: Fels.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Erfahrungswissen ist etwas wertvolles. Ein Rat, den ich jemandem geben möchte, wiegt schwerer, wenn er von der eigenen Erfahrung gedeckt ist, wenn ich eine gleiche oder zumindest ähnliche Situation schon einmal selber durchlebt habe. Ich kann mich dadurch besser in den anderen hineindenken oder in die andere hineinversetzen. Als Kinder und Jugendliche haben wir oft und immer wieder auf das Verhalten unserer Eltern oder Großeltern geschaut oder auf das von Lehrerinnen und Lehrern. Wir sind fest davon ausgegangen: So wie es die Großen machen, wird es schon richtig machen. Und auch als Erwachsene sind wir bemüht, unser eigenes Erfahrungswissen an die jüngeren Generationen weiter zu geben. Sowohl unsere gewinnbringenden wie auch die enttäuschenden und schmerzlichen Erfahrungen unseres Lebens wollen wir ihnen ans Herz legen, damit ihr Leben entweder auf eine gute Bahn findet oder sie von Niederlagen oder Leid möglichst verschont bleiben.
Auch Samuel darf profitieren von der Lebens - und Glaubenserfahrung des Priesters Eli; obwohl auch dieser einige Zeit braucht, bis er letztendlich erkennt, wer den jungen Samuel beim Namen ruft und in seinen Dienst nehmen will. Um Erfahrungen machen zu können, braucht es Offenheit. Wenn ich mit der Grundeinstellung an eine neue Erfahrung herangehe: Das weiß ich alles schon. Ich weiß schon, wo es lang geht - dann hat weder ein Mensch noch Gott eine große Chance, positiv in das Leben dieses Menschen einzuwirken. Samuel ist offen. Er hört die Stimme Gottes und geht ihr nach. Eli ist offen und kann den dreimaligen Anruf an seinen Schüler letztlich richtig deuten und ihm die richtige Verhaltensweise ans Herz legen.
Offen sind auch Andreas und sein Begleiter beim Zusammentreffen mit Johannes dem Täufer. Sie trauen seiner Glaubenserfahrung und wollen sich auf Jesus einlassen, auf den Johannes sie hinweist. Offen sind sie auch für die Einladung Jesu: Kommt und seht! Obwohl es ein relativ kurzer Aufenthalt bei Jesus gewesen zu sein scheint - die 10. Stunde bedeutet 16.00 Uhr - war sie anscheinend für die beiden umso eindrücklicher und einschneidender. Sie können über diese Begegnung nicht schweigen, müssen diese Erfahrung, ja mehr noch diese Glaubenserkenntnis, dass Jesus der ist, auf den das Volk Gottes so lange gewartet hat - der verheißene Messias - mit anderen teilen. Und damit kommt ein Stein ins Rollen, der bis heute nicht aufzuhalten ist. Seit 2000 Jahren teilen Menschen miteinander die Erfahrungen, die sie in ihren Begegnungen mit Jesus Christus gemacht haben und machen. Überall lassen sich auch heute noch Menschen auf diese Einladung Jesu ein: Kommt und seht! Manchmal mutig und entschlossen, manchmal zaghaft und zögerlich lassen sie sich auf diesen Weg Jesu ein, sammeln ihre eigenen Erfahrungen, gewinnen ihre eigenen Erkenntnisse, wo und wie die Frohe Botschaft ihnen helfen kann, zu einem gelingenden, einem erfüllten Leben zu finden.
Wie sieht es diesbezüglich mit meinen eigenen, persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen aus? Wann und wie hatte ich den Mut, der Einladung Jesu: Komm und sieh! zu folgen? Welche Erfahrungen habe ich aus dieser Begegnung mitgenommen? Welche habe ich versucht, an andere weiter zu geben?
Für Familien mit Kindern:
Es ist gar nicht so leicht, Gottes Stimme in unserer Welt zu hören. Oft geht es uns wie Samuel, und wir erkennen sie nicht sofort. Da ist es gut, still zu werden und genau hinzuhören, was Gott uns wohl sagen will.
Guter Gott, es gibt so viel Stimmen und Worte in der Welt. Hilf mir, deine Stimme unter den vielen zu erkennen. Amen (Mein Sonntagsblatt - dkv - 2014)

Credo - Lied: Gl 790, 1-4: Wir glauben an den Vater...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du rufst uns beim Namen. Du lädst uns ein, unser Leben mit dir zu teilen. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die auf deinen Ruf gehört haben und versuchen, ihr Leben nach deinem Vorbild zu gestalten.
➢ Für alle, die im Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft stehen und versuchen, Worte zu finden, die andere zu dir hin führen.
➢ Für alle, die auf der Suche sind nach dir und dich noch nicht gefunden haben.
➢ Für alle, die sich bereits wieder von dir abgewandt haben, weil sie von anderen enttäuscht wurden oder ein Schicksalsschlag sie aus der Bahn geworfen hat.
➢ Für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft für Gesundheit, Frieden und Sicherheit und für alle, die sich aufopferungsvoll um Kranke und Bedürftige kümmern.
➢ Für alle unsere Verstorbenen.
Herr, unser Gott! Auf dich setzen wir unser Vertrauen. Du bist der Gott, der für alle ein Herz hat. Lass uns deine Stimme hören und verstehen. Zeig uns den Weg, den wir gehen sollen und gib uns auch die Bereitschaft, ihn zu gehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, du lädst auch uns ein, mit dir zu gehen, bei dir zu bleiben, bei dir zu wohnen. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser...

Lied: Gl 831, 1+3: Gott, dein guter Segen...

Gebet:
Guter Gott,
wir danken dir für deine große Liebe,
die du uns geschenkt hast durch Jesus, deinen Sohn.
Lass uns nach seinem Beispiel leben,
damit andere durch uns erfahren,
wer du für sie bist.
Lass uns in dir bleiben, liebender Gott,
heute und für immer durch Jesus Christus. Amen
(Heriburg Laarmann - Mit Märchen und ihren Sinnbildern - S.132)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 1+4: Herr, wir bitten: Komm und segne uns...oder Gl 830: Halte zu mir, guter Gott,...

Ausmalbild für Kinder

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