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Hausgottesdienst am
2. Sonntag im Jahreskreis C
16. Januar 2022

Lied: Gl 803, 1-3: Unser Leben sei ein Fest...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Ausgelassen Feste zu feiern ist selten geworden in den vergangenen Wochen und Monaten. Viele Hochzeiten, Tauffeiern, Feiern zu einem runden Geburtstag oder Jubiläen wurden wegen Corona verschoben. Von daher fällt die heutige Schilderung der feucht-fröhlichen Hochzeit zu Kana im Evangelium ein wenig aus dem Rahmen.
Doch an jedem Sonntag dürfen wir trotzdem zusammen kommen, um Gottesdienst zu feiern; Gott unsere leeren Hände, unsere leeren Krüge hinzuhalten; in der Hoffnung, dass er sie in seiner Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit wieder füllt. Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Gl 821, 1: Wir haben Gottes Spuren festgestellt… oder: Gl 392, 1+4: Lobet den Herren...

Gebet:
Guter Gott,
du hast uns eingeladen, Deine Gegenwart zu feiern.
Du schenkst uns Worte, die unser Leben hell machen.
Du teilst mit uns das Brot und den Wein des Lebens.
Mach uns bereit, das weiter zu geben, was wir aus Deiner Güte empfangen.
Schenke uns Deinen Geist, der uns Mut und Kraft gibt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen
(Regina Kraus - Da berühren sich Himmel und Erde - S.106)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 2, 1-11)
Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mitWasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.
oder in leichter Sprache:
Einmal war eine Hochzeit. Jesus und seine Freunde waren zur Hochzeit eingeladen. Die Mutter von Jesus war auch zur Hochzeit eingeladen. Die Gäste tranken viel Wein. Auf einmal war der Wein leer. Die Hochzeit war aber noch nicht zu Ende. Die Mutter von Jesus sagte zu Jesus: Die Gäste haben keinen Wein mehr zu trinken. Jesus sagte zu seiner Mutter: Was soll ich denn tun? Ich muss jetzt noch nichts machen. Die Mutter von Jesus sagte zu den Kellnern: Tut, was Jesus euch sagt. Jesus ging zu den Kellnern. Bei den Kellnern standen 6 große Fässer. Die Fässer waren leer. Jesus sagte zu den Kellnern: Macht alle Fässer mit Wasser voll. Die Kellner taten, was Jesus sagte. Die Kellner füllten die Fässer voll mit Wasser. Jesus sagte zu den Kellnern: Nehmt nun ein Glas Wasser aus den Fässern. Der Koch soll das Wasser probieren. Der Koch probierte das Glas mit Wasser. Aber das Wasser war kein Wasser mehr. Das Wasser war guter Wein geworden. Der Koch sagte zum Bräutigam: Der neue Wein schmeckt viel besser als der erste Wein. Dieses war das erste Wunder, das Jesus getan hat. Das Wunder war ein Zeichen, dass Jesus von Gott kommt. Die Freunde von Jesus glaubten, dass Jesus wirklich von Gott kommt.
(Bibel in leichter Sprache)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Debakel für deutsche Herren“ - „Strafrunde kostet Podestplatz“: Zwei Schlagzeilen im Sportteil der heutigen/ gestrigen Ausgabe des Main-Echo. Ja, es kann schon peinlich sein. Da hat man sich intensiv auf eine Veranstaltung vorbereitet, man fühlt sich gut, rechnet sich gute Chancen aus, doch plötzlich steht man am Ende mit leeren Händen und einer großen Enttäuschung für sich selbst und für andere da.
Solche Erfahrungen kennen wir alle sicherlich auch aus eigener Erfahrung. In der Schulzeit hat man sich intensiv auf eine wichtige Schulaufgabe vorbereitet und dann springt doch nur eine 5 oder 6 heraus. Von einem Vorstellungsgespräch hat man sich viel erhofft, doch dann hat man vielleicht selber nicht seinen besten Tag und jemand anders erhält die begehrte Stelle. Ein Fest wird bis ins Kleinste geplant.
An alles scheint gedacht, doch dann spielt das Wetter nicht mit oder der Caterer liefert nicht das Bestellte oder viele Gäste sagen kurzfristig ab und die Stimmung ist am Boden.
Von daher können wir uns hineindenken und hineinfühlen in das Brautpaar zu Kana, die den unvergesslichen Tag ihrer Hochzeit feiern, bis die Nachricht die Festfreude zu kippen droht: Der Wein ist aus!
Wein ist in der Bibel immer auch ein Bild für Leben und Lebensfreude. Bei Jesus Sirach heißt es: Wie Lebenswasser ist der Wein für den Menschen...Was ist das für ein Leben, wenn man keinen Wein hat, der doch von Anfang an zur Freude geschaffen wurde. Der Hochzeitsfeier und dem Brautpaar ist also nicht nur der Wein ausgegangen, sondern auch die Freude vergangen.
Auch eine Erfahrung, die uns mehr als vertraut ist. „Das macht doch alles keinen Spaß mehr!“ „Ich habe überhaupt keine Lust mehr!“ - so reagieren wir, wenn etwas absolut nicht klappen will oder uns immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Auch die Corona-Zeit mit ihren vielen erzwungenen Absagen, Umplanungen und Einschränkungen leistet hier ihren Beitrag.
Auch uns droht immer wieder der sprichwörtliche Wein auszugehen und wir stehen nur noch mit dem Wasser da. Statt Fülle nur Leere, statt Freude nur Enttäuschung.
Der Text in unserem Lektionar ist leider ein wenig verkürzt. Eigentlich heißt es in Johannes 2,1: Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt. Der „dritte Tag“ - das lässt uns an Ostern denken, an das Geheimnis der Auferstehung und des neuen Lebens, das Jesus in die Welt und zu uns Menschen bringt - genauso wie das Wort Jesu: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen!“ auf den Karfreitag und dieKreuzigung verweist.
Eine Ahnung dieses neuen Lebens, des Lebens in Fülle erhalten wir hier - bei seinem ersten Zeichen in Kana. 6 Krüge à 100 Liter - eine stolze Menge für eine Hochzeitsfeier. Doch es geht eben um die Fülle, ja Überfülle des Lebens und der Freude, die Jesus als der noch verborgene Messias schenken will.
Er hilft dem Brautpaar sprichwörtlich „aus der Patsche“. Wissen Sie eigentlich, was „Patsche“ bedeutet? Zum einen ist es ein Ausdruck für Hand oder Händchen - denken wir an „Patsche, patsche Peter“ oder das „Patsch-Händchen“. Zum anderen kennen wir die „Fliegen-Patsche“, aber letztlich bezeichnet „Patsche“ im Mittelalter den Straßenschmutz der nicht befestigten Gassen und Wege. Also im Grunde meint dieses Sprachbild - bitte, verzeihen sie eine gewisse Drastigkeit: Da zieht mich einer aus der Sch…
Doch genau ist das Anliegen Jesu. Er lässt uns nicht im Dreck sitzen, nicht in unserer Hilflosigkeit und Ohnmacht. Er greift ein, greift zu und wendet eine schier aussichtslose Situation doch wieder zum Guten hin.
Deshalb dürfen wir uns mit dem gleichen Vertrauen wie Maria immer wieder an Jesus wenden; dürfen ihm unsere leeren Hände und unsere leeren Krüge hinhalten - in der Hoffnung, dass er sie mit Zeichen des Lebens und der Freude füllt.
Für Familien mit Kindern:
Jesus tut Wunder. Er verhalf einem Brautpaar aus einer peinlichen Situation. Sie hatten zum Fest eingeladen und dann ging der Wein aus. Hast Du auch schon einmal etwas Peinliches erlebt? Es gibt unangenehme Situationen, in denen man froh ist, wenn einem jemand „aus der Patsche hilft“, so sagt man. Es gibt Momente im Leben, da ist man froh, wenn jemand eine Lösung für ein Problem parat hat. Jesus half auf wunderbare Weise. Durch diese Zeichen wussten die Jünger, dass er ein ganz besonderer Mensch war.
Immer wieder gerate ich in Situationen, in denen ich mich nicht wohl fühle. Ich bin dankbar, wenn mir dann jemand zu Hilfe kommt. Jesus, Danke, dass auch du mir immer hilfst und bei mir bist. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt 2019)

Lied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst unser Leben zum Guten hin verwandeln. Aus dem Wenigen, das wir bringen und hinhalten, schenkst du uns die Erfahrung von Fülle. Voll Vertrauen bitten wir dich:
➢ Um Gottes Kraft und Hoffnung aus dem Glauben für alle, die das Evangelium verkünden und alle, die sich mit ihren Gaben in das Leben der Kirche und die Gestaltung der Welt einbringen 
➢ Um Gottes Segen für alle Paare, die sich auf ihre Hochzeit vorbereiten.
➢ Um Friede und gegenseitiges Vertrauen in unseren Familien.
➢ Um Genesung, Geduld und Trost für unsere Kranken.
➢ Um das ewige Leben für unsere Verstorbenen.
Allmächtiger Gott, in aller Ohnmacht und Not finden wir bei dir Hilfe. Du zeigst uns immer wieder Deine Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit. Höre und erhöre unsere Bitten. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Nach Laacher Messbuch - S. 168)

Vater unser: Herr Jesus Christus, Du gibst uns, was wir zum Leben brauchen. du weißt um unsere Nöte und Ängste. Mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser...

Lied: Gl 421, 1+4: Mein Hirt ist Gott, der Herr...

Gebet:
Allmächtiger Gott,
in dieser Feier hast Du uns an Deinem Leben Anteil geschenkt.
Bleibe bei uns auf den Wegen unseres Lebens.
Bleibe bei uns in den Stunden des Alltags und lass uns Deine Nähe spüren,
wenn ein Fest gelingt.
Lass uns einst mit allen Menschen vereint
teilhaben am großen Fest Deiner Gegenwart.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder. Amen
(Regina Kraus - Da berühren sich Himmel und Erde - S.106)

Segen
Manchmal haben wir keinen Wein mehr.
Manchmal sind unsere Krüge leer.
Manchmal sind wir wie ausgebrannt:
Ja dann, Herr, schenk uns ein Fest!
Es ist der Alltag, der uns plagt,
es ist das Wort, das niemand sagt,
es sind die Stunden, die vegehn,
es sind die Chancen, die verwehn.
Es ist der Neid, der aufbegehrt,
es ist die Schuld, die an uns zehrt,
es ist das Geld, das uns verdirbt,
es ist die Liebe, die erstirbt.
Es sind die Tränen ohne Zahl,
es sind die Schmerzen und die Qual,
es ist das Unrecht, das uns drückt,
das Missverständnis, das uns bückt.
Manchmal haben wir keinen Wein mehr.
Manchmal sind unsere Krüge leer.
Manchmal sind wir wie ausgebrannt:
Ja dann, Herr, schenk uns ein Fest! (Roland Breitenbach - Eine Zeit des Glücks - S. 116)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 1+4: Herr, wir bitten: Komm und segne uns...oder Gl 830: Halte zu mir, guter Gott,...

Ausmalbild für Kinder

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