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Hausgottesdienst am
22. Sonntag im Jahreskreis B
1. September 2024

Lied:Gl 140, 1-3: Kommt herbei, singt dem Herrn…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
„Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.“ Ein Wort von Ödön von Horvath. Es bringt zum Ausdruck, dass unser Denken und Reden, unser Wollen und Handeln nicht immer in eins geht. Diese Erfahrung ist alt, so alt wie die Menschheit. Mit dieser Erfahrung der Gegensätzlichkeit, der Zwiespältigkeit dürfen wir zu Jesus kommen, dürfen ihn bitten, dass er uns hilft, wieder in den Frieden mit uns und unserer Umwelt zu kommen.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 170: Allein Gott in der Höh sei Ehr...

Gebet:
Barmherziger Gott,
zu Unrecht halten wir uns oft für gut
und glauben, gerecht vor dir zu sein.
Wecke uns aus unserer falschen Sicherheit,
befreie uns von unserer Selbstgerechtigkeit
und heile uns durch Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
(Nach: Messbuch - S. 319/39)

Halleluja: Gl 175,6 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 7,1-8.14-15.21-23)
Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Hand voll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem,
was er über euch Heuchler sagte:Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren;was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.
oder: In leichter Sprache:
Einmal waren Religionsgelehrte bei Jesus. Die Religionsgelehrten passten genau auf, ob Jesus Fehler macht. Einmal sagten die Religionsgelehrten:
Endlich haben wir bei Jesus einen Fehler gefunden. Jesus und seine Freunde machen beim Händewaschen einen Fehler. Alle Menschen müssen vor dem Essen die Hände waschen. Und die Teller und Tassen spülen. Gott will das so. Wir machen das so. Aber Jesus tut das nicht. Und die Freunde von Jesus auch nicht.
Jesus sagte zu den Religionsgelehrten: Ihr wisst überhaupt nicht, was Gott wirklich will. Saubere Hände sind gut. Und saubere Teller und Tassen sind gut. Wenn die Hände trotzdem schmutzig sind, oder wenn die Teller und Tassen trotzdem schmutzig sind, ist das für Gott nicht das Wichtigste. Gott möchte viel lieber, dass euer Herz sauber ist. Böse Sachen machen das Herz schmutzig.
– Zum Beispiel lügen.
– Und stehlen.
– Und fremdgehen.
– Und betrügen.
– Und ermorden.
– Und neidisch sein.
– Und böse Gedanken haben.
Böse Sachen machen das Herz schmutzig. Böse Sachen im Herzen sind viel schlimmer als schmutzige Hände. Oder als schmutzige Teller und Tassen.Ihr sollt euer Herz von bösen Sachen sauber halten. Das ist für Gott wichtig.
© katholisches bibelwerk

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Mit sich selber im Reinen sein“ - das ist ein erstrebenswerter Zustand. Er bringt zum Ausdruck, dass wir mit unserem Leben zufrieden sind, dass wir optimistisch und zuversichtlich auf die Zukunft zugehen, dass die „Chemie“ in unseren Beziehungen stimmt, dass wir Erfüllung finden in unserem Beruf.
Doch: Können wir das immer von uns sagen? Bin ich immer mit mir im Reinen? Oder komme ich nicht da und dort immer wieder an den Punkt, wo ich sagen: Eigentlich müsste ich da etwas ändern, müsste ich die Stellschrauben meines Lebens, meines Alltags neu justieren. Da ist es wieder dieses gefährliche und unberechenbare Eigentlich, mit dem wir oft versuchen, uns herauszureden, wenn etwas in unserem Leben doch nicht so ganz läuft, wie wir es uns vorstellen. Auch hier greift das Wort von Erich Kästner: Es gibt nichts Gutes, es sei denn: Man tut es.
Mit sich selber im Reinen sein - da ist auch eine Umschreibung für Zufriedenheit, von innerem Frieden, mit sich selber und mit seiner Umwelt im Frieden, ausgesöhnt sein.
Das kommt auch in dem Begriff „schalom“ zum Ausdruck. Wir übersetzen ihn leichthin mit „Friede“, doch wörtlich übersetzt meint er: „ganz sein, heil sein, eins sein
Kann ich das von mir sagen: Dass ich mich immer ganz, eins und heil fühle? Oder spüre ich in meinem Leben nicht da und dort eine Gebrochenheit, ein Defizit? Gestehe ich mir nicht immer wieder ein: Da fehlt mir etwas in meinem Leben. Da müsste ich etwas in Ordnung bringen. Da müsste sich etwas ändern. Da müsste ich etwas ändern.
Eine solche Haltung sollte aber nicht in einem Hang zum Perfektionismus enden. Denn: Perfektionismus ist im Letzten unchristlich. Wir dürfen und sollen uns selbst die eine oder andere Ecke und Kante zugestehen. Damit befreien wir uns aus einer doppelten Falle: Die innere Anspannung lässt nach. Wir werden gelassener und können dann auch mehr Toleranz im Umgang mit Fehlern und Schwächen anderer zeigen.
Eine solche Haltung nennen wir auch Aufrichtigkeit und Glaubwürdigkeit. Es geht darum, das zu leben, was wir sagen. Und das ist oft so, so schwer. Aber wie viel leichter wäre unser Leben und Zusammenleben, wenn wir aufhören könnten, anderen etwas vorzumachen, wenn wir zu unseren Fehlern und Schwächen offen und ehrlich stehen könnten. Auch das hat etwas zu tun mit: Mit sich selber im Reinen sein.
Stattdessen erliegen wir immer der Versuchung, eine schöne Fassade aufzubauen oder uns hinter einer Maske zu verstecken. Die Worte Jesu und sein Vorbild laden uns ein, diese Fassaden abzubrechen und unsere Masken abzulegen.
Ob uns das immer gelingt?
Für Familien mit Kindern:
Jeder Mensch macht sich schon mal schmutzig. Jesus aber sagt: Viel schlimmer, als äußerlich schmutzig zu sein, ist die Unreinheit im Herzen der Menschen, wie böse Gedanken, Diebstahl, Neid, Lügen und Hochmut. So etwas lässt sich nicht leicht wieder wegwaschen, sondern muss oft mühsam eingesehen und wieder gutgemacht werden.
Gott, ich möchte wirklich gut sein,
doch oft fällt mir das schwer.
All das Böse macht mich unrein,
das bedrückt mich manchmal sehr.
Trotzdem darf ich dir vertrauen,
dass du mich noch liebst;
darf getrost nach vorne schauen,
weil du Vergebung gibst
(dkv - Mein Sonntagblatt - 2009)

Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, dein Wort und dein Beispiel wollen unserem Leben und unserem Glauben Orientierung und Ziel geben. Wir bitten dich:
➢ Vor 79 Jahren begann der II. Weltkrieg, der so viel Leid, Zerstörung und Tod gebracht hat. Wir beten für alle, die in unseren Tagen in Kriegs - und Krisengebieten leben müssen.
➢ In Sachsen und Thüringen werden heute neue Landtage gewählt. Wir bitten um einen Geist der Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, der Solidarität und Toleranz.
➢ Wir beten für alle, die beruflich, in ihrem Alltag, in ihren Familien durch schwere Zeiten gehen und deren Glauben ins Wanken geraten ist. dass sie wieder zu ihrem inneren Frieden finden.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, von denen wir hoffen, dass sie jetzt in der Gemeinschaft mit dir leben dürfen.
Herr, unser Gott, Dir vertrauen wir unsere Welt und unser Leben an. Führe und begleite uns in der Kraft des Heiligen Geistes. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, in dem Gebet, das du uns gelehrt hast, verbinden sich Himmel und Erde, Gottes - und Nächstenliebe, Gottesdienst und Eintreten für die Menschen. So beten wir: Vater unser…

Lied:Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...

Gebet:
Heiliger Gott,
du befähigst uns schon in dieser Welt zu einem neuen Leben.
Vergib uns, wenn wir dennoch immer wieder versagen.
Sende uns deinen Geist
und lass uns erfahren, dass du die Herzen der Menschen verwandelst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn
(Nach: Messbuch - S. 308/10)

Segen:
Möge dein Herz erblühen wie Rosen im Sommer
und deine Seele tanzen wie Glühwürmchen in der Nacht.
Mögen deine Arme fassen, was dich trägt,
und deine Beine ein Lied anstimmen, das sie bewegt.
Mögen deine Augen stets winzige Wunder erkennen
und deine Ohren für all die Fragenden da sein.
Möge dein Mund vor lauter Fröhlichkeit übersprudeln
und immer Worte des Trostes und der Zuversicht finden.
(Nach: Cornelia Elke Schray-Möge dein Weg hell sein und leicht - Verlag am Eswchbach)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 829, 1+2: Gib, Herr, uns deinen Segen…oder Gl 831, 1+3: Gott, dein guter Segen…

Ausmalbild für Kinder

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