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Hausgottesdienst am
22. Sonntag im Jahreskreis C
28. August 2022

Lied: Gl 148, 1-3: Komm her, freu dich mit uns…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
„Wo ist mein Platz in diesem Leben?“ - Diese Frage stellen wir uns vielleicht von Zeit zu Zeit. Oft wollen wir hoch hinaus, wollen erfolgreich sein, etwas in unserem Leben und durch unser Leben bewirken. Doch nicht immer gelingt uns das. Um die wesentlichen Plätze unseres Lebens geht es auch im heutigen Evangelium.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 171: Preis und Ehre Gott, dem Herren ...

Gebet:
Barmherziger Gott,
zu Unrecht halten wir uns oft für gut
und glauben, gerecht vor dir zu sein.
Wecke uns aus unserer falschen Sicherheit,
befreie uns von unserer Selbstgerechtigkeit
und heile uns durch Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
(Nach: Messbuch - S. 319/39)

Halleluja: Gl 174, 1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 14, 1.7-14)
Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau. Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, nahm er das zum Anlass, ihnen eine Lehre zu erteilen. Er sagte zu ihnen: Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen bist, such dir nicht den Ehrenplatz aus. Denn es könnte ein anderer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. Wenn du also eingeladen bist, setz dich lieber, wenn du hinkommst, auf den untersten Platz; dann wird der Gastgeber zu dir kommen und sagen: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Dann sagte er zu dem Gastgeber: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.
oder: In leichter Sprache:
Einmal waren viele Gäste zu einem Essen eingeladen. Jesus war auch eingeladen. Alle Gäste wollten auf dem besten und wichtigsten Platz sitzen. Jesus merkte das. Jesus dachte: Bei Gott ist das ganz anders. Bei Gott sind alle Menschen wichtig. Bei Gott braucht keiner einen wichtigen Platz. Jesus wollte das den Gästen erklären. Jesus sagte: Vielleicht wirst du einmal zu einem großen Essen eingeladen. Da sollst du dich zuerst an den Rand setzen. Dann kommt der Gastgeber zu dir. Der Gastgeber sagt zu dir, wo du wirklich sitzen sollst. Dann hast du den richtigen Platz. Und die anderen Leute denken: Du bist ein guter Freund von dem Gastgeber. Die anderen Leute sind dann besonders freundlich zu dir. Wenn du dir aber selber einen wichtigen Platz aussuchst, ist das schlecht. Weil dann der Gastgeber kommt. Der Gastgeber sagt zu dir: Steh auf. Du sitzt hier falsch. Setz dich an eine andere Stelle. Dann musst du dich auf einen anderen Platz setzen. Das ist peinlich. Die anderen Gäste lachen dich aus. Jesus erklärte weiter: Bei Gott ist es auch so. Gott will euch selber zeigen, wo euer Platz bei Gott ist. Auf diesem Platz ist es für euch am besten. Dann sagte Jesus noch etwas. Jesus sagte: Leute zum Essen einladen ist gut. Aber ihr sollt die armen Leute einladen:
Zum Beispiel:
– Die hungrigen Menschen.
– Und lahme Menschen.
– Oder blinde Menschen.
– Oder obdachlose Menschen.
Dann tut ihr wirklich etwas Gutes.
Dann freut sich Gott.
Gott wird sich eines Tages bei euch bedanken.
© katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Hochmut kommt vor dem Fall!“ - Dieses Sprichwort ist uns vertraut. Und bei etlichen Diktatoren der Geschichte hat es sich auch bewahrheitet: Mussolini, Hitler, Ceaucescu. Sie wurden gestürzt bzw. haben sich selbst gerichtet. Der fade Beigeschmack in ihrer Lebensgeschichte: Sie haben unzählige Unschuldige durch ihre Entscheidungen in Unglück und Verderben gestürzt. Und auch unsere Zeit kennt sie bedauerlicherweise: die Diktatoren, die ohne Rücksicht auf Verluste ihren Willen durchzusetzen versuchen und Leid und Elend über Menschen bringen. Die Putins, Bolsonaros, Kim Yong Uns unserer Tage.
Diesen Erfahrungen stellen die Texte der Heiligen Schrift heute die Erfahrung und die Bedeutung der Bescheidenheit und der Demut gegenüber. Sich selber zurücknehmen zu können, sich nicht selber in den Mittelpunkt stellen zu wollen, nicht nur den eigenen Willen anderen aufzuzwingen, sondern bewusst mein Gegenüber in den Blick zu nehmen, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und mich um sein Wohl zu bemühen, das macht Bescheidenheit und Demut - der Mut zum Dienen - aus.
Doch gelingt uns selbst das immer wieder in unserem eigenen Leben und Alltag? Wie oft bleiben wir hinter unseren eigenen Ansprüchen und Idealen zurück? Von Friedrich Hebbel, dem bedeutenden Philosophen des frühen 19. Jahrhunderts stammt die Erkenntnis: „Der ich bin, grüßt trauernd den, der ich sein könnte.“ Eine Erfahrung, die ich nur allzu gut für mich selber unterschreiben kann.
Die zwei Seelen wohnen und streiten in unserer Brust. Die eine, die uns sagt, wie unser Leben gelingen könnte, die uns zu einem erfüllten Leben führen will und ihre Gegenspielerin, die uns auf Wege führen will, die eigentlich nicht gut für uns sind. Es liegt im Wesen unseres Mensch - Seins, dass wir uns nach Achtung und Beachtung sehnen. Wir suchen unseren Platz im Leben und wünschen uns einen Platz, an dem wir Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Wir möchten gern mitmischen im Spiel der Großen und Einflussreichen, wir wollen dabei sein bei den Erfolgreichen.
Aber das ist nicht der Blickwinkel Jesu. Er sieht nicht zuerst nach oben zu den Mächtigen, den Entscheidungsträgern. Sein Blick wendet sich zunächst nach unten zu denen, die nur allzu oft an den Rand gedrängt und dort von anderen übersehen werden. Ihnen hat er sich in besonderer Weise immer wieder zugewandt und er will unseren Blick schärfen, dass auch wir lernen mit seinen Augen zu sehen, die Menschen und die Welt aus seiner Perspektive wahrzunehmen.
Es geht nicht nur um den Platz, den wir selber in unserem Leben einnehmen. Es geht auch darum, die in den Blick zu nehmen, die von anderen übersehen werden und keinen Platz in der Mitte der Gesellschaft finden.
Es gibt so viel Leid und Elend in unserer Gesellschaft, so viel Hunger und Unfrieden in unserer Welt. Jesus will uns die Augen öffnen, will uns zeigen, wo und wie wir uns einbringen können, um diese Welt - und sei es nur ein klein wenig - menschlicher, friedlicher, versöhnter werden zu lassen.

Für Familien mit Kindern:
Der will immer der erste sein!“ Kennst du das auch? Es gibt Kinder, die immer die ersten, besten, tollsten sein wollen. „Angeber“ sagen wir da meist „Vordrängler“ oder „Besserwisser“. Mit solchen Kindern wollen die meisten icht viel zu tun haben. Da sind einem die ruhigeren, hilfsbereiten, die auch mal nachgeben und dem anderen den Vortritt geben, schon viel lieber. Denn diesen lässt man gerne mal den Vortritt und freut sich wenn sie einmal erster sind.
Lieber Gott, es ist schon manchmal schön, erster zu sein. Trotzdem möchte ich immer wieder daran denken, auch mal anderen den Vortritt zu lassen. Denn Freundschaft ist wichtiger als vornbe dran zu stehen. (dkv - Mein Sonntagblatt - 2010)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst unsere Augen öffnen für die Not und Bedürfnisse der Menschen, die mit uns dieses Leben teilen. Wir bitten dich:

➢ Für alle, die sich bemühen, das Evangelium zu leben und so anderen deine Menschenfreundlichkeit nahe zu bringen.
➢ Für alle Menschen in den Kriegs - und Krisengebieten unserer Erde, die sich sehnen nach Frieden und einem Leben in Sicherheit.
➢ Für alle Menschen, die unter den Folgen der nicht enden wollenden Dürre leiden und in ihrer Existenz bedroht sind.
➢ Für alle, die schwer erkrankt sind und für alle, die sich um sie sorgen.
➢ Für die Verstorbenen unserer Pfarreiengemeinschaft und alle, an die wir uns in dieser Stunde besonders erinnern.
Barmherziger Gott, du hat uns in deinem Sohn Jesus Christus deine Menschenfreundlichkeit gezeigt. Du bist uns nahe. Höre auf unsere Bitten und bleibe uns nahe - heute und alle Tage unseres Lebens. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser:
Herr Jesus Christus, du rufst uns an deinen Tisch und weistz uns unseren Platz zu. Im Vertrauen auf Gottes Beistand und aus seinen liebevollen Blick auf uns Menschen beten wir mit deinen Worten: Vater unser…

Lied: Gl 440, 1-4: Hilf, Herr meines Lebens...

Gebet:
Heiliger Gott,
du befähigst uns schon in dieser Welt zu einem neuen Leben.
Vergib uns, wenn wir dennoch immer wieder versagen.
Sende uns deinen Geist
und lass uns erfahren, dass du die Herzen der Menschen verwandelst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn
(Nach: Messbuch - S. 308/10)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 395, 1-3: Den Herren will ich loben...

Ausmalbild für Kinder

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