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Hausgottesdienst am
25. Sonntag im Jahreskreis B
22. September 2024

Lied:Gl 457,1-3: Suchen und fragen…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Heute wird der neue Landtag in Brandenburg gewählt. Es geht um eine neue Machtverteilung im Land. Die einen dürfen regieren, die anderen müssen in die Opposition. Um Macht und die Frage, wer der oder die Stärkere bzw. Wichtigere ist, geht es auch oft in unserem Alltag. Wer kann sich durchsetzen? Wer behält die Oberhand? Wer hat mehr Einfluss? Jesus will heute dieses bei uns so oft eingespurte Denken wieder in ein anderes Licht rücken.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 389, 5: Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet:
Liebender Gott,
wir danken dir, dass du uns das Leben geschenkt hast.
Wir danken dir für deine grenzenlose Liebe,
die wir immer wieder erfahren dürfen.
Von allen Seiten umgibst du uns
und hütest uns wie deinen Augenstern.
Lass uns alle Zeichen deiner Nähe und Liebe wahrnehmen
und darüber froh werden.
Wir danken dir für Jesus, deinen Sohn,
von dem wir lernen können,
dich und die Menschen zu lieben.
Lass uns in seiner Liebe leben und seinem Beispiel folgen,
heute und an allen Tagen unseres Lebens bis in Ewigkeit
(Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S. 151)

Halleluja: Gl 175,4 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 9, 30-37)
Jesus und seine Jünger zogen durch Galiläa. Er wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen.Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber
gesprochen, wer von ihnen der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:
Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
oder: In leichter Sprache:
Einmal wollte Jesus seinen Freunden etwas Wichtiges erklären.Jesus sagte: Ich komme von Gott. Viele Leute ärgern sich darüber. Die Leute wollen mich loswerden. Die Leute werden mich umbringen. Aber ich bleibe nur 3 Tage tot. Dann lebe ich wieder. Weil ich von Gott komme.
Die Freunde konnten Jesus nicht verstehen. Die Freunde dachten, dass Jesus einmal ein großer König wird. Die Freunde überlegten: Wenn Jesus ein König wird, dann werden wir auch berühmt. Weil wir die Freunde von Jesus sind. Die Freunde wollten die Diener vom König werden. Die Freunde überlegten, wer der wichtigste Diener wird. Und redeten darüber.Aber bei Jesus sind andere Sachen viel wichtiger. Das wollte Jesus den Freunden erklären.
Dafür nahm Jesus ein Kind in seine Arme. Jesus sagte zu den Freunden:
Einige Menschen sind wichtiger als die Diener von einem König. Zum Beispiel dieses kleine Kind. Kleine Kinder muss man beschützen. Für kleine Kinder muss man sorgen.Und für schwache Menschen muss man sorgen. Zum Beispiel für kranke Menschen.Oder für alte Menschen.
Das sollt ihr tun. Das ist wichtig. Ihr sollt euch um schwache Menschen kümmern.Wenn ihr das tut, dann seid ihr meine Diener. Wenn ihr meine Diener seid, gehört ihr zu Gott. Das ist das Wichtigste. © katholisches bibelwerk

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Die Mitte hat für uns eine besondere Bedeutung. Wer bzw. was im Mittelpunkt steht oder in die Mitte gerückt wird, ist besonders wichtig. Das erleben wir auch im Sport - bei den Olympischen Spielen, bei Welt - und Europameisterschaften. Der Sieger steht in der Mitte des Siegerpodestes. Er überragt die anderen. Auch in der Politik und der Gesellschaft erleben wir es immer wieder, wie sich Menschen in den Mittelpunkt stellen wollen, um möglichst viel Beachtung zu erlangen.
Auch die Jünger Jesu scheinen dieser Verlockung erlegen zu sein. Statt betroffen zu sein von seiner Ankündigung, bald leiden und sterben zu müssen, machen sie sich Gedanken, wer von ihnen wohl der wichtigste sein könnte. Sie haben nicht verstanden, was Nachfolge Jesu im Letzten bedeutet. Auch Jesus wird einmal in der Mitte zu finden sein. Allerdings in der Mitte von drei Kreuzen - in der Stunde seiner tiefsten Erniedrigung. Sein Weg auf Erden ist nicht der Weg nach oben, sondern der nach unten. Sein Weg auf Erden drängt nicht zum Mittelpunkt, sondern an die Ränder der Gesellschaft. Er geht bewusst zu denen, die kaum oder keinen Einfluss haben, die von den anderen gern übersehen werden, die keine Stimme haben, die machtlos sind. Er macht das fest an dem Kind, das er
in die Mitte stellt. Martin Ebner spricht in seinem Kommentar zum Markus-Evangelium von so genannten „Tischsklavenkindern“, die zur Zeit Jesu, die von ihren Eltern in fremde Häuser „vermietet“ wurden, um bei Gastmählern kleine Dienste zu verrichten: den gästen die Schuhe ausziehen, ihnen Wasser zum Händewaschen bringen usw. In der gesellschaftlichen Rangordnung standen sie ganz unten. Das will Jesus vor Augen stellen, wen er ein solches Kind in die Mitte rückt. Er will deutlich machen, im Reich Gottes zählt nicht in erster Linie die Leistung oder der gehobene gesellschaftliche Rang. Gott hat vor allem die Ohnmächtigen, die Hilflosen, die Schwachen, die vermeintlichen Verlierer im Blick. Sie stehen bei ihm im Mittelpunkt.
Heike Helmchen - Menke schreibt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“ zu dieser Schriftstelle: Das Evangelium verleitet leicht dazu, die Ansagen Jesu auf die Mächtigen, 'die da oben' zu beziehen. Das steht dort jedoch nicht. Es gilt vielmehr für alle Gemeinschaften - jeder und jede ist gemeint, zu schauen, was die anderen brauchen. Dazu gehört wohl auch, die eigenen Schwächen anzuerkennen, die Fassade der Perfektion bröckeln zu lassen, selbst als „Kleiner“ um Hilfe zu bitten.
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. Darauf verweist der dänische Religionsphilosoph Sören Kierkegaard und will damit deutlich machen: Schau nicht so sehr auf die anderen. Achte auf die Talente und Begabungen, die dir selber mitgegeben wurden. Achte auf deine ganz persönliche Würde, die dir Gott als sein Kind geschenkt hat. Eifersucht und Neid sind oft die Ursache von Streit und Krieg. Der Weg zu einem guten, friedlichen Miteinander führt über die Annahme des eigenen Lebens und Seins. Wer sich selbst und sein Leben annimmt und aus dieser Perspektive heraus dem anderen gerne gönnt, kann in gutem, ehrlichem Miteinander mit Anderen leben.
Für Familien mit Kindern:
Zur Zeit Jesu waren Kinder nicht besonders angesehen. Sie sollten den Eltern gehorchen und zu Hause mithelfen. Die wirklich wichtigen Leute waren andere, die Reichen und Mächtigen, diejenigen, die im Tempel ganz vorne mit dabei waren. Jesus aber stellt ein Kind in die Mitte und zeigt damit: bei ihm sind diejenigen die Ersten, die auf Schutz und Hilfe angewiesen sind: Wer ist bei dir gerade der Erste?
Jesus, du unterscheidest nicht in wichtig und unwichtig.
Bei dir ist jeder Mensch wichtig.
Deshalb will ich keine Unterschiede machen
und für alle da sein, die meine Hilfe brauchen.
(dkv - Mein Sonntagblatt - 2014)

Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, ein Kind stellst du in die Mitte als Sinnbild für alle Schwachen, Ohnmächtigen und Hilfsbedürftigen. Im Vertrauen auf deine Gegenwart mitten unter uns bitten wir dich:
➢ Für alle, denen in Kirche, Staat und Gesellschaft Macht, damit aber auch viel Verantwortung anvertraut ist.
➢ Für alle, die die ihnen anvertraute Macht missbraucht haben oder immer noch missbrauchen.
➢ Für alle, die unter einem solch verantwortungslosen Verhalten bis heute leiden müssen.
➢ Für alle, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich um Hilfsbedürftige und an den Rand Gedrängte kümmern und sich für sie einsetzen.
➢ Für unsere Verstorbenen und alle, die um sie trauern.
Herr, unser Gott! Du stehst auf der Seite der Schwachen, der Notleidenden. Du willst, dass alle zu einem guten und erfüllten Leben finden. Hilf uns, zu erkennen, wo und wie wir unseren Beitrag dazu leisten können. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Jesus, durch das Kind in der Mitte willst du uns zeigen: Wir alle sollen uns als Kinder des Vaters im Himmel verstehen. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied:Gl 448, 1-4: Herr, gib uns Mut zum Hören...
Gebet:
Naher Gott,
du wendest dich uns zu
und willst uns begleiten.
Lass uns deine Nähe auch im Alltag spüren.
Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn,
den du uns als Bruder in die Welt gesandt hast. Amen
(Regina Kraus - „---da berühren sich Himmel und Erde - S. 135)

Segen:
Der Herr segne und behüte dich,er schaue dich an mit seinen Augen voller Liebe,er schenke dir seine Zuwendung und stütze dich. (Arge Liturgie)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 832, 1+3: Herr, wir bitten, komm und segne uns…

Ausmalbild für Kinder

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