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Hausgottesdienst am
25. Sonntag im Jahreskreis C
18. September 2022

Lied: Gl 803, 1+2: Unser Leben sei ein Fest …

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Unser Leben sei ein Fest, Jesu Geist in unserer Mitte...Das wünschen wir uns für diese Stunde des Gebetes, des Singens, des Zur - Ruhe - Kommens: dass der Geist Jesu in unserer Mitte sei. Aber nicht nur jetzt, wenn wir Gottesdienst feiern, sondern auch wenn wir wieder hinaustreten in unseren Alltag, in unsere Pflichten und Aufgaben, die uns so sehr fordern. Der Geist Jesu, der Heilige Geist möge auch dann unser Denken, Reden und Handeln bestimmen.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 400: Ich lobe meinen Gott...

Gebet:
Liebender Gott,
wir danken dir, dass du uns das Leben geschenkt hast.
Wir danken dir für deine grenzenlose Liebe,
die wir immer wieder erfahren dürfen.
Von allen Seiten umgibst du uns
und hütest uns wie deinen Augenstern.
Lass uns alle Zeichen deiner Nähe und Liebe wahrnehmen
und darüber froh werden.
Wir danken dir für Jesus, deinen Sohn,
von dem wir lernen können,
dich und die Menschen zu lieben.
Lass uns in seiner Liebe leben und seinem Beispiel folgen,
heute und an allen Tagen unseres Lebens bis in Ewigkeit
(Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S. 151)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 16, 10-13)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
oder: In leichter Sprache:
Jesus sagte zu den Menschen: Ihr sollt mit eurem Geld auch überlegen und schlau sein. Ihr sollt überlegen, ob ihr Geld an arme Leute spenden könnt. Dann werden die armen Leute eure Freunde. Gott freut sich, wenn ihr armen Leuten helft. Gott wird sich eines Tages dafür selber bei euch bedanken. Einige Leute haben viel Geld. Diese Leute können viel Geld spenden. Andere Leute haben wenig Geld. Diese Leute können wenig Geld spenden. Das Wichtigste beim Geld ist: Ihr sollt nicht für euch alleine Geld sparen und sammeln. Ihr sollt immer auch auf die anderen Leute achten. Ihr sollt die anderen Leute wie Freunde behandeln. Freunde verteilen das Geld gerecht. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Einmal besuchte ein Indianer einen weißen Mann, mit dem er befreundet war. In einer Stadt zu sein, mit all dem Lärm, den Autos und den vielen Menschen war ganz neuartig und ein wenig verwirrend für den Indianer. Die beiden Männer gingen eine Straße entlang, als plötzlich der Indianer seinen Freund antippte und ruhig sagte: „Hörst du auch, was ich höre?“
Der Freund des Indianers horchte und sagte dann: „ Ich höre das Hupen der Autos, das Rattern der Omnibusse und die Stimmen der vielen Menschen. Was hörst du denn?“ Der Indianer antwortete:„Ich höre ganz in der Nähe eine Grille zirpen.“ Sein Freund horchte und schüttelte den Kopf: „Du musst dich täuschen. Selbst wenn es hier irgendwo eine Grille gäbe, würde man ihr Zirpen bei all dem Lärm nicht hören.“
Der Indianer blieb aber vor einer Hauswand stehen. Er schob die Blätter eines Wilden Weins auseinander und tatsächlich saß da eine Grille.
Als sie weiter gegangen waren, sagte der weiße Mann zu seinem Freund: „ Dein Gehör ist eben besser geschult als meines. Indianer können besser hören.“ Der Indianer schüttelte den Kopf: Du täuschst dich, mein Freund. Ich will es dir beweisen.“
Er holte ein 50 - Cent Stück hervor und warf es auf das Pflaster. Es klimperte und etliche Passanten sahen sich um. Endlich hob einer das Geldstück auf und ging seines Weges. „Siehst du,“ sagte der Indianer, „das Geräusch der Münze war nicht lauter als das der Grille und doch hörten es viele Menschen. Der Grund dafür liegt darin, dass wir alle stets das gut hören, worauf wir zu achten gewohnt sind.“

Was diese kurze Alltagsgeschichte beschreibt ist die so genannte „selektive Wahrnehmung.“ Dinge, die mir wichtig sind, fallen mir immer und überall auf. Anderes, was mir nicht so wesentlich erscheint, entgeht meiner Aufmerksamkeit.
Und so stellt sich einem jeden und einer jeden von uns die Frage: Was ist mir wichtig.
Worauf baue ich meine Vorstellung vom Leben auf? Nach welcher Maxime lebe ich?
Es gibt ja etliche geflügelte Worte, die uns ein solches Lebensmodell anbieten: „Geld regiert die Welt!“ - „Hast du was, dann bist du was!“ „Über Geld spricht man nicht. Geld hat man.“ Oder ist es doch das, das uns das heutige Evangelium ans Herz legt: „Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Dabei wissen wir auch alle. Ganz ohne Geld geht es auch nicht. „Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein.“ - wie es ein anderes Sprichwort ausdrückt. Auch von Jesus hören wir, dass er Judas damit betraut hatte, die gemeinsame Kasse der Jünger zu verwalten. Er fordert auch dazu auf, die geforderten Steuern zu zahlen.
Entscheidend aber ist das kleine Wort „dienen“. Ihr könnt nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon. Wer in Dienst genommen ist, der ist nicht mehr ganz frei. Er hat sich in eine gewisse Abhängigkeit begeben, die ihn auch einengt, einschränkt, die Auswirkungen hat auf sein Leben. Er bestimmt nicht mehr ganz frei über sein Leben und seine Lebensgestaltung, sondern ist zu einem Teil zumindest fremd bestimmt, von außen gesteuert.
Was ist das, was uns von außen steuert, wo werden wir bewusst oder unbewusst fremd bestimmt, manipuliert. Was gaukelt uns die Werbung nicht alles vor, was unabdingbar zu einem erfüllten Leben gehören würde. Was soll man sich nicht alles anschaffen, um ein glückliches Leben zu führen. Dabei gilt aber doch auch immer das Wort zu bedenken: Ich habe alles, was ich brauche. Brauche ich aber auch alles, was ich habe.
Oder blicken wir auf unsere leistungsorientierte, kapitalistisch geprägte Gesellschaft.
Erfolg, Karriere, Weiterkommen, Prestige, Image - das sind ganz wichtige Begriffe in dieser Welt der Reichen, der Mächtigen, der Erfolgreichen. Und wenn sich der Erfolg nicht von selbst einstellen will, dann muss eben mehr oder wenig nachgeholfen werden: da ein Mobbing, dort eine kleine Bestechung, dort eine kleine Preisabsprache, dort ein bisschen Klüngelei. Oftmals bleiben dabei die Kleinen, die Wehrlosen auf der Strecke.
Die Worte des Amos und die Worte Jesu sagen uns dagegen: Spielt dieses Spiel nicht mit.
Klinkt euch aus. Stellt euch quer. Bedient eben nicht die Erwartungen einer reinen Leistungsgesellschaft, sondern gebt der Welt, in der ihr lebt nach euren Kräften ein menschliches, ein soziales Angesicht. Ihr könnt nicht zwei Herren dienen. - Und das Vorbild, das uns unser Herr mit auf den Weg gegeben hat, ist eindeutig.

Für Familien mit Kindern:
Es kann einen stolz machen, wenn man Verantwortung übertragen bekommt. Es zeigt, dass jemand anderer mir etwas zutraut. Manchmal ist es aber auch schwer, Verantwortung übernehmen zu sollen. Denn manchmal hat m,an wenig zeit, keine Lust oder denkt einfach nicht daran, sich um das, was einem anvertraut ist, zu kümmern. Aber Verantwortung kann man lernen und üben; denn wer in kleinen Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in großen.
Lieber Gott, ich weiß, Verantwortung zu übernehmen, ist oft nicht leicht. Ich will mich trotzdem bemühen und mich diese Woche besonders um...(überlege dir einen bestimmten Menschen oder eine bestimmte Aufgabe) kümmern. Hilf mir dabei, immer wieder daran zu denken.
(Nach: dkv - Mein Sonntagsblatt)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du hast dich immer auf die Seite der Kleinen, der Benachteiligten, der Ausgegrenzten gestellt. Wir bitten dich:

➢ Auch in unserer Zeit leiden Menschen unter Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Gewalt. Schenke ihnen Kraft, dass sie an diesen Erfahrungen nicht zerbrechen.
➢ Auch in unserer Zeit setzen sich Menschen ganz persönlich oder in Gruppen und Institutionen für mehr Recht und Gerechtigkeit in unserer Welt ein. Verleihe ihnen einen langen Atem, dass sie sich nicht entmutigen lassen.
➢ Wir beten für alle, die in deiner Kirche versuchen, das Evangelium zu leben, mitzubauen am Reich Gottes, in dem Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit erfahrbar werden sollen.
➢ Wir beten für alle unsere Verstorbenen: für die Verstorbenen unserer Pfarreiengemeinschaft und für alle, die uns in unserem Leben lieb und wichtig waren.
Herr, unser Gott! Alles, was wir haben, verdanken wir dir. Weite unseren Blick, damit wir die nicht übersehen, die am Rand des Lebens stehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser:
Jesus, in deiner Sorge um die Menschen begleitest du auch unser Leben. Du weißt, was wir im Letzten zum Leben brauchen. Voll Vertrauen beten wir mit deinen Worten:
Vater unser…

Lied: Gl 474,1+4: Wenn wir das Leben teilen...

Gebet:
Naher Gott,
du wendest dich uns zu
und willst uns begleiten.
Lass uns deine Nähe auch im Alltag spüren.
Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn,
den du uns als Bruder in die Welt gesandt hast. Amen
(Regina Kraus - „---da berühren sich Himmel und Erde - S. 135)

Segen:
Der Herr segne und behüte dich,
er schaue dich an mit seinen Augen voller Liebe,
er schenke dir seine Zuwendung und stütze dich. (Arge Liturgie)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 833, 1-3: Möge die Straße uns zusammenführen…

Ausmalbild für Kinder

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