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Hausgottesdienst am
26. Sonntag im Jahreskreis C
25. September 2022

Lied: Gl 459, 1-4: Selig seid ihr…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Krieg und Frieden; Armut und Reichtum; Gesundheit und Krankheit stehen sich in unserer Welt oft gegenüber. Die Welt sehnt sich nach Heilung, Versöhnung, Frieden. Was kann mein, was kann unser Beitrag sein? Wie kann ich, wie können wir die Welt ein klein wenig besser machen an dem Ort, an dem wir stehen? Das Evangelium will uns darauf eine Antwort geben.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 810: Ehre dir, Gott, im heilgen Thron...

Gebet:
Gott,
durch Jesus, deinen Sohn, wissen wir,
dass die Liebe die einzige Kraft ist,
die unsere Welt verändern
und Himmel und Erde miteinander verbinden kann.
Um diese einzig wichtige Kraft bitten wir dich
durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn,
der mit dir lebt und herrscht,
heute und in Ewigkeit (Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S. 79)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 16,19-31)
Jesus sprach zu den Pharisäern: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
oder: In leichter Sprache:
Einmal erzählte Jesus die Geschichte von einem armen Mannund von einem reichen Mann. Jesus wollte mit der Geschichte erklären: Warum es wichtig ist, dass die reichen Leute sich um die armen Leute kümmern. Die Geschichte von Jesus ging so: Es war einmal ein reicher Mann. Der reiche Mann hatte herrliche Kleider. Und jeden Tag das allerbeste Essen. Und ein großes, gemütliches Haus. In der gleichen Zeit lebte ein armer Mann. Der arme Mann hieß Lazarus. Lazarus hatte nichts zu essen. Und nichts Warmes zum Anziehen. Und kein Haus zum Wohnen. Außerdem war Lazarus krank. Lazarus saß den ganzen Tag draußen vor dem Haus von dem reichen Mann. Lazarus dachte, dass der reiche Mann ihm etwas zu essen gibt. Aber das tat der reiche Mann nie. Nur manchmal kamen einige Hunde. Und schnüffelten an Lazarus. Eines Tages starb Lazarus. Lazarus kam in den Himmel zu Gott. Und zu den Freunden von Gott. Dann starb auch der reiche Mann. Der reiche Mann kam in die Unterwelt. In der Unterwelt sind die Menschen, die mit Gott nichts zu tun haben wollen. Und die mit den Freunden von Gott nichts zu tun haben wollen. Und die sich nie um andere Leute gekümmert haben. In der Unterwelt ging es dem reichen Mann schlecht. Der reiche Mann hatte Schmerzen. Und Hunger. Und Durst. Er fühlte sich ganz alleine. Der reiche Mann konnte Lazarus bei Gott im Himmel sehen. Der reiche Mann merkte, dass Lazarus bei Gott im Himmel glücklich war. Und dass Lazarus jetzt ganz gesund war. Und genug zu essen hatte. Und zu trinken. Und zum Anziehen. Und dass Lazarus viele gute Freunde bei Gott im Himmel hatte. Einer von den Freunden hieß Abraham. Der reiche Mann rief laut: Abraham. Du sollst Lazarus zu mir schicken. Lazarus soll mir frisches Wasser zu trinken geben. Hier in der Unterwelt ist es ganz schrecklich. Abraham sagte zu dem reichen Mann: Nein. Das geht nicht. Lazarus kann nicht zu dir kommen. Kein Mensch kann von Gott im Himmel zu euch in die Unterwelt kommen. Dafür gibt es keinen Weg. Außerdem denk mal nach: Lazarus hat das ganze Leben lang vor deinem Haus gesessen. Lazarus hatte keinen Platz zum Wohnen. Lazarus war krank. Und hatte Hunger. Und Durst. Und nichts zum Anziehen. Aber du hast Lazarus nie geholfen. Der reiche Mann sagte zu Abraham: Ja, das stimmt. Aber dann soll Lazarus wenigstens zu meiner Familie gehen. Lazarus soll meiner Familie sagen: Ihr sollt den Armen helfen. Damit ihr zu Gott in den Himmel kommt. Bei Gott im Himmel ist es schön. In der Unterwelt ist es schrecklich. Abraham sagte zu dem reichen Mann: Nein. Lazarus soll nicht zu deiner Familie gehen. Deine Familie weiß selber, dass ihr den armen Leuten helfen sollt. Weil alles in der Bibel steht. Aber deine Familie lacht über die Bibel. Und über alles, was in der Bibel steht. Und über Gott. Wenn Lazarus zu deiner Familie geht, dann lacht deine Familie auch über Lazarus. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Es war wohl eines der eindrücklichen Bilder im Rahmen der Beisetzungsfeierlichkeiten für Königin Elisabeth II. am vergangenen Montag, als in der St. Georgs - Chapell gegen Ende des Aussegnungsgottesdienstes Krone, Reichsapfel und Zepter vom Sarg genommen und auf dem Hochaltar abgelegt wurden - sichtbares Zeichen, dass mit dem Tod der Monarchin ihre weltliche Macht zum Ende gekommen ist. Nur der Sarg ohne die königlichen Insignien wurde in die Gruft abgelassen.
Ein ähnlicher Ritus findet sich in der Tradition des ehemaligen österreichischen Kaiserhauses. Als mit Zita die letzte Kaiserin gestorben war und sie in der Kapuzinergruft in Wien beigesetzt werden sollte, musste der Sarg am geschlossenen Hauptportal stoppen.
Ein Kapuzinerpater fragte auf das Klopfen am Portal: Wer gewährt Einlass? Und dann wurden sämtliche Hoheitstitel der Kaiserin aufgezählt. Doch am Ende sprach der Kapuziner: Wir kennen sie nicht! Diese Ritual wiederholte sich ein zweites Mal mit einer deutlich verkürzten Auflistung ihrer Titel. Trotzdem antwortete der Kapuziner in der gleichen Weise: Wir kennen sie nicht! Nach dem dritten Klopfen hieß es dann schlicht und ergreifend: Zita - ein sündiger Mensch! und der Pater sprach: Sie möge eintreten.
Sic transit gloria mundi - So vergeht der Ruhm der Welt. Das wird uns bei den Beisetzungen der Großen und Mächtigen immer wieder deutlich. Auch für sie hat das letzte Hemd keine Taschen und niemand kann etwas von seinem Reichtum, seiner Macht, seinem Pomp mit hinübernehmen ins Jenseits.
Diese Weisheit stellt uns auch das Schicksal des Reichen im heutigen Evangelium vor Augen. Ja mehr noch! Er verliert mit seinem Tod nicht nur allen Reichtum und Einfluss. er findet sich auch noch in der Unterwelt wieder - an einem Ort der Qualen und der Schmerzen.
Diese Erzählung macht uns drastisch deutlich, dass bei Gott anscheinend so ganz andere Kriterien gelten als in unserem weltlichen und irdischen Leben. Auf die Frage „Haben oder Sein?“ lautet die Antwort Gottes ganz klar: „Sein!“. Das Da - Sein für Andere, die Bereitschaft, vom eigenen Besitz, vom eigenen Reichtum abzugeben und mit dem zu teilen, der es nötiger hat, das sind die Grundeinstellungen, die bei Gott zählen. Es ist die große Gefahr, über dem eigenen Besitz, dem eigenen Wohlstand und dem eigenen Wohlbefinden den zu vergessen, dem es schlechter geht. Man will das Elend des Anderen nicht sehen, weil es den eigenen Lebensentwurf stört.
Aber die Vorzeichen können sich ändern. Lange Zeit war der Krieg in der Ukraine weit, weit weg. Wir waren anfangs noch sehr betroffen, haben Friedensgebete organisiert, doch zwischenzeitlich hatte man sich mit der Berichterstattung arrangiert. Erst in den letzten Wochen, wo die Auswirkungen der Sanktionen Russlands auch uns direkt betreffen, wächst wieder ein breiteres Problembewusstsein. Wo Gas fehlt, wo vieles teurer wird oder nicht mehr auf dem Markt ist, da erkennen wir wieder schmerzlich, wie vernetzt unsere Welt und die Menschheit untereinander ist.
Jesus spricht immer wieder von der „größeren Gerechtigkeit“, die mit dem Reich Gottes einher gehen sollen, eine Gerechtigkeit, die allen zugute kommen soll, nicht nur den Reichen und Mächtigen, sondern auch und gerade auch den Kleinen, den Ohnmächtigen, den Schutzbedürftigen.
Immer wieder tun sich Abgründe zwischen Menschen auf, die Menschen voneinander trennen, Wege zu einander verhindern. Aber wir müssen uns mit diesen Abgründen nicht abfinden. Wir können versuchen, unseren Beitrag zu leisten, um diese Abgründe aufzufüllen, zu schließen und neu Wege aufeinander zu zu bahnen.
Für Familien mit Kindern:
Wenn wir von Armut in anderen Ländern hören, dann fühlen wir uns oft hilflos, weil man so wenig dagegen tun kann, Aber es gibt auch viel Leid bei uns, bei dem jeder durchaus helfen kann. Z.B. wenn jemand ausgelacht wird, wenn alte oder behinderte Menschen deine Hilfe brauchen oder wenn jemand alleine ist, wenn jemand krank ist usw. Wie schwer es ist, Armut und Leid in nächster Nähe wahrzunehmen, zeigt Jesus uns in der Erzählung vom reichen Mann, der den armen Lazarus nicht sehen wollte. Machen wir es besser und helfen da, wo wir können.
Lieber Gott, gib mir offene Augen und ein offenes Herz, damit ich die Not der anderen sehe und handle, wenn andere meine Hilfe brauchen. (dkv - Mein Sonntagsblatt 2010)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben…

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, immer wieder ist unser Leben auch geprägt von Leid und Sorge. Oftmals fügen wir uns gegenseitig Leid zu; machen uns das Leben gegenseitig unnötig schwer. Du hast uns gezeigt, wie wir leben sollen. Wir bitten dich:

➢ Für alle Einsamen, die an den Rand Gedrängten, die von Anderen übersehen werden…
➢ Für jene, die in ihrem Leben auf falsche Wege geraten sind und nicht mehr zurück finden…
➢ Für alle, die auf der Suche sind nach einem neuen Sinn und einer neuen Orientierung für ihr Leben.
➢ Für alle, die sich das eigene Leben und das Leben anderer schwer machen mit Habgier und Egoismus…
➢ Für alle unsere Verstorbenen an die wir uns jetzt besonders erinnern.
Herr, öffne unser Herz und unsere Hände, dass wir mit unserem Leben Zeugen deiner Gegenwart in unserer Welt und deiner Menschenfreundlichkeit werden und so miteinander zum Leben in Fülle finden. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.(Nach Laacher Messbuch 2022)

Vater unser:
Herr Jesus, du reichst uns das tägliche Brot und forderst uns auf, es mit anderen Menschen zuteilen. So wollen wir mit deinen Worten beten: (Nach Laacher Messbuch 2022)
Vater unser…

Lied: Gl 453, 1+3+4: Bewahre uns, Gott,...

Gebet:
Gott,
wir danken dir für Jesus Christus, deinen Sohn,
der in unserer Mitte ist und uns miteinander verbindet.
er ist Brot, das uns leben lässt,
er ist Liebe, die uns eint,
er ist Friede, der uns zusammenhält,
er ist unser Leben
heute und in Ewigkeit.
Amen (Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 111)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn…

Ausmalbild für Kinder

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