Hausgottesdienst am
28. Sonntag im Jahreskreis A
15. Oktober 2023
Lied: Gl 803, 1-3: Unser Leben sei ein Fest...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Eingeladen zu werden ist schön. Es zeigt mir: Jemand interessiert sich für mich. Ich bin ihm wichtig. Ich gehöre dazu. Woche für Woche, Sonntag für Sonntag sind wir alle eingeladen: Von Gott höchstpersönlich. Er lädt uns ein, zu ihm zu kommen, Begegnung mit ihm zu erfahren, mit ihm zu feiern. Wir wollen heute wieder dieser Einladung folgen und uns Zeit nehmen für Gott und die Fragen unseres Lebens und unseres Glaubens.
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 171: Preis und Ehre...
Gebet:
Gott,
du hast uns eingeladen,
Gäste an deinem Tisch zu sein.
Wir danken dir für deine Liebe und Nähe.
Wir bitten dich:
Lass heute an diesem Tisch unsere Freundschaft wachsen,
damit wir einander lieben und uns helfen,
Jesus nachzufolgen, der uns einen Weg zu dir zeigt.
Lass uns mit ihm zum Fest des Lebens gehen,
das du für uns bereitet hast,
heute und in Ewigkeit. Amen (Heriburg Laarmann - Das Fest unseres Lebens feiern - S. 108)
Halleluja: Gl 175,3 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 22,1-10)
Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert eingeladen zu werden. Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein. Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.
oder: In leichter Sprache
Als Jesus lebte, gab es mächtige Männer. Die mächtigen Männer wollten alles zu sagen haben. Und alles bestimmen.Zum Beispiel was die Menschen tun sollen. Und was die Menschen sagen dürfen.Und was die Menschen von Gott glauben sollen. Die mächtigen Männer passten genau auf die Menschen auf. Die mächtigen Männer passten auch auf Jesus auf. Jesus sagte zu den Menschen: Ihr sollt auf Gott hören. Ihr sollt tun, was Gott sagt. Ihr sollt nicht tun, was die mächtigen Männer sagen. Die mächtigen Männer denken nur an sich selber. Die mächtigen Männer waren wütend auf Jesus. Die mächtigen Männer sagten: Jesus hat keine Ahnung von Gott. Was Jesus sagt, ist falsch. Jesus erzählte den mächtigen Männern eine Geschichte. Damit wollte Jesus erklären, wie Gott wirklich ist. Die Geschichte ging so: Es war einmal ein König. Der König hatte einen Sohn. Der Sohn wollte heiraten. Der König bereitete die Hochzeit für den Sohn vor. Der König hatte viele Gäste eingeladen. Endlich war die Hochzeit. Alles war vorbereitet. Das Essen war fertig. Der Tisch war feierlich gedeckt. Das Hochzeits-Paar war auch da. Nur die Gäste fehlten noch. Kein einziger kam zur Hochzeits-Feier. Der König schickte die Diener los. Die Diener sollten die Gäste holen. Aber die Gäste hatten keine Lust. Die Gäste wollten nicht kommen. Ganz im Gegenteil. Einige Gäste verhauten die Diener. Einige Gäste brachten sogar die Diener vom König um. Der König wurde wütend. Der König tobte. Der König schickte Soldaten. Die Soldaten machten die Häuser von den Gästen kaputt. Der König sagte zu den Dienern: Die Gäste sollen nicht mehr zu unserer Hochzeit kommen. Jetzt sollen andere Gäste kommen. Zum Beispiel Obdachlose von der Straße. Oder arme Leute. Oder Leute, die keine Freunde haben. Guckt, wo Leute sind. Ladet die Leute ein. Die Diener gingen überall herum. Und luden die anderen Leute ein. Die Leute freuten sich. Der Festsaal wurde voll. Alle Gäste setzten sich an den Tisch. (Katholisches Bibelwerk)
Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
Ein Fest zu feiern ist eine schöne Sache. Ein bestimmter Anlass soll gebührend gewürdigt werden. Einladungen werden versendet, Tischkarten geschrieben, Tische gedeckt, Essen und Getränke vorbereitet. Und dann trudelt eine Absage nach der anderen ein: Ärgerlich!
Aber keiner von uns käme doch auf die Idee, loszuziehen und die säumigen Gäste ums Leben zu bringen. Was nimmt Gott in diesem Evangelium und in dem des letzten Sonntags mit den bösen Pächtern für erschreckende Züge an? Viele von uns stehen immer noch unter dem Eindruck der verstörenden Bilder aus Israel und dem Gazastreifen aus der vergangenen Woche und denken vielleicht: So kann Gott doch nicht handeln!
Doch wir dürfen nicht vergessen: Wir haben hier ein Gleichnis vor uns, keine historische Dokumentation. Die Diener von denen letzten Sonntag die Rede war und diesen Sonntag die Rede ist, sind die Propheten des Alten Testaments, die immer wieder im Auftrag Gottes aufgebrochen sind, um das Volk Gottes zu Umkehr und Neubeginn mit Gott zu rufen, die aber allzu oft und immer wieder das sprichwörtliche „Prophetenschicksal“ erlitten haben, dass sie nämlich für ihre Botschaft lächerlich gemacht, vertrieben, geschlagen, gesteinigt, ermordet wurden. Der zerstörte Weinberg des vergangenen Sonntags; die zerstörte Stadt dieses Sonntag ist ein Bild zum einen für die Zerstörung Jerusalems am Beginn des Babylonischen Exils 589 v. Chr. bzw. eine Andeutung auf die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. Beide Male fiel Jerusalem in Schutt und Asche und beide Male haben die Theologen ihrer Zeit diese Katastrophe als Folge der fehlenden Hinwendung des Volkes Gottes zu Gott bzw. seinem verheißenen Messias gedeutet.
Gott ist und bleibt ein Gott des Lebens. Er will Leben für die Menschen, erfülltes, gelingendes Leben. Doch dieses Leben fällt uns nicht automatisch in die Hände. Es braucht unser Mittun. Es braucht, dass wir das Wort Gottes an uns nicht nur hören, sondern uns auch darauf einlassen, dass wir uns damit auseinandersetzen und überlegen, welche Folge es für unser Leben haben kann und soll. Wir alle sind Gerufene, Eingeladene. Aber dieser Ruf, diese Einladung wartet auf eine Antwort, eine Reaktion, die zeigt, dass uns dieser Ruf, diese Einladung nicht gleichgültig lässt, sondern wir uns wirklich davon ansprechen lassen.
Am Freitag und Samstag haben sich Mitglieder der beiden Gemeindeteams von St. Kilian und St. Laurentius getroffen, um die kommenden Aufgaben der kommendenWochen und Monate in den Blick zu nehmen. Der Freitagabend war geprägt von einem „spirituellen Abend - Weg“ durch den Schönbusch. An der letzten Station, dem Irrgarten, ging es um die Frage: Was ist unsere Mitte und wie finden wir dorthin? Mit dieser Frage gingen wir durch den weiteren Verlauf unserer Überlegungen, die im Schlussimpuls in einer jüdischen Lehrerzählung mündete:
Rabbi Jizchak Meir erging sich einmal an einem Spätsommerabend mit seinem Enkel im Hof des Lehrhauses. Er begann zu reden: Wenn einer Rabbi wird, müssen alle nötigen Dinge da sein: ein Lehrhaus und Zimmer und Tische und Stühle, und einer wird Verwalter und einer wird Diener und so fort. Und dann kommt der böse Widersacher und reißt das innerste Pünktlein heraus, aber alles andere bleibt wie zuvor, und das Rad dreht sich weiter, nur das innerste Pünktlein fehlt!" Der Rabbi hob die Stimme: "Aber Gott helfe uns: Man darf’s nicht geschehen lassen." (Martin Buber - Erzählungen der Chassidim - S. 830)
Dieses innerste Pünktlein sollte für uns Christen Jesus Christus sein mit seiner Botschaft von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden für alle Menschen dieser Erde sein und der Vater im Himmel, in dessen Namen Jesus in unsere Welt gekommen ist. Jesus will nicht nur in unserer Mitte sein, wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind. Er will unsere Mitte sein.
Für Familien mit Kindern:
Eine Hochzeit, das ist ein ganz besonderer Tag für die beiden Menschen, die sich das JA-Wort geben. Warst du schon einmal auf einer Hochzeit? Ein sichtbares Zeichen für die Verbindung der Eheleute ist der Ehering. Freundschaftsbänder zeigen eine Verbindung zwischen Freunden. Hast du ein Freundschaftsband? Die Bibel spricht einmal von einer dreifachen Schnur. Das soll heißen, dass Gott noch zusätzlich in diese Verbindung kommt und somit alles stabiler ist, wenn man auf Gott vertraut.
Treuer Gott, ich möchte heute für alle Eheleute beten, die schwere Zeiten durchmachen. Sei du bei ihnen, damit sie mit deiner Hilfe wieder zueinander finden. Amen
(dkv - Mein Sonntagsblatt - 2020)
Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456, 1+4
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Gebet um Frieden für die Menschen in Israel und Palästina Angesichts der anhaltenden Kämpfe und Gewalt im Nahen Osten bittet Bischof Dr. Franz Jung alle Gläubigen im Bistum Würzburg um ihr Gebet für den Frieden im Heiligen Land:
Du Gott des Friedens und der Gerechtigkeit!
Du hast den Menschen diese Welt anvertraut in gegenseitiger Sorge und Verantwortung.
In deinem Sohn Jesus Christus bist du Mensch geworden, damit dein Reich unter den Menschen Gestalt gewinnen kann und Friede und Gerechtigkeit werde. Mit dem Heiligen Geist ist uns dein Beistand geschenkt, der uns den Weg des Friedens und der Verständigung weist.
Wir sind betroffen über die Eskalation von Terror und Gewalt in dem Land, das wir als Heiliges Land bezeichnen und mit dem wir uns in besonderer Weise als Ursprung unseres Glaubens verbunden fühlen.
Wir denken an die vielen Opfer, die getöteten Kinder, Frauen und Männer in Israel und im Gazastreifen.
Wir bitten dich: Sende deinen Geist, der blinden Hass überwindet, Wege aus der Gewalt zeigt und die Herzen der Menschen öffnet füreinander statt gegeneinander. Bestärke die Verantwortlichen in Israel und der arabischen Welt, den Weg der Annäherung fortzusetzen und Lösungen für ein friedliches Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen im Heiligen Land zu finden.
Hilf, dass die Gewalt im Nahen Osten nicht zu neuem Antisemitismus führt und wir unseren jüdischen Geschwistern im Glauben in diesen schweren Tagen zur Seite stehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, was wir vor dir und dem Vater im Himmel aussprechen, bleibt oft bruchstückhaft und unvollkommen. Wir dürfen aber alles, was uns bewegt, hinein nehmen in das Gebet, das du uns gelehrt hast: Vater unser..
Lied: Gl 484, 1+4+6: Dank sei dir, Vater,...
Gebet:
Gott,
wir danken dir für die Gemeinschaft,
die wir mit dir und untereinander erfahren haben.
Lass alle, die uns heute begegnen, spüren,
dass wir deine Gäste waren.
Lass uns miteinander auf dem Weg sein
zum ewigen Hochzeitsmahl,
zu dem du uns eingeladen hast
durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. ( Nach: Heriburg Laarmann - - Das Fest unseres Lebens feiern - S. 111 )
Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied: Gl 819, 1-3: Gott sagt uns immer wieder...