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Hausgottesdienst am
28. Sonntag im Jahreskreis - B
13. Oktober 2024

Lied:Gl 484, 1+5+6: Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Am Sonntag bewusst innehalten, zur Ruhe kommen dürfen, über das eigene Leben nachdenken können, ins Gespräch zu kommen mit Menschen, die einem wichtig sind. Das ist das Geschenk, das uns Gott Woche für Woche macht. Er meint es gut mit uns. Er will uns immer wieder aufleben lassen. Er will, dass wir zu einem Leben in Fülle finden; so auch jetzt in der Begegnung mit ihm, im Hören und Einlassen auf sein Wort.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 383, 1: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt...

Gebet:
Guter Gott,
du schenkst uns so viel.
Wir wollen oft jedoch noch mehr haben.
Lehre uns zu verstehen, dass wir auch glücklich sein können,
wenn wir nicht alles bekommen, was wir haben möchten. Amen
(Elsbeth Bihler, Du hast uns eingeladen, Wortgottesdienst mit Kindern, Lesejahr B, 1998 Lahn-Verlag, Limburg , S. 222 )

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 10,17-30)
Ein Mann lief auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.
Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?
Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.
Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.
oder: In leichter Sprache:
Einmal kam ein Mann zu Jesus. Der Mann sagte zu Jesus: Du erzählst uns alles über Gott.Du weißt alles über Gott. Sag mir bitte: Was muss ich tun, damit ich bei Gott ganz glücklich werde?Jesus sagte zu dem Mann: Gott ist gut. Gott will, dass Du ganz glücklich wirst. Dafür sollst du immer auf Gott hören. Und zu allen Menschen gut sein. Du sollst zu deinem Vater und zu deiner Mutter gut sein. Du sollst zu deiner Ehe-Frau gut sein. Und nicht fremdgehen.Du sollst nicht töten. Oder lügen. Oder stehlen.Der Mann sagte zu Jesus: Jesus, das tue ich schon die ganze Zeit. Aber ich bin noch nicht ganz glücklich.Jesus freute sich. Weil der Mann noch mehr bei Gott sein wollte.Jesus sagte: Du bist schon sehr nah bei Gott. Wenn du ganz glücklich werden willst, dann verkaufe alle deine Sachen. Dafür bekommst du viel Geld. Das Geld sollst du den armen Leuten schenken. Danach kommst du mit mir. Du kannst mit mir zusammen den Leuten von Gott erzählen.Der Mann wurde traurig. Weil der Mann sehr reich war. Der Mann wollte alles für sich selber behalten. Und das Geld nicht an die armen Leute verschenken. Der Mann ging traurig von Jesus weg.Jesus merkte, dass der Mann traurig weg ging.Jesus sagte zu den Jüngern: Für reiche Leute ist es schwer, dass sie ihr Geld verschenken.Darum können reiche Leute bei Gott nur wenig glücklich werden.Die Jünger sagten zu Jesus: Wir sind deine Jünger. Wir sind immer mit dir unterwegs.Wir haben gar nichts mehr zu verkaufen. Wir können gar nichts mehr verschenken. Was ist denn mit uns?Jesus sagte zu den Jüngern: Alle Menschen, die meine Freunde sind, und die den Menschen von Gott erzählen, haben hier auf der Erde gute Freunde. Und finden ein Haus zum Übernachten. Und etwas zu essen. Alle meine Freunde sind bei Gott glücklich.
© katholisches bibelwerk

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Wir führen es oft im Mund, sprechen oft davon: Das ewige Leben. Doch wissen wir auch, was das im Letzten bedeutet? Was stelle ich mir vor unter dem „Ewigen Leben“? Das
ewige Leben bringen wir sehr schnell mit der Erfahrung von Sterben und Tod in Verbindung. Wenn jemand verstorben ist, wünschen wir ihm dieses ewige Leben, das den Tod überwindet und das wir oft gleichsetzen mit der Auferstehung, der Ostererfahrung.
Im Gespräch zwischen Jesus und dem reichen Mann wird aber auch deutlich, dass es Jesus auch bereits um dieses irdische Leben meint, wenn es um das ewige Leben geht. Er verweist den Mann auf die Einhaltung der Zehn Gebote, die unsere Beziehung zu Gott und das Zusammenleben der Menschen in geordnete Bahnen lenken wollen. Und er verweist auf unseren Lebensstil - ganz konkret auf den Umgang mit unserem Besitz, unserer Habe. Wir nennen vieles unseren Besitz. Aber besitzen wir diese Dinge oder nehmen nicht oft auch die Dinge von uns Besitz? Der Wunsch, immer das Neueste, das Beste, das Teuerste zu besitzen, kann auch zu einer Besessenheit werden, die uns einengt, die uns die Freiheit raubt. Wenn sich unser Blick nur noch auf das Materielle richtet und wir den Menschen vor uns, links oder rechts von uns aus dem Blick verlieren, dann verliert unser Leben an Qualität. Dann zählt nur noch die Quantität.
Diese kleine Wort „ewig“ können wir auch umschreiben mit „grenzenlos“, „unbegrenzt“, „unendlich“. Ein solches grenzenloses, unbegrenztes, unendliches Leben wünscht uns Jesus schon in dieser Welt. Im Johannesevangelium spricht er davon im Bild des guten Hirten: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Leben in Fülle hängt nicht vom persönlichen Besitz ab. Gefülltes und erfülltes Leben meint ein Leben, in dem ich meine Talente, meine Fähigkeiten, meine Begabungen einbringe, vor allem auch zum Wohl derer, mit denen ich dieses Leben teile. Gefülltes und erfülltes Leben meint - wie es in einem unserer Hochgebete heißt - offen zu werden, für das, was die Menschen bewegt, dass wir ihre Trauer und Angst, ihre Freude und Hoffnung teilen und als treue Zeugen der Frohen Botschaft mit ihnen Gott entgegengehen.
1200 Jahre nach dieser Begegnung Jesu mit dem reichen Mann, fasste ein junger Mann im umbrischen Assisi den Entschluss, sein wohlhabendes Elternhaus und seinen bis dahin luxuriösen Lebensstil hinter sich zu lassen, und ein Leben ganz nach dem Wort der Frohen Botschaft zu führen. Binnen kurzer Zeit scharte er Hunderte und Tausende um sich, die es ihm gleich tun wollten und bis heute wirkt dieses Beispiel des Hl. Franziskus nach.
Letzte Woche hat sich eine Wallfahrtsgruppe um unseren Bischof Franz auf die Spuren unserer Frankenapostel in Irland begeben. Das iro-schottische Mönchtum kannte drei Form des Martyriums: Das weiße Martyrium, das bedeutete, allen Besitz hinter sich zu lassen und in der Zurückgezogenheit und Einsamkeit Irlands Gott zu suchen. Das grüne Martyrium, das bedeutete, die geliebte irische Heimat zu verlassen, um das Evangelium in anderen Ländern zu verkünden, wohl wissend, nicht mehr in die irische Heimat zurück zu kehren. Und schließlich das rote Martyrium, das meint, in der Verkündigung der Frohen das eigene Leben hinzugeben, um das ewige Leben zu finden.
„Bei Gott ist nichts unmöglich“: So bietet uns das heutige Evangelium neben seiner Radikalität eine doppelte Ermutigung: Mit Gottes Hilfe können und sollen wir es schaffen, so zu leben, wie es gut und richtig ist. Das ist unser Auftrag, den wir zu erfüllen haben. Wenn wir es jedoch nicht vermögen oder versagen, dürfen wir auf die Rettung durch Gott hoffen, auf die Rettung durch den, für den alles möglich ist.“ (Laacher Messbuch 2024 - S. 860)
Für Familien mit Kindern:
Traurig geht der reiche Mann weg. Er verhält sich vorbildlich und hält alle Gebote von Jugend an. doch was Jesus von ihm fordert, das ist zu viel. Alles verkaufen und das Geld den Armen geben, das kann er nicht. Aber dann könnte wohl kaum einer in das Reich Gottes kommen. Gut, dass es bei Gott jedoch nicht nur auf unser Tun und unsere Leistung ankommt. Gott will, dass wir ins Reich Gottes gelangen, und wir dürfen vertrauen, dass diese trotz unserer Schwachheit für ihn immer wieder möglich ist.
Lehre mich, Herr, deinen Willen zu tun.(dkv - Mein Sonntagsblatt)

Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus,für dich ist das Sein wichtiger als das Haben. Wir bitten dich:
➢ Für die unzähligen Menschen, denen es überall auf der Welt am Lebensnotwendigsten fehlt.
➢ Für alle, die gefangen sind in ihren falschen Vorstellungen und Grundeinstellungen.
➢ Für alle Menschen, die auf der Suche sind nach einem sinnerfüllten Leben.
➢ Für uns selber - die wir selber oft nicht loslassen können von Macht, Geld und Besitz.
➢ Für unsere Verstorbenen, die uns bereits vorausgegangen in das Reich des Vaters.
Herr, unser Gott, du kennst unsere Bitten, noch bevor wir sie aussprechen vor dir. Wir danken dir für deine Gegenwart in unserem Leben. Halte auch weiterhin deine Hände über uns. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Vater unser:
Gott sorgt für uns - das dürfen wir erfahren. Mit den Worten Jesu wollen wir beten: Vater unser…

Lied:Gl 381, 1+4: Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus...

Gebet:
Herr, unser Gott,
dein Wort will unserem Leben immer wieder neu Orientierung und Ziel geben.
Hilf uns, auf dich zu vertrauen.
Hilf uns, los zulassen, was unser Leben einengt und uns unfrei macht.
Lass uns erfahren, dass wir von dir alles erhalten, was wir zum Leben brauchen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Segen:
Nimm dir vor,
die Dinge zu vergessen,
die dich traurig gemacht haben.
Aber vergiss niemals die Dinge,
die dich glücklich gemacht haben.
Nimm dir vor,
die Sorgen zu vergessen,
die du gehabt hast.
Aber vergiss niemals,
dich der Segenswünsche zu erinnern,
die du jeden Tag erhältst.(Aus Irland)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen…

Ausmalbild für Kinder

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