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Hausgottesdienst am
29. Sonntag im Jahreskreis - C
16. Oktober 2021

Lied: Gl 814, 1+2: Da wohnt ein Sehnen tief in uns…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
„Geschenkte Zeit“ - das will jeder Gottesdienst sein. Gott schenkt uns Zeit, damit wir zur Ruhe kommen können, über unser Leben nachdenken können, Gemeinschaft mit IHM und untereinander erfahren. Nehmen wir dieses Geschenk nun wieder mit offenen Händen und einem bereiten Herzen entgegen.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 169, 1-3: Gloria, Ehre sei Gott...

Gebet:
Herr Jesus Christus,
du bist Mensch geworden, um mit uns und für uns zu leben.
Dein Leben, deine Liebe verbinden uns miteinander zu einem Leib.
Lass uns miteinander nach deinem Wort leben und tun,
was du uns aufgetragen hast.
Darum bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst,
heute und in Ewigkeit. Amen
(Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S.107)

Lesung aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an Timotheus
Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt, von wem du es gelernt hast; denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dirWeisheit verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst. Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit; so wird der Mensch Gottes zu jedem guten Werk bereit und gerüstet sein.
Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich: Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung.

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 18, 1-8)
Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?
oder: In leichter Sprache:
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden: Ihr sollt immer beten. Ihr dürft Gott immer um Hilfe bitten. Ihr dürft Gott alles erzählen. Ihr könnt auf Gott immer vertrauen. Jesus erzählte ein Beispiel, wie wir immer zu Gott beten sollen. Das Beispiel ging so: Es war einmal eine arme Frau. Die Frau hatte keine Kinder. Und keine Verwandten. Und keine Freunde. Der Mann von der Frau war schon tot. Die Frau war ganz alleine. Da kamen Diebe zu der Frau. Die Frau konnte sich nicht wehren. Weil die Frau ganz allein war. Die Diebe klauten die Sachen von der Frau. Und das Geld. Die Frau ging zu einem Polizist. Die Frau sagte: Du sollst die Diebe fangen. Die Diebe sollen mir meine Sachen zurückgeben. Der Polizist hatte keine Lust zum Diebefangen. Der Polizist jagte die Frau weg. Aber die Frau ging jeden Tag zu dem Polizist. Die Frau nervte den Polizist jeden Tag. Die Frau sagte jeden Tag: Du sollst die Diebe fangen. Die Diebe sollen mir meine Sachen wieder geben. Die Frau hörte nicht auf, den Polizist zu nerven. Eines Tages dachte der Polizist: Ich kann das Nerven von der Frau nicht mehr aushalten. Ich fange die Diebe. Damit die Frau mich endlich in Ruhe lässt. Jesus sagte zu den Freunden: Die Frau hat den Polizist immer wieder genervt. Bis der Polizist endlich nachgibt.So sollt ihr das auch beim Beten machen. Ihr sollt immer wieder zu Gott beten. Und Gott alles erzählen. Weil ihr wisst, dass Gott euch helfen will. Gott freut sich. Gott hört euch immer. Und will euch helfen. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Am vergangenen Dienstag waren es sechzig Jahre, dass das II. Vatikanishce Konzil von Papst Johannes XXIII. feierlich eröffnet wurde. Die Situation damals ähnelte in einigem der unserer Tage:
Damals war es die Kubakrise, die die Welt an den Rand eines III. Weltkrieges brachte.
Heute schwebt über der Welt das Damoklesschwert einer nuklearen Bedrohung im Rahmen des Ukraine-Kriegs.
Damals gab es von Seiten Johannes XXIII. das Bestreben, im Rahmen eines von ihm so genannten „aggiornamento“, einer „Verheutigung“, die Kirche den Erfordernissen der aktuellen Zeit anzupassen. Heute mühen sich Papst Franziskus und der „SynodaleWeg“ um einen Reformprozess für unsere Kirche.
Diese Erneuerungsbestrebungen polarisieren damals wie heute. Auch damals gab es überaus kritische Stimme - vor allem in der Kurie, die mit dem Konzil den Untergang der katholischen Kirche kommen sahen. Und auch heute regt sich weltkirchlich, aber auch in der deutschen Kirche Widerstand. Auch heute gibt es Fraktionen mit einem großen Beharrungswillen, die einfordern: Alles soll bleiben wie es ist.
Die Worte Johannes XXIII. aus seiner Eröffnungsansprache des Konzils haben diesbezüglich nichts an Aktualität verloren:
In der täglichen Ausübung unseres Hirtenamtes verletzt es uns, wenn wir manchmal Vorhaltungen von Leuten anhören müssen, die zwar voll Eifer, aber nicht gerade mit einem sehr großen Sinn für Differenzierung und Takt begabt sind. In der jüngsten Vergangenheit bis zur Gegenwart nehmen sie nur Missstände und Fehlentwicklungen zur Kenntnis. Sie sagen, dass unsere Zeit sich im Vergleich zur Vergangenheit nur zum Schlechteren hin entwickle. Sie tun so, als ob sie nichts aus der Geschichte gelernt hätten, die doch eine Lehrmeisterin des Lebens ist...Wir müssen diesen Unheilspropheten widersprechen, die immer nur Unheil voraussagen, als ob der Untergang der Welt unmittelbar bevorstehen würde. (Ludwig Kaufmann/ Nikolaus Klein: Johannes XXIII. - Prophetie im Vermächtnis - S. 125f.)
Kirche lebt immer in der Spannung zwischen Bewahrung und Erneuerung. In den ersten Jahrzehnten nannten man die Christen noch die „Anhänger des neuen Wegs“, auch wenn der Timotheusbrief mahnt: Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast.
Es ist die große Herausforderung, die bleibende Wahrheit der Frohen Botschaft zu erkennen. Diese Wahrheit aber muss immer auch in die jeweilige Zeit und ihre Umstände übersetzt werden.
Vor allem die Pastoralkonstitution „Gaudium et Spes - Die Kirche in der Welt von heute“ hat versucht, diese Aufgabe zu meistern.
Ihre Anfangsworte haben sogar Eingang in eines unserer Hochgebete gefunden:
Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.
An diesem Anspruch, an diesem Auftrag hat sich auch nach sechzig Jahren nichts geändert. Wir sind nach wie vor dem Geist des II. Vatikanischen Konzils verpflichtet, das im Dekret über den Ökumenismus - also der Suche nach der Einheit der ganzen Kirche schreibt: Die Kirche wird auf dem Wege ihrer Pilgerschaft von Christus zu dieser dauernden Reform gerufen, deren sie allzeit bedarf, soweit sie menschliche und irdische Einrichtung ist.
Bitten wir den Heiligen Geist, dass er uns in diesem Bemühen immer den rechten Weg weist.
Für Familien mit Kindern:
Ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen: Der ungläubige und rücksichtslose Richter hat keinerlei Interesse, der armen Witwe zu helfen. Warum sollte sie sich weiter abmühen? Aber diese arme Frau ist so hartnäckig, dass es dem Richter zu viel wird und er ihr doch hilft. Jesus zeigt uns mit diesem Beispiel: Gebt nicht immer gleich auf! Gott ist viel gütiger als dieser Richter. Er wird euch sicher helfen, wenn ihr ihn bittet.
Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe,
allen, die zum ihm aufrichtig rufen.
Wie Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er,
er hört ihr Schreien und rettet sie.(Ps 145, 18-19)

(dkv - Mein Sonntagsblatt 2010)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus,du willst Deine Kirche durch die Wirren dieser Zeit führen. Im Vertrauen auf dich bitten wir.
➢ Für Deine Kirche, die zu allen Zeiten erneuerungsbedürftig ist.
➢ Für alle Menschen unserer Tage, die unter Krieg, Terror, Armut und Hunger zu leiden haben.
➢ Für alle Männer und Frauen, in deren Händen die Möglichkeit liegt, dieser Welt ein gerechtes und versöhntes Antlitz zu geben.
➢ Für alle, die in ihrem Leben derzeit an eine Grenze stoßen und nicht weiter wissen.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, die über den Tod hinaus einen Platz in unserem Herzen haben.
Herr, unser Gott! Du führst Deine Kirche durch diese, nicht immer leichte Zeit. Schenke uns Geduld und Zuversicht, damit wir mit Dir auf dem Weg bleiben.Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Vater unser:
Herr Jesus Christus, du lädst uns ein, Gott liebevoll und voll Vertrauen als unseren Vater anzusprechen. Mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser

Lied: Gl 822, 1+5+6: Von guten Mächten...

Gebet:
Gott,
wir danken dir für Jesus Christus, deinen Sohn,
der in unserer Mitte ist und uns miteinander verbindet.
Er ist das Brot, das uns leben lässt,
er ist die Liebe, die uns eint,
er ist Friede, der uns zusammenhält,
er ist unser Leben
heute und in Ewigkeit. Amen
(Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S.111)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 831, 1-3: Gott, dein guter Segen…

Ausmalbild für Kinder

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