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Hausgottesdienst am
3. Sonntag der Osterzeit
1. Mai 2022

Lied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Schon zwei Wochen sind seit dem diesjährigen Osterfest bereits wieder vergangen. Der Alltag holt uns wieder ein. Die alltäglichen Aufgaben, sorgen, Fragen, Ängste fordern uns wieder ein; verlangen unsere Aufmerksamkeit. Auch wir laufen dabei Gefahr, den Auferstandenen zu übersehen, der bei uns sein und bleiben will und auch uns immer fragt, ob wir ihn lieben, ob er einen Platz in unserem Leben hat. Stimmen wir ein in das Loblied auf Gott, der uns nun nahe kommen will.

Lied: Gl 389,4: Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet:
Lebendiger Gott,
alles, was lebt, hat seinen Ursprung in dir.
Wir danken dir für Jesus Christus, deinen Sohn,
durch den du der Welt neues Leben
und eine blühende Zukunft geschenkt hast.
Lass durch ihn zur Entfaltung kommen,
was in uns steckt.
Darum bitten wir durch ihn,
Jesus Christus,
der mit dir und dem hl. Geist lebt und wirkt,
heute und in Ewigkeit. Amen (Heriburg Laarmann - Bunt und schön ist unser Leben - S. 133)

Ruf vor dem Evangelium: Gl 718

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 21, 1-19)
Jesus offenbarte sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!
oder: In leichter Sprache
Jesus war auferstanden. Jesus lebte. Jesus zeigte den Freunden immer wieder, dass er lebt. Und dass er immer da ist. Einmal war es so: Einige Freunde waren zusammen. Petrus und Johannes waren auch dabei. Die Freunde wollten zusammen Fische fangen. Mit einem großen Fischnetz. Am besten geht das Fischefangen in der Nacht. Die Freunde fischten die ganze Nacht. Aber die Freunde fingen keinen einzigen Fisch. Die Freunde fuhren mit dem Boot an das Land zurück. Am Land stand ein Mann. Der Mann war Jesus. Die Freunde merkten nicht, dass der Mann Jesus ist. Jesus fragte die Freunde: Habt ihr Fische gefangen? Habt ihr etwas zu essen? Die Freunde sagten: Nein, wir haben keinen einzigen Fisch gefangen. Jesus sagte: Fahrt noch einmal los. Werft das Netz auf der rechten Seite vom Boot aus. Dann fangt ihr viele Fische. Die Freunde fuhren mit dem Boot los. Die Freunde warfen das Netz auf der rechten Seite aus. Die Freunde fingen viele Fische. Das Fischnetz ging fast kaputt. Weil das Netz so voll war. Johannes sagte zu Petrus: Der Mann da vorn am Strand ist Jesus. Als Petrus das hörte, freute er sich. Petrus sprang sofort ins Wasser. Petrus wollte schnell bei Jesus sein. Die anderen Freunde kamen mit dem Boot und den Fischen hinterher. Das dauerte etwas. Als alle am Strand waren, brannte ein Grillfeuer. Auf dem Grillfeuer waren Fisch und Brot. Jesus sagte zu den Freunden: Bringt einige von euren gefangenen Fischen. Petrus zog das Netz mit den Fischen ans Land. Es waren sehr viele große Fische. Jesus sagte zu den Freunden: Kommt her und esst. Jesus gab den Freunden das Brot und den Fisch zum Essen. Nachher waren alle mit dem Essen fertig. Da hatte Jesus mit Petrus ein wichtiges Gespräch. Jesus fragte Petrus: Petrus, hast du mich mehr lieb als die anderen Menschen? Petrus sagte: Jesus, du weißt doch, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu Petrus: Erzähle den Menschen von Gott. Und passe gut auf sie auf. Jesus fragte Petrus zum 2. Mal: Petrus, hast du mich lieb? Petrus sagte wieder: Jesus, du weißt doch, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte wieder: Erzähle den Menschen von Gott. Und passe gut auf sie auf. Jesus fragte Petrus zum 3. Mal: Petrus, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig. Weil Jesus zum 3. Mal fragte: Hast du mich lieb? Petrus sagte zu Jesus: Jesus, du weißt alles. Du weißt auch, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu Petrus: Erzähle den Menschen von Gott. Und passe gut auf sie auf. Dann fing Jesus an, ernst und feierlich zu sprechen. Jesus sagte zu Petrus: Petrus, ich sage dir etwas Wichtiges. Jetzt bist du jung. Du hast viel Kraft. Du kannst alles tun, was du willst. Du willst alles für Gott tun. Eines Tages bist du alt. Auch wenn du alt bist, möchtest du noch viel tun. Aber dann kannst du nicht mehr tun, was du tun möchtest. Andere werden über dich bestimmen. Jetzt aber: Folge mir nach. Bleibe immer bei mir. Und bleibe in meiner Liebe.
© katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken
Back to the roots” - „Zurück zu den Wurzeln“ ist eine derzeitig gängige Redewendung. kann wortwörtlich verstanden werden. Jemand erinnert sich an seinen Start oder Ausgangspunkt erinnert, die Familie, die früheren Freunde, die angestammte Heimat.
Bei “back to the roots” kann es darum gehen, dass jemand sich darauf besinnt, was ihn oder sie erfolgreich gemacht hat, sich an Altes und Bewährtes zu erinnern.
An “back to the roots” erinnern wir uns aber vielleicht auch, wenn die gegenwärtige Zeit als stressig oder schnelllebig empfunden wird oder wir in unserer Lebensgestaltung aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Back to the roots” könnte dann der Versuch sein, das innere Gleichgewicht wieder zu finden oder Kraft zu schöpfen aus den Leistungen seiner Vergangenheit.
Ich gehe fischen…!“ - Das ist der Ansatz des Petrus für sein ganz persönliches „back to the roots!“ Was soll Petrus auch sonst tun? Er hat nichts anderes gelernt und nicht anderes getan die meiste Zeit seines Lebens, außer der etwa drei Jahren, in denen er mit einem Rabbi namens Jeschua durch Galiläa und Judäa gezogen ist, um das Reich Gottes zu verkünden. Aber dieser Rabbi Jeschua, den er in Cäsarea Philippi als den Messias bekannte. ist tot; und ohne ihn scheint auch die Verkündigung eines anbrechenden Reiches Gottes sinnlos.
Also zurück zu den Wurzeln; zurück zu den Anfängen; auf das alte Gleis; auf das Terrain, in dem er sich auskennt, auf dem er Fachmann ist: Fischen. Die drei vergangenen Jahre, sie waren lehrreich - durchaus; sie haben ihn geprägt, aber trotzdem ist dies jetzt vorüber. Mit der Hinrichtung des „Meisters“ ist alles anders geworden.
Doch auf einmal bringt auch der Weg in die Vergangenheit nicht mehr den erhofften Erfolg: die Netze bleiben leer. Sie stehen mit leeren Händen da.
Habt ihr nichts zu essen?“ - Diese Frage kann einen Menschen wie einen Keulenhieb treffen. Gibt es nichts in deinem Leben, das deinen Hunger nach Leben stillt? Und da ist nicht nur das gemeint, was ich in meiner Vorratskammer finde. Das ist vielleicht eine neue Aufgabe, eine neue Herausforderung. Vor solch einer neuen Aufgabe und Herausforderung stehen auch die neu gewählten Gemeindeteams in unseren Pfarrgemeinden und der neu konstituierte Pfarrgemeinderat unserer Pfarreiengemeinschaft.
Für jeden und jede von uns ganz persönlich kann aber auch die Aufarbeitung einer Schuld mitschwingen, die mich noch belastet und bedrückt. Auch Petrus trägt noch die alte Schuld der dreifachen Verleugnung Jesu in der Ölbergnacht mit sich. Dreimal muss er sich der quälenden Frage des Auferstandenen stellen, bevor er auf einen neuen Weg gesendet wird. Wir alle können drei Fragen mit in die kommende Zeit nehmen:
✗ Hält vielleicht auch mich noch etwas gefangen aus meiner eigenen Vergangenheit, was einen Weg in die Zukunft behindert?
✗ Gibt es in meinem Leben noch etwas aufzuarbeiten an alter, nicht geklärter Schuld?
✗ Was ist meine ganz persönliche Zukunft, in die aufbrechen möchte, zu deren Aufbruch mich der Auferstandene ruft?

Glaubensbekenntnis: Gl 790,1-4: Ich glaube an den Vater...

Lied:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:

Fürbitten:
Herr Jesus Christus, dein Geist des Friedens und der Versöhnung durchdringe unser Leben und das Leben aller Menschen. Wir bitten dich:
➢ Wir beten vor allem für die Menschen in der Ukraine, aber auch in Syrien und an vielen anderen Orten dieser Welt, deren Leben bedroht ist durch Gewalt, Terror und Krieg.
➢ Am Montag bricht eine Gruppe aus unserer Pfarreiengemeinschaft zu einer Wallfahrt ins Heilige Land auf. Wir beten um Versöhnung und Frieden zwischen Palästina und Israel und um eine gute Verständigung unter Juden, Christen und Muslimen.
➢ In dieser Woche findet auch die „Woche für das Leben“ statt, die in diesem Jahr das Leben mit Demenz in den Blick nimmt. Wir beten für alle, die darunter leiden, weil sie schwächer werden oder krank sind. Besonders denken wir an Menschen, die durch Demenz beeinträchtigt sind.
➢ Für alle, die sich ehrenamtlich in unsere Gemeinden einbringen und ihren Beitrag leisten wollen zu einer anziehenden Kirche.
➢ Wir beten für alle Kinder und Jugendlichen, die in diesen Tagen und Wochen auf die Feier der Erstkommunion und der Firmung zugehen.
➢ Wir beten für alle Verstorbenen, an die wir uns jetzt besonders erinnern. Führe sie zur Erfahrung der Auferstehung.
Herr, unser Gott! Auf dein Wort hin machen wir uns wieder neu auf den Weg, wagen wir neu den Aufbruch. Bleibe mit uns auf dem Weg. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Vater unser
Herr Jesus Christus, im Vertrauen auf das Wort Gottes, das du uns offembarst und nahe bringst, öffnen wir unsere Herzen. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 474, 1+3+4: Wenn wir das Leben teilen...

Gebet:
Lebendiger Gott, wir danken dir,
dass wir durch deinen Sohn Jesus Christus erfahren haben,
dass im Tod das Leben zu finden ist.
Durch dich verwandelt und gestärkt,
gehen wir in unseren Alltag zurück.
Lass uns neue, österliche Menschen sein,
Menschen der Freude und der Hoffnung,
Menschen, die glauben,
dass sie kostbar, einmalig und von dir geliebt sind.
Lass uns al neue Menschen leben und entfalten,
was in uns steckt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, der gekommen ist, um uns Leben zu
bringen, Leben in Fülle. Amen (Nach: Heriburg Laarmann - Bunt und schön ist unser Leben - S. 140)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 875, 1+2: Kommt, Christen, kommt zu loben…

Für Kinder zum Ausmalen

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