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Hausgottesdienst am
30. Sonntag im Jahreskreis - C
Weltmissionssonntag
23. Oktober 2022

Lied: Gl 481, 1+4+5: Sonne der Gerechtigkeit…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Das Kirchenjahr neigt sich seinem Ende entgegen. In gut vier Wochen beginnt die Adventszeit. Heute feiern wir mit der ganzen Kirche den Weltmissionssonntag, der in diesem Jahr unter dem Leitwort steht: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ Beispielland ist in diesem Jahr Kenia. Mehr als 85% der Gesamtbevölkerung , etwa 40,4 Millionen sind Christen; 9,7 Millionen davon Katholiken. Viele Menschen in Kenia leben in den Großstädten in Slums, unter sehr schwierigen Bedingungen. Kirchliche Bildungseinrichtungen und Netzwerke versuchen zu helfen, dass sich die Lebensbedingungen dieser Menschen verbessern.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 389, 4: Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet:
Guter Vater,
du hast alle Menschen nach deinem Ebenbild erschaffen.
Wir sind alle deine Kinder.
Auf der ganzen Welt feiern Christen heute den heiligen Sonntag.
Sie loben dich und danken dir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in Ewigkeit.
(Anton Dinzinger - Heidi Ehlen - Gottes bunter Regenbogen - S. 55)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 28, 16-20)
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
oder: In leichter Sprache:
Jesus wollte seinen Freunden zeigen, dass er lebt. Und dass er immer bei ihnen bleibt. Auch wenn Jesus bei seinem Vater im Himmel ist. Dafür wollte Jesus seine Freunde auf dem Berg treffen. Die Freunde gingen auf den Berg. Als die Freunde Jesus sahen, freuten sie sich. Die Freunde fielen vor Jesus nieder. Einige Freunde aber dachten: Ist das wirklich Jesus? Ist er wirklich auferstanden? Jesus sagte zu den Freunden: Ich gehe jetzt zu meinem Vater im Himmel. Dann kann ich für euch noch mehr tun als vorher. Darum geht zu allen Menschen auf der ganzen Erde. Ihr sollt allen Menschen von mir erzählen. Alle Menschen sollen wissen, dass ich sie lieb habe. Alle Menschen sollen wissen, dass ich für sie da bin. Alle Menschen sollen hören, was ich erzählt habe. Alle Menschen sollen so leben, wie ich es vorgemacht habe. Darum sollt ihr alle Menschen taufen. Taufen heißt: Die Menschen in Wasser tauchen. Und dabei beten. Ihr sollt die Menschen taufen im Namen von Gott: Im Namen des Vaters. Und im Namen des Sohnes. Und im Namen des Heiligen Geistes. Ich bin alle Tage bei euch. Bis zum Ende der Welt. Darauf könnt ihr euch verlassen.
© katholisches bibelwerk
Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Zwei Beispiele aus dem Alltag der Menschen in Kenia:
Südwestlich von Nairobi liegt Kibera. Kibera ist nicht der einzige Slum im Umkreis, aber der größte. Über eine halbe Million Menschen leben hier. Lebensverhältnisse, die wir uns nicht vorstellen wollen, auch nicht vorstellen können.
Eine bessere Zukunft für ihre Kinder – darauf hoffen viele.
Eine junge Frau erzählt:
Eines Tages folgte mir ein Junge auf der Straße. Vielleicht ein Dieb, dachte ich, hielt meine Tasche eng an mich gedrückt. „Warum läufst du hinter mir her?“
Der Junge bat um Geld. Er lebe auf der Straße und wolle sich Seife kaufen.
Ich gab ihm 50 Schilling, aber er folgte mir weiter.
„Was machst du?“, fragte ich. „Ich folge dir“, sagte er.
„Wohin?“, fragte ich. „Ich kenne dich nicht. Du kennst mich nicht.“
Aber er ließ nicht locker, lief mir den ganzen Weg bis nach Hause hinterher.
Schließlich sagte ich zu ihm, es sei okay. Er könne bleiben.
Abubakar war das erste Straßenkind, das ich aufnahm. Er war dreizehn Jahre alt.
Ich habe selbst drei Kinder. Ich lebe von Gelegenheitsjobs.
Ich gehe bei Leuten putzen, wasche ihre Kleidung.
Jeden Tag sehe ich Kinder am Straßenrand.
Viele haben seit Tagen nichts gegessen.
Ich meldete Abubakar in einer Schule an. Er ist ein guter Schüler.
Seither habe ich immer wieder Kinder aufgenommen.
Ich habe sogar eine Organisation dafür gegründet. Sie heißt „TATUA SOULS“.
Das bedeutet so viel wie „Lösung für unsere Probleme“.
Ich frage mich immer, was wird aus den Kindern, wenn ihnen niemand hilft?
Schwester Mary Wambui gehört zum Orden der kleinen Schwestern Jesu und lebt mit den Menschen in dem großen Slum Kibera in Nairobi.
Seit vielen Jahren schon sucht sie dort den Kontakt zu den Menschen in ihrer Gemeinde und in ihrem Viertel. Ganz viele kennen sie und grüßen sie freundlich, denn sie ist für die Menschen ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um tägliche Sorgen und Probleme gibt. Zuhören kann Schwester Mary und das hilft schon oft.
Schwester Mary hat nur begrenzte finanzielle Möglichkeiten für ihre soziale Arbeit, aber sie zeigt den Menschen in ihrem Viertel, dass sie eine Art Nachbarschaftshilfe aufbauen und sich gegenseitig unterstützen können, z.B. wenn ein dringender Arztbesuch Geld kostet, das nicht da ist.
Vielen Familien hat sie damit schon in einer schwierigen Lage weitergeholfen.
Erfolgreich hat sie auch ein Kleinkreditprogramm für Frauen mit Unterstützung von missio aufgebaut:
Frauen erhalten ein kleines Startkapital:Mit dem Geld können sie auf dem Markt einen kleinen Stand betreiben : Sie verkaufen Obst, Gemüse oder Holzkohle. Oder sie bieten Tee und Fladenbrot an. Eine der Frauen hat z.B. auch ein kleines Friseurgeschäft eröffnet. Ein kleiner Kredit, der vieles ermöglichen kann.
Besonders stolz ist Schwester Mary, wenn die Frauen aus ihrer Gruppe erzählen, dass sie jetzt auch ihre Kinder zur Schule schicken können, weil das Geld dafür reicht.

Hoffnung“ und „Zukunft“: Zwei ganz wichtige und prägende Begriffe für uns Menschen. Nicht umsonst betonen wir in einem geflügelten Wort: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das Wort Hoffnung hat seinen Ursprung im mittelniederdeutschen Wort „hopen“, also „hopsen“, „hüpfen“. So wie man eben manchmal einfach hüpfen muss, wenn das Herzen voller Hoffnung und Freude ist.Hoffnung ist die Kraft, die uns immer wieder an das Gute glauben lässt, auch wenn die gegenwärtigen Erfahrungen uns eine andere Sicht der Dinge aufzwingen. Hoffnung lässt uns darauf vertrauen, dass sich Dinge zum Guten wenden können, auch wenn es augenblicklich nicht danach aussieht.
So heißt es auch in einer adventlichen Geschichte:
Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht. Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz. Die zweite Kerze flackerte und sagte: Ich heiße Glauben, aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne. Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die Kerze war aus. Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen. Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht. Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: Aber, aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein! Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: Hab nur keine Angst! So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung. Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.
Der heutige Weltmissionssonntag lenkt unseren Blick nach Kenia und auf die Lebensverhältnisse der dort lebenden Menschen. Dies gilt insbesondere für die Menschen in den Slums von Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, aber auch andernorts. Täglich strömen Menschen aus dem Umland in die Stadt, in der Hoffnung auf Arbeit und eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien. Allen Megacitys gemeinsam sind die Unterschiede zwischen Arm und Reich. Rund 60 % der Stadtbevölkerung Nairobis leben in mehreren großen Slums auf nur 6% der Stadtfläche. (Aktionsheft missio)
Umso wichtiger ist das Engagement von Christinnen und Christen vor Ort - ob als Privatinitiative oder über kirchliche Institutionen. Aber auch jeder Christ und jede Christin - also auch jeder und jede von uns - kann dieses gemeinsame Bemühen eines gelebten missionarischen Handelns mittragen. Dies können wir heute am Weltmissionssonntag wieder deutlich werden lassen. Wir können unseren Beitrag leisten - trotz unserer eigenen Sorgen und Nöten - damit auch andere wieder „Hoffnung und Zukunft“ erleben.

Für Familien mit Kindern:
Nicht nur bei uns wird der Glaube an Jesus gelebt. Auf allen Erdteilen suchen Menschen nach Jesus. Heute feiern wir den Weltmissionssonntag. Er greift in diesem Jahr ein Wort des Propheten Jeremia auf: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ Hoffnung kommt von Hüpfen. Klingt lustig, ist aber wahr. Das Wort Hoffnung hat seinen Ursprung im mittelniederdeutschen Wort „hopen“, also „hopsen“, „hüpfen“. So wie man eben manchmal einfach hüpfen muss, wenn das Herzen voller Hoffnung und Freude ist. Kennt ihr das?
Überlege dir und sprecht darüber, was euch hoffen lässt und Vertrauen in die Zukunft schenkt.

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Gott, wir sind Teil deiner weltweiten Gemeinschaft. Wir beten heute besonders für die Kirche in Kenia und weltweit und bringen ihre und auch unsere Sorgen, Fragen und Herausforderungen vor dich - schenke du uns in allen Anliegen Zukunft und Hoffnung:

➢ Wir beten für das Leben in den Städten dieser Welt. es kann herausfordernd sein und an Grenzen führen. Ermögliche ein friedliches Nebeneinander, getragen von einem Glauben, der solidarisch teilt und Potenziale zur Entfaltung bringt. - Du Gott der Versöhnung: wir bitten dich, erhöre uns!
➢ Wir beten für Versöhnung und Verständigung: Nicht immer gelingt uns alles im Alltag oder im Miteinander mit anderen Menschen. Stärke unser Vertrauen, dass du heilen, verbinden und versöhnen kannst, wo menschliche Möglichkeiten an ihre Grenzen kommen. - Du Gott der Versöhnung:…
➢ Wir beten für Gerechtigkeit und Heilung in dieser Welt: So viele Menschen sind extremer Armut Gewalt oder anderen Nöten der Zeit ausgesetzt. Schenke ihnen deine Nähe und deinen Trost. - Du Gott der Versöhnung:…
➢ Wir beten um Glaubensmut und Hoffnung: Immer wieder wenden wir uns als Einzelne oder auch als Kirche von dir und deiner Liebe ab. Wecke in uns neu die Freude am Evangelium und mache deine Kirche zu einem Ort der Wahrheit und Freiheit.
➢ Wir beten um Verbundenheit mit denen, die von uns gegangen sind: Die Welt und wir sind vergänglich, dies erfahren wir schmerzvoll, wenn liebe Menschen von uns gehen. Lass sie dein Angesicht schauen und schenke ihnen das Leben in Fülle. - Du Gott der Versöhnung:…

Herr, unser Gott! Auch uns willst du Zukunft und Hoffnung schenken. Ermutige uns und alle Menschen deiner Verheißung auch heute zu glauben und uns gemeinsam mit allen Kräften dafür einzusetzen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (Nach:Arbeitshilfe missio)

Vater unser:
Lassen wir unsere Gedanken und Gebete für die Menschen und Situationen in Ostafrika, an die wir eben besonders gedacht haben, in die Worte einfließen, die uns dein menschgewordener Sohn mit auf unseren Weg gegeben hat: Vater unser…

Lied: Gl 841, 1-3: Wo Menschen sich vergessen...

Gebet:
Lieber Gott,
du hältst die ganze Welt in deiner Hand.
So dürfen wir jeden Sonntag deine Freundschaft feiern.
Nun schickst du uns in die Welt,
damit wir deine Liebe weiter geben.
Sei uns jeden Tag nahe
durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen
(Anton Dinzinger - Heidi Ehlen - Gottes bunter Regenbogen - S. 58)

Segen:
Gott,
Dein Segen entfache in uns die Liebe,
die über Grenzen hinweg verbindet.
Dein Segen schenke uns Freude und Fantasie,
wenn wir unsere Gaben im Alltag teilen.
Dein Segen stifte Frieden in uns,
wenn wir Vielfalt in Einheit zu leben versuchen.
Dein Segen ermutige uns zum Neubeginn,
wenn wir uns selbst überschätzen und andere gering achten.
Dein Segen schenke uns Mut, voneinander zu lernen.
Durch deinen Segen,
der schöpferisch, liebend und ermutigend Zukunft und Hoffnung gibt,
können auch wir zum Segen werden.
Das gewähre uns und allen, die uns nahe sind, der dreieinige Gottder
Vater und der Sohn und der Heilige Geist. (Nach: Arbeitshilfe missio)

Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 4+5: Herr, wir bitten: Komm und segne uns…

Wer von zu Hause aus die Arbeit von missio unterstützen möchte, kann eine Spende überweisen an:
missio München
IBAN: DE96 7509 0300 0800 04
Stichwort: Weltmissionssonntag 2022

Ausmalbild für Kinder

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