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Hausgottesdienst am
31. Sonntag im Jahreskreis - A
5. November 2023

Lied: Gl 457, 1-3: Suchen und fragen, hoffen und sehn…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir haben in dieser Woche der Heiligen und unserer lieben Verstorbenen gedacht. Es waren Menschen, die sich für andere, die sich für uns eingesetzt haben. Sie haben uns gezeigt, wie Leben und Glauben geht. Sie haben uns Jesus und seine Frohe Botschaft nahegebracht. Nun liegt es auch an uns, diese Botschaft zu leben, vorzuleben, damit auch die. die nach uns kommen, Geschmack am Leben und am Glauben finden.
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 172: Gott in der Höh sei Preis und Ehr...

Gebet:
Gott,
dein Sohn ist zu uns gekommen,
nicht um sich bedienen zu lassen,
sondern um zu dienen.
Gib, dass wir von ihm lernen,
wie wir leben sollen.
Darum bitten wir durch ihn,
Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. (Messbuch 8/307)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 23, 1-12)
Jesus wandte sich an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
oder: In leichter Sprache
Als Jesus lebte, gab es gelehrte Männer. Die Männer hatten viel über Gott studiert. Und über Religion. Die Männer waren Religionsgelehrte. Die Religionsgelehrten erzählten den Menschen schwierige Sachen über Gott. Und schwierige Sachen darüber, was die Menschen für Gott tun sollen. Zum Beispiel: Was die Menschen essen dürfen. Und was zu essen verboten ist. Wie viele Schritte die Menschen laufen dürfen. Und wie viele Schritte verboten sind. Wie viel Geld die Menschen spenden sollen. Und viele andere schwierige Sachen. Die Religionsgelehrten fanden sich selber sehr gut. Und wichtig. Und berühmt. Alle Menschen sollten die Religionsgelehrten freundlich begrüßen. Und eine tiefe Verbeugung machen. Und die Religionsgelehrten zu allen Festen einladen. Und den Religionsgelehrten auf den Festen das dickste Stück Fleisch geben. Und den Religionsgelehrten Geld schenken.
Jesus fand die Religionsgelehrten gemein.Jesus sagte zu den Menschen: Die Religionsgelehrten sagen einige richtige Sachen. Die richtigen Sachen dürft ihr lernen. Aber was die Religionsgelehrten tun: Das ist gemein. Und schlecht. Das sollt ihr nicht lernen. Ihr sollt von mir lernen. Ich helfe den Menschen. Ich bin gut zu den Menschen. Ich bin ein Freund von den Menschen. Ihr sollt auch Freunde sein. Und euch helfen. Gott liebt die Menschen, die den anderen helfen. Wer zu anderen Menschen gut ist, den hat Gott besonders lieb. © evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Kim Jong-un in Nordkorea, Xi Jinping in China, Donald Trump in den USA, Victor Orban in Ungarn, Recep Tayyip Erdoğan in der Türkei...Die Liste derer, denen man derzeit eine gewisse Großmannssucht attestieren kann, ist lang und sicherlich würden uns bei weiterem Überlegen auch noch einige einfallen. Auf Biegen und Brechen sind sie bemüht, ihre Interessen durchzusetzen, sich in den Mittelpunkt zu stellen und andere mundtot zu machen und manche gehen sogar buchstäblich über Leichen. Auch auf sie trifft das Wort Jesu zu: Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern. Wie viel anders, wie viel menschlicher, wie viel versöhnter könnte unsere Welt aussehen, wenn sie und andere sich eher als Diener für die ihnen anvertrauten Menschen verstehen würden.
Aber wir können auch vor unserer eigenen kirchlichen Tür kehren. Bei den Einkehrtagen der Priester unserer Diözese in der vorletzten Woche war die Ernennung von fünf Pfarrern zu sogenannten Monsignori beim letzten Priestertag am 16. Oktober ein Aufreger-Thema. Brauchen wir - so war die Frage - wirklich noch diese ganzen Titel wie Monsignore, Hochwürden bis hin zum „Heiligen Vater“, wenn wir die Worte Jesu von einer geschwisterlichen Kirche wirklich ernst nehmen würden? Die Ordensgemeinschaft der Franziskaner hat schon vor einigen Jahren den Grundsatzbeschluss gefasst, dass in ihren Reihen kein Unterschied mehr gemacht werden soll zwischen Pater und Bruder. Folglich gibt es bei ihnen nur noch „Brüder“.
Der tschechische Theologe und Priester Tomàs Halik schreibt in seinem Buch: Der Nachmittag des Christentums - Eine Zeitansage: Auf die Frage, wie der Priester der Zukunft aussehen soll, werden wir nicht nur in der öffentlichen Meinung der säkularen Gesellschaft, welche die Priester meistens für ein Relikt der Vergangenheit hält, kaum verständliche und glaubwürdige Antworten finden. Auch bei vielen Gläubigen und sogar bei Priestern selbst begegnen wir einer Verlegenheit. Hinter frommen Phrasen verbirgt sich oft Unsicherheit. Die traditionelle, patriarchale Rolle des Priesters - das Idealbild, auf das die Erziehung in vielen Priesterseminaren immer noch ausgerichtet ist - entspricht offensichtlich nicht der Wirklichkeit und den Bedingungen der Gegenwart.
Und kehren wir noch eine Ebene tiefer und kommen bei uns selber an. Wie steht es bei uns mit der Versuchung, im Mittelpunkt stehen zu wollen, bestimmen zu dürfen, Recht zu haben und Recht zu behalten, sagen zu dürfen, wo es lang gehen soll?
Ich selber ertappe mich immer wieder dabei, der Versuchung zu erliegen, über das Fehlverhalten anderer zu urteilen, eigenes aber entschuldigen, rechtfertigen oder schön reden zu wollen. Bei anderen ist leicht, den Maßstab hoch und höher zu hängen. Mit Blick auf die eigene Person aber drückt man schon lieber einmal das ein oder andere Auge zu.
Natürlich wird es in unserem Zusammenleben immer ein gewisses „Macht - Gefälle“ geben. Eltern geben ihren Kindern Weisungen und Vorgaben mit auf den Lebensweg. Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer müssen auf eine gewisse Disziplin achten und sie durchsetzen, damit kein Chaos ausspricht und Lerninhalte vermittelt werden können. Und staatliche Organe haben Sorge zu tragen für die Einhaltung der inneren Ordnung. Aber alle diese Einstellungen sollen getragen sein von der Grundhaltung des Miteinanders und des Füreinanders. Nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Schwestern und Brüder.
Für Familien mit Kindern:
Es gibt Menschen. die stehen gern im Mittelpunkt; die wollen immer über andere bestimmen; die meinen, immer recht zu haben. Mit solchen Menschen gut und friedlich zusammen zu leben, ist oft schwer. Jesus hat eine andere Meinung dazu. Er findet es besser, mehr auf den Vater im Himmel zu schauen und auf sein Wort zu hören. Die Menschen sollen füreinander da sein und einander helfen, dass ihr Leben gut wird. So wie es Jesus den Armen, den Kranken, den Traurigen gegenüber immer wieder gezeigt hat.
Jesus, du sagst uns: Nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Schwestern und Brüder. Hilf mir zu sehen, wo ich gebraucht werde und wo ich mit meinen Möglichkeiten für andere da sein kann.

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456, 1+4

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du unser Freund und Bruder, wir bitten dich:
➢ Für alle Regierenden und Verantwortlichen in Staat, Gesellschaft und Kirche, die die Macht haben, Entscheidungen zu treffen über Recht und Unrecht, Dialog oder Konfrontation, Leben oder Tod.
➢ Für alle, denen schwere Lasten auferlegt wurden. Für die Vielen, die unter erbärmlichen Bedingungen arbeiten müssen. Für alle, denen das Nötigste zum Leben fehlt.
➢ Für alle, die nach Orientierung, Gemeinschaft und Heimat im glauben und im Leben suchen.
➢ Für unsere Gemeinden, die nach neuen Wegen suchen und um Entscheidungen ringen, damit das Evangelium glaubwürdig gelebt und verkündet wird.
➢ Für unsere Verstorbenen, von denen wir hoffen, dass sie beim Vater im Himmel Frieden und Leben in Fülle gefunden haben.
Herr Jesus Christus, du bist Licht und Leben in unserer Welt. Dafür danken wir dir, der du lebst in der Liebe des Vaters, verbunden im Heiligen Geist in Zeit und Ewigkeit.
(Nach: Laacher Messbuch 2023)

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, Gebet können alle Grenzen überwinden und verbinden Himmel und Erde. So dürfen wir mit deinen Worten beten: Vater unser...

Lied: Gl 484, 1+3+5: Dank sei dir, Vater,...

Gebet:
Du, der du uns deinen Namen genannt
und uns Mut gemacht hast, dich anzusprechen,
wir kommen zu dir und sagen:
Gott, unser Vater,
wir danken dir, dass du für uns da bist.
Hilf uns, dass auch wir für dich leben -
und für die Menschen,
in denen du uns begegnest.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (Messbuch 35/318)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn

Ausmalbild für Kinder

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