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Hausgottesdienst am
4. Adventssonntag - B
23. Dezember 2023

Die vier Kerzen auf dem Adventskranz oder am Adventsgesteck werden entzündet; danach:

Lied: Gl 223, 1-4: Wir sagen euch an...

Kreuzzeichen

Gedanken zur Hinführung:
Ganz nah sind wir schon dem Geheimnis der Menschwerdung Gottes unter uns gekommen. Der 4. Adventssonntag fällt in diesem Jahr mit dem Heiligen Abend zusammen. Nur noch einige Stunden und Gott kommt in Jesus in unser Leben. Gott schreibt seine Heilsgeschichte für die Menschen nicht allein. Er sucht immer wieder nach Menschen, die Ja sagen zu seinen Plänen mit uns. Maria war so ein Mensch, der zu Gott und seinen Plänen „Ja“ gesagt hat.

Lied: Gl 224, 1-3

Gebet:
Guter Gott,
von überall strömen Botschaften auf uns ein.
Oft wissen wir nicht, welche wirklich an uns gerichtet sind.
Stärke uns in dieser Feier mit deinem Geist,
damit wir die wirkliche Fülle des Lebens entdecken können.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Regina Kraus: Da berühren sich Himmel und Erde - S. 43)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 1,26-28)
Der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Das Bibelwerk hat für heute leider keinen Text in leichter Sprache im Internet

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
In dem kurzen Kinderhörspiel „Fragen an den Nikolaus“ lauert ein kleines Mädchen dem Hl. Nikolaus auf, der unterwegs ist, um noch etliche Kinder zu beschenken. Sie stellt sich ihm in den Weg und löchert ihn mit vielen Fragen: Wie alt er ist? Warum er die Kinder beschenkt? Ob er auch in anderen Ländern bekannt ist? Geduldig stellt sich der Hl. Nikolaus dem unerwarteten Interview und beantwortet geduldig alle Fragen. Am Ende fragt das Mädchen ein wenig wehleidig: „Und warum bist du noch nie zu mir gekommen?“ Und der Hl. Nikolaus antwortet: „Weil du nicht an mich geglaubt hast.“ Zu wem kommt der Hl. Nikolaus? Zu wem kommt im Letzten Gott? Es braucht wohl eine gewisse Grundgestimmtheit, es braucht eine Offenheit, eine Bereitschaft, Gott in mein Leben einzulassen. Bereits haben wir von Martin Buber gehört, der in einer seiner chassidischen Geschichten einen Rabbi die Frage stellen lässt: Wo wohnt Gott? Und dieser umgehend selbst beantwortet: „Gott wohnt, wo man ihn einlässt!“
Maria ist der Prototyp eines Menschen, der Gott in sein Leben einlässt und sich damit auf Gott und seinen Plan mit uns Menschen einlässt.
Andrea Schwarz erzählt in ihrem Buch: „Eigentlich ist Weihnachten ganz anders“ von einer Familienkrippenfeier, bei der kurz vor Gottesdienstbeginn Panik ausbrach, weil die „Maria noch nicht da war“. Gemeint war natürlich das Mädchen, das die Maria spielen sollte. Doch Andrea Schwarz greift diesen Ausruf auf und geht im Folgenden der Frage nach, was geschehen wäre in der Heilsgeschichte - oder eben auch nicht - wenn Maria nicht da gewesen wäre, als der Engel kam.
Und sie kommt zu dem Schluss:
Da sein - das ist die Vorbedingung, damit Weihnachten werden kann, damit der Himmel hier auf Erden Hand und Fuß bekommen kann, damit Gott die Grenze zwischen Himmel und Erde überschreiten und sie für uns öffnen kann. Damit Weihnachten in mir wird, und Gott in mir zur Welt kommt. Da sein…
Das klingt so einfach, aber gelingt uns das wirklich immer? Wir sagen manchmal in einer Situation, in der wir verärgert sind: Ich bin außer mir. Von Karl Valentin wird das Wort überliefert: Morgen will ich mich besuchen. Hoffentlich bin ich zu Hause. Und von Ödön von Horvàth stammt das Wort: Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.
Vielleicht wollte Gott schon viel öfter zu mir kommen und mein Leben teilen, aber vielleicht stand er vor einer verschlossenen Tür. Vielleicht war ich nicht da oder nicht genügend aufgeschlossen für sein Kommen.
Maria war bereit; Maria war da; Maria sagte ihr „Ja“, ihr „Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“
Und so konnte die Heilsgeschichte Gottes mit uns Menschen ihren Lauf nehmen.
Für Familien mit Kindern:
Damit hätte Maria wohl nicht gerechnet: Ein Engel verkündet ihr, dass sie die Mutter des Sohnes Gottes werden soll. Maria sagt: „Ja“ und weiß, dass sich ihr Leben dadurch sehr verändern wird. Hast du dich auch schon einmal für etwas entscheiden müssen und warst danach froh, weil es eine gute und wichtige Entscheidung war?
Heilige Maria, du hast dich damals, als der Engel zu dir gekommen ist, richtig entschieden. Hilf mir, damit ich mich in schweren Situationen auch richtig entscheide. Amen.
(dkv - Mein Sonntagsblatt - 2014)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 355, 1-5 - Mel.: 231

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Immanuel - Gott-mit-uns, auf dich setzen wir unser Vertrauen und unsere Hoffnung. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die tastend Gott suchen , dass sie ihn finden.
➢ Für die, die meinen, Gott zu besitzen, dass sie ihn suchen.
➢ Für alle, die die Zukunft fürchten, dass sie vertrauen.
➢ Für alle, die zweifeln, dass sie nicht verzweifeln.
➢ Für die Mächtigen, dass sie ihre Verletzlichkeit begreifen.
➢ Für unsere Verstorbenen, dass sie Leben in Fülle finden.
Herr, unser Gott, wir wollen dem Leben trauen, weil du es mit uns lebst. Schenke uns jeden Tag neu die Kraft, Hoffnung und Gelassenheit dazu. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Vater unser: Herr Jesus, im Vertrauen, dass Gott, dein und unser Vater, uns nahe ist und uns hört, beten wir mit deinen Worten: Vater unser..

Lied: Gl 228, 1-3

Gebet:
Herr, unser Gott,
es gibt einen Himmel, der geht zwischen uns einher.
Wir danken dir für die Momente in unserem Leben,
in denen du unser Leben, in denen du unser Herz öffnest.
Öffne unsere inneren Augen,
öffne die Augen des Herzens,
damit wir den Himmel sehen können,
den uns offenbar gemacht hat dein Sohn Jesus Christus,
unser Herr und Bruder.
Amen (Nach: Das große Werkbuch Advent und Weihnachten - Herder - S. 150 u. 155)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 227, 1-4: Komm, du Heiland aller Welt...

Ausmalbild für Kinder

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