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Hausgottesdienst am
4. Fastensonntag im Jahreskreis B - Laetare
10. März 2024

Lied:Gl 769, 1+3+6: Sag ja zu mir...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
„Halbzeit“ - „Gipfelfest“: Die Hälfte der österlichen Bußzeit liegt hinter uns. Wir feiern den 4. Fastensonntag, der auch die Bezeichnung trägt: Laetare - Freue dich! Dieser Aufruf zur Freude bezieht sich auf das nahende Osterfest, auf die erwartete Freude über die Erfahrung der Auferstehung Jesu. Aber nicht allen wird heute nach Freude zumute sein. Sie sind bedrückt von der Erfahrung der eigenen Krankheit oder im eigenen Umfeld, trauern um einen lieben Menschen, machen sich Sorgen angesichts der vielen Probleme unserer Welt. Ihnen hilft vielleicht die Zusage, dass der HERR auch und gerade in den schweren Stunde uns nahe sein will.
Rufen wir zu ihm:

Lied:Gl 291, 1+2+4

Gebet:
Du gehst doch mit, o Gott,
auf den vielen kurzen und langen Wegen des Lebens.
Du gehst doch mit, o Gott,
wenn wir gut vorankommen
und wenn wir auf der Stelle treten.
Du gehst doch mit, o Gott,
wenn wir neu aufbrechen,
um nicht stehen oder stecken zu bleiben
in dem, was wir erreicht haben.
Du gehst doch mit, o Gott,
wenn wir müde und erschöpft einen guten Ort suchen,
an dem wir uns endlich ausruhen können.
Gut, dass du mitgehst, o Gott!
(Paul Weismantel in: Judith Vonderau: Gebete für Neuanfänge und Lebensumbrüche - S. 30f)

 

Ruf vor dem Evangelium:Gl 386: Laudate omnes gentes...

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 3, 14-21)
Jesus sprach zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
oder in leichter Sprache:
Jesus hatte viele Freunde. Ein Freund von Jesus hieß Nikodemus. Nikodemus hörte gerne zu, wenn Jesus von Gott erzählte. Jesus sagte zu Nikodemus:
Gott hat mich extra zu euch geschickt. Ich soll euch alles von Gott erklären. Ich soll euch sagen, dass Gott euch lieb hat. Und ich soll euch zeigen, dass Gott euch lieb hat. Einige Leute behaupten: Gott schickt Jesus, damit Jesus die Menschen bestraft.Aber das stimmt nicht. Gott schickt mich, damit ich euch helfe. Ich will euch helfen, damit diese Welt eine gute Welt wird. Wenn ihr an mich glaubt, wird diese Welt gut.
Jesus sagte: Ich will euch zeigen, dass die Liebe von Gott wie helles Licht ist.Viele Menschen freuen sich über das Licht. Die Menschen gehen zum Licht.Die Menschen gehen zu Gott. Die Menschen freuen sich über die Liebe von Gott.Wenn ihr glaubt, dass Gott alles gut machen will, wird euer Herz froh.Und hell. Und warm. Dann wollt ihr selber auch alles gut machen. Dann wollt ihr selber auch, dass die ganze Welt gut wird. Und hell. Und warm.

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken
Es gibt Politikerinnen und Politiker, Schauspielerinnen und Schauspieler, Künstlerinnen und Künstler, Prominente eben, die stehen gern im Scheinwerferlicht. Sie genießen das Rampenlicht, suchen das Blitzlichtgewitter der Photographen. Aber ob sie mit ihrem Denken, Reden und Handeln auch immer Licht verbreiten, steht auf einem ganz anderen Papier. Im Gegenteil: Oft verdunkeln sie durch ihr Handeln, ihre Entscheidungen das Leben anderer Menschen. Sie leisten sich Eskapaden, nehmen sich Freiheiten heraus, die sich
andere nie wagen würden oder treffen Entscheidungen, die andere in Krieg und Elend stürzen.
Anders verhält es sich mit Jesus: Von ihm sagt das Johannes - Evangelium: Das Licht kam in die Welt. Am Anfang des Johannes-Evangeliums heißt es sogar: Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Doch wie ernüchternd: An beiden Stellen mündet diese Ankündigung in die Erkenntnis: Die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; bzw. Die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Licht kann nur werden, wenn ich das Licht auch annehme. Aber viele sind gefangen in ihrer Verblendung. Sie scheinen blind geworden zu sein durch das grelle Licht der Scheinwerfer und Blitzlichter. Sie sehen die Welt nur noch aus ihrem Blickwinkel. Ihre Wahrnehmung ist verzerrt.
Eine Windschutzscheibenfirma wirbt derzeit damit, die Fahrerassistenzsysteme nach einem Scheibenwechsel wieder exakt zu kalibrieren, damit Abstände und Entfernungen wieder exakt wiedergegeben werden. Wie schön wäre es, wenn auch wir Menschen uns immer kalibrieren lassen könnten, damit wir wieder klar sehen und unsere Wirklichkeit exakt wahrnehmen könnten.
Aber im Grunde haben wir ja die Möglichkeit dazu: Indem wir uns durch Jesus und sein Evangelium immer wieder neu kalibrieren lassen bzw. bereit werden, uns immer wieder neu auf ihn auszurichten. Er gibt uns die Richtung für unser Leben vor; eine Richtung, die ins Licht und zum Leben führen will. Jesus will mit seinem Kommen in die Welt nicht richtet im Sinne eines Gerichts, sondern er will die Welt und die Menschen neu ausrichten auf Gott hin, auf das Leben hin, auf das Gute hin, auf ein Leben in Frieden hin. Er will den Menschen aufrichten in seiner Erfahrung von Trauer und Angst; Ungerechtigkeit und Leid.Im heutigen Evangelium ist das Gegenteil von böse nicht gut; sondern die Wahrheit. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht - Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht. Ist das das Kriterium, an dem wir das Handeln eines Menschen beurteilen sollen, ob er die Wahrheit sagt und die Wahrheit tut? Ist das auch unser eigener Weg zum Licht, dass wir uns immer wieder um Wahrhaftigkeit bemühen, dass wir versuchen in unserem Denken, Reden und Handeln stimmig, authentisch zu sein? Das kann natürlich auch bedeuten, dass wir zu unseren Fehlern und Grenzen stehen und zugeben, wo wir dem Anspruch des Evangeliums nicht nachgekommen sind. Im Griechischen bedeutet „Wahrheit“ wörtlich übersetzt: Das Unverborgene, das Enthüllte. Manchmal wollen wir unsere Fehler verstecken, die unangenehme Wahrheit verschleiern. Aber dadurch kommen wir nicht zum Licht, verdunkeln unser Leben und vielleicht auch das Leben anderer. Aber wenn wir das Licht suchen, das Licht in unser Leben einlassen, das Jesus Christus ist, dann kann uns ein Licht aufgehen, was der wahre Sinn und das wahre Ziel unseres Lebens ist.
Für Familien mit Kindern
Jetzt im Frühling werden die Tage langsam wieder länger. Es wird wieder heller. die Menschen freuen sich über das Licht. Auch im übertragenen Sinn ist es schön, wenn Menschen zum Licht kommen. Das heißt: Dass sie erkennen, was in Wahrheit wichtig ist. Gutes sollen wir tun, nicht Böses - jeder und jede von uns. Dann können Menschen zu Lichtbringern werden. Kennst du Menschen, die solche Lichtbringer sind? Warst du selbst schon einmal ein Lichtbringer?
Großer Gott, Danke, dass es Menschen gibt, die gutes tun. Hilf, dass die Menschen, die Böses tun, zur Vernunft kommen und erkennen, dass ihr Handeln falsch undschlecht ist. Amen

Lied:Gl 354...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, Licht der Welt! Du kommst zu uns, um das Dunkel unseres Lebens und unserer Welt zu erhellen und zu vertreiben. Wir bitten dich:
➢ Für alle, deren Leben derzeit verdunkelt ist durch Krankheit, Arbeitslosigkeit, Zukunftsangst und die Sorge um liebe Menschen.
➢ Für alle, die sich nach einem Leben in Frieden und Sicherheit sehnen, aber das Dunkel von Krieg, Terror und Gewalt ertragen müssen.
➢ Für alle, die in zerrütteten und zerstrittenen Beziehungen leben und nach Wegen zur Versöhnung und einem Neuanfang suchen.
➢ Für alle unsere Verstorbenen: Schenke ihnen in der Gemeinschaft mit dir Licht und Leben.
Herr, unser Gott! Im Dunkel unserer Welt und unseres Lebens lässt du immer wieder das Licht der Hoffnung aufscheinen, das Gestalt angenommen hat in deinem Sohn Jesus Christus. Für ihn danken wir dir - heute und alle Tage und in Ewigkeit.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, der Vater im Himmel hat dich nicht in die Welt gesandt, um zu richten, sondern um aufzurichten und zu retten. In diesem Vertrauen beten wir mit deinen Worten: Vater unser...

Lied:Gl 811, 1+2: Vergiss nicht zu denken dem ewigen Herrn...

Gebet/ Segen
Sei du der Traum,
der Sehnsucht zeugt.
Sei du die Kraft,
die die Entscheidung trifft.
Sei du das Vertrauen,
das sich stellt.
Segne den Aufbruch.
Behüte, was ich zurücklasse.
Schütze das Neue, das ich wage.
Begleite mich beim ersten Schritt.
Segne den Weg.
Gib meinen Füßen Halt.
Sei mir Grund.
Stärke Geist und Leib.
Segne das Ankommen.
Sei du mein Ziel.
Richte meine Schritte auf dich hin aus.
Schenk mir den Mut zur Heimkehr in dir.
Du Gott des Weges segne uns.
Umgib uns mit deinem Segen,
damit wir uns auf den Weg machen können,
auf den Weg zu dir und den Menschen. (Andrea Schwarz - in : Fastenkalender 2024 - vivat-Verlag)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott,…

Ausmalbild für Kinder

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