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Hausgottesdienst am
4. Sonntag der Osterzeit
„Guter-Hirte-Sonntag“
„Weltgebetstag um geistliche Berufe“
21. April 2024

Lied:Gl 144,1-3: Nun jauchzt dem Herren alle Welt…

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Das Bild des Hirten ist uns vertraut und fremd zugleich. Fremd - weil uns in unserem Alltag kaum noch Hirten mit ihren Herden begegnen. Vertraut - weil uns in der Heiligen Schrift immer wieder der „Gute Hirte“ vor Augen gestellt wird. Sowohl im Alten wie im Neuen Testament hören wir von Gott und von Jesus als dem „Guten Hirten“, die sich um die ihnen Anvertrauten sorgen und kümmern. Am heutigen Weltgebetstag um geistliche Berufe bitten wir um Männer und Frauen, die auch in unseren Tagen Menschen zu Gott und zum Glauben führen können.

Lied:Gl 455, 1+3: Alles meinem Gott zu Ehren...

Gebet:
Guter Gott, Vater im Himmel,
du lässt uns nicht allein.
Du schenkst uns in Deinem Sohn Jesus Christus
einen Hirten, der sein Leben
für uns hingegeben hat.
Wir danken Dir dafür
und bitten Dich:
Lass uns in unserem Beten und Singen,
im Hören auf Dein Wort und in unserer Gemeinschaft
spüren und erfahren,
dass DU uns in Deinem Sohn nahe bist.
Darum bitten wir Dich im Heiligen Geist
heute und alle Tage und in Ewigkeit.

Halleluja:Gl 721

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 10, 11 - 18)
In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.
oder: In leichter Sprache
Einmal sagte Jesus zu den Freunden: Ich bin wie der gute Hirte. Der Hirte ist ein Mann, der auf die Schafe aufpasst. Der gute Hirte bleibt immer bei den Schafen. Auch wenn der Wolf kommt. Der Wolf will die Schafe fressen. Der gute Hirte kämpft mit dem Wolf. Und vertreibt den Wolf. Der schlechte Hirte passt nicht auf die Schafe auf. Der schlechte Hirte rennt weg, wenn der Wolf kommt. Dann frisst der Wolf die Schafe. Jesus sagte: Ich bin der gute Hirte. Ich kenne alle meine Schafe. Ich kenne alle meine Menschen. Und meine Menschen kennen mich auch. Ich bleibe immer bei meinen Menschen. Auch wenn es gefährlich wird. Auch wenn ich sterben muss. Darum hat Gott mich lieb.© katholisches bibelwerk

Lied:Gl 421,1+2. Mein Hirt ist Gott der Herr...

Predigtgedanken
Ein Besucher in Palästina traf an einer Wasserstelle auf drei Hirten. Sie tränkten ihre Tiere - nicht nach Herden getrennt, sondern gemeinsam. Ob der Einzelne seine Tiere wieder herausfindet? Und wie wohl? Als sich die Tiere satt getrunken haben, nimmt der eine Hirt seinen Stab und ruft: „Men-ah!“ Das heißt: „Folgt mir!“ Und sogleich schließt sich ihm seine Herde an. Dann ruft der zweite Hirt und seine Tiere lösen sich auch aus dem Pulk. Der Besucher fragt nun den den dritten Hirten: „Würden deine Tiere wohl auch mir folgen?“ Der Mann schüttelte den Kopf: „Versuch es!“ Der Fremde zieht den Mantel des Hirten an, bindet sich den Turban um, greift den Hirtenstab und ruft: „Men-ah!“ Kein Tier rührt sich von der Stelle. „Nur wenn ein Tier krank ist, folgt es dem Nächstbesten“, sagt der Hirt und lächelt.(Aus: Paul Jakobi: Damit der Glaube wachsen kann)
Jede Gruppe, jede Gemeinschaft braucht Führung und Leitung. Da gibt es die so genannten Alpha - Tiere, die gerne Führung übernehmen und ihre Ideen umsetzen
wollen. Im negativen Sinne kann der Ausdruck „ Alphatier „ aber auch bedeuten, dass sich jemand sehr autoritär, dominant, nicht kompromissbereit, machthungrig und wenig kooperationsfähig gebärdet.
In der Geschichte der Menschheit hat es immer wieder diese positiven wie negativen Führergestalten gegeben. Positive wie ein Nelson Mandela oder ein Mahatma Gandhi, die ihre Völker gewaltlos in die Freiheit geführt haben; negative, die sich „Führer“ oder „Duce“ nennen ließen, die Menschen manipuliert und sie für sich und ihre ureigenen Interessen vereinnahmt haben, die mehr Ver - Führer als An - Führer waren, mehr dem „Rattenfänger von Hameln“ ähneln als einem „Guten Hirten“; die durch ihr egoistisches und verantwortungsloses Denken und Handeln Menschen in unsägliches Elend und Leid geführt haben und nicht in eine lebenswerte Zukunft. Und solche Ver - Führer treten immer wieder ins Rampenlicht, versuchen, Menschen mit ihren Ideologien hinters Licht zu führen und für die eigenen Machtinteressen zu vereinnahmen.
Und wie fatal ist es, wenn Menschen nicht merken, dass und wie sie verführt werden, sondern diesen selbsternannten Führern blind und bereitwillig folgen und ungefragt ihre Parolen als Wahrheit hinnehmen.
Auf beiden Seiten lauern Gefahren: Auf der Seite der Hirten die Suche nach dem eigenen Vorteil; auf der Seite der Herde ihre Unselbständigkeit, ihre unkritische Haltung, mit der sie auf billige Argumente hereinfallen und einem „Schwarz-Weiß - Denken“ verfallen.
„Nur wenn ein Tier krank ist, folgt es dem Nächstbesten“, sagt der Hirt. Die Heilige Schrift stellt uns das Bild des „Guten Hirten“ vor Augen. Im Alten Testament, im Buch Ezechiel heißt es: So spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben.
Und in Jesus begegnet uns im Evangelium ein „Guter Hirt“, der selber sein Leben in die Waagschale wirft statt das Leben anderer aufs Spiel zu setzen. Für den die ihm anvertrauten Menschen nicht Erfüllungsgehilfen seiner Allmachtsphantasien sind, sondern jeden und jede beim Namen kennt und sich um sie sorgt. Er kommt nicht in die Welt, um sich selber zu bereichern, sondern damit die Anderen zum Leben in Fülle finden. In seinem Denken, Reden und Handeln zeigt er den Unterschied auf zwischen dem bezahlten Knecht und dem guten Hirten, der es wirklich gut mit den Seinen meint.. Der Maßstab, den Jesus mit seinem Leben gesetzt hat, er gilt bis heute und weit darüber hinaus.
Für Familien mit Kindern:
Wenn man für jemanden Verantwortung übernimmt, dann erklärt man sich bereit, dafür zu sorgen, dass dem anderen nichts zustößt und damit es ihm an nichts fehlt.
Wer Verantwortung übernimmt, der zeigt damit, dass er es wirklich ernst meint. So auch der gute Hirte. Ihm liegt das Wohl der Schafe viel mehr am Herzen, als dem bezahlten Knecht, dem es nur um das Geld geht. Genauso hat Jesus für uns Menschen Verantwortung übernommen, denn unser Wohl ist für ihn das Wichtigste.
Barmherziger Gott, ich bete heute für Menschen, die durch ihren Beruf eine große Verantwortung übernommen haben. Hilf ihnen, ihre Verantwortung ernst zu nehmen und für das Wohl anderer da zu sein. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt - 2012)

Glaubensbekenntnis:Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du rufst alle Getauften, ihre Begabungen und Fähigkeiten einzubringen zur Ausbreitung der Frohen Botschaft und zum Heil der Menschen. Im Vertrauen auf dich bitten wir:
➢ Am heutigen Weltgebetstag um geistliche Berufe bitten wir dich um Menschen, die darüber nachdenken, wohin und wozu du sie berufen willst, damit deine Frohe Botschaft auch weiterhin gehört wird.
➢ Am Ende der „Woche für das Leben“ bitten wir dich für alle, die sich für Inklusion einsetzen und einen Beitrag leisten, dass auch Menschen Mit Behinderung einen angemessenen Platz in der Gesellschaft finden.
➢ Für alle Mächtigen, für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, deren Aufgabe es sein sollte, sich mit ihrem Tun in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen.
➢ Für alle, die uns im Glauben vorausgegangen sind, dass sie dich von Angesicht zu Angesicht sehen dürfen.
Herr, unser Gott! Wir danken dir für alle Menschen, die ihre Talente und Fähigkeiten einbringen in Kirche und Welt. Ermutige uns immer wieder, füreinander und miteinander Zeugnis zu geben von deiner Liebe und für die Hoffnung, die uns erfüllt und leben lässt. Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, als der gute Hirt willst du uns auf guten Wegen durch unser Leben führen. Mit deinen Worten beten wir: Vater unser…

Lied:Gl 477, 1-3: Gott ruft sein Volk zusammen...

Gebet:
Gott,
du suchst Menschen, die von dir sprechen
und der Welt deine gute Botschaft weitersagen.
Hilf uns,
Trägheit und Menschenfurcht zu überwinden
und deine Zeugen zu werden -
mit unserem ganzen Leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren auferstandenen Bruder und Herrn.(Messbuch 7/307)

Segen:
Der Herr segne und behüte uns
und begleite uns als der gute Hirt auf unseren Wegen.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 487,1-4: Nun singe Lob, du Christenheit,…

Für Kinder zum Ausmalen: Quelle: www.familie.bistum-wuerzburg.de · Ausmalbild zum 4. Sonntag in der Osterzeit im Lesejahr A, Joh 10, 1-10

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