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Hausgottesdienst am
4. Sonntag im Jahreskreis C
30. Januar 2022

Lied: Gl 140, 1+3+4+5: Kommt herbei...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Mit dem heutigen Sonntag feiern wir auch den „Sonntag des Wortes Gottes“. Dieses Wort Gottes will uns immer wieder - auch und gerade in unserem Alltag - Orientierung und Richtschnur sein. Es zeigt uns einen Weg für unser Leben auf. Es mahnt und warnt uns aber auch vor Um - und Irrwegen. Es fordert uns heraus und stellt uns manchmal auch in Frage. Lassen wir uns dennoch wieder auf dieses Wort ein. Lassen wir Ihn in unser Leben herein: das ewige Wort des ewigen Vaters.

Gl 389, 3: Dass du mich einstimmen lässt…

Gebet:
Gott,
du kennst uns besser, als wir uns selber kennen.
Du weißt, wie sehr wir der Änderung und Umkehr bedürfen.
Aber du trittst nicht mit Gewalt an uns heran oder mit List.
Du kommst zu uns mit deinem Wort -
deinem offenen und guten,
deinem fordernden und heilenden Wort.
Gib, dass wir heute nicht ausweichen,
dass wir uns öffnen und dein Wort annehmen:
Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
(Messbuch - S. 317/33)

Halleluja: Gl 483, 3 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 4, 21-30)
Jesus begann in der Synagoge in Nazaret darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.
oder in leichter Sprache:
Einmal war Jesus in Nazaret. Nazaret war die Heimatstadt von Jesus. Heimatstadt bedeutet: Die Eltern von Jesus wohnen in der Heimatstadt. Die Nachbarn von Jesus wohnen in der Heimatstadt. Die Nachbarn kennen Jesus, als er ein kleiner Junge war. Jetzt war Jesus erwachsen. Jesus erzählte überall von Gott. Jesus erzählte auch in der Heimatstadt von Gott. Die Nachbarn staunten. Die Nachbarn sagten: Früher war Jesus doch nur ein kleiner Junge! Jesus hat doch immer bei seinem Papa geholfen! Jesus ist nichts Besonderes! Wieso kann Jesus so gut von Gott erzählen? Wieso sagt Jesus: Ich komme von Gott! Jesus kommt doch aus unserer Nachbarschaft. Ob Jesus spinnt? Jesus soll bei uns zuerst die Kranken gesund machen. Genauso wie in den anderen Städten. Wenn das klappt, glauben wir vielleicht etwas von Jesus. Jesus sagte zu den Nachbarn: Hört gut zu. Ich sage euch etwas Wichtiges: Manchmal sucht Gott einen Menschen aus. Gott spricht mit diesem Menschen in seinem Herzen. Dieser Mensch soll den anderen Leuten weitererzählen, was Gott im Herzen gesagt hat. Viele Leute freuen sich darüber. Die Leute hören gerne, was Gott gesagt hat. Die Leute tun, was Gott gesagt hat. Viele kranke Leute werden gesund, wenn sie auf Gott hören. Nur die Nachbarn von dem Menschen ärgern sich. Die Nachbarn sagen: Warum hat Gott dich ausgesucht? Du bist doch bloß ein ganz normaler Mensch? Wir wollen nichts von dir hören.
Jesus sagte: Jetzt ist es auch so. Ihr denkt, ich bin nichts Besonderes. Aber ich komme von Gott. Und ich erzähle euch von Gott. Aber ihr wollt nicht auf mich hören. Die Nachbarn wurden wütend. Die Nachbarn wollten Jesus von einem Berg herunter stürzen. Aber Jesus ging ganz ruhig weg. (Bibel in leichter Sprache)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Es gibt Worte, die „gehen einem runter wie Öl“. Wenn wir ein Kompliment bekommen, wenn wir gelobt werden, wenn uns gedankt wird, wenn jemand seine Wertschätzung uns gegenüber ausdrückt. Es gibt aber auch „bittere Wahrheiten“: eine schwerwiegende Diagnose, eine Kündigung, eine Abmahnung, eine heftige Kritik nach einem selbst verschuldeten Fehler.
Lob und Wertschätzung nehmen wir im Normalfall gerne an. Mit Kritik und Schelte tun wir uns deutlich schwerer. Oft versuchen wir, uns zu rechtfertigen. Oder wir streiten die Vorwürfe ab. Oder wir zweifeln den Wahrheitsgehalt der geäußerten Aussagen an. Dann geht es um Fake-News oder wir hören bei Demonstrationen die Beschimpfungen der vermeintlichen „Lügen-Presse“.
Es ist nicht immer leicht, „der Wahrheit ins Gesicht zu sehen“. Diese Erfahrung machen auch die Menschen in Nazareth. Sie ertragen es nicht, dass Jesus die Grenzen des auserwählten Volkes Gottes förmlich aufsprengt und den Heilswillen Gottes auf alle Menschen guten Willens - auch über das Volk Israel hinaus - ausbreitet. Er raubt ihnen quasi ihren exklusiven Platz in der Heilsgeschichte.
Gerade Lukas stellt in seinem Evangelium heraus, dass Jesus immer wieder den Weg zu den vermeintlich Ausgegrenzten, den Verlorenen, den an den Rand Gedrängten sucht, um sie zurück zu holen in die Heilssphäre Gottes - bis zum bitteren Ende. In dieser aufgeheizten, brisanten Begegnung leuchtet schon ein erstes Mal die Spannung des Karfreitags auf: Hier eben noch das Staunen und die große Zustimmung und im nächsten Moment die Wut, das Aufspringen und die Bereitschaft, Jesus zu töten. Dort erst das „Hosanna“ und wenige tage später das „Kreuzige ihn!“
Jesus kennt keine gottgewollte Ausgrenzung, sondern allenfalls eine selbst gewählte. Gott wendet sich an alle Menschen guten Willens oder wie es im vierten Hochgebet heißt: an alle. die ihn mit lauterem Herzen suchen. Die selbst gewählte Ausgrenzung besteht darin, sich dem Heilsangebot Gottes zu verweigern, nicht auf sein Wort hören zu wollen, seine Einladung leichtfertig auszuschlagen, wenn er - wie in den Gleichnissen - einlädt zum Hochzeitsmahl, seinen Weg nicht mitgehen zu wollen, am Reich Gottes nicht mitbauen zu wollen, sprich : die Nachfolge nicht zu wagen.
Sicherlich: der Anspruch Gottes an den Menschen hat manchmal etwas Forderndes, etwas Herausforderndes, etwas Provozierendes. Aber bedenken wir auch das Sprichwort aus China: „Wer mir schmeichelt, kann mein Feind sein. Wer mich tadelt, ist mein Lehrer.“ Ein forderndes Wort kann auch ein heilendes sein, wenn es uns nicht überfordert, sondern uns wachruft und uns wieder auf die richtige Spur bringt.
Der heutige „Sonntag des Wortes Gottes“ lädt uns von Neuem ein, uns diesem Wort immer wieder zu stellen, diesem offenen und guten, diesem fordernden und heilenden Wort. Im ersten Kapitel unseres „Gotteslob“ finden sich Anregungen für die ganz persönliche Schriftlesung und für das Bibellesen in Gemeinschaft (Gl 1,3/ 1,4). Es muss nicht täglich sein, aber vielleicht einmal in der Woche kann es hilfreich sein, sich einem Schrifttext zu widmen. Das kann ein Schrifttext vom jeweiligen Tag oder das Evangelium vom kommenden Sonntag sein. Man kann sich auch ein ganz bestimmtes Evangelium hernehmen und immer einen Abschnitt betrachten.
Glaube und Leben; Leben und Glauben wollen sich gegenseitig durchdringen. Das Wort Gottes will mir helfen, meinen Alltag mit seinen vielfältigen Erfahrungen zu deuten; mein Alltag soll meine Beziehung zu Gott auch immer wieder erden. Der „Ich bin der - Ich bin da“; der „Gott-mit-uns!“ will uns nicht nur beim Gottesdienst und bei geistlichen Übungen nahe sein. Er will mit uns durch dieses Leben gehen; will uns helfen, dieses Leben mit all seinen Pflichten und Herausforderungen gut zu meistern; will uns helfen, angeleitet von seinem Wort das Ziel unseres Lebens nicht zu verfehlen.

Für Familien mit Kindern:
Die Leute in der Synagoge erkannten Jesus am Anfang nicht. erst durch seine Reden wussten sie, dass es Jesus war. Ist es dir auch schon einmal passiert, dass dich jemand nicht erkannt hat? Findest du das dann eher lustig oder nervig? Andersherum kann es auch passieren, dass deine Mitmenschen meinen, dich ganz genau zu kenn und zu wissen, was du willst und tun sollst. Aber vielleicht haben sie nicht immer recht. Jesus sagte zu den Menschen: Ihr werdet mich nicht immer verstehen.
Guter Gott, hilf mir, meine Mitmenschen genau anzuschauen, um zu erkennen, wie es ihnen geht. Hilf mir auch, auf mich zu schauen, damit ich in mich hinein höre, wie es mir selber geht. Amen
(dkv - Mein Sonntagsblatt 2019)

Lied: Gl 798, 1+3: O Schöpfer, dessen Allmachtswort...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
„Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht. Es hat Hoffnung und Zukunft gebracht.“ Darum kommen wir, Herr, mit unseren Bitten zu dir:

➢ Erfülle mit Deinem Geist alle, die in der Kirche in Katechese, Predigt oder Lehre Dein Wort verkünden.
➢ Schenke jenen Menschen die richtigen Worte, die in der Erziehung, Beratung und Begleitung tätig sind.
➢ Hilf allen Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft angesichts der vielfältigen Krisen in der Welt, die Worte zu finden, die zu einer guten Lösung führen.
➢ Lege allen, die sich auseinandergelebt oder zerstritten haben, Worte der Verständigung und Versöhnung in den Menschen.
➢ Führe alle Verstorbenen, die auf dein Wort vertraut haben, in die ewige Gemeinschaft mit dir.
Du, Gott, gehst mit uns auf unserem Weg. Wir loben dich und danken dir durch Jesus Christus, unseren Herrn. (Nach: Gottesdienst - 1/2022)

Vater unser: Herr Jesus Christus, du offenbarst uns die Liebe des Vaters im Himmel. Mit deinen Worten wenden wir uns voll Vertrauen und Hoffnung an ihn: Vater unser...

Lied: Gl 411,1+4: Erde singe, dass es klinge...

Gebet:
Guter Gott,
dein Wort will uns stärken
für die Aufgaben und Entscheidungen unseres Lebens.
Bleibe uns nahe mit deinem Geist,
damit deine Frohe Botschaft in unserer Umgebung,
in unserer Stadt
und für die ganze Welt wirksam werden kann.
So bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen
(nach: Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 82)

Segen
Gottes Macht halte dich aufrecht.
Gottes Weisheit leite dich.
Gottes Hand bewahre dich gegen alle Fallstricke des Bösen,
gegen alle, die dir schaden wollen.
( Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 20)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der
Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 1+3: Herr, wir bitten: Komm und segne uns...

Ausmalbild für Kinder

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