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Hausgottesdienst am
5. Fastensonntag im Jahreskreis B - Misereor-Sonntag
17. März 2024

Lied:Gl 470, 1-3: Wenn das Brot, das wir teilen...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir sind beim 5. Fastensonntag angekommen. Am nächsten Sonntag feiern wir schon den Palmsonntag und es beginnt die Karwoche. Diesen 5. Fastensonntag nennen wir auch den „Misereor - Sonntag“.
„Interessiert mich nicht die Bohne!“ eine bekannte Redewendung, die besagt:Etwas ist mir völlig gleichgültig. Misereor greift die Redewendung auf, macht daraus das Leitwort der diesjährigen Fastenaktion. Mit einer kleinen Veränderung – das „Nicht“ ist gestrichen. Misereor berichtet in diesem Jahr von einem Projekt in Kolumbien, wo sich Menschen zusammengeschlossen haben, um den großen Konzernen zu trotzen und klimafreundlich Landwirtschaft zu betreiben. Ihre Ziele: finanzielle Unabhängigkeit, gesunde Ernährung und ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft. Nicht nur in Kolumbien, sondern auf der ganzen Welt sind es Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die den Großteil der Lebensmittel produzieren. Sie sind alles entscheidend für die Ernährung von uns Menschen. Trotz dieser Bedeutung sind kleinbäuerliche Betriebe in ihrer Existenz bedroht: Große Konzerne kaufen die Landflächen auf und beherrschen den Weltagrarmarkt. Und die Folgen des Klimawandels erschweren die Arbeit auf den Feldern dieser Welt. Was hat denn jetzt die Bohne mit all dem zu tun? Zum einen ist die Bohne ein wichtiges Nahrungsmittel in Kolumbien. Zum anderen lohnt ein Blick auf die Herkunft der Redewendung "Interessiert mich nicht die Bohne": Ihr Ursprung liegt in den Ernährungsgewohnheiten der Menschen im Mittelalter. Auch hier war die Bohne ein Hauptnahrungsmittel, weil sie leicht zu züchten und sehr nahrhaft ist. Doch eine einzelne Bohne sättigt niemanden und ist damit nichts wert – sie ist schlichtweg uninteressant. Misereor dreht den Spieß um und betont: Jeder einzelne Mensch ist wichtig, jede Geschichte muss gehört werden - in diesem Fall sind es die Geschichten der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aus Kolumbien.

Gebet:
Gott, von dir kommt alles Gute.
In Jesus hast du uns deine Liebe gezeigt.
Öffne uns für deine Gegenwart.
Dir vertrauen wir unsere Gedanken, Sorgen und Wünsche an.
Öffne unsere Herzen für all die Schönheit, die uns umgibt
und die uns Tag für Tag staunen lässt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.(Misereor)

Lesung aus dem Buch (Jeremia 31,31-34)
Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da schließe ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund. Er ist nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war - Spruch des HERRN. Sondern so wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - Spruch des HERRN:
Ich habe meine Weisung in ihre Mitte gegeben und werde sie auf ihr Herz schreiben. Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir Volk sein.

Antwortgesang:Gl 481, 1+5: Sonne der Gerechtigkeit...

Ruf vor dem Evangelium:Gl 584, 9. Lob dir, Christus, König und Erlöser

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 12, 20-33)
Jesus sagte zu seinen Jüngern: : Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
oder in leichter Sprache:
Einmal erzählte Jesus ein Beispiel vom Weizenkorn.Jesus sagte: Das Weizenkorn wird in die Erde gesät. In der Erde verändert sich das Weizenkorn. Das Weizenkorn stirbt. Das hört sich traurig an. Trotzdem ist es gut, dass das Weizenkorn stirbt. Weil dann aus dem Weizenkorn ein grünes Blatt heraus wächst. Das grüne Blatt wird zu einem neuen Halm. Aus dem neuen Halm wachsen viele neue Körner. Die vielen neuen Körner brauchen wir zum Essen.
Jesus sagte: Ihr möchtet ein gutes Leben haben. Ein gutes Leben ist wie ein Weizenkorn. Das Leben verändert sich. Das Leben ist schwer. Oder krank. Oder traurig. Aber bleibt froh. Behaltet den Mut. Dann wird das ganze Leben gut. Wie ein gutes Weizenkorn mit vielen neuen Körnern.

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken
Interessiert mich die Bohne? Schicksale von Menschen am anderen Ende der Erde?
So haben wir in der Einleitung gefragt. Wir sagen ja, es interessiert uns. Und so wollen wir jetzt einige dieser Menschen, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aus Kolumbien zu Wort kommen lassen.
Daniel Burbano aus El Tambo:
„Es gab eine Zeit, da brachte unser Landstück keinen richtigen Ertrag mehr, weil ich mich nur auf eine Art fokussiert habe. Seitdem ich mit der Pastoral Sozial zusammenarbeite, habe ich in meiner Produktion eine größere Vielfalt.
Früher habe ich auch alles Unkraut weggejätet. Mittlerweile ist es nicht mehr so, dafür wachsen viele verschiedene Pflanzen zusammen, was sich gegenseitig befruchtet.
Auch die Technik hat sich geändert. Früher habe ich mit schwererem Gerät gearbeitet. Jetzt gehe ich mit der Machete da dran und schneide nur das raus, was wirklich stört.
Das hat für mich viel in meinem Leben verändert. Es ist sehr bereichernd, voneinander lernen zu können.
Pablo Javier aus Taminango:
„Ich habe früher ohne Liebe gelebt. Durch das Projekt hat sich das geändert. Es geht um Schutz: In der Gemeinschaft, für sich selbst und auch für den Planeten, der unser gemeinsames Haus ist. Man setzt sehr stark auf die technologische Weiterentwicklung. Aber für mich ist es wichtiger, sich auf menschlicher Ebene zu entwickeln, denn letztlich nennen wir uns ja alle Menschen. Ich glaube, dass die menschliche Weiterentwicklung nur im Austausch geschehen kann und dass wir alle es brauchen, von Angesicht zu Angesicht einander zu begegnen, um uns auszutauschen.“
Maria Theresia aus El Tambo:
„Ganz wichtig ist, dass die verschiedenen Talente der einzelnen Personen wahrgenommen und wertgeschätzt werden und zur Geltung kommen können.“
Román López aus El Tambo:
„In unserem Projekt wird eine ganzheitliche Arbeit geleistet: Nicht nur eine produktive Arbeit, sondern auch eine Weiterentwicklung des Menschen und eine Weiterentwicklung der Gemeinschaft auf spiritueller Ebene. Es ist ganz wichtig, dass wir alles in die Hände Gottes legen. Die Unterstützung untereinander ist sehr wichtig. Die Gemeinde gibt etwas in den Prozess hinein und bekommt auch wieder etwas heraus.“ Und Pablo Javier, einer der Betreuer des Misereor Projektes resümiert: „Wir machen viele kleine Arbeiten und gehen viele kleine Schritte. Aber bereits jetzt sieht man eine große Veränderung unserer Gemeinschaft.“
Interessiert mich die Bohne – Misereor lädt ein, den Beitrag der Frauen und Männer der Landpastoral zu würdigen. Mit ihrem Einsatz verändern sie die Welt. Das können auch wir. Wir, die Menschen in einem privilegierten Land wie Deutschland. Wir, die Menschen einer Wirtschafts- und Wertegemeinschaft wie der Europäischen Union. Wir, die Schwestern und Brüder aller Menschen auf diesem Planeten. Jeder und jede Einzelne von uns, mögen wir noch so klein erscheinen, haben auch ein Stück Verantwortung für das große Ganze. Die Menschen der Landpastoral der Diözese Pasto können uns Vorbild sein: Sie teilen das Essen, ihre Gemeinschaft und ihren Glauben miteinander. Ihre Freude ist Bollwerk gegen Verzweiflung und Gewalt; Sie feiern mit lachenden Gesichtern, mit geteilten Tischen und offenen Häusern. Wo Menschen solche eine Gemeinschaft leben, berühren sich Himmel und Erde. Das ist die Vision des Propheten Jeremia. Nichts ist unmöglich. Leben statt Tod, Zuversicht statt Verzweiflung, Frieden statt Krieg. Mit Gott im Herzen und vielen kleinen menschlichen Schritten. Nehmen wir dieses Bild in unser Herz und mit auf unseren Weg.
Für Familien mit Kindern
Unter „misereor kinderfastenaktion 2024“ kann der Comic mit „Rucky Rucksack“ zur diesjährigen Solidaritätsaktion mit Kolumbien angeschaut und vorgelesen werden.

Lied:Gl 841: Wo Menschen sich vergessen...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Gott ist in unserer Mitte. Zu ihm kommen wir mit unseren Bitten:
➢ Wir beten für die Menschen in Kolumbien: Um Kraft. Um Mut. Um deinen Segen.
➢ Wir beten für Misereor: Um weltweite Verbundenheit. Um gute Kontakte in alle Welt. Um deinen Segen.
➢ Wir beten für die Kirche in Deutschland: Um Mut für die Zukunft. Um Freude am Glauben. Um deinen Segen.
➢ Wir beten für Politiker und Politikerinnen in Deutschland und in Kolumbien: Um gute Ideen. Um aufrechtes Handeln. Um deinen Segen.
➢ Wir beten für die verstorbenen Schwestern und Brüder: Dass sie ruhen dürfen in Frieden. Um ewiges Leben. Um deinen Segen für alle Traurigen.
Gott, wir vertrauen dir. Wir hoffen auf dich. Wir preisen dich und sagen: Groß bist du. Heute und in Ewigkeit. Amen(Nach: Misereor)

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus, du willst einen neuen Himmel und eine neue Erde. Du willst, dass wir an einem Reich mitbauen, in dem Gerechtigkeit und Frieden herrschen. Beten wir gemeinsam: Vater unser…

Lied:Gl 446, 1-4: Lass uns in deinem Namen Herr,…

Gebet/ Segensbitte:
Liebender Gott,
du hast uns diese Welt, deine Schöpfung anvertraut,
jeden Tag erkennen wir ihre Schönheit, ihre Vielfalt.
Du begegnest uns in jedem Menschen, jedem Tier, jeder Pflanze.
Wir erfahren dich in der Sonne, die uns morgens weckt,
in der Wolke, die uns Abkühlung bringt,
im Wind, der mal laut, mal leise deine Gegenwart verspricht.
Diese Welt, deine Schöpfung, enthält so viele Möglichkeiten,
dass wir zeitweise aus dem Blick verlieren,
worum es eigentlich geht.
Schenke uns die Weitsicht,
den Blick für die vor uns liegenden Herausforderungen nicht zu verlieren.
Für Recht und Unrecht.
Glück und Leid.
Und wenn wir gleich durch die Türen dieser Kirche gehen
und die Luft draußen einatmen,
einen Vogel singen oder den Wind pfeifen hören,
dann wollen wir uns an dich erinnern;
wollen unsere Herzen öffnen
und unser Bewusstsein schärfen.
Und so behüte euch, die Menschen in Kolumbien
und all jene, die wir in unserem Herzen tragen,
der dreieine Gott, der Vater und der Sohn und der Hl. Geist.(Misereor)
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 468: Gott gab uns Atem, damit wir leben… oder: Gl 453, 1+2+4: Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,...

Wer die Projekte von MISEREOR unterstützen möchte, kann dies tun mit der Überweisung einer Spende auf das Konto:
MISEREOR
DE 75 3706 0193 0000 1010 10
GENODED1PAX
„Fastenaktion 2024“

Ausmalbild für Kinder

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