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Hausgottesdienst am
5. Fastensonntag im Jahreskreis B - Misereor-Sonntag
21. März 2021

< In Zeiten hoher Corona-Zahlen möge jeder und jede selber entscheiden, ob die angebotenen Lieder gesungen werden oder nicht!>

Lied: Gl 470, 1-3: Wenn das Brot, das wir teilen...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir sind beim 5. Fastensonntag angekommen. Am nächsten Sonntag feiern wir schon den Palmsonntag und es beginnt die Karwoche. Diesen 5. Fastensonntag nennen wir auch den „Misereor - Sonntag“. An diesem Sonntag denken wir besonders auch an die Christinnen und Christen in den ärmeren Ländern, die ihr Leben und ihren Glauben oft unter sehr schwierigen Bedingungen meistern müssen. Aber es gelingt ihnen auch oft. Auch mit unserer Hilfe. deshalb ist auch das Thema des diesjährigen „Misereor - Sonntags“: „Es geht! Anders.“

Gebet:
Gott,
du hast deinen Bund mit uns Menschen geschlossen.
Du hast Menschen herausgeführt aus Abhängigkeiten und Zwängen.
Du willst auch für unsere Zeit, dass wir in Freiheit leben können.
Schreibe heute neu deine Botschaft in unsere Herzen.
Lass sie zum Samenkorn werden, das in uns keimt und wächst.
Dann können wir Veränderung wagen und anders, neu gerecht in dem Haus leben,
das du uns mit allen Menschen zur Heimat gegeben hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. (Misereor)

Ruf vor dem Evangelium: Gl 584, 9. Lob dir, Christus, König und Erlöser

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 12, 20-33)
Auch einige Griechen waren anwesend - sie gehörten zu den Pilgern, die beim Fest Gott anbeten wollten. Sie traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten zu ihm: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.

oder in leichter Sprache:
Einmal erzählte Jesus ein Beispiel vom Weizenkorn.
Jesus sagte: Das Weizenkorn wird in die Erde gesät. In der Erde verändert sich das Weizenkorn. Das Weizenkorn stirbt. Das hört sich traurig an. Trotzdem ist es gut, dass das Weizenkorn stirbt. Weil dann aus dem Weizenkorn ein grünes Blatt heraus wächst. Das grüne Blatt wird zu einem neuen Halm. Aus dem neuen Halm wachsen viele neue Körner. Die vielen neuen Körner brauchen wir zum Essen. Jesus sagte: Ihr möchtet ein gutes Leben haben. Ein gutes Leben ist wie ein Weizenkorn. Das Leben verändert sich. Das Leben ist schwer. Oder krank. Oder traurig. Aber bleibt froh. Behaltet den Mut. Dann wird das ganze Leben gut. Wie ein gutes Weizenkorn mit vielen neuen Körnern.
Jesus sagte: Bei mir ist das auch so. Ich sterbe wie ein Weizenkorn. Jesus wurde traurig. Jesus dachte daran, dass er am Kreuz sterben muss. Jesus bekam Angst. Jesus wollte am liebsten weglaufen. Aber dann betete Jesus: Gott, du bist mein Vater. Ich verlasse mich auf dich. Auch wenn ich sterben muss. Du schenkst mir neues Leben. Auf dich kann ich mich immer verlassen. Dann wird alles herrlich sein. Und alle Menschen sehen, dass du gut bist. Und dass du das Herz froh machst. Auf einmal hörten die Leute, die bei Jesus waren, eine Stimme. Die Stimme sagte: Ja. Ich bin jetzt bei dir. Ich bin immer bei dir. Die Leute wunderten sich über die Stimme. Einige Leute sagten: Vielleicht war das keine Stimme. Vielleicht hat es gedonnert. Jesus sagte: Nein. Es hat nicht gedonnert. Das war Gott im Himmel. Der Gott im Himmel hat gesagt, dass er immer da ist. Und dass niemand Angst haben muss. Und dass ihr alle bei Gott eingeladen seid. Und dass ihr alle zu Gott kommen dürft.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken
Es geht! Anders.“ - Das haben wir im vergangenen Jahr erlebt. Schmerzlich. Mit großen Umstellungen zwar und mit vielen Einschränkungen. Aber auch mit viel Organisationstalent, Phantasie und Kreativität. Wo Corona uns vieles von unseren Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten genommen hat, sind neue Projekte, Initiativen und Strategien entstanden, die Alltagsleben, Zusammenleben, Erfahrung von Gemeinschaft neu möglich gemacht haben. Anders eben. Aber es ging und geht.
Das wirft die Frage auf: Was in Bezug auf Corona möglich war, sollte das nicht auch in Bezug auf die anderen Problemfelder unserer Erde möglich sein, die uns schon viel länger als die Corona-Pandemie begleiten und unser Leben und unsere Welt in ähnlicher Weise gefährden?
➢ Wie steht es mit dem Raubbau an den Ressourcen unserer Erde? Dem rücksichtsvollen Verbrauch von Mineralien und seltenen Erden?
➢ Wie sieht es aus mit der Abholzung des Regenwalds in unvorstellbaren Ausmaßen?
➢ Wie sieht es aus mit der Versiegelung der Böden bei uns, um immer mehr Industriegebiete und Gewerbezonen anzusiedeln?
➢ Wie sieht es aus mit einer Strategie, die allen Menschen auf der Erde gerechte Bildungschancen und eine angemessene Gesundheitsversorgung ermöglicht?
➢ Wie sieht es aus mit einem Zugang für alle Menschen dieser Erde zu sauberem Trinkwasser?
Die Liste ließe sich noch um etliche Problemfelder ergänzen.
Es geht! Anders.“ - Doch was müsste sich ändern? Mutter Teresa hat auf diese Frage eines Journalisten - die sich ihr gegenüber auf die Kirche bezog, die wir aber sicher auch auf die Gestaltung unserer Welt ausweiten dürfen - kurz und knapp geantwortet: „Sie und ich!“ Vielleicht liegt hier schon der Kern des Problems. Wir alle meinen zu wissen, wie
grundsätzlich unsere Welt eine bessere, eine gerechtere werden könnte. Aber wenn es darum geht, bei sich selber mit der Veränderung zu beginnen, da beginnt das
große Zögern. Da kommen wir ins Grübeln. Da geht es um unseren eigenen Lebensstil. Da geht es um unsere liebgewordenen Gewohnheiten. Da sitzt uns plötzlich wieder unsere eigene Bequemlichkeit im Nacken. Da ist uns schnell das Hemd näher als der Mantel. Auch in der großen Politik: Eine gerechte Weltordnung - ja bitte! Aber Flüchtlinge im eigenen Land - nein danke! Gute Lebensmöglichkeiten auch für die Menschen auf der südlichen Weltkugel - na klar! Aber höhere Kosten für Rohstoffe und damit höhere eigene Lebenshaltungskosten - nein danke!
Und doch.
Es geht! Anders. - Gruppen und Initiativen finden sich zusammen, die aufstehen gegen die Ausbeutung unserer Erde. Geschäfte entstehen, die mit ihrem Sortiment etwas tun wollen gegen unnötigen Verpackungsmüll. Unser Blick, wie die Waren und Dinge unseres täglichen Lebens hergestellt werden, hat sich geschärft. Modelle von Recycling und Upcycling wollen der Wegwerf - Gesellschaft entgegenwirken.
Es geht! Anders. - Auch in Bolivien. Durch entsprechende Unterstützung findet gerade die indigene Bevölkerung wieder zurück zu traditionellen, aber nachhaltigeren Anbaumethoden. Caritas, Misereor und ähnliche Institutionen treten für die Aufrechterhaltung ihrer Kultur, ihrer Rechte und ihrer Möglichkeit zu politischer Teilhabe ein.
Es geht! Anders. - Und so tragen wir die Vision Jesu von einer gerechteren Welt weiter, bauen wir weiter mit an seinem Traum von einem Reich in Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden.

Für Familien mit Kindern
Unter „misereor kinderfastenaktion 2021“ kann der Comic mit „Rucky Rucksack“ zur diesjährigen Solidaritätsaktion mit Bolivien angeschaut und vorgelesen werden.

Lied: Gl 841: Wo Menschen sich vergessen...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Gott, du siehst in unser Herz, wirkst in uns und durch uns und weißt um alles, was uns und die Menschen in Bolivien und weltweit bewegt. Im Vertrauen darauf bringen wir dir unsere Bitten und die Anliegen unserer Zeit vor Dich:
➢ Für alle Familien: Um gegenseitige Achtung und Wertschätzung um Verständnis und Gelassenheit und für alle, deren Familienbande bedroht oder zerrissen sind. - Guter Gott, wir bitten dich, erhöre uns.
➢ Für alle, die in Kirche und Gesellschaft Altes bewahren und Neues entdecken: Um eine Balance zwischen Bewahrung und Erneuerung. - Guter Gott
➢ Für alle, die Gemeinschaft stiften und Leben und Interessen miteinander teilen über Grenzen hinweg: Um offene Ohren und Herzen. Um einen wachen Block für Bedürfnisse und Grenzen. - Guter Gott,…
➢ Um die Bereitschaft zur Besinnung und Umkehr. Um den rechten Blick auf das, was Leben fördert.
➢ Für unsere Verstorbenen, die uns bereits vorausgegangen sind in dein Reich von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden.
Mit dir, Gott, an der Seite gehen wir den Weg zwischen Bewahrung und Veränderung. Du lenkst unseren Blick auf das, was geht, und auch darauf, wie es anders gehen kann. Dafür danken wir dir und loben dich, heute und in Ewigkeit. (Nach: Misereor)

Hinführung zum Vater unser:
„Dein Reich komme“ - das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, ist die gemeinsame Bitte aller Christinnen und Christen um Veränderung und Wandel. Bitten wir, dass wir verwandelt werden, fähig zu einem neuen Miteinander. Einem Miteinander mit unseren Nächsten und der Schöpfung, dass Gottes Reich kommen kann. Beten wir gemeinsam: Vater unser

Lied: Gl 481, 1+2: Sonne der Gerechtigkeit…

Gebet:
Gott,
dein Wort stärkt uns und gibt uns Kraft für unseren Weg.
Kraft und Stärke,
an deinem Reich mitzubauen.
Kraft und Stärke,
zu überwinden, was uns hindert, den Weg der Gerechtigkeit zu gehen,
unserem Leben und unserem Miteinander in dieser einen Welt
eine neue Richtung zu geben.
Wirke du in unseren Herzen,
lass den Samen wachsen und reifen,
den du heute in uns gepflanzt hast.
So können wir nun gehen
in unseren Alltag
auf deinen Wegen
hoffnungsvoll. Amen (Misereor)

Segen
Mögest du weitergehen
die Saat der Gerechtigkeit säen
edle Visionen nähren
sanfte Weisheit ernten.
Mögen Geduld und Leidenschaft
dein Samenkorn sein.
Mögen Gottes gute Gaben
deine Hände reichlich füllen.
Mögen in dir sich verbinden
Dankbarkeit und Mut.
Möge durch dich geteilt werden
das Brot des Heiles.
(Antoinette Brem - in: Fastenkalender 2021 - vivat)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 468: Gott gab uns Atem, damit wir leben… oder: Gl 453, 1+2+4: Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,...

Wer die Projekte von MISEREOR unterstützen möchte, kann dies tun mit der Überweisung einer Spende auf das Konto:
MISEREOR
DE 75 3706 0193 0000 1010 10
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