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Hausgottesdienst am
6. Sonntag im Jahreskreis C
13. Februar 2022

Lied: Gl 805, 1+2+5: Sing mit mir ein Halleluja...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Du bist ja nicht ganz bei Trost!“ Damit bringen wir unseren Eindruck zum Ausdruck, dass uns jemand verwirrt oder verrückt scheint. Vielleicht können wir es mit Blick auf das heutige Evangelium so deuten, dass er so entrückt ist in seiner eigenen Welt, dass er die Not, die Bedürftigkeit und Trostlosigkeit seiner Mitmenschen nicht mehr wahrnimmt. Im Johannes - Evangelium ist der „Tröster“ der Heilige Geist. Wenn ich „nicht ganz bei Trost“ bin, bin bin ich vielleicht von allen guten Geistern verlassen. Wir sollen aber tröstend und teilend, helfend und heilend durch unser Leben gehen, um dem Anspruch Jesu an uns zu genügen. Stimmen wir zunächst aber ein in das Lob Gottes:

Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott…

Gebet:
Guter Gott,
wir bitten dich:
Rühre uns an durch dein Wort.
Berühre uns mit deinem Geist.
Rühre uns tief in unserem Herzen an,
sodass heilen kann, was verwundet ist
und Hoffnung wachsen kann, wo Trostlosigkeit herrscht.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der eines Tages als unser Bruder in unsere Welt gekommen ist
und die Freuden und Leidens des Lebens mit uns geteilt hat. Amen
(Regina Kraus - Da berühren sich Himmel und Erde - S. 130)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 6, 17.20-26)
Jesus stieg mit den Zwölf den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

oder in leichter Sprache:
Viele Menschen kamen zu Jesus. Alle Menschen wollten Jesus zuhören. Die meisten Menschen waren Freunde von Jesus. Jesus wollte seinen Freunden etwas Besonderes erklären. Jesus wollte erklären, welche Menschen sich besonders freuen können. Weil Gott diese Menschen besonders glücklich machen will. Jesus sagte: Die Menschen, die Gott besonders glücklich macht, sind selig. Zum Beispiel: Wenn ihr arm seid, seid ihr selig. Weil euch alles gehört, was Gott gehört. Wenn ihr Hunger habt, seid ihr selig. Weil Gott selber euch satt machen will. Wenn ihr weint oder traurig seid, seid ihr selig. Weil Gott euch selber trösten will. Dann könnt ihr wieder lachen. Viele Leute machen sich über euch lustig. Und lachen euch aus. Weil ihr an Gott glaubt. Viele Leute schimpfen über euch. Und erzählen Lügengeschichten über euch. Viele Leute hassen euch. Und wollen mit euch nichts zu tun haben. Weil ihr an Gott glaubt. Freut euch darüber. Ihr seid selig. Weil Gott euch selber eine große Freude schenken will. Jesus sagte seinen Freunden auch, was schlimm ist. Jesus sagte: Wehe, es ist schlimm für die reichen Leute. Weil die reichen Leute schon alles haben. Sie können sich nichts mehr wünschen. Und können nichts Schönes mehr bekommen. Weil sie schon alles haben. Wehe, es ist schlimm, wenn reiche Leute satt sind. Und den hungrigen Leuten nichts zu essen geben. Eines Tages werden die reichen Leute selber hungern. Wehe, es ist schlimm, wenn reiche Leute albern sind. Und wenn sie nicht merken, dass andere Leute traurig sind. Eines Tages sind diese reichen Leute selber traurig. Und klagen. Und weinen. Jesus sagte zu seinen Freunden: Es ist nicht wichtig, dass ihr berühmt seid. Und dass die anderen Menschen euch zujubeln. Und dass die Menschen euch toll finden. Es ist nur wichtig, dass Gott euch lieb hat. Und dass Gott euch gut findet. Gott kann in euer Herz sehen. Das Wichtigste ist, dass ihr ein gutes Herz habt. (Bibel in leichter Sprache)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Seit über einer Woche laufen die durchaus umstrittenen und kontrovers diskutierten olympischen Winterspiele in Peking. Diskussionen um die in China herrschenden Menschenrechtsverletzungen, Pressezensur und Umweltzerstörungen beim Bau der olympischen Stätten überschatten dieses eigentlich sportliche Treffen der Jugend der Welt. Dennoch gibt es viele, die derzeit die Live - Übertragungen im Fernsehen verfolgen und dabei auch immer einen Blick auf den berühmt, berüchtigten Medaillenspiegel werfen. Wo steht mein Land, wie schneiden unsere Athletinnen und Athleten ab? Werden sie ihrer Favoritenrolle gerecht oder enttäuschen sie die Erwartungen? Wie groß war die Enttäuschung z. B. als die Slalomfahrerin Lena Dürr als Vorlaufschnellste mit wenigen Hundertstelsekunden Rückstand nur 4. wurde. „Schneller, höher, stärker“ - das ist seit gut hundert Jahren das Motto der olympischen Spiele. Es ist aber auch so etwas wie in Leitwort für unser gesamtes Leben auf dieser Welt. Immer wieder müssen wir mitverfolgen, wie Naturlandschaften zerstört und Industrieanlagen geopfert werden, denn es braucht ja das Wirtschaftswachstum und es braucht neue Arbeitsplätze. Angesehen in unserer Gesellschaft sind die, die sich etwas leisten können, die in schicken Kleidern und mondänen Wagen daher kommen, die sich vermeintlich alles leisten können, so wie der Gründer von amazon, Jeff Bezos, der erwartet, dass für seine neue Luxusjacht eben einmal eine unter Denkmalschutz stehende Brücke in den Niederlanden abgebaut wird. Hier liegt die große Gefahr, dass man meint, so über anderen zu stehen, dass man auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nehmen müsse. Die Wehe-Rufe Jesu haben auch heute nichts an ihrer Aktualität verloren. Sie warnen uns alle, uns einander nicht aus dem Blick zu verlieren. Der Egoismus in unserer Gesellschaft, in unserem Alltag nimmt in dem Maß zu, wie die Rücksicht aufeinander verloren geht. Vielleicht erleben wir das schmerzlich auch in unserem eigenen Leben - aus beiden Blickwinkeln: Dass wir uns selber als egoistischer erleben ebenso wie wir unter Rücksichtslosigkeit anderer leiden. Im Juli 2021 hat das Internationale Olympische Komitee das Leitwort der Olympischen Spiele um das Wort „gemeinsam“ erweitert. Im Grunde ein sinnvoller Schritt; kann diese Ergänzung doch bewusst machen, dass es nie nur auf die Leistung und Leistungsfähigkeit des Einzelnen oder einer einzelnen Mannschaft ankommt, sondern dass das Zusammenfinden und die daraus mögliche Gemeinschaft das Ausschlaggebende sein sollte, das gegenseitige anderer Kulturen und Traditionen, ein wachsendes Verständnis füreinander und die Bereitschaft zu einem gelebten Miteinander. Auch alles das gilt für unser gesellschaftliches, alltägliches Zusammenleben. Einander kennenlernen zu wollen, voneinander lernen zu wollen, gerade auch die Schwächeren und Benachteiligten nicht aus dem Blick verloren, diejenigen die am dringendsten Trost und Hilfe brauchen. „Schneller - höher - stärker“ - das kann für uns der Antrieb und der Ansporn sein, an unseren Talenten, Begabungen und Charismen zu arbeiten, sie immer weiter zu entwickeln und zu größerer Strahlkraft kommen zu lassen. Doch das „gemeinsam“ ruft uns immer wieder mahnend und warnend in Erinnerung, dass wir all diese Fähigkeiten nicht nur zu unserem Eigennutz, zu unserem alleinigen Vorwärtskommen anvertraut wurden, sondern dass wir sie einsetzen füreinander, zum Wohl auch all derer, mit denen wir unser Leben und unseren Alltag teilen.
Für Familien mit Kindern:
Jesus möchte allen Menschen Mut machen. Allen Menschen, die Schweres hier erleiden, die traurig oder ausgeschlossen sind. Fühlst Du Dich auch manchmal so? Jesus verspricht das reich Gottes. Ein Ort, wo alle Tränen abgewischt werden, wo alle tanzen und sich freuen dürfen. Das Reich Gottes bricht aber auch schon hier an, wenn Menschen einander helfen, trösten und respektieren. Menschen, die sich für Andere einsetzen, nennt man Lichtbringer, denn sie machen das Leben eines Anderen hell.
Lieber Gott, manchmal geht es mir ganz schlecht. Da kann ich mir gar nicht vorstellen, dass alles einmal wieder gut wird. Schickst du mir dann bitte einen Lichtbringer? Amen
(dkv - Mein Sonntagsblatt 2012)

Lied: Gl 424, 1+4: Wer nur den lieben Gott lässt walten...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, wir vertrauen auf Deine Gegenwart mitten unter uns und bitten Dich:

➢ „Selig seid ihr, wenn ihr Wunden heilt, Trauer und Trost miteinander teilt“: Wir bitten für alle Kranken und für alle, die sich um sie kümmern.
➢ „Selig seid ihr, wenn ihr Krüge füllt, Hunger und Durst füreinander stillt“: Wir bitten für die unzähligen Menschen überall auf der Welt, denen täglich das Lebensnotwendigste fehlt und für alle, die versuchen, die Güter dieser Erde gerecht zu verteilen.
➢ „Selig seid ihr, wenn ihr Fesseln sprengt, arglos und gut voneinander denkt“: Wir bitten für alle, die versucht sind, Feuer an die Lunte eines erneuten Krieges in Europa zu legen und für alle überall auf der Welt, die versuchen, mit diplomatischen Mitteln für ein friedvolles Miteinander zu sorgen.
➢ „Selig seid ihr, wenn ihr Schuld verzeiht, Stütze und Halt aneinander seid“: Wir bitten für alle Familien und Freundschaften, die sich für ein bergendes Zuhause und eine gegenseitige Verbundenheit einsetzen.
➢ Und wir beten für alle unsere Verstorbenen, die ihre ganze Hoffnung auf dich gesetzt haben.
Herr, unser Gott! Unser Leben legen wir in deine Hände. Halte und erhalte uns! Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser: Jesus, du willst uns den richtigen Weg durch unser Leben zeigen. Mit deinen Worten beten wir: Vater unser...

Lied: Gl 459, 1-4: Selig seid ihr...

Gebet:
Naher Gott,
du wendest dich uns zu und willst uns begleiten.
Lass uns deine Nähe auch im Alltag spüren.
Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn,
den du uns als unseren Bruder in die Welt gesandt hast. Amen
(Regina Kraus - Da berühren sich Himmel und Erde - S. 135)

Segen
Mögest Du gefeit sein gegen Hitze und Kälte, gegen Zorn und Gleichgültigkeit
und den Widrigkeiten des Lebens mit Gelassenheit und Ruhe gegenübertreten.
Ich wünsche Dir, dass Du Deine Ziele nie aus den Augen verlierst
und die Kraft in Dir spürst, sie nach und nach zu erreichen.
Mögest Du stets ein Lied auf den Lippen haben
und ein fröhliches Wort für Deine Freunde.
(Aus: 365 Irische Segenswünsche, Pattloch Verlag)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 386 (3x): Laudate omnes gentes…

Ausmalbild für Kinder

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