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Hausgottesdienst am
8. Sonntag im Jahreskreis C
27. Februar 2022

Lied: Gl 803, 1+2: Unser Leben sei ein Fest...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Die Ereignisse der vergangenen Woche machen viele betroffen. Russland ist in der Ukraine einmarschiert und hat das Völkerrecht gebrochen. Nach der Balkankrise in den 9oer-Jahren und dem Krim-Krieg 2014 gibt es wieder kriegerische Auseinandersetzungen in Europa. Es wirkt etwas bizarr: Auf der einen Seite feiern viele noch Karneval, Fasching oder Fastnacht; auf der anderen Seite stehen sich militärische Einheiten in einem noch nicht endgültig absehbaren Konflikt gegenüber. Zu Recht findet sich in unserem Eingangslied der Konjunktiv. Unser Leben ist nicht immer ein Fest; aber wie sehr würden wir uns wünschen, dass es wirklich so wäre und der Geist des Herrn diese Welt zu einer friedlichen und versöhnten umgestalten könnte. Halten wir dem Herrn unser Leben und unsere Welt mit allen Erfahrungen von Zerrissenheit und Unversöhntheit und bitten wir um sein Erbarmen:

Gl 437, 1-3: Meine engen Grenzen

Stimmen wir nun ein in das Lob Gottes: Gl: 383, 3: Ich lobe meinen Gott...

Gebet:
Gott, deine Worte sind Wegweiser für unser Leben.
Im Urteilen und Handeln zeigen sie uns die Richtung,
wie wir denken und reden.
Begleite uns,
wenn wir im Alltag unser Herz immer wieder aufs Neue prüfen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen. (ArGe Liturgie)

Halleluja: Gl 483,3 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 6, 39-45)
Jesus sprach in Gleichnissen zu seinen Jüngern: Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt. Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.
oder in leichter Sprache:
Einmal sagte Jesus: Einige Leute erzählen den anderen Menschen von Gott. Aber die Leute erzählen falsche Sachen von Gott. Weil die Leute Gott gar nicht richtig kennen. Zum Schluss wissen die Leute und die anderen Menschen nur falsche Sachen von Gott. Das ist dumm. Das ist genauso dumm wie bei zwei Männern in einer Geschichte. Der eine Mann war blind. Und konnte nicht sehen, wohin er laufen muss. Da kam ein zweiter Mann. Der zweite Mann war auch blind. Der zweite blinde Mann sagte zu dem ersten blinden Mann: Komm, ich zeige dir den Weg. Ich weiß, wo der Weg entlang geht. Da gingen beide Männer los. Beide Männer fielen in den Graben. Weil beide Männer blind waren. Und nicht sehen konnten, wohin der Weg geht. Jesus erzählte noch mehr.
Jesus sagte: Einige von euch meckern mit anderen Leuten herum. Und sagen, was die anderen Leute schlecht machen. Ihr merkt gar nicht, dass ihr selber genauso schlechte Sachen macht. Ihr sollt erst selber besser werden. Bevor ihr mit den anderen schimpft. Ihr Menschen seid ähnlich wie Bäume. An guten Bäumen wachsen gute, leckere Früchte.
An schlechten Bäumen wachsen schlechte Früchte. Oder nur trockene Blätter. Oder Dornen. So ist es bei den Menschen auch. Menschen mit guten Gedanken im Herzen reden gute Sachen. Menschen mit bösen Gedanken im Herzen reden böse Sachen. Oder meckern und schimpfen. Je nachdem, worüber sich die Menschen im Herzen freuen oder ärgern: Darüber reden die Menschen. Darum könnt ihr nur richtig über Gott erzählen, wenn sich euer Herz über Gott freut. (Bibel in leichter Sprache)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Liebe Schwestern und Brüder, ich grüße Euch herzlich -
in diesen Zeiten, die oft auch sehr schmerzlich.
Sorgen und Ängste treiben uns um.
Hinter vielen Fragen steht das große „Warum?“!
Die Pandemie hält uns noch umklammert,
Über Impfpflicht und Regeln wird fleißig gejammert.
Im Osten Europas gibt’s Krieg sogar,
weil Putin sich gibt wie der neue Zar.
Auch um China steht es schlecht,
nichts mehr gilt dort das Menschenrecht.
Auch um die Umwelt ist's schlecht bestellt,
weil im Regenwald ein Baum um den anderen fällt.
Hunger und Armut breiten sich aus -
weltweit - und mancher verlässt sein Zuhaus'.
Auch uns're Kirche zeigt sich verletzt,
ist vielerlei Vorwürfen ausgesetzt:
Missbrauch, Reformstau, unklare Finanzen - es ist nicht erbaulich im Großen und Ganzen.
Und doch gibt’s sie noch - ob jung oder alt,
die suchen im Glauben noch Richtung und Halt.
Sie beten und singen, sie helfen und teilen,
versuchen die ein oder andere Wunde zu heilen.
Sie schenken Verständnis und hören zu,
schenken so manchem wieder innere Ruh'.
Drum will ich' s klipp und klar benennen:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Freiheit ist ein hohes Gut
und seine Meinung zu äußern erfordert oft Mut.
Demonstrationen haben deshalb ihr Recht,
doch seit einiger Zeit da wird mir nur schlecht,
wenn ich seh', wie die Freiheit beschmutzt,
und Meinungsrecht wird ausgenutzt.
Wo Rechtsradikale aufmarschier'n
und haltlose Parolen skandier'n,
erinnert mich das - ich kann's nicht bestreiten,
an Deutschlands allerdunkelste Zeiten.
Wer streut denn die Fake-News, wer verbreitet die Lügen,
wer versucht denn, andere zu betrügen?
Drum will ich' s klipp und klar benennen:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Ich kann und will es nicht bestreiten,
unsere Kirche sah' schon bess're Zeiten.
Die Kirche in Deutschland am Scheideweg steht
und vieles derzeit den „Bach runter geht“.
Die Missbrauchsgutachten legen dar,
was alles im Argen gelegen war.
Da wurde vertuscht und weg geschaut,
den Opfern wurde zu wenig vertraut.
Die Täter kamen oft schadlos davon,
kein Bischof verließ freiwillig seinen Thron.
Der Schutz der Kirche hatte Priorität,
der Schutz der Opfer kam viel zu spät.
Gänzliche Aufklärung tut jetzt Not.
Volle Transparenz ist das höchste Gebot,
um Vertrauen zurück zu gewinnen
und Glaubwürdigkeit wieder zur Geltung zu bringen.
Drum will ich' s klipp und klar benennen:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Doch was die Gutachten angeht,
für mich da noch 'ne Frage steht:
Da war die Red' von Zeit zu Zeit
von „überwiegender Wahrscheinlichkeit“,
dass etwas nicht in Ordnung war
und somit Falsches auch geschah.
Was ich bis heute noch nicht weiß:
Ist Wahrscheinlichkeit auch gleich Beweis?
Ein Urteil ist oft schnell gefällt,
doch ob es auch Bestand erhält?
Es gab einst Regeln, die besagten:
Im Zweifel für den Angeklagten.
Und wie ich's seh' - bitte verzeiht,
hat dieser Satz noch Gültigkeit.
Drum denkt an die Verantwortung
bei jeder Form von Einschätzung.
Ein Urteil ist so schnell gesprochen,
und über ein'n der Stab gebrochen.
Doch braucht es doch zum guten Schluss,
den Beweis mit Hand und Fuß.
Drum will ich' s klipp und klar benennen:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Man hört's bei alt, man hört's bei jung:
Die Kirche braucht Erneuerung.
Die Macht des Klerus abzubauen,
mehr Verantwortung für Frauen,
Fragen zur Sexualität -
all das auf der Agenda steht.
Ein „Synodaler Weg“ soll's richten.
Doch ist's ja so bei den Geschichten:
Ein Weg, der ist nicht immer eben.
Das mussten viele schon erleben.
Ein Weg, der ist oft schmal und steil
und manchmal steinig auch derweil.
Die einen wollen schnell voran,
andere ziehen die Bremse an.
Zwischen Bewahren und Erneuern
ist es oft ein zähes Steuern.
Was will der Geist und was ist Wahrheit?
Nicht immer findet sich die Klarheit,
in welche Richtung es nun geht
und wo man dann am Ende steht.
Zum andern muss im Blick uns sein -
wir sind ja nicht für uns allein,
sind Teil der Kirche dieser Welt
und das ist 'was , was auch noch zählt.
So bitten wir den Heil'gen Geist,
dass Er den rechten Weg uns weist.
Drum will ich' s klipp und klar benennen:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Das kleiner werdend' Personal
ist schon seit Jahren eine Qual.
Kaum noch Priester sind zu finden,
auch die Pastis sind im Schwinden.
Gemeindereferenten rar,
Ordensleut' 'ne kleine Schar.
Das Bistum ist versucht zu lösen
das Problem mit neuen Größen;
schafft den Pastoralen Raum -
so einfach geht’s,
man glaubt es kaum.
Doch ob die Lösung so geschieht,
wenn man das Netz nur weiter zieht?
Ist diese Planung echt gescheiter,
zieht man die Maschen immer weiter?
Groß ist die Gefahr bei allen,
durch dieses Netz schlicht durchzufallen.
Statt dessen sollt' es interessieren,
wieder mehr Leut' zu motivieren,
ihr Charisma nicht zu verstecken,
ihre Talente zu entdecken
und so mit ganz viel Gottvertrauen
an Kirche eifrig mitzubauen.
So sei für heute in drei Wochen
die PGR-Wahl angesprochen.
Wie schön - ich sag es unumwunden,
dass etliche wurden gefunden,
die für vier Jahre sind bereit
zu bringen ihre Kraft und Zeit
in das Gemeindeleben ein
und wollen Mitgestalter sein.
Drum will ich' s klipp und klar benennen:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Doch sollten wir nicht drauf verzichten,
den Blick auch auf die Welt zu richten.
Da gibt es Fragen und auch Sorgen,
die betreffen unser Morgen.
Wie bewahren wir den Frieden?
Wie ernähren wir den Süden?
Besiegen wir Corona bald?
Wer stoppt Terror und Gewalt?
Unheil wird heraufbeschworen
von gewissen Diktatoren,
deren einziges Bestreben
ist's, ihren Ehrgeiz auszuleben,
ihre Macht zu demonstrieren
und and're zu terrorisieren.
Russland, China, Nordkorea
im Amerika die Trump-Mania
in Afghanistan die Taliban,
wo hört man auf, wo fängt man an?
Da werden Menschen unterdrückt,
Soldaten werden ausgeschickt,
Pressefreiheit wird verwehrt,
Kritiker nur weggesperrt.
Soll so die Welt der Zukunft sein?
Dazu von mir ein klares „Nein“!
Drum will ich's klipp und klar benennen:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Jedoch, bevor ich komm' zu meinem Schluss,
ich eines noch bemerken muss.
Es ist mir ganz und gar nicht eigen,
nur auf andere zu zeigen.
Ich muss mich immer neu besinnen,
Verwandlung muss bei mir beginnen.
Zeig ich mit einem Finger hin zu dir,
gehen die vier ander'n her zu mir.
Wollen wir die Welt verwandeln,
müssen wir selbst erst anders handeln.
Die beste Richtschnur ist kurzum
hierfür das Evangelium.
Wenn wir dies im Herzen tragen
und danach zu handeln wagen,
finden wir erfülltes Leben
und können Leben weiter geben.
Drum will ich es klipp und klar benennen:
„An uns'ren Früchten soll man uns erkennen!“

Für Familien mit Kindern:
Ein Mensch muss im Herzen rein und gut sein, damit er auch Gutes tun kann. Es muss also Ziel sein, sein Herz rein und gut zu halten. Dazu muss ein Mensch aber auch Lebensumstände erhalten, damit das gelingen kann. Wenn Menschen beleidigt und benachteiligt sind, dann wird das Herz hart und schwer wie ein Stein. Es gibt Kinderrechte, die versuchen, Benachteiligungen zu verhindern. Leider werden diese Rechte nicht immer eingehalten. Wie ist das bei dir? Wirst du gut behandelt? Kümmert sich jemand um dich?
Gott, hilf allen Menschen, deren Herz schwer und böse ist, dass sie Auswege finden, damit ihr Herz wieder gut und leicht werden kann, damit sie Gutes tun und denken. Amen
(dkv - Mein Sonntagsblatt 2019)

Lied: Gl 457, 1-3: Suchen und fragen...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:

Herr Jesus Christus, du willst, dass alle Menschen dieser Welt zu einer versöhnten, friedlichen und solidarischen Gemeinschaft finden. Wir bitten dich:
➢ Um eine Ende der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine und um die bleibende Bereitschaft bei allen Verantwortlichen um Bemühungen für eine Welt ohne Krieg und Gewalt.
➢ Für die Arbeit der weltweit agierenden Organisationen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.
➢ Für die Führer der großen Religionen und Konfessionen dieser Erde, dass ihre Mahnungen zum Frieden und zur Versöhnung gehört und ernst genommen werden.
➢ Für alle, die unschuldig Opfer von Gewalt und Krieg geworden sind und es immer wieder werden, die in Angst leben um ihr Hab und Gut, ihr Wohl und Leben
➢ Für unseren Verstorbenen, die uns vorausgegangen sind in die ewige Gemeinschaft mit dir.
Herr, unser Gott, dein Sohn ist uns Weg, Wahrheit und Leben. An seiner Botschaft und seinem Leben dürfen und können wir immer wieder Maß nehmen für ein gelingendes und Frucht bringendes Leben. Lass uns das nie vergessen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser: Herr Jesus Christus, du willst, dass wir verbinden, wo Streit ist; Licht entzünden, wo Finsternis regiert. Mit deinen Worten beten wir: Vater unser...

Lied: Gl 446, 1-4: Lass uns in deinem Namen, Herr,...

Gebet:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
(Gotteslob 19,4)

Segen
Ich wünsche dir Freude da, wo du traurig bist.
Mögest du die kleinen Glücksmomente,
die es jeden Tag gibt, nicht übersehen.
Ich wünsche dir Hoffnung da, wo es in dir trostlos aussieht.
Möge dir Tag für Tag Zuversicht geschenkt werden.
Ich wünsche dir Liebe da, wo du dich einsam und verlassen fühlst.
Mögest du ein reiches Maß an Geborgenheit und Zuwendung erfahren.
(Petra Focke in: Gute Besserung - Wochenbrief 9. Woche - 27.2.2022)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott…

Ausmalbild für Kinder

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