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Hausgottesdienst am
Erntedankfest
2. Oktober 2022

Lied: Gl 467, 1+5+6: Erfreue dich, Himmel,...…

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Der erste Oktobersonntag lenkt unseren Blick auf die Schöpfung. Deshalb feiern wir heute das Erntedankfest. An diesem Tag sind wir aber auch ganz persönlich eingeladen, darüber nachzudenken, wofür wir selber dankbar sind und sein dürfen. Im Grunde nichts in unserem Leben ist selbstverständlich.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 807: Anbetung, Dank und Ehre...

Gebet:
Gott des Lebens,
du liebst diese schöne Erde und alles, was auf ihr lebt.
Du hast uns deine gute Schöpfung anvertraut,
damit wir sie hüten und pflegen.
Öffne unsere Augen für alle Schönheit der Natur
und gib uns die Kraft,
behutsam und gerecht mit den Schätzen dieser Erde umzugehen.
Lass uns deine bergende Nähe erfahren
und Heil durch Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht, heute und in Ewigkeit
(nach: Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S.95)

Lesung aus dem Buch Deuteronomium (Dtn 8,7-18)
Wenn der Herr, dein Gott, dich in ein prächtiges Land führt, ein Land mit Bächen, Quellen und Grundwasser, das im Tal und am Berg hervorquillt, ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstock, Feigenbaum und Granatbaum, ein Land mit Ölbaum und Honig, ein Land, in dem du nicht armselig dein Brot essen musst, in dem es dir an nichts fehlt, ein Land, dessen Steine aus Eisen sind, aus dessen Bergen du Erz gewinnst; wenn du dort isst und satt wirst und den Herrn, deinen Gott, für das prächtige Land, das er dir gegeben hat, preist, dann nimm dich in acht und vergiss den Herrn, deinen Gott, nicht, missachte nicht seine Gebote, Rechtsvorschriften und Gesetze, auf die ich dich heute verpflichte. Und wenn du gegessen hast und satt geworden bist und prächtige Häuser gebaut hast und sie bewohnst, wenn deine Rinder, Schafe und Ziegen sich vermehren und Silber und Gold sich bei dir häuft und dein gesamter Besitz sich vermehrt, dann nimm dich in Acht, dass  dein Herz nicht hochmütig wird und du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst, der dichaus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat; der dich durch die große und Furcht erregende Wüste geführt hat, durch Feuernattern und Skorpione, durch ausgedörrtes Land, wo es kein Wasser gab; der für dich Wasser aus dem Felsen der Steilwand hervorsprudeln ließ; der dich in der Wüste mit dem Manna speiste, das deine Väter noch nicht kannten, und der das alles tat, um dich gefügig zu machen, dich zu prüfen und dir zuletzt Gutes zu tun. Dann nimm dich in Acht und denk nicht bei dir: Ich habe mir diesen Reichtum aus eigener Kraft und mit eigener Hand erworben. Denk vielmehr an den Herrn, deinen Gott: Er war es, der dir die Kraft gab, Reichtum zu erwerben, weil er seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hatte, so verwirklichen wollte, wie er es heute tut.

Antwortgesang: Gl 468, 1-3: Gott gab uns Atem, damit wir leben...

Halleluja: Gl 175,6 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 12, 15-21)
Jesus sagte zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.
oder: In leichter Sprache:
Jesus erzählte ein Beispiel: Das Beispiel ging so: Es war einmal ein Mann. Der Mann war sehr reich. Der Mann wurde immer reicher. Der Mann dachte immer nur an Geld. Eines Tages dachte der Mann: Jetzt habe ich genug Geld verdient. Ich kann aufhören zu arbeiten.  Ich kann ein gemütliches Leben führen. Ich kann die besten Sachen essen. Und trinken.Und Feste feiern. Aber in der Nacht starb der Mann. Gott sagte zu dem Mann: Du warst ein dummer Mann. Du hast nur an Geld gedacht. Jetzt bist du tot. Jetzt kannst du das viele Geld nicht mehr gebrauchen. Du solltest lieber an die anderen Menschen denken. Und den anderen Menschen helfen. Das ist mehr wert als Geld. Weil ich mich dann über dich freue. Und du hast trotzdem alles, was du brauchst. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat das Erntedankfest eher ein Schattendasein geführt. Es war Anlass für einen festlichen Gottesdienst; die Kirchenschmuck - Teams ließen ihre Kreativität walten; Erzieherinnen und Lehrkräfte freuten sich, einen Anlass für einen Unterrichtsgang in die Kirche zu haben und den Erntealtar mit den Kindern anzuschauen. Aber ansonsten hat das Thema: „Dankbar sein für die Ernte des Jahres“ nicht mehr allzu viele bewegt. Zu selbstverständlich war das Überangebot zu stark verbilligten Preisen. Die „Wegwerf - Mentalität“ überwog oft die Dankbarkeit. In diesem Jahr kann man einen kleinen Umschwung erleben. Die Beiträge zum „Erntedankfest“ werden nachdenklicher. Die monatelange Dürre im Sommer, die damit einhergehende Wasserknappheit, die schlechteren Ernten und die gestiegenen Preise bzw. auch Lebenshaltungskosten durch den Ukraine-Krieg haben viele wieder einmal innehalten lassen. Vieles, was wir über viele Jahre als so selbstverständlich angenommen haben - gedanklich wie materiell - ist ins Wanken geraten. Der Krieg in Europa ist da. Eine atomare Bedrohung nicht mehr ganz von der Hand zu weisen. Unsere Grundversorgung mit Energie, Strom, Daten ist anfällig für Sabotageakte - wie die Ereignisse der vergangenen Woche zeigen. Die Gletscher in den Alpen - wichtig als Wasserspeicher - schmelzen schneller als gedacht...Wir könnten diese Aufzählung sicher noch um das eine oder andere Fallbeispiel ergänzen.
Wir erleben, wie die Jahrzehnte -, Jahrhundertelange Hybris des Menschen, seine Selbstüberschätzung an ihr Ende kommt. Auch wenn es einige immer noch nicht wahr haben wollen; auch wenn sich einige wenige immer noch selbstherrlich als Bestimmer über Leben und Tod sehen und bereit sind, über Leichen und sinnlose Zerstörung zu gehen, um ihren Hunger nach Macht und Unterdrückung durchzusetzen.
Doch bei vielen wächst erneut die Erkenntnis: „So wie bisher kann es nicht weiter gehen.“ Wir brauchen ein neues Denken, ein neues Handeln - wir brauchen eine „metanoia“, eine Umkehr in unserem Denken und Handeln, in unserem Lebensstil, in unserem Umgang mit dieser Welt; Gottes - im Grunde guter - Schöpfung.
Diese Erkenntnis ist nicht wirklich neu. Sie fordert den Menschen eigentlich seit der Erschaffung der Welt. Der Schöpfungsauftrag „Macht euch die Erde untertan!“ war nie und ist nie ein Freibrief diese gute Schöpfung bis zu ER-Schöpfung auszubeuten und zu unterjochen. Er ist vielmehr Auftrag, als verantwortungsvolle Sachwalter mit dieser „Einen Welt“ - denn eine andere steht uns nicht zur Verfügung - so zukunftsweisend umzugehen, dass auch viele kommende Generationen auf dieser Welt gut leben können. Doch die Habgier und die Gottvergessenheit - wie sie schon in den Texten des Alten und Neuen Testaments, also vor über 2000 Jahren aufblitzt, zeigt, wie uneinsichtig und gedankenlos der Mensch seit jeher zu sein scheint.
Doch wo Gedankenlosigkeit herrscht, da ist auch die Undankbarkeit nicht weit. Durch meine Dankbarkeit stoße ich auf den Gedanken, dass ich mich, mein Leben und Zusammenleben auf dieser Erde nicht mir selber verdanke, sondern dass mir als das, was mein Leben reich, erfüllt, lebenswert macht, als Gabe und Geschenk; aber eben auch als Auf - Gabe von Gott her in die Hände gelegt, mir anvertraut ist.
Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir versteh'n. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön. - so haben wir vorhin gesungen. Hoffen wir, dass es nicht bei gesungenen Worten bleibt, dass wir hören und verstehen. Verstehen und entsprechend handeln.

Für Familien mit Kindern:
Wir Menschen hier in Europa haben immer genügend zu Essen, es fehlt uns an nichts. Meistens nehmen wir das als selbstverständlich und denken gar nicht daran, dass es auch anders sein kann und dass viele Menschen auf der Erde hungern. Wem verdanken wir das alles? Heute an Erntedank wollen wir Gott dafür Danke sagen und gleichzeitig auch die hungernden Menschen nicht vergessen.
Wir wollen danken für unser Brot.
Wir wollen helfen in aller Not.
Wir wollen schaffen, die Kraft gibst du.
Wir wollen lieben; Herr, hilf dazu. (Gl 12,5)
(dkv: Mein Sonntagsblatt 2016)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, im Danken bringen wir zum Ausdruck, dass wir für das Gelingen unseres Lebens auf dich vertrauen. Am heutigen Erntedankfest bitten wir dich:

➢ Für alle, die an dich glauben - dass sie in der Haltung der Dankbarkeit und des Miteinander - Teilens die Erinnerung an Dich wach halten.
➢ Für die Mächtigen dieser Welt bitten wir - dass sie ihre eigenen Interessen hintan stellen und die Schwachen nicht vergessen.
➢ Für die Notleidenden überall auf der Erde bitten wir - dass sie Anteil erhalten an gerechten und menschenwürdigen Lebensmöglichkeiten.
➢ Für uns selber bitten dir - dass wir durch unser eigenes Denken, Reden und Tun Verantwortung übernehmen für eine gute Zukunft dieser Erde .
➢ Für unsere Verstorbenen bitten wir - dass sie in der ewigen Gemeinschaft mit dir das Leben in Fülle finden.
Herr, unser Gott, du hast uns in dieses Leben gerufen. Dir verdanken wir unser Dasein. Lass uns unseren Ursprung und unsere Aufgabe nie vergessen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Vater unser:
Herr Jesus, immer wieder bitten wir um das tägliche Brot. Manchmal sind wir aber auch undankbar und gedankenlos. Du schenkst uns alles, was wir zum Leben brauchen. Mit deinen Worten wollen wir beten
Vater unser…

Lied: Gl 411, 1+2+4: Erde singe...

Gebet:
Guter Gott,
du bist für uns da wie ein guter Vater und eine liebende Mutter.
Wir danken dir,
dass du deine Hände über uns und diese Welt hältst.
Wir danken dir für das, was du wachsen und reifen lässt.
Zeige uns Wege der Gerechtigkeit untereinander
und segne uns.
Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder und Herrn.
Amen (nach: Heike Helmchen - Vitamin Gott - S. 164)

Segen:
Möge die Arbeit dir nie zu schwer werden,
und mögest du die Früchte deiner Anstrengungen ernten.
(Möge das Glück dir immer nahe sein - Irische Segenswünsche für jeden Tag - S. 580)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 382, 1+3: Ein Danklied sei dem Herrn…

Ausmalbild für Kinder

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Nicole Klebrig in: Pfarrbriefservice

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