logo st benedikt

Hausgottesdienst am
Neujahrstag - Jahreskreis B
1. Januar 2024

Lied: Gl 759, 1-5: Das alte Jahr verflossen ist...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Der erste Tag des neuen Jahres; Oktavtag von Weihnachten und Weltfriedenstag - immer sind es diese drei Anlässe, die wir am 1. Januar feiern. Viele Menschen fragen sich im Umfeld des Jahreswechsels, was ihnen das neue Jahr ganz persönlich bringen mag. Bei vielen wird es der Wunsch nach Zufriedenheit, Gesundheit, Glück, Zuwendung und Geborgenheit sein - vielleicht ist auch der Wunsch nach Erfolg im Beruf oder nach schönen Reisen dabei. Was dieses Jahr bringen wird - wer weiß. Aber auf jeden Fall wollen wir es unter den Segen Gottes stellen und auf seine Wegbegleitung vertrauen.

Gebet:
Treuer Gott,
wir stehen am Beginn eines neuen Jahres.
Noch liegt es vor uns wie ein unbeschriebenes Buch mit 366 leeren Seiten.
Womit werden wir es füllen?
Was werden wir hinein schreiben?
Was wird am Ende darin
- auch auf den krummen Zeilen -
alles zu lesen sein?
Gott, in deinem Namen und mit deiner Hilfe
wird es ein gutes, ein gesegnetes und fruchtbares Jahr werden.
Komm uns entgegen auf all unseren Wegen,
bleib du stets bei uns mit deiner Hilfe und deinem Segen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Nach: Paul Weismantel: Spuren der Sehnsucht - Abendlicher Adventskalender 2014)

Lesung aus dem Buch Numeri (Num 6, 22-27):
Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron und seinen Söhnen:
So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen:
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.
So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 2, 16-21)
Die Hirten eilten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.
Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.
oder in leichter Sprache
Als Jesus geboren war, sagten die Engel den Hirten Bescheid. Die Hirten waren bei den Schafen auf der Wiese. Die Engel sagten zu den Hirten: Jesus ist in Betlehem geboren. Jesus hilft euch. Jesus will allen Menschen helfen.Die Hirten freuten sich sehr. Die Hirten rannten schnell zum Stall nach Betlehem. Die Hirten sahen Maria und Josef und das Kind. Alles war genauso, wie die Engel gesagt hatten. Die Hirten erzählten Maria und Josef alles, was die Engel gesagt hatten. Maria und Josef staunten. Maria dachte in ihrem Herzen über alles nach. Die Hirten gingen wieder zu ihren Schafen zurück. Die Hirten beteten laut zu Gott. Und dankten Gott. Eine Woche später bekam das Kind seinen Namen. Das Kind sollte Jesus heißen. Das hatte der Engel von Gott zu Maria gesagt.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Ich kann mich an kein Jahr erinnern, an dem es am 1. Januar zum Weltfriedenstag nicht angebracht gewesen wäre, um Frieden für die Welt zu beten. Aber in diesem Jahr scheint es mir besonders angebracht. Am Freitag hat Russland die schwersten Luftangriffe gegen die Ukraine in dem nun schon fast zwei Jahre dauernden Krieg geflogen und auch die Kriegshandlungen vor allem im Gazastreifen scheinen sich in unbegrenzter Intensität noch lange hinziehen zu wollen. Alle Appelle auf Waffenstillstand und Friedensgespräche auf politischer und kirchlicher Ebene laufen derzeit noch immer ins Leere. Darüber hinaus hören wir von gewalttätigen Demonstrationen auf unseren Straßen und von geplanten Terroranschlägen. Es ist eine friedlose, eine unversöhnte Zeit, in der wir leben.
Doch genau in diese Zeit - und am Beginn eines neuen Jahres wird uns heute von Neuem der Segen Gottes zugesprochen. Der uralte aaronitische Segen spricht eine Sache ganz konkret an - den Frieden.
Das ist sicher kein Zufall. Und es ist mehr als nur die Hoffnung, dass Kriege und gewaltsame Auseinandersetzungen verschiedenster Art endlich enden.
Dahinter steckt das Bewusstsein, dass alles, was der Mensch erschafft und was durch die Kräfte der Natur wächst, zunichte gemacht werden kann durch Krieg und Gewalt. Wenn der Frieden verloren geht, geht mit ihm beinahe alles verloren - im Großen wie im Kleinen. Auch wo wir unseren inneren Frieden verlieren durch Krankheit oder Angst vor der Zukunft, durch Konflikte und Streitigkeiten, gerät unser Leben aus dem Lot, aus dem Gleichgewicht.
Wo wir in den biblischen Texten „Frieden“ lesen, da liest das Judentum „shalom“.
Und „shalom“ meint immer mehr als „nur“ Frieden. „Shalom“ meint „Ganz - Sein“, „Heil - Sein“, meint den inneren Frieden und die Zufriedenheit; meint einen Frieden, der deutlich mehr ist als die Abwesenheit von Krieg und Gewalt.
Dieser „shalom“ Gottes hat einen weiteren Namen im Neuen Testament erhalten: In Jesus begegnet uns der „Fürst des Friedens“ und dieser Name Jesus bedeutet übersetzt nichts anderes als „Gott ist Heil“; „Gott rettet“.
Dieser Fürst des Friedens will uns mit seinem „shalom“ durch die 366 Tage dieses Schaltjahres begleiten. Er will uns helfen, den Frieden für unser Leben zu finden und zu bewahren. Ja mehr noch: Ihn weiter zu tragen und weiter zu schenken.
Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt und der Friede fängt bei jedem einzelnen und jeder einzelnen an. Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, Frieden zu schaffen, Frieden zu bewahren, Frieden zu leben. Wie oft fahren wir selber aus der Haut, finden nicht die richtigen Worte, verletzen andere durch Worte oder Taten.
Umso wichtiger ist es, dass wir in unserem Alltag offen bleiben für den Fürst des Friedens, dass wir seine Worte und sein Beispiel im Herzen mit uns tragen, so wie es seine Mutter es uns vorgelegt hat.
Für Familien mit Kindern:
Das Wort „Segen“ kommt vom Lateinischen: bene - dicere. Das bedeutet: jemandem Gutes sagen. Sicherlich hast du das auch schon einmal erfahren dürfen. Überlege dir doch einmal jetzt zum Jahreswechsel, wem Du etwas Gutes sagen willst. Vielleicht einen Dank für das, was jemand im vergangenen Jahr für dich getan hat, oder ein Lob oder einfach einen guten Wunsch, den du jemandem für das neue Jahr mitgeben willst.
Gott sei bei dir an allen Tagen des neuen Jahres.
Er bewahre dich vor Krankheit, Kummer und bösen Worten.
Er schenke dir Freude im Spiel und bei der Arbeit,
in der Natur und in der Gemeinschaft deiner Freunde. (Mein Sonntagsblatt - dkv - 2010)

Lied: Gl 816, 1-3: Meine Zeit steht in deinen Händen...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du bringst uns die Hilfe, das Heil, die Rettung des Vaters. Auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria vertrauen wir uns deinem Segen an und bitten dich:
➢ Am Weltfriedenstag beten wir um den Frieden v.a. in der Ukraine und im Heiligen Land sowie um den Frieden in unseren Familien - Christus, höre uns! Christus, erhöre uns!
➢ Am Neujahrstag beten wir um den Segen für die bevorstehende Zeit und um Gottes Nähe an allen Tagen dieses neuen Jahres.
➢ Am Hochfest der Gottesmutter Maria beten wir für alle Mütter und für alle, die sich für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen einsetzen.
➢ Am Oktavtag von Weihnachten beten wir für alle, die mit großer Sorge auf das neue Jahr schauen, weil sie krank sind, Probleme haben oder vor schwierigen Entscheidungen stehen.
➢ Am ersten Tag dieses neuen Kalenderjahres beten wir für alle, die im vergangenen Jahr gestorben sind, die viele Jahre mit uns durchs Leben gingen und nun nicht mehr bei uns sind.
Herr, unser Gott, du bist der Anfang und das Ende aller Zeit. Du trägst und leitest uns. Verlass uns nicht. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Im Vertrauen auf Gottes Beistand auch im neuen Jahr beten wir, wie du, Herr, es uns gelehrt hast: Vater unser...

Lied: Gl 822, 1+5: Von guten Mächten...

Gebet:
Treuer Gott,
du hast uns auf die große Reise geschickt, die Reise unseres Lebens.
Wir bitten dich:
Bleibe uns zur Seit auf unserem Weg,
der über Höhen und durch Tiefen führt.
Lass uns nicht müde werden, an einer Welt zu bauen,
die für alle Menschen erfüllte und glückliche Zeiten möglich werden lässt.
So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder.
(Bitten und Gebete - edition exodus - S. 22)

Segen
Werde ein Friedensjahr,
du neues Jahr 2024.
Werde ein Jahr unter dem Schutz der Gottesmutter,
der wir uns anvertrauen.
Werde ein Freudenjahr,
das den Jubel der letzten Nacht verdient.
Werde außergewöhnlich, du Schaltjahr,
mit einem Tag mehr an Zeit.
Werde ein segensreiches Jahr,
nicht nur für mich,
sondern für viele, ja alle.
Werde ein gutes Jahr,
das sich in 366 Tagen voll Dankbarkeit
in Gottes gute Hände zurücklege.
Und hilf mir dabei,
dich zu einem friedvollen, segensreichen
und guten Jahr werden zu lassen. (Friedhelm Meudt in: Laacher Mesbuch 2024)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 380, 1+11: Großer Gott, wir loben dich...

­