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Hausgottesdienst am
Ostersonntag im Jahreskreis B
04. April 2021

< In Zeiten hoher Corona-Zahlen möge jeder und jede selber entscheiden, ob die angebotenen Lieder gesungen werden oder nicht!>

Für Familien mit Kindern empfiehlt sich die Arbeitshilfe unter: https://familie.bistum-wuerzburg.de/material/fastenzeit-und-ostern/

Lied: Gl 775, 1-3: Das neue Morgenrot erglüht...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir dürfen das wichtigste Fest im Jahr für uns Christen feiern. Wir feiern Ostern. Wir feiern die Auferstehung Jesu. Wir feiern das neue Leben, das er uns gebracht hat. Der Herr ist auferstanden - Der Herr ist wahrhaft auferstanden! Mit diesen Worten begrüßen sich nach alter Tradition die orthodoxen Christen zum Osterfest. Wir dürfen auch in diesen Osterjubel einstimmen. Ja, er ist wahrhaft auferstanden. Feiern wir beim Licht der Osterkerze und mit unseren Osterspeisen, auf die wir in den vergangenen sieben Wochen der Fastenzeit verzichtet haben, mit dem Auferstandenen das Geheimnis der Auferstehung und des neuen Lebens.

Gebet:
Lebendiger Gott,
heute ist ein wunderbarer Tag:
Jesus ist von den Toten auferstanden!
Er hat Dunkelheit und Tod besiegt.
Licht und Leben hat er uns geschenkt für immer.
Wir danken dir, dass wir mit ihm auferstehen und ewig leben dürfen.
Gib uns durch Jesus die Kraft, andere aufzurichten
und ihr Leben hell und froh zu machen,
damit Ostern wird hier und überall.
Lass uns leben in österlicher Freude
durch Jesus Christus im Heiligen Geist, heute und in Ewigkeit. Amen.
(Christine Willers-Vellguth: Das große Werkbuch Fastenzeit/ Ostern - S. 92)

Ruf vor dem Evangelium: Gl 174,1 oder 175,2

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 20, 1-18)
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

oder in leichter Sprache:
Maria von Magdala war eine Freundin von Jesus. Maria von Magdala wollte das Grab von Jesus besuchen. Maria von Magdala ging früh am Morgen los. Draußen war noch alles dunkel. Eigentlich war ein dicker Stein vor dem Grab von Jesus. Aber als Maria von Magdala kam, war der Stein weg. Maria von Magdala bekam einen Schreck. Maria von Magdala dachte: Andere Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen. Maria von Magdala rannte schnell zu Petrus. Petrus war gerade mit einem anderen Freund zusammen. Das war der Freund, den Jesus besonders lieb hatte. Maria von Magdala sagte zu Petrus und zu dem anderen Freund: Jesus ist weg. Andere Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen. Wir wissen nicht, wo Jesus ist. Petrus und der andere Freund rannten schnell zum Grab. Der andere Freund war zuerst da. Der andere Freund guckte in das Grab. Im Grab lagen weiße Tücher. Petrus ging in das Grab hinein. Petrus sah auch die weißen Tücher. Die weißen Tücher waren von der Beerdigung. Jesus war bei der Beerdigung in die weißen Tücher eingewickelt. Der andere Freund ging auch in das Grab hinein. Der andere Freund sah sich alles an. Der andere Freund glaubte jetzt: Jesus ist wirklich auferstanden. Petrus und der andere Freund gingen wieder nach Hause. Maria von Magdala stand immer noch vor dem Grab. Maria von Magdala weinte. Maria von Magdala sah auch in das Grab hinein. Im Grab saßen 2 Engel. Die Engel hatten ein weißes Gewand an. Ein Engel saß am Kopfende. Der andere Engel saß am Fußende vom Grab. Ein Engel fragte Maria von Magdala: Frau, warum weinst du? Maria von Magdala sagte: Einige Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen. Ich weiß nicht, wo Jesus jetzt ist. Dann drehte sich Maria von Magdala um. Da stand ein Mann hinter Maria von Magdala. Der Mann war Jesus. Aber Maria von Magdala merkte nicht, dass es Jesus war. Jesus fragte Maria von Magdala: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Maria von Magdala dachte, der Mann ist ein Gärtner. Maria von Magdala sagte: Herr, hast du Jesus weggebracht? Sag mir, wohin du Jesus gebracht hast. Ich will Jesus holen. Jesus sagte: Maria. Da drehte sich Maria von Magdala zu Jesus um. Maria von Magdala erkannte, dass der Mann Jesus ist. Maria von Magdala sagte voller Freude: Mein lieber Meister. Jesus sagte zu Maria von Magdala: Halte mich nicht fest. Geh schnell zu meinen Freunden. Sag meinen Freunden: Ich gehe zu meinem Vater im Himmel. Mein Vater ist auch euer Vater. Ich gehe zu meinem Gott. Mein Gott ist auch euer Gott. Maria von Magdala rannte zu den anderen Freunden. Maria von Magdala erzählte voller Freude: Ich habe Jesus gesehen. Jesus hat gesagt: Ich soll euch Bescheid sagen. Maria von Magdala erzählte alles, was Jesus gesagt hat.

Lied: Gl 321: Surrexit Dominus vere... oder: Gl 329,1+2: Das ist der Tag, den Gott gemacht...

Predigtgedanken
Seit über einem Jahr hat uns Corona fest im Griff. Ein Lockdown folgt auf den anderen. Abstand und Kontaktbeschränkungen sind gefragt und werden eingefordert. „Social distancing“ heißt das in Neu - Deutsch. Unter dieser Distanz leiden viele. Körperlich und seelisch, aber auch finanziell und damit existentiell. Berufsmöglichkeiten und Lebensperspektiven brechen weg. Viele fühlen sich wie gefangen, eingemauert in den Vorgaben der Corona-Bestimmungen oder ausdrücklich auch in der Quarantäne. Abgeschnitten vom Leben. Seit Palmsonntag finden sich in den Kirchen unserer Pfarreiengemeinschaft Klagemauern, die an die berühmte Klagemauer in Jerusalem erinnern sollen und wie diese dazu einladen, Anliegen, Fragen und Sorgen aufzuschreiben und in die Ritzen der Steine zu stecken, um so diese Bitten Gott anzuvertrauen. An Ostern erhalten diese Klagemauern aber noch eine weitere Bedeutung: Sie stehen vor den Stein, der das Grab Jesu verschließt, den Stein der zwischen Tod und Leben steht, der Stein, der uns vom Leben abschneidet. In allen Osterevangelien steht immer wieder diese eine Frage im Raum: „Wer wird uns den Stein wegwälzen?“ - Den Stein, der am Leben hindert. Der Stein, der Wege zueinander versperrt. Den Stein, der uns schwer im Magen liegt. Den Stein, der uns wie ein Mühlstein am Hals in die Tiefe, in den Abgrund ziehen will. Aber wir müssen den Stein ja auch gar nicht wegwälzen. Gott ist es, der den Stein wegnimmt. Gott macht den Weg frei - um es in Anlehnung an einen Werbespruch vor einigen Jahren auszudrücken. Was unverrückbar erscheint, das gerät ins Wanken, kommt in Bewegung, bricht auf und in sich zusammen. Tot ist tot - dieses so schnell daher gesagte Formel gilt auf einmal nicht mehr vor dem Hintergrund der Auferstehung. Der Stein kommt ins Rollen. Die Mauer gerät ins Wanken. Ein Durchbruch wird sichtbar. Das Leben bricht sich Bahn. Wenn auch langsam. Bei einigen überwiegt der Zweifel. Bei manchen halten sich die Mauern noch. Die Mauern in den Köpfen. Die Mauern in den Herzen. Aber ein Anfang ist gemacht. „Aus den Steinen, die dir einer in den Weg legt, kannst du immer noch etwas Schönes bauen!“ - Ein Wort, das Erich Kästner zugeschrieben wird. Der Stein vor dem Grab wird zur Brücke - zur Brücke vom Tod zum Leben, von der Enttäuschung zur Hoffnung; von der Verzweiflung zur Zuversicht, von der Trauer zum Vertrauen. Mit der Erfahrung der Auferstehung will Gott uns den Stein vom Herzen nehmen, der uns die Luft abdrückt, der uns nicht aufleben lässt. Aber er will uns steinreich machen mit der Hoffnung, dass das Leben stärker ist als der Tod, die Hoffnung stärker als die Angst; die Liebe stärker als das Leid. Der Stein ist weggewälzt. Das Leben hat den Tod besiegt. Es ist Ostern. Halleluja.
Amen

Credo - Lied: Gl 456, 2+4 ...Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du hast Leid und Tod überwunden und uns durch deine Auferstehung den Weg in das neue Leben erschlossen. Wir bitten dich:
➢ Für alle, denen die Verkündigung der Auferstehungsbotschaft anvertraut ist. - Lass sie glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen deiner Gegenwart mitten unter uns sein.
➢ Für alle, die sich schwer tun mit dem Glauben und der Hoffnung auf neues Leben. - Lass sie Menschen begegnen, die ihre Fragen ernst nehmen und ihnen Rede und Antwort stehen können.
➢ Für alle, die niedergeschlagen und bedrückt sind von der Erfahrung von Krankheit, Leid und Trauer. - Lass sie aus der Begegnung mit dir neue Hoffnung und Zuversicht finden.
➢ Für uns selber, die wir auch immer wieder auf der Suche sind nach Aufbrüchen und der Erfahrung neuen Lebens. - Lass uns dir begegnen, rufe auch uns beim Namen und führe uns auf unserem Weg.
➢ Für alle, die uns auf dem Weg durch den Tod zum Leben vorausgegangen sind: für alle, deren Todestag sich heute jährt, alle, an die wir uns heute besonders erinnern. Führe sie in dein Licht und deinen Frieden.
Herr, unser Gott, am heutigen Tag dürfen wir dir danken für die Erfahrung der Auferstehung und des neuen Lebens, das du schenkst. Lass unsere Freude hinaus strahlen in alle Welt. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren auferstandenen Herr.

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, du hast den Tod überwunden und uns den Weg zu deinem Vater im Himmel eröffnet. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser...

Lied: Gl 780,1+2: Preis dem Todesüberwinder...

Gebet:
Gott,
wälz den Stein weg, der mich hindert zu glauben.
Ich möchte glauben, dass du das Leben bist
und dass du den Tod überwindest.
Ich möchte glauben,
dass du bereits damit begonnen
und Jesus zu einem neuen Leben auferweckt hast.
Wälz den Stein weg,
damit ich glaube und aufstehe
zu einem frohen Leben.
Amen
(Anton Rotzetter im: Fastenkalender 2021- vivat)

Segnung der Osterspeisen:
Herr, du bist nach deiner Auferstehung deinen Jüngern erschienen und hast mit ihnen gegessen.
Du hast uns zu dir eingeladen und diesen Ostergottesdienst mit uns gefeiert.
Segne dieses Brot, die Eier, das Salz und das Fleisch und sei beim österlichen Feiern in unseren Häusern bei uns.
Schenke uns deine Liebe und erfülle uns mit Freude über Ostern, das neue Leben.
Darum bitten wir dich, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(nach: Benediktionale - S. 58)
oder:
Guter Gott,
wir danken dir für das Brot, die Eier
und alles, was wir für heute vorbereitet haben.
Du bist mit uns,
wenn wir diese Speisen gemeinsam genießen.
Wir bitten dich: Segne diese Speisen
und segne uns alle.
Amen
(Ostern feiern - Diözese Linz - S. 15)

Segen:
Gott des Lebens!
Den Stein des Todes,
den Stein, der uns im Weg lag,
den Stein, der uns vom Leben trennte -
Du hast ihn weggerückt in jener Nacht.
Der Weg zum Leben ist frei.
Das Licht des Lebens vor Augen,
das Licht der Auferstehung im Sinn,
das Licht von Ostern im Herzen,
bitten wir dich:
Segne uns, o Gott,
Stirn, Mund und Hände,
damit wir dein Wirken begreifen,
Deine Botschaft der Auferstehung verkünden
und Deine Werke der Gerechtigkeit verrichten auf Erden.
(Ellen Ullrich/ Hildegunde Keul - Fastenkalender 2021 - vivat)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 777,1+2: Heil uns Heil, Halleluja ...

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