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Hausgottesdienst am
Palmsonntag
10. April 2022

Lied: Gl 280: Singt dem König Freudenpsalmen...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Beim Einzug in Jerusalem bringt Jesus den Wunsch zum Ausdruck: Ich will dieser Stadt den Frieden bringen. Der König des Friedens - er reitet auf einem Esel. Die Menschen begrüßen ihn als ihren König, der im Namen Gottes in die Welt gekommen ist. Wir feiern diesen Palmsonntag, begehen diese Karwoche in einer Zeit, in der der Friede in unserer Welt massiv gefährdet ist, in einer Zeit, in der Menschen unter Krieg, Gewalt und Terror zu leiden haben. Unser Gottesdienst ist auch Ausdruck unserer Sehnsucht nach Versöhnung und Frieden für diese Welt und die Menschen, die auf ihr leben. Wir bitten Gott um seinen Segen für diese Zweige:

Segnung der Palmzweige:
Allmächtiger, ewiger Gott
segne + diese Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Friedens,
mit denen wir Christus, unserem König begrüßen und ihn begleiten.
Mit diesen Zeichen der Versöhnung und des Friedens wollen wir zeigen,
dass wir Jesus auf seinem Schicksalsweg begleiten wollen
in seine heilige Stadt;
wir wollen bei ihm bleiben auf dem Weg des Leidens,
der Ohnmacht, der Geduld, und des Sterbens.
Lass diese Zweige für uns zum Zeichen werden,
dass deine Liebe größer ist als alles Sterben,
und in allem Scheitern dein Leben neu aufblühen kann.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
(Konrad Irslinger-Christa Straub: Von Hosanna bis Halleluja - S.11)

Die Zweige werden mit Weihwasser besprengt.

Lied: Jesus zieht in Jerusalem ein… (Wer sich in der Melodie nicht <mehr> sicher ist, kann sie sich unter youtube noch einmal anhören)

1.Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Alle Leute fangen auf der Straße an zu schrein: Hosianna, Hosianna, Hosianna in der Höh! Hosianna, Hosianna, Hosianna in der Höh!
2. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Seht, er kommt geritten, auf dem Esel sitzt der Herr, Hosianna, …
3. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Kommt und legt ihm Zweige von den Bäumen auf den Weg! Hosianna….
4. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Kommt und breitet Kleider auf der Straße vor ihm aus! Hosianna ….
5. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Alle Leute rufen laut und loben Gott den Herrn! Hosianna….
6. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Kommt und laßt uns bitten, statt das »Kreuzige« zu schrein: Komm, Herr Jesus, komm, Herr Jesus, komm, Herr Jesus, auch zu uns. Komm, Herr Jesus, komm, Herr Jesus, komm, Herr Jesus, auch zu uns

Gebet:
Gott, so sehr hast du die Welt geliebt,
dass du selber Mensch geworden bist in Jesus Christus.
Er ist den Weg des Dienens und der Ohnmacht gegangen.
Hilf uns,
dass wir seinen Weg mitgehen und ihn begleiten.
Lass uns erfahren,
dass unser Leben und sein Leben tief verbunden sind.
Wenn wir den Weg Jesu durch Leid und Tod mitgehen,
dann lass uns mit ihm das neue Leben finden,
der Du Leben bist und Leben schenkst,
heute und in Ewigkeit.
Amen

Ruf vor dem Evangelium: Gl 560,1

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 19, 28-40)
Jesus ging nach Jerusalem hinauf. Als er in die Nähe von Betfage und Betanien kam, an den Berg, der Ölberg heißt, schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt. Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los und bringt ihn her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn. Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie den jungen Esel losbanden, sagten die Leute, denen er gehörte: Warum bindet ihr den Esel los? Sie antworteten: Der Herr braucht ihn. Dann führten sie ihn zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus. Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum Schweigen! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.
oder in leichter Sprache:
Einmal ging Jesus mit seinen Freunden nach Jerusalem. Jerusalem war die Hauptstadt im Land. Jesus und seine Freunde waren schon fast da. Vorher kamen sie in ein Dorf. Jesus sagte zu 2 von seinen Freunden: In dem Dorf ist ein Esel angebunden. Ihr sollt den Esel für mich holen. Vielleicht fragen die Leute: Warum holt ihr den Esel? Ihr sollt sagen: Jesus braucht den Esel. Die Freunde taten alles, was Jesus gesagt hatte. Die Freunde brachten den Esel zu  Jesus. Jesus setzte sich auf den Esel. Die Freunde halfen Jesus dabei. Die Freundevon Jesus waren froh. Die Freunde dachten an alles Gute, was sie bei Jesus erlebt hatten. Die Freunde waren überglücklich. Weil Jesus von Gott kommt. Die Freunde sangen frohe Lieder zu Gott. Die Freunde dachten: Jesus ist unser König. Die Freunde riefen: Gesegnet sei der König. Der König kommt von Gott. Von Gott kommt Frieden. Und Kraft. Und Stärke. Einige Gesetzeslehrer waren auch da. Die Gesetzeslehrer haben viel über Gott studiert. Die Gesetzeslehrer wurden ärgerlich. Die Gesetzeslehrer sagten zu Jesus: Deine Freunde sollen den Mund halten. Jesus gab den Gesetzeslehrern eine ernste Antwort. Jesus sagte: Wenn meine Freunde den Mund halten müssen. Dann fangen die Steine zu schreien an.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken
Alle Welt blickt derzeit zurecht und mit Sorge auf die Ukraine, auf die dortigen schrecklichen Ereignisse und Verbrechen an der Menschlichkeit. Doch die Ukraine ist nicht die einzige Region unserer Erde, die sich nach Frieden sehnt. Nur weil die Medien ihren Fokus in den letzten Wochen nur noch auf Osteuropa gerichtet haben, sind die übrigen kriegerischen Auseinandersetzungen in unserer Welt nicht befriedet. In Syrien toben weiter die Kämpfe; in Afrika wissen wir von etlichen Bürgerkriegen: seit 2009 in Nigeria; 2012 in Mali; 2018 in Kamerun und Burundi; seit 2020 in Äthiopien; auch in Südamerika flammen Konflikte immer wieder auf und eben auch in Israel und Palästina, der Heimat Jesu. Auch dort lebt die „Sehnsucht nach Frieden“. Erst in den letzten Tagen und Wochen kam es wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Jeruschaleim - die Stadt des Friedens hat immer wieder Krieg und Zerstörung erfahren, aber auch immer wieder Neuanfang und Neuaufbau. Immer wieder wurde diese Stadt in ihrer Jahrtausende alten Geschichte zerstört und dem Erdboden gleichgemacht und ebenso oft hat sie sich wie der Phönix aus der Asche aus Zerstörung und Ruinen wieder erhoben und hat wieder Leben in ihren Mauern wachsen lassen. Diese Stadt ist ein Sinnbild, was die Sehnsucht nach Frieden, nach Heimat, nach Leben bewirken kann. Immer wieder sind die Geflohenen, die Vertriebenen und Verbannten in diese Stadt zurückgekehrt und haben sie wieder mit Leben und Zukunft erfüllt. Aber die Sehnsucht nach Frieden und der Frieden selbst sind noch lange nicht ein und dasselbe. Ein echter Friede für das Hl. Land scheint noch in weiter Ferne. Die Menschen dort sind zerrissen in unterschiedliche Volksgruppen und Religionen. Ultraorthodoxe Juden auf der einen Seite, fanatische Islamisten auf der anderen; und dazwischen Gruppen von Juden, Moslems und Christen, die sich um Verständigung, Ausgleich und Versöhnung bemühen. Die christlichen Gemeinden im Heiligen Land, die auch unter Mitgliederschwund zu leiden haben, weil etliche ihrer Mitglieder das Land verlassen, hoffen auf Unterstützung. Christliche Stätten - wie die Brotvermehrungskirche in Tabgha am See Genezareth und die Dormitio-Abtei der Benediktiner in Jerusalem wurden in den vergangenen Jahren Ziel für Brandanschläge und Zerstörungen. Dennoch bemühen sich diese christlichen Gemeinden um Frieden und Versöhnung. Sie unterhalten Kindergärten und Schulen; sie betreiben Waisenhäuser; das Caritas - Baby - Hospital in Bethlehem ist weltweit bekannt und etliche christliche Gästehäuser und Begegnungsstätten laden ein zum Dialog, um das Verständnis füreinander zu fördern. Doch aus eigener Kraft sind diese Gemeinden nicht in der Lage, alle diese Projekte zu tragen und aufrecht zu erhalten. Deshalb unterstützen Institutionen wie der Deutsche Verein vom Hl. Land und die Franziskaner diverse Projekte im Sozial - und Bildungsbereich. Unsere Spende bei der heutigen Palmsonntagskollekte ist ein  wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Schwestern und Brüdern im Hl. Land inihrem Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft und der Aufrechterhaltung der christlichen Präsenz in der Heimat Jesu. Auch Pilger - und Begegnungsreisen - wie die unserer Pfarreiengemeinschaft Anfang Mai - setzen Zeichen der Verbundenheit, zeigen den Christen im Hl. Land, dass sie nicht vergessen sind. Gemeinsam können wir vieles bewirken für die Menschen im Heiligen Land, können wir einen Beitrag leisten für Verständigung, Versöhnung und Frieden in der Heimat Jesu.
Für Familien mit Kindern
Jesus, du bist unser guter Freund. Du bist in Jerusalem eingezogen und wir haben dich wie einen König begrüßt. Denn du bist ein besonderer König. Du brauchst keine Krone, kein Gold und keine Soldaten, du willst unser Freund sein und uns den Frieden bringen. Das hat nicht allen Menschen gefallen. Sie hatten Angst, du würdest ihnen ihre Macht wegnehmen. Mit deinem Einzug in Jerusalem hat für dich ein schwerer Weg begonnen. Wir wollen dich auf diesem Weg begleiten. Begleite du uns, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied: Gl 460, 1+2+5: Wer leben will wie Gott auf dieser Erde...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:

Herr Jesus Christus, wir sind um Dich als dem Gekreuzigten versammelt. Du hast Leiden und Tod auf Dich genommen, um uns auf den Weg zum neuen Leben mitzunehmen. Wir bitten Dich:
➢ Du bist als König und Friedensfürst in Jerusalem eingezogen. Hilf unserer Welt, auch in schwierigen Situationen, den Weg des Friedens zu suchen und zu gehen.
➢ Du warst auf Deinem Leidensweg alleine und Spott und Schande ausgesetzt. Gib den vielen Menschen, die heute ausgegrenzt und verachtet werden, die Kraft, sich an dir aufzurichten.
➢ Mit den Christen in Jerusalem und im ganzen Heiligen Land begehen wir in diesen Tagen die Gedächtnisfeiern Deines Todes und Deiner Auferstehung. Wir beten für alle Menschen, die sich für die Verständigung und Zusammenarbeit von Juden, Christen und Muslimen einsetzen.
➢ Im Abendmahlssaal hast Du das Gedächtnis Deines Leidens, Sterbens und Deiner Auferstehung gestiftet. Wir beten für die Kinder, die sich in diesen Wochen und Monaten auf die Erstkommunion vorbereiten.
➢ Viele Menschen, auch Verwandte, Freunde und Bekannte sind schon bei Dir. Schenke ihnen Anteil an Deinem Ewigen Osterfest.
Herr Jesus Christus, nichts konnte dich hindern, uns deine Liebe zu schenken. Du wurdest erst bejubelt und dann als Verbrecher erniedrigt. Hilf uns zu tun, was du uns aufgetragen hast, uns immer wieder zu erinnern an deinen Tod und deine Auferstehung - jetzt in dieser Feier und in unserem ganzen Leben - bis du wiederkommst in Herrlichkeit. Amen

Hinführung zum Vater unser:
Leicht gesagt und schwer gelebt: „Dein Wille geschehe...“Voll Hoffnung kommen wir zu dir, guter Gott, und bitten dich mit den Worten Jesu um den Mut zum Aufbruch aus allem Dunkel, aus aller Angst, aus allem Unfrieden, aus allem Leid in dein Licht, in das neue Leben. Beten wir gemeinsam mit den Worten, die Jesus selbst uns gelehrt hat: Vater unser…

Lied: Gl 210, 1-4: Das Weizenkorn muss sterben…

Gebet:
Guter Gott,
Jesus liebt und erntet doch Verachtung.
Jesus setzt sich für die Menschen ein und wird doch angefeindet.
Jesus riskiert für die Liebe alles, sogar sein Leben.
Wir danken dir für seine Hingabe für uns Menschen,
die in der Feier seines Todes und seiner Auferstehung,
die wir begangen haben, sichtbare Gestalt bekommt.
Wir danken dir für Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn...

Segen:
Der Herr segne uns und behüte uns.
Der Herr begleite uns durch das Dunkel eures Lebens.
Er sei bei uns in schmerzvollen Stunden,
in denen auch auf unseren Schultern das Kreuz des Lebens liegt.
Er stärke uns,
dass wir den Glauben an die Liebe nie verlieren,
damit wir unseren Weg mit der Kraft und Leidenschaft gehen können,
mit der ihn Jesus selbst gegangen ist.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 451,1+3: Komm, Herr, segne uns…

Sie können einen Beitrag für die Christen im Heiligen Land leisten, wenn Sie spenden an:
Deutscher Verein vom Heiligen Land - Pax-Bank eG. Köln
IBAN: DE81 3706 0193 0021 9900 19 - BIC: GENODED1PAX -
Stichwort: Spende zu Palmsonntag

Ausmalbild für Kinder

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